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Verfahren zur Herstellung von 1-(m-Oxyphenyl)-1-oxo-2-aralkylamino-propanen
Es wurde gefunden, da13 Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
bemerkenswerte und therapeutisch wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzen.
In der Formel bedeutet R einen Rest aus zwei bis fünf Methylengruppen, also -C H2
C H2 , -C H2 C H2 C He-- usw. Diese Reste können auch verzweigt, d. h. durch,
Alkylgruppen, vorzugsweise Meühylgruppen, -subisibituiert :sein, also die, Fommel
haben, wobei aber auch in diesem Fall die Zahl der
in dem Rest R
enthaltenen Kohlenstoffatome nicht höher als 5 sein muß.
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Die Verbindungen können dadurch hergestellt werden, daß man Verbindungen
der allgemeinen Formel (II)
in der R1 einen Phenylmethyl-Sulfonsäure- oder Carbonsäurerest bedeutet, nach an
sich bekannten Methoden in die Verbindungen mit freien phenolischen Hydroxylgruppen
überführt. Der Phenylmethylrest, z. B. ein Benzylrest, läßt sich durch katalytische
Hydrierung mit Palladiumkatalysatoren abhydrieren, deren Aktivität jedoch nicht-
so groß sein darf, daß auch die Carbonylgruppe hydriert wird. Ferner kann man den
Phenylmethylrest durch Erwärmen -mit Mineralsäure abspalten. Sulfonsäure- oder Carbonsäurereste
kann man durch Verseifung mit Alkali abspalten.
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Ein anderer Weg, um die neuen Verbindungen herzustellen, besteht darin,
daß man veresterte oder verätherte i-(m-Oxyphenyl)-2-Halogen-Propanone-(i) der Formel
(III) (m) R, O - Co H9 - C O - C H-Halogen - C H3, (1i1) mit Aralkylaminen der allgemeinen
Formel H2 N-R-C6 H5 umsetzt und den Rest R1 abspaltet. Für die Abspaltung kommen
die bereits erwähnten Methoden in Frage. Als Aralky lamine verwendet man beispielsweise
ß-Phenyl-äthylamin, y-Phenyl-propylamin oder y-Phenyl-isobutylamin.
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Beispiele i. i-(m-Oxyphenyl)-2-(y-phenyl-propylarnino)-propanon-(i)
m-Benzyloxy-benzaldehyd wird in bekannter Weise mit Hydroxylamin in sodaalkalischerLösung
in das Oxim vom Schmp. 79 bis 8i° übergeführt, das beim 5stündigen Kochen mit 5
Mol Essigsäureanhydrid quantitativ in das bei 4o bis 41' schmelzende m-Benzyloxybenzonitril
übergeht. Letzteres wird in Äther mit 3 Mol Äthylmagnesiumbromid umgesetzt, die
Ätherlösung einige Stunden am Rückfluß gekocht, mit verdünnter Salzsäure versetzt,
zur Hyrolyse des primär entstehenden Imins 2 Stunden bei Zimmertemperatur gerührt
und aus dem Äther durch Abdampfen und Hochvakuumdestillation des Rückstandes das
m-Benzyloxypropiophenon vom Sdp. 174 bis 177°o,4 Torr in ausgezeichneter Ausbeute
gewonnen. Die bisher nur als öl beschriebene Verbindung (vgl. Patentschrift 581
331) wird auf dem beschriebenen Weg völlig rein' vom Sclimp..3o° erhalten. 36 g
dieser Verbindung werden anschließend in 200 cms Kohlenstofftetrachlorid mit 75
g feingepulvertem Kaliumkarbonat turbiniert und zu der heißen Lösung die Lösung
von 25 g Brom in 5o cm3 Kohlenstofftetrachlorid zugetropft. Nach dem Filtrieren
und Eindampfen des Filtrats im Vakuum wird das zurückbleibende m-Benzyloxy-a-brompropiophenon
im Hochvakuum destilliert; Sdp. 182 bis i86°/o,i Torr.
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13 g dieser Verbindung werden im Laufe von io Minuten in 14 g y-Phenyl-propylamin
unter Rühren eingetragen, wobei die Temperatur auf 55° steigt. Man läßt unter Kohlensäureausschluß
15 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, säuert unter Kühlung mit konzentrierter
Bromwasserstoffsäure an und verreibt das Gemisch der Hydrobromide mit insgesamt
Zoo cm3 Wasser. Man saugt ab, trocknet, kocht mit 8o cm3 wasserfreiem Aceton aus,
saugt nach dem Abkühlen ab und kristallisiert aus Methanol um. Das so erhaltene
Hydrobromid des i-(m-Benzyloxyphenyl)-2-(y-phenylpropylamino)-propanons-(i) schmilzt
konstant bei 176 bis i77°. 6 g dieses Hydrobromids werden in 2o ccm Methanol mit
o,9 g eines io/oigen Palladiumhydroxyd-Bariumsulfat-Katalysators unter Wasserstoff
bei Zimmertemperatur und Atmosphärendruck geschüttelt. DieHydrierung, die sichnachAufnahrne
von i Mol Wasserstoff sehr stark verlangsamt und fast zum Stillstand kommt, wird
nach 6 Stunden abgebrochen; es sind dann i,i Mol Wasserstoff aufgenommen worden.
Man filtriert vom Katalysator, dampft die Lösung ein und kristallisiert das zurückbleibende
Hydrobromid der in der überschrift genannten Base aus verdünnter Bromwasserstoffsäure
um. Das Hydrobromid schmilzt zufällig bei der gleichen Temperatur wie das Hydrobromid
seines Benzyläthers, nämlich bei 176 bis i77°, gibt mit diesem aber eine starke
Schmelzpunkterniedrigung auf 155 bis i65°.
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Die in üblicher Weise in Freiheit gesetzte, in Alkali leicht lösliche
Base schmilzt bei 115 bis 117'.
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2. i-(m-Oxyphenyl)-2-(a-methyl-ß-phenyläthylamino)-propanon-(i) Das
Hydrobromid des Benzyläthers dieser Verbindung wird analog wie im Beispiel i durch
Umsetzung von 7,3 g m-Benzyl.oxy-a-brom-propiophenon mit 8 g a-Methyl-ß-phenyl-äthylamin.,
Ansäuern mit Bromwasserstoffsäure, Verreiben des rohen Hydrobromids mit insgesamt
Soo cm3 Wasser, Absaugen und zweimaliges Umkristallisieren aus Äthanol mit dem Schmp.
i8o bis 18a° erhalten. Zur Abspaltung des Benzylrestes werden 2,2 g dieses Hyrobromids
in 2o cm3 Methanol mit o,2 g eines il/eigen Palladiumhydroxyd-Bariumsulfat-Katalysators
wie im Beispiel i unter Wasserstoff geschüttelt; wobei sich die Hydrierung nach
Aufnahme von i Möl Wasserstoff sehr stark verlangsamt. Sie - wird nach Aufnahme
von, insgesamt i,i MolWasszrstoff abgebro-chen,und eswirdwie im Beispiel i aufgearbeitet.
Das Hydrobromid der in
der Überschrift. genannten Verbindung schmilzt
nach dem Umkristallisieren aus Isopropylalkohol unter Zusatz von Äther bei i8o bis
18j°. Es besteht aus einem Gemisch der Hydrobromide der beiden theoretisch möglichen
Stereoisomeren.
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3. i-(m-Oxyphenyl)-2-(a-methyl-y-phenylpropylamino)-propanon-(i) Das
Hydrobromid des Benzyläthers dieser Verbindung wird analog wie im Beispiel i durch.
Umsetzung von 12gm-Benzyloxy-a.-brom-propiophenon mit 28 g a-Methyl-y-phenyl-propylamin,
Ansäuern mit Bromwasserstoffsäure, Verreiben des rohen Hydrobromids mit insgesamt
iooo cm3 Wasser, Absaugen, Auskochen mit 6o cm3 Aceton und Umkristallisieren aus
Äthanol mit dem Schmp. 166 bis 167° erhalten. Zur Abspaltung des Benzylrestes werden
18 g dieses Hydrobromids in ioo cm3 Methanol mit 2 g eines io/oigen Palladiumhydroxyd-Bariumsulfat-Katalysators
wie im Beispiel i unter Wasserstoff geschüttelt. und die Hydrierung nach Aufnahme
von i,15 11lol Wasserstoff abgebrochen. Es wird wie dort aufgearbeitet. Das Reaktionsprodukt
wird bei Anreiben mit Äther kristallin; nach dem Trocknen bei 8o° im Vakuum, wobei
Kristallösungsmittel entweicht, schmilzt das Hydrobromid der in der Überschrift
genannten Verbindung bei 17o bis igo°. Es besteht aus einem Gemisch der beiden theoretisch
möglichen Stereoisomeren, die folgendermaßen getrennt werden können: Durch mehrfache
Kristallisation aus Alkohol erhält man als schwerlösliche Fraktion das Hydrobromid
des einen Stereoisomeren mit dem Schmelzpunkt 215 bis 216°. Aus den leichtlöslichen
Fraktionen fällt man mit Ammoniak die freie Base des zweiten Stereoisomeren, die
nach dem Umkrista.llisieren aus Essigester bei i2o bis 121° schmilzt. Ihr in üblicher
Weise dargestelltes Hydrobromid schmilzt nach dem Umkristallisieren aus verdünnter
Bromwasserstoffsäure bei i8o bis 182°. ,4. i-(m-Oxyphenyl)-2-(c"-methyl-b-phenylbutylamino)-propanon-(i)
Das Hydrobromid des Benzyläthers dieser Verbindung wird erhalten, indem man 6 g
m-Benzyloxy-a-brom-propiophenon in der im Beispiel i beschriebenen Weise mit 8 g
a-Methyl-d-phenylbutylamin umsetzt und wie dort aufarbeitet. Es schmilzt nach dreimaligem
Umkristallisieren aus Äthanol konstant bei igi bis 192°. Zur Abspaltung des Benzylrestes
werden 5 g dieses Hydrobromids in 40 cm3 Methanol mit o,5 g Palladiumkatalysator
wie im Beispiel i unter Wasserstoff geschüttelt, wobei die Hydrierung nach Aufnahme
von i,o5 Mol Wasserstoff zum Stillstand kommt. Man arbeitet wie üblich auf und erhält
das Hy drobromid der in der Überschrift genannten Verbindung als Gemisch der beiden
theoretisch möglichen Stereoisomeren mit dem Schmelzpunkt 107 bis 115° nach zweimaligem
Umkristallisieren _ aus Isopropylalkohol.
