DE19926142B4

DE19926142B4 - Ausstellvorrichtung mit Gewindespindel und Spindelmutter für eine Fahrzeugfensterscheibe

Info

Publication number: DE19926142B4
Application number: DE19926142A
Authority: DE
Inventors: Jörg Mayer
Original assignee: Volkswagen AG
Current assignee: Volkswagen AG
Priority date: 1999-06-09
Filing date: 1999-06-09
Publication date: 2007-09-13
Anticipated expiration: 2019-06-10
Also published as: DE19926142A1

Abstract

Ausstellvorrichtung für eine Fahrzeugfensterscheibe mit einem Gelenkhebel, der einenends an der Fensterscheibe und anderenends an einer Spindelmutter unter Bildung parallel zur Fensterscheibe verlaufender Schwenkachsen angelenkt und zumindest teilweise von einem am Fahrzeugaufbau befestigten Gehäuse aufgenommen ist, das auch die Spindelmutter gegen Rotation gesichert und eine dieser zugeordnete, mit einem Drehantrieb in Antriebsverbindung stehende Gewindespindel gegen Axialbewegungen gesichert aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkhebel (7) zumindest einseitig einen Zapfen (14) trägt, dessen Achse parallel zur Fensterscheibe (2) verläuft, dessen Abstand von der Anlenkung (8) des Gelenkhebels (7) an der Fensterscheibe (2) größer ist als sein Abstand von der Anlenkung (9) des Gelenkhebels (7) an der Spindelmutter (10), und der bei Axialbewegungen der Spindelmutter (10) in einer gehäuseseitigen Führungskulisse (15) läuft, die schräg in Richtung auf die Fensterscheibe (2) ausgerichtet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Ausstellvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ausstellvorrichtungen dieses Aufbaues dienen beispielsweise dazu, eine hintere Seitenfensterscheibe eines Kraftfahrzeugs zwischen einer geschlossenen und einer geöffneten Stellung um eine Schwenkachse zu schwenken, die im Bereich des vorderen Endes der Scheibe verläuft. Dabei kann zur Bildung der Schwenkachse eine Scharnieranordnung Einsatz finden; bekannt sind auch Fensterscheiben, die zum Öffnen unter Ausnutzung ihrer Elastizität, d.h. unter Verzicht auf eine derartige Scharnieranordnung, schwenkbar sind.

Eine gattungsgemäße Ausstellvorrichtung zeigt die US 5,140,771 A . Als Drehantrieb dient ein Elektromotor, dessen Ausgangswelle senkrecht zur Ebene der Fensterscheibe weist und über ein Getriebe in Antriebsverbindung mit der Gewindespindel steht, die etwa parallel zur Fensterscheibe verläuft und auf der die drehgesicherte Spindelmutter läuft. Diese ist gelenkig mit zwei Armen eines Bauteils verbunden, das im Bereich seines anderen Endes ebenfalls gelenkig an der Fensterscheibe angreift und als Gelenkhebel bezeichnet werden kann. Eine Führung für diesen Gelenkhebel ist nicht vorgesehen, so daß seine Anlenkung an der Fensterscheibe unterschiedlichen Kräften ausgesetzt ist. Auch ist, wenn man nicht einen großen Spindelmutterweg und damit ein baugroßes Gehäuse vorsehen will, der Schwenkweg der Fensterscheibe begrenzt.

In Abweichung von diesem gattungsbildenden Stand der Technik beschreibt die DE 35 00 874 A1 eine Ausstellvorrichtung mit einer kreisbogenförmigen Gewindestange, die in Zahneingriff mit einem von einem Antriebsmotor antreibbaren Getriebe steht und die im Gehäuse längs einer ebenfalls kreisbogenförmigen Bahn geführt ist sowie mit einem Ende in Langlochverbindung mit der Fensterscheibe steht. Ein großer Verstellwinkel für die Fensterscheibe ist auch bei dieser Konstruktion nur bei großer Ausführung dieser Ausstellvorrichtung, nämlich großer Länge des gebogenen Hebels, erzielbar.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Ausstellvorrichtung, d.h. eine solche mit Gewindespindel und Spindelmutter, zu schaffen, die bei beschränkter Baugröße relativ große Ausstellwinkel der Fensterscheibe zu erzielen gestattet.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung beschreiben die Unteransprüche.

