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Scheibenwischer für gekrümmte Windschutzscheiben Bei den derzeitigen
Kraftfahrzeugen ist es vielfach üblich, gekrümmte Windschutzscheiben zu verwenden.
Manche dieser Scheiben sind beträchtlich gekrümmt. Diese Krümmung ändert sich von
einem Mindestmaß oder einem flachen Teil unmittelbar vor dem Fahrer in seinem Blickfeld
bis zu einer starken Krümmung an den äußeren Seitenkanten. Infolgedessen wurde es
notwendig, einen Scheibenwischer zu entwickeln, der sich der Krümmung derartiger
Windschutzscheiben anpaßt und sie wirksam reinigt. Dies geschah dadurch, daß die
Scheibenwischer an einer oder mehreren Stellen nachgiebig ausgebildet wurden, z.
B. an der Verbindungsstelle zwischen der Schwenkstelle und dem Schwenkarm oder im
Schwenkarm selbst. Bei einer solchen Anordnung kann sich der Scheibenwischer krümmen
und das Wischerblatt sich der Krümmung der Windschutzscheibe anpassen. Bei derartigen
Scheibenwischern mit einer nachgiebigen Verbindung zwischen dem Schwenkarm und der
Schwenkwelle oder mit einem nachgiebigen Schwenkarm hat sich jedoch gezeigt, daß
beim Fahren mit hohen Geschwindigkeiten der Fahrtwind sich auf den Scheibenwischer
auswirkt und diesen von der Windschutzscheibe abhebt oder zumindestens den Druck
des Wischerblattes gegen die Windschutzscheibe beträchtlich verringert, so daß das
Wischerblatt entweder die Scheibe überhaupt nicht mehr berührt oder sich irnicht
mit genügend starkem Druck gegen sie preßt, wodurch keine oder nur eine völlig ungenügende
Reinigung erfolgt.
Diese Wirkung tritt ein, weil der Windstrom längs
einer jeden Windschutzscheibe besonders stark ist und bei einer gekrümmten Schutzscheibe
noch stärker wird, insbesondere an ihren äußeren Flächen längs der gekrümmten Abschnitte.
Dieser scharfe Windstrom trifft gegen den Scheibenwischer und insbesondere gegen
seinen Wischerarm. Durch die nachgiebige Verbindung zwischen der Schwenkwelle und
dem Wischerarm hebt er das Wischerblatt von der Windschutzscheibe ab. Der Erfindung
liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Scheibenwischer zu entwickeln, der einerseits
genügend nachgiebig ist, um sich den sich ändernden Krümmungen einer Windschutzscheibe
anpassen zu können, und gleichzeitig genügend starr ist, um nicht vom Fahrtwind
von der Windschutzscheibe abgehoben zu werden.
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Es hat sich gezeigt, daß die Verbindung eines nachgiebigen Armes oder
einer nachgiebigen Verbindung zwischen dem Arm und der Antriebswelle, durch die
das Wischerblatt mit genügend starkem Druck gegen die Windschutzscheibe angepreßt
werden soll, bei gekrümmten Windschutzscheiben nicht befriedigend wirkt, weil hierbei
kein gleichmäßiger Druck über den ganzen Schwenkbereich des Wischerblattes aufrechterhalten
werden kann. Die Ursache hierfür liegt darin, daß die Hinundherbewegung des Wischerblattes,
wenn dieses sich der Krümmung der Windschutzscheibe anpaßt, durch den Arm vergrößert
wird, wodurch die nachgiebige Verbindung sich erheblich bewegt und infolgedessen
sich der Druck beträchtlich ändert.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des Scheibenwischers, der
damit vornehmlich für eine gekrümmte Windschutzscheibe geeignet ist, der er sich
nachgiebig anpaßt, ohne bei hohen Windgeschwindigkeiten von der Scheibe abgehoben
zu werden. Es liegt dabei im Wesen der Erfindung, daß der Wischer sich über seinen
ganzen Schwenkbereich gleichmäßig und mit annähernd gleichem Druck gegen die Windschutzscheibe
legt. Weiter ist nach der Erfindung vorgesehen, eine neue Verbindung zum Befestigen
des Scheibenwischers an seinem Schwenkarm zu schaffen, die einfach und zweckmäßig
in ihrer Bauart und Arbeitsweise ist und eine leicht zu lösende Befestigung zwischen
dem Schwenkarm und dem Scheibenwischerblatt bildet.