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5. i-(m-Oxyphenyl)-2-(ß=phenyl-äthylamino)-propanon-(i) Das Hydrobromid
des Benzyläthers dieser Verbindung wird erhalten, indem man 13 g m-BenzYloxy-a-brom-propiophenon
wie im Beispiel i mit 25 g ß-Phenyl-äthylamin umsetzt und nach dem Ansäuern mit
Bromwasserstoffsäure wie dort aufarbeitet. io g dieses bei 1g9 bis 2o1° schmelzenden
Hydrobromids werden in ioo cm3 Methanol mit 3 g eines io/oigen Palladiumhydroxyd-Bariumsulfat-Katalysators
wie im Beispiel i unter Wasserstoff geschüttelt, wobei die Hydrierung nach Aufnahme
von i,o5 Mol Wasserstoff praktisch zum Stillstand kommt. Man arbeitet wie üblich
auf, reibt den Abdampfrückstand mit Methyläthylketon an und kristallisiert ihn aus
Isopropylalkohol um. Das Hydrobromid der in der Überschrift genannten Verbindung
schmilzt bei 2o8 bis 21o°.
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6. i-(m-Oxyphenyl)-2-(y-phenyl-propylamino)-propanon-(i) 2 g Hydrobromid
des Benzyläthers der in der Überschrift genannten Verbindung, das nach Beispiel
i dargestellt wurde, werden mit einem Gemisch aus io cm3 Eisessig in 5 cm3 48o/oiger
Bromwasserstoffsäure 1,5 Stunden am Rückfluß gekocht, bis eine Probe sich in überschüssiger
Natronlauge klar löst. Man dampft dann im Vakuum ein und kristallisiert das zurückbleibende
Hydrobromid der in der Überschrift genannten Verbindung aus verdünnter Bromwasserstoffsäure
um; die Verbindung schmilzt bei 175 bis 177°, die in üblicher Weise darauf dargestellte
freie Base bei 116 bis 117°. Die Verbindungen sind identisch mit den nach Beispiel
i gewonnenen.
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7. i-(m-Oxyphenyl)-2-(y-phenyl-propylamino)-propanon-(i) Das Hydrochlorid
der Toluolsulfoverbindung der in der Überschrift genannten Verbindung wird durch
Bromieren des aus p-Toluolsulfochlorid und m-Oxy-propiophenon in Pyridin erhältlichen,
bei 58 bis 59° schmelzenden p-Toluolsulfosäureesters des m-Oxy-propiophenons zu
der nach dem Umkristallisieren aus Eisessig bei 65 bis 66° schmelzenden a-Bromverbindung,
istündiges Kochen der a-Bromverbindung mit 2 Mal y-Phenyl-propylamin in wenig Benzol,
Abfiltrieren vom ausgeschiedenen Hydrobromid des Ausgangsamins und Abscheidung des
Hydrochlorid des p-Toluolsulfoesters des i-(m-Oxyphenyl)-2-(y-phenyl-propylamino)-propanons-(i)
mit ätherischer Salzsäure dargestellt. Das so gewonnene Hydrochlorid schmilzt nach
dem Umkristallisieren aus Alkohol bei 18o bis 182°. o,5 g dieses Hydro,chlo,ridis
werden mit 5 cm3 2n-methanolischer Kalilauge 2 Stunden zum Sieden erhitzt. Die Lösung
wird dann mit Wasser verdünnt,
mit Salzsäure angesäuert, und es
wird mit Södalösung die in der überschrift genannte Base gefällt und durch Ausäthern
gewonnen. Das aus der Ätherlösung in üblicher Weise dargestellte Hydrobromid schmilzt
nach dem Umkristallisieren aus verdünnter Bromwasserstoffsäure bei 175 bis z77°.
Es ist identisch mit der nach Beispiel i hergestellten Verbindung (Mischprobe).