Bei der Erfindung wird also gleichsam eine Übersetzung der durch die Spindelmutterbewegung erzielten Wege des an ihr angelenkten Endes des Gelenkhebels ins Positive dadurch vorgenommen, daß durch den zumindest einen querverlaufenden Zapfen am Gelenkhebel dieser gleichsam in zwei ungleich lange Hebelteile unterteilt wird, nämlich einen kürzeren, an der Spindelmutter angelenkten und einen längeren, an der Fensterscheibe angreifenden. Dies in Verbindung mit der Führungskulisse, die in Richtung der Bewegung der Spindelmutter bei Öffnungsbewegung der Fensterscheibe geneigt in Richtung auf diese verläuft, ergibt bei relativ kleinen Spindelmutterbewegungen eine relativ große Verstellung der Fensterscheibe, und zwar auch dann, wenn die Spindelmutter relativ kurz und auch der Gelenkhebel in seiner Länge beschränkt ist. Die Folge davon ist eine kleine Baugröße der Ausstellvorrichtung.

Krümmungen von Gelenkhebel und Führungskulissen können so gewählt sein, daß in allen Winkelstellungen der Fensterscheibe während ihres Öffnungsvorgangs die von dem Gelenkhebel auf die Scheibe ausgeübten Kräfte im wesentlichen senkrecht zur Ebene der Fensterscheibe verlaufen, also eine querkraftfreie oder zumindest querkraftarme Krafteinleitung in die Scheibe vorliegt, wodurch die Anlenkung an der Scheibe geschont wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert, die einen Horizontalschnitt durch den Aufbau eines Personenkraftwagens im Bereich einer dem Fenster vorgeschalteten Säule, beispielsweise der C-Säule, darstellt.
Vom Aufbau des Fahrzeugs ist lediglich die erwähnte Säule bei 1 dargestellt, an der der den Antrieb für die Ausstellbewegungen der Fensterscheibe 2 darstellende Elektromotor 3 sowie das Gehäuse 4 der Ausstellvorrichtung montiert sind.
Die Fensterscheibe 2 ist im Bereich ihres vorderen, in der Figur linken Endes beispielsweise mittels eines Scharniers am Fahrzeugaufbau angelenkt; dort kann auch eine starre Anlenkung vorliegen, wenn die Fensterscheibe 2 eine hinreichende Elastizität für die Schwenkbewegungen aufweist. Bei 5 erkennt man eine übliche Dichtung auf dem Schweißflansch 6 des Trägers 1, die zum Abdichten des Fensterspalts bei geschlossener Fensterscheibe 2 dient.
Einen wesentlichen Bestandteil der Ausstellvorrichtung bildet der Gelenkhebel 7, der bei 8 schwenkbar an der Scheibe 2 und bei 9 ebenfalls schwenkbar an der Spindelmutter 10 angelenkt ist, die drehfest in dem Gehäuse 11 angeordnet ist. Die Spindelmutter 10 läuft auf der Gewindespindel 12, die mit dem Ausgang des Elektromotors 3 (der in der Regel ein Getriebe enthalten wird) drehfest verbunden ist und die beispielsweise bei 13 in Achsrichtung in dem Gehäuse 4 abgefangen ist. Während also die Spindelmutter 10 Axialbewegungen gemäß den Pfeilen ausführen kann, jedoch keine Drehbewegungen, ist die Gewindespindel 12 drehbar, aber gegen axiale Bewegungen gesichert gelagert.
Betrachtet man nun weiter den Gelenkhebel 7, so weist er den querverlaufenden Zapfen 14 auf, der in der Führungskulisse 15 im Gehäuse 4 läuft. Durch diesen Querzapfen wird der Gelenkhebel 7 gleichsam in zwei Hebelteile unterteilt, nämlich einen kürzeren zwischen dem Zapfen 14 und der Anlenkung 9 und einen längeren zwischen dem Zapfen 14 und der Anlenkung 8. Dieser Zapfen läuft, wie gesagt, in einer Führungskulisse 15, die in Richtung auf die Fensterscheibe 2 geneigt verläuft. Dies bedeutet, daß Bewegungