-
Einrichtung zur selbsttätigen Herstellung einer dünnen Watteschicht
auf einer Unterlage Bei den bekannten Verfahren zur Erzielung einer Watteschicht
mehrfacher Flordicke wird der von einer Deckel- oder Walzenkarde hergestellte Flor
entweder von einer Pelztrommel oder von einer Langpelzmaschine abgenommen. Nach
Erreichung des gewünschten Wättegewichtes wird die Watteschicht aufgetrennt und
abgezogen. Die Länge der Watteschicht entspricht dann nur dem Umfang der Pelztrommel
oder der Länge des umlaufenden Tuches auf dem Langpelzapparat. Besondere Schwierigkeiten
bei diesen bekannten Verfahren bietet die Herstellung einer Watte von weniger als
6o g/m2, da bei diesen geringen Wattegewichten die Watteschicht so wenig Zusammenhalt
aufweist, daß sie nicht abgenommen werden kann, ohne verzogen oder beschädigt zu
werden. Will man ferner solche dünne Watteschichten einem weiteren Verarbeitungsprozeß
zuleiten, der eine größere Wattelänge erfordert als die Länge des Langpelztuches,
so müssen die einzelnen Watteschichten in umständlicher Weise aneinandergeheftet
werden.
-
Die Erfindung betrifft nun eine Einrichtung zur selbsttätigen Herstellung
einer dünnen Watteschicht auf einer Unterlage, die es erlaubt, auch dünne Watteschichten
unter 6o glm2 von praktisch beliebiger Breite am laufenden Band herzustellen. Erfindungsgemäß
ist ein als Schlitten ausgebildeter Florquerleger vorgesehen, der in an sich bekannter
Weise einen Kardenflor einem Transportband zuführt und sich dabei quer zur Laufrichtung
des Transportbandes hin und her bewegt, so daß sich die Breite der verlegten Watteschicht
durch die einstellbare Amplitude der Schlittenbewegung und das Gewicht pro Längeneinheit
durch das Verhältnis
der Liefergeschwindigkeit des- Schlittens zur
Transportbandgeschwindigkeit ergeben, und ferner eine Vorratsrolle vorgesehen, von
der die Unterlage abläuft.
-
Zweckmäßigerweise wird die Unterlage gleich auf das Transportband
gelegt und mit diesem bewegt, so daß der Flor unmittelbar vom Schlitten auf die
Unterlage abgelegt wird. Es ist aber auch denkbar, die Watteschicht vom Transportband
auf die Unterlage zubringen. Ferner ist es vorteilhaft, eine obere und eine untere
Umlenkrolle vorzusehen, über die der Flor zum Schlitten läuft, wobei die obere Umlenkrolle
mindestens senkrecht zur Florebene beweglich ist, um eine gleichmäßige Florspannung
zu gewährleisten. Es kann aber auch der Schlitten derart angetrieben werden, daß
die Florspannung bei allen Stellungen des Schlittens gleich ist. Falls erforderlich,
kann die Anlage mit einer Aufwickelvorrichtung für die verlegte Watteschicht versehen
werden. Ferner empfiehlt es sich, eine Schneidvorrichtung vorzusehen, welche die
Watteschicht auf eine vorbestimmte Breite zuschneidet, wobei es dann zweckmäßig
sein kann, Mittel zur Rückgewinnung des abgeschnittenen Materials (Unterlage' und
Watte) vorzusehen.
-
Es sind an und für sich bereits Einrichtungen bekannt, bei denen ein
hin und her gehender Kardieraufleger einen Flor auf einem Transportband stapelt,
welches sich senkrecht zu der Hinundherbewegung des Kardierauflegers bewegt, doch
sind Einrichtungen dieser Art für die Herstellung dünner Watteschichten auf Unterlagen
bisher weder vorgeschlagen noch benutzt worden.
-
Die Erfindung besteht nun in der Erkenntnis, daß nach diesem Grundgedanken
arbeitende Einrichtungen bei zweckentsprechender Ausbildung in überraschender Weise
geeignet sind, sehr dünne Watteschichten auf Unterlagen, beispielsweise auf Papier,
aufzubringen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anlage geht aus Fig.
i der Zeichnung hervor. Mit i i ist darin die Transportvorrichtung für die Unterlage
18 .und den Flor bezeichnet, mit 12 der als Schlitten ausgebildete Florquerleger.
Der von der Karde 14 abgenommene Flor 13 wird über eine obere und untere Umlenkrolle
19a,19 b dem Schlitten 12 zugeführt, wo er durch das Förderrollenpaar 19c und das
Verlegerollenpaar igd geführt und auf dem Tisch 15 abgelegt wird. Um die durch die
Bewegung des Schlittens hervorgerufene ungleichmäßige Spannung im Flor auszugleichen,
wird die obere Umlenkrolle 19a durch eine Vorrichtung 26 senkrecht zur Florebene
bzw. Unterlage 18 verschiebbar angeordnet. Auf dem nicht näher dargestellten Tisch
15 wird das Transportband 16 in Richtung des Pfeils T bewegt. Durch dieses Transportband
wird gleichzeitig die von der Vorratsrolle 17 abgewickelte Unterlage 18 mitgenommen,
so daß der Flor 13 durch den Schlitten 12 direkt auf die Unterlage abgelegt wird.
Der Schlitten seinerseits wird quer zur Pfeilrichtung T,. nämlich in -Pfeilrichtung
S, bewegt. Zur einwandfreien Verlegung des Flors auf der Unterlage 18 dienen die
Rollenpaare i9, und 19d. Je nach der'Geschwindigkeit des Transportbandes 16 mit
der Unterlage 18 einerseits und der durch das Walzenpaar 1g, bestimmten Liefergeschwindigkeit
des Schlittens 12 wird auf der Unterlage eine mehr oder weniger dicke Watteschicht
abgelegt. Das Gewicht pro Längeneinheit der abgelegten Watteschicht wird bestimmt
durch das Verhältnis dieser Liefergeschwindigkeit zur Transportbandgeschwindigkeit.
Außerdem läßt sich durch Einstellen der Amplitude der Bewegung des Schlittens 12
die Breite der Watteschicht einstellen. Die auf der Unterlage i8 verlegte Watteschicht
24 wird dann einer Rolle 2i mit zwei Schneidvorrichtungen 24 21v zugeführt, welche
die Watteschicht auf eine bestimmte Breite zuschneiden. Der zugeschnittene Teil
wird dann auf die Wickelvorrichtung 2o aufgebracht. Die abgeschnittenen Streifen
werden zur Rückgewinnung des Materials (Unterlage und Watte) zunächst durch Abstreifvorrichtungen
22 von der Watte befreit, und dann werden die Unterlagestreifen zu Rollen 23 aufgewickelt.
-
Ein Ausgleich der Florspannung kann auch durch eine entsprechende
Bewegung des Schlittens 12 erzielt werden, z. B. durch eine dem Sinusgesetz folgende
Bewegung. Ferner ist es auch denkbar, die auf dem Transportband 16 verlegte Watteschicht
jenseits des Tisches 15 vom Band 16 auf die Unterlage 18 zu bringen. Außerdem kann
es zweckmäßig sein, zwischen der Verlegeeinrichtung und der Aufwickelvorrichtung
weitere Arbeitsgänge einzuschieben, z. B. die Watteschicht zu imprägnieren, zu verleimen
oder mit einer weiteren Unterlage zu verbinden. Eine Einrichtung zur Verleimung
der Watteschicht mit der Unterlage und anschließenden Trocknung ist in Fig. 2 der
Zeichnung dargestellt. Mit 24 ist die Watteschicht bezeichnet, die vom nicht gezeichneten
Transporttisch 15 über die Umlenkrolle27 geführt wird. Mittels der Spritzvorrichtung
28 wird der Klebstoff auf die Watte 24 aufgebracht, wodurch die dünne Watteschicht
auf der Unterlage haftet. Anschließend gelangt die Watte in die Trockenvorrichtung
28, die im wesentlichen aus Heizelementen 29a, 29b, dem endlosen Transportband 3o,
den Anpreß- und Umlenkrollen 31a, 31b und den Transportrollen 32a, 32b besteht.
Die Watte 24 wird durch die Rolle 31a an das Transportband 30 angedrückt.
Dieses Transportband 30 ist zweckmäßigerweise ein hochglanzpoliertes Metall-, z.
B. Chromnickelband und wird so nahe als möglich an den Heizelementen 29" 29b vorbeigeführt,
so daß die auf der Außenfläche aufliegende Watte optimal beheizt wird und auf ihrem
Weg bis zur Umlenkrolle 31b trocknet. Gegebenenfalls wird die Geschwindigkeit des
Transportbandes ent= sprechend eingestellt. Der auf dem Transportband 3o allenfalls
haftende Klebstoff trocknet ebenfalls und springt von der polierten Fläche ab, wenn
das Band über die Rolle 32a läuft.
-
Die Watte 24 kann statt oder außer mit einem Klebstoff auch mit einem
anderen Stoff versehen werden, z. B. mit einem das Nikotin absorbierenden Stoff
in flüssiger oder pulveriger Form für eine Watte, die als Filterwatte für Rauchwaren,
beispielsweise
Zigaretten, dient, oder sie kann mit einem Antiseptikum
imprägniert werden zur Verwendung der Watteschicht für Windeln oder Verbandstoff
u. dgl.
-
Es hat sich gezeigt, daß mit der beschriebenen Florverlegeanlage Wattedicken
bis hinunter zum nur zweifachen Kardenflorgewicht hergestellt werden können. Neben
der Möglichkeit, Watteschichten von praktisch beliebiger Breite am laufenden Band
herzustellen, erlaubt die Anlage auch, den Flor auf einer beliebigen Unterlage abzulegen,
ihn während der Ablage gleichzeitig durch die Walzen 19d zu pressen und die verschiedensten
Wattegewichte zu erzeugen.
-
Als Unterlage 18 eignen sich beispielsweise, wenn die Watte als Filterwatte
für Zigaretten verwendet wird, alle Arten von Papieren, insbesondere Krepppapier
und filtrierende Papiere, wie Zellulose-Watte-Papier.