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Erfindungsgemäß ist bei dem neuen Scheibenwischer zwischen dem starren
Schwenkarm und den das Wischerblatt tragenden und sich gegeneinanderspreizenden
Jochteilen eine Feder so mit Vorspannung angeordnet, daß der Federdruck mit kleiner
werdendem Winkel zwischen den Jochteilen abnimmt. An den beiden Enden des Wischerblattes
sind mehrere Hilfsbügel oder -joche angeordnet, wobei diese Sekundärjoche an die
Primärjoche angelenkt sind und ein Bolzen den Teil des Wischers bildet, mit dem
die Wischereinheit mit dem Schwenkarm verbunden wird, um sich der Scheibenkrümmung
anzupassen. Am unteren Ende des Wischerarmes ist eine Einstellvorrichtung . angeordnet,
mit der der Winkel zwischen dem Schwenkarm und der schwenkbaren Welle eingestellt
werden kann.
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Der Schwenkarm sitzt mit seinem unteren Ende unmittelbar auf der Welle,
und die Haltevorrichtung des Wischerblattes ist an seinem äußeren Ende mittels einer
Schelle od. dgl. befestigt; dabei bewegt sich das äußere Ende des Wischerarmes in
einer Ebene, die rechtwinklig zur Achse der Schwenkwelle bzw. zu der Schwenkbewegung
liegt. Der Wischerarm bewegt sich mit den Jochen in einer Ebene, die im wesentlichen
parallel zu einer Tangentialebene des mittleren Teiles der hier weniger stark als
an den Seitenteilen gekrümmten Windschutzscheibe verläuft, wobei das Wischerblatt
sich durch die Joche oder Bügel und ihre federnden Gelenkverbindungen gegen den
stark gekrümmten Teil der Windschutzscheibe mit einem schwächeren Druck als gegen
den Mittelteil anlegt. Um den größten Wischerdruck gegen den praktisch flachen Teil
der Scheibe regeln zu können, ist eine Einstellvorrichtung vorgesehen.
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Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
wieder, und zwar zeigt Fig. z einen Schnitt durch eine gekrümmte Windschutzscheibe,
wobei der Scheibenwischer sich am einen Ende seines Schwenkbereichs (in ausgezogenen
Linien dargestellt) befindet und seine andere Grenzstellung gestrichelt dargestellt
ist, Fig. 2 eine Seitenansicht des ganzen Scheibenwischers, teilweise im Schnitt,
welcher auf seiner Antriebswelle befestigt ist und sich gegen eine gekrümmte Windschutzscheibe
legt, Fig.3 einen Teillängsschnitt von Fig.2 zur Veranschaulichung der nachgiebigen
Lagerung zwischen der Wischerklinge und dem Wischerarm, Fig. 4 eine Horizontalansicht,
teilweise im Schnitt, nach Linie IV-IV von Fig. 3 und Fig. 5 eine senkrechte Ansicht
auf die Scheibenwischeranordnung zur Veranschaulichung der Art und Weise, in der
das. Wischerblatt sich abbiegen und der veränderlichen Krümmung einer Windschutzscheibe
anpassen kann.
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In der Zeichnung bezeichnet I eine gekrümmte Windschutzscheibe und
2 eine Schwenkwelle für einen Scheibenwischer. Die Welle 2 ragt aus dem Metallrahmen
des Fahrzeugs an einer Stelle unterhalb der Windschutzscheibe heraus und hat ein
geriffeltes Ende 3, auf welchem die Scheibenwischereinheit befestigt wird. An dem
anderen Ende ist die Welle :2 an eine Antriebsvorrichtung (nicht dargestellt) angeschlossen,
welche von beliebiger üblicher Bauweise sein: kann.. Die Scheibenwi:schereinheit
besteht aus einem Befestigungskopf q., welcher über das, geriffelte Ende 3 gesahäben
wird und dieses fest umischließt. Am Kopf :4 ist ein nach innen U-förmiger Teil
5 bei 6 schwenkbar befestigt. Am Teil 5 ist z. B. durch Niete der Schwenkarm 8 befestigt,
welcher bei der dargestellten Aus£ührungsfürm starr ist. Der Kopf 4
wird
mitunter als innerer Arm und der Teil 5 und der Arm 8 als äußerer Arm bezeichnet.
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Wenn die Schwenkwelle 2 im Betrieb ist, so erhält der Arm 8 über den
Kopf 4, den Drehzapfen, 6 und den Teil 5 mit: den Nieten 7 eine Schwenkbewegung.
Das Wischerblatt ist am äußeren Ende des Armes 8 in später beschriebener Weise befestigt.
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Der Arm 8 hat an einer Stelle unter- und innerhalb des Teiles 5 einen
abwärts. gerichteten Flansch 9. Der Flansch 9 hat eine Öffnung zur Aufnahme eines
Bolzens Io mit einem Kopf i i, welcher, sich gegen den Flansch 9 legt. Das andere
Ende des Bolzens Io ist in einen Stift I2 eingeschraubt. Der Stift I2 liegt zwischen
zwei abwärts gerichteten Augen I3 des Kopfes 4. Der Bolzen Io hat einen verdickten
Teil I4' mit Riffelung, wodurch, die Einstellung des Bolzens Io durch Hinein- oder
Herausschrauben aus dem Stift 12 erleichtert wird. Auf diese Weise besteht zwischen
dem Arm 8 und dem Kopfteil 4 ein einstellbares Gelenk, um einen bestimmten Winkel
zwischen dem Arm 8 und der Schwenkwelle 2 einzustellen, ohne daß hierdurch die Starrheit
des Armes 8 oder die Starrheit der Verbindung zwischen dem Arm 8 und der Schwenkwelle
2 beeinträchtigt wird.
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Am äußeren Ende des Armes 8 ist ein, kastenähnliches Befestigungsglied
14 angeordnet. Dieser Teil 14 hat an seiner einen Seite einen Schlitz 15 (Fig. 3)
und an seiner Oberseite eine Öffnung I6. Der Arm 8 tritt durch den Schlitz 15 und
hat eine Nase 17, welche in die Öffnung I6 einrastet. Die Nase 17 kann aus einem
Stück mit dem Arm 8 oder aus einem federnden Zahn bestehen., welcher am Arm 8 befestigt
ist. Der Arm 8 wird in dieser Stellung innerhalb des Teiles 14 durch einen. Exzenternocken
18 verriegelt, welcher um einen Stift I9 im Teil I4 schwenkbar ist. Der Nocken 18
wird von außen durch einen Hebel 2o betätigt. Der Hebel 20 ist am einen Ende des
Drehzapfens I9 befestigt und kann in seiner Stellung am Teil 14 durch eine Raste
21 verriegelt werden.
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Der Teil I4 hat zwei Augen, 22, 23, welche sich. von zwei gegenüberliegenden.
Seiten. abwärts erstrecken und in, zu den Kanten, des Armes 8 parallelen Ebenen
liegen. Zwischen den Augen 22, 23 ist ein Drehstift 24 angeordnet. An diesem Stift
24 sind zwei Jochteile 25 und 26 befestigt, welche nach innen U-förmigen Querschnitt
haben und. vom Stift 24 aus nach entgegengesetzten. Richtungen verlaufen. Auf dem
Stift 24 ist eine Feder 27 angeordnet, deren eines Ende 28 sich gegen den. Jochteil
25 und deren, anderes Ende 29 sich gegen. den. Jochteil 26 legt. Hierdurch wird
ein primäres nachgiebiges und schwenkbares Joch gebildet. Die äußeren. Enden 30
und 3I (Fig. 5) der Jochteile 25, 26 sind bei 32, 33 schwenkbar an, je einem zweiten
Jochteil 34 und 35 befestigt. Die sekundären Jochteile 34 und 35 sind ebenfalls
im Querschnitt U-förmig und so bemessen, daß sie sich. in die primären Jochteile
25, 26 einfügen.. Die sekundären Jochteile sind an ihren Enden: bei 36, 37, 38 und
39 an einem Wischerblatt 4o befestigt. Im Betrieb wird die Schwenkwelle 2 durch
eine beliebige Antriebsvorrichtung betätigt, um den Arm 8 hin und her zu schwenken.
Der Arm 8 wirkt durch den Befestigungskopf 14, das gespreizte Primärjoch 25, 26
und. die Sekundärjoche 34, 35 auf das. Wischerblatt 40 und erteilt diesem eine bestimmte
Schwenkbewegung. Gewünschtenfalls kann der feste Winkel zwischen dem Arm 8 und der
Schwenkwelle 2 eingestellt werden, indem man. den verdickten Teil I4' des Bolzens
Io mit der Hand verdreht. Ferner kann: das Wischerblatt und seine Tragkonstruktion,
welche aus dem gespreizten Primärjoch und den beiden Sekundärjochen besteht, leicht
vom Arm 8 entfernt werden., indem man die Verriegelung 18, 2o löst.
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Wenn: das Wischerblatt sich in seinem Schwenkbereich in der üblichen
Weise bewegt, so paßt es sich den: verschiedenen Krümmungen der Windschutzscheibe
mit Hilfe der Drehzapfen 24, 32 und. 33 an. Die Feder 27 hält das Wischerblatt gegen
die Windschutzscheibe gedrückt. Aus Fig. 5 ist deutlich ersichtlich, wie die Drehzapfen
und die nachgiebige Feder es ermöglichen, daß das gespreizte Primärjoch, die Sekundärjoche
und das Wischerblatt sich auf die sich ändernden Krümmungen der Windschutzscheibe
einstellen.
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Gleichzeitig wird verhindert, daß der Fahrtwind, welcher durch eine
gekrümmte Windschutzscheibe verstärkt wird, das Wischerblatt von der Windschutzscheibe
abhebt, weil der Arm und seine Verbindung mit der Schwenkwelle völlig starr ist.
Ferner wird die Einwirkung der Windgeschwindigkeit auf die Sekundär- und Primärjochteile
durch die Feder, 27 kompensiert, da die Sekundärjochteile teleskopartig in die Primärjochteile
eintreten können.
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Die Anordnung, bei welcher die nachgiebige Feder am äußeren Ende des
Armes befestigt ist, bewirkt ferner einen gleichmäßigeren: Druck gegen das Wischerblatt
auf seinem ganzen, Schwenkbereich, als. die alte Anordnung, bei welcher die Feder
zwischen. dem Arm und der Schwenkwelle liegt. Bei der dargestellten Ausführungsform.
wird eine Feder vom, wesentlich, größerer Nachgiebigkeit verwendet, welche durch.
mehrere vollständige Windungen vorbelastet werden muß. Infolgedessen bewirkt die
kleine, Winkelbewegung, welche erfolgt, wenn das Wischerblatt sich vom: der größten
Scheibenkrümmung an, der Außenseite der Windschutzscheibe zur geringsten Scheibenkrümmung
bewegt, nur eine geringfügige Bewegung der Feder, so, daß hierdurch !eine wesentlich
geringere Druckänderung eintritt als. bei der alten Anordnung. Außerdem wird gemäß
der Erfindung die geringe Druckänderung, welche auftritt; zugunsten des Fahrers
ausgenutzt. Wie aus Fig. i ersichtlich, ist der Federdruck gegen die Primärjochteile
am stärksten, wenn das Wischerblatt sich. gegen den praktisch flachen. Teil der
Windschutzscheibe legt, welcher direkt vor dem Fahrer und seinem Sichtfeld liegt.
Der Federdruck ist am geringsten, wenn das Wischerblatt sich, gegen den am stärksten
gekrümmten Teil der Windschutzscheibe legt, d. h.
an ihrem äußeren:
Rand. Infolgedessen wird durch die Erfindung gewährleistet, daß der stärkste Federdruck
und damit die wirksamste Reinigung unmittelbar vor dem. Fahrer erfolgt und ihm sein
Sichtfeld frei hält. Ferner wird bei der Anordnung gemäß der Erfindung mit einem
gespreizten Primärjoch und vier Berührungspunkten mit dem Wischerblatt eine gleichmäßigere
Druckverbindung längs. des Wischerblattes selbst erreicht.