DE1184727B - Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen mechanischen Stauchen von Textilbahnen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum kontinuierlichen mechanischen Stauchen von TextilbahnenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Internat. Kl.: D 06 c
Deutsche KL: 8 b -33
Nummer: 1184 727
Aktenzeichen: W17930 VII a/8 b
Anmeldetag: 28. November 1955
Auslegetag: 7. Januar 1965
Die Erfindung bezieht sich auf eine solche Ausrüstung von Textilbahnen, daß die aus ihnen hergestellten
Waren, vor allem Bekleidungsstücke, bei der späteren Benutzung, insbesondere beim Waschen,
nicht einlaufen. Es handelt sich also hauptsächlich um die Krumpfechtausrüstung für Textilbahnen, und
zwar um eine mechanische Verkürzung derselben.
Am bekanntesten ist in dieser Hinsicht die Biegestauchkrumpfung
mittels eines über eine Walze geringen Durchmessers und dann über eine Trommel mit entgegengesetzter Krümmung geführten Filzes
oder Gummibandes. Die gedehnte Außenschicht desselben nimmt durch Haftreibung, gegebenenfalls
durch Unterstützung eines Anpreßschuhes, die Ware in voller Länge mit. Wenn dann der Filz oder das
Gummiband entspannt, d. h. verkürzt wird, nimmt die Textilbahn an dieser Verkürzung teil, d. h. sie wird
gestaucht.
Eine weitere bekannte Krumpfeinrichtung besteht aus einer Förderwalze, einem mit dieser einen
Durchlaufkanal für die geförderte Textilbahn bildenden festen Bauteil und einer mit geringerer Umfangsgeschwindigkeit
getriebenen, jedoch rauheren Verzögerungswalze, die mit der Förderwalze eine Klemmstelle für die hindurchgeführte Textilbahn
bildet. Die durch die Förderwalze durch den Durchlaufkanal an die Klemmseite herangeführte Textilbahn
wird dort gebremst und daher im Umlaufkanal in unkontrollierbarer Bahnlänge gestaucht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ähnelt in ihrem Aufbau der vorstehend beschriebenen
Krumpfeinrichtung. Die Erfindung besteht also in apparativer Beziehung aus einer Vorrichtung zum
kontinuierlichen mechanischen Stauchen von Textilbahnen mit einer Förderwalze, an die die Bahn
durch ein stationäres, einstellbares Glied zur Mitnahme in Berührung gebracht wird, und einer Verzögerungswalze,
an die die Bahn durch die Förderwalze übergeben wird, wobei die Verzögerungswalze
im Vergleich zur Förderwalze langsamer umläuft und einen höheren Reibungskoeffizienten aufweist,
und zeichnet sich durch die Besonderheit aus, daß das stationäre Glied aus einer Andrückschiene besteht,
die in einer Arbeitskante endet, welche in einem schmalen, einstellbaren und feststellbaren Abstand
von etwa 5 bis 7,5 mm vor der Übergabestelle der Bahn an der Verzögerungswalze angeordnet ist.
Vorzugsweise weist die Andrückschiene eine Leitfläche für die Bahn auf, die im wesentlichen parallel
zur theoretischen Berührungsebene zwischen den beiden Walzen verläuft und keilförmig in der Arbeitskante
ausläuft. Um die Apparatur auf ver-
Vorrichtung und Verfahren zum
kontinuierlichen mechanischen Stauchen
von Textilbahnen
kontinuierlichen mechanischen Stauchen
von Textilbahnen
Anmelder:
Richard Rhodes Walton, Boston, Mass.
(V. St. A.)
Vertreter:
Dr. phil. G. Henkel, Patentanwalt,
Baden-Baden-Balg, Waldgasse 20
Als Erfinder benannt:
Richard Rhodes Walton, Boston, Mass.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 9. Dezember 1954
(474 136)
V. St. v. Amerika vom 9. Dezember 1954
(474 136)
schiedene Textilbahnstärken anpassen zu können, ist die Andrückschiene in ihrer Lage in bezug auf
die Achse der Förderwalze einstellbar und feststellbar.
In funktioneller Beziehung verkörpert sich die Erfindung in einem Verfahren zum kontinuierlichen
mechanischen Stauchen von Textilbahnen mit Hilfe einer schneller laufenden Förder- und einer langsamer
laufenden griffigeren Verzögerungswalze, dessen Besonderheit darin besteht, daß sowohl die Förderals
auch die Verzögerungskräfte je auf eine in Warenbahnbreitenrichtung verlaufende Angriffslinie
konzentriert werden und die dadurch bedingte Bahnstauchung auf eine Bahnlänge von tewa 5 bis 7,5 mm
beschränkt wird.
Der Stauchvorgang gemäß vorliegender Erfindung geht also in folgender Weise vor sich: Mittels der
Arbeitskante der Antriebsschiene wird die ankommende Textilbahn an die sich drehende, d.h.
angetriebene Förderwalze gedrückt und von ihr mit-
genommen und bewegt sich dann anschließend entlang der Förderwalzenoberfläche um einige Millimeter
bis zu einer Klemmstelle weiter, die durch die Förderwalze einerseits und die langsamer angetriebene,
jedoch griffigere Verzögerungswalze andererseits gebildet wird. Wegen der geringeren Umfangsgeschwindigkeit
der Verzögerungswalze wird dabei die Textilbahn auf dem sehr kurzen Wege
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zwischen Arbeitskante und Klemmstelle abgebremst und gestaucht.
In den Zeichnungen ist die Erfindung an einem praktischen Beispiel näher erläutert; es zeigt
F i g. 1 in Seitenansicht eine Maschine, die mit der erfindungsgemäßen Stauchvorrichtung ausgestattet
ist,
F i g. 2 ebenfalls eine Seitenansicht, aber in vergrößertem
Maßstab, dieser Stauchvorrichtung,
F i g. 3 den Arbeitsbereich beim Stauchvorgang im Querschnitt und
F i g. 4 eine Draufsicht auf die in F i g. 3 gezeigte
Textilbahn, wobei die für das erfindungsgemäße Verfahren maßgebenden Kräfte eingezeichnet sind.
Bei der Maschine nach Fig. 1 sind auf einem Maschinengestell 1 ein Textilbahnwickel 2, eine aus
einem Dämpftisch 3 und einer Abzugshaube 4 bestehende Dämpfvorrichtung, die erfindungsgemäße
Stauchvorrichtung 5 und eine mit einem Antrieb 6 versehene Aufwickelwalze 7 hintereinander angeordnet.
Die Stauchvorrichtung 5, die in F i g. 2 vergrößert dargestellt ist, besteht aus der Förderwalze 8,
der Vergrößerungswalze 9 und der Andrückschiene 10. Die Walzen 8 und 9 sind in Führungen 11
höhenverstellbar, und zwar die Förderwalze 8 durch Druckzylinder 13 und die Verzögerungswalze 9 mittels
eines Schneckentriebes 12. Die Andrückschiene 10 ist durch das Handrad 14 in horizontaler Ebene
und durch das Handrad 15 über die Lenker 16 in einer bogenförmigen Bahn verschiebbar und feststellbar.
Mit 17 ist eine Anzeigevorrichtung für die Einstellung der Andrückmaschine bezeichnet.
Wie aus den F i g. 3 und 4 ersichtlich ist, wird die Textilbahn 18 durch die Andrückschiene 10 an die
Förderwalze 8 derart an- oder eingedrückt, daß diese sie auf Grund ihrer Oberflächenreibung — sie
ist vorzugsweise mit einem Gummimantel versehen — mitnimmt. Die Förderkräfte α greifen, wie in
F i g. 4 gezeigt ist, an der Arbeitskante 19 der Andrückschiene 10 an. Die Klemmstelle 20 hat eine
gewisse Breite; weil aber die Verzögerungswalze 9 eine rauhere Oberfläche als die Förderwalze 8 hat,
wirken die Verzögerungskräfte b bereits entlang der Linie 21 am Beginn der Klemmstelle 20.
Die Linie 19 ist also der geometrische Ort für den Angriff aller auf die Textilbahn wirkenden Förderkräfte
α und die Linie 21 derjenige für den Angriff aller Bremskräfte b. Diese beiden Linien werden
entsprechend der Qualität, insbesondere der Dicke, der Textilbahn bewußt so nahe nebeneinander gerückt,
daß der dazwischenliegende Bahnstreifen keine Zeit zum Ausbeulen hat und sich daher unerwünschte
Falten nicht bilden können. Obwohl die zwischen den beiden Linien wirkenden, in der Bahnebene
liegenden Druckspannungen, vor allem Verdichtungskräfte, sehr groß sind, findet keine Fortpflanzung
der Förder- und Verzögerungskräfte über den durch diese beiden Linien gegebenen Stauchbereich
hinaus statt.
Nach Verlassen der Klemmstelle 20 besitzt die Textilbahn 18 eine auffallende Weichheit und Griffigkeit,
die wesentlich besser ist als nach den bisher üblichen Krumpfechtausrüstungen, denn bei diesen
wird die Textilbahn in erheblichem Maße gewalzt und geglättet. Besonders vorteilhaft ist die Erfindung
für gemusterte Gewebe, weil bei ihnen die Gewebestruktur sehr stark, d. h. plastisch, in Erscheinung
tritt.
Die Erfindung ist außer für Gewebe für Filze und alle geflochtenen, geknoteten und anderen Faserbahnen
nützlich. Die durch die Erfindung erreichbare Verkürzung der Textilbahnen beträgt, wie
durch langjährige Versuche festgestellt worden ist, ein Mehr- sogar Vielfaches des nach den bekannten
Krumpfechtausrüstungen erreichbaren Maßes.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen mechanischen Stauchen von Textilbahnen mit einer
Förderwalze, an die die Bahn durch ein stationäres, einstellbares Glied zur Mitnahme in Berührung
gebracht wird, und einer Verzögerungswalze, an die die Bahn durch die Förderwalze
übergeben wird, wobei die Verzögerungswalze im Vergleich zur Förderwalze langsamer umläuft
und einen höheren Reibungskoeffizienten aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das
stationäre Glied aus einer Andrückschiene (10) besteht, die in einer Arbeitskante (19) endet,
welche in einem schmalen, einstellbaren und feststellbaren Abstand von etwa 5 bis 7,5 mm voider
Übergabestelle (21) der Bahn (18) an die Verzögerungswalze (9) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückschiene (10) eine
Leitfläche für die Bahn (18) aufweist, die im wesentlichen parallel zur theoretischen Berührungsebene
zwischen den beiden Walzen (8, 9) verläuft und keilförmig in der Arbeitskante (19)
ausläuft.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückschiene
(10) in ihrer Lage in bezug auf die Achse der Förderwalze (8) einstellbar und feststellbar ist.
4. Verfahren zum kontinuierlichen mechanischen Stauchen von Textilbahnen mit Hilfe
einer schneller laufenden Förder- und einer langsamer laufenden griffigeren Verzögerungswalze,
dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Förderais auch die Verzögerungskräfte je auf eine in
Warenbahnbreitenrichtung verlaufende Angriffslinie (19 bzw. 21) konzentriert werden und die
dadurch bedingte Bahnstauchung auf eine Bahnlänge von etwa 5 bis 7,5 mm beschränkt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 944 005;
USA.-Patentschrift Nr. 2 263 712.
Deutsche Patentschrift Nr. 944 005;
USA.-Patentschrift Nr. 2 263 712.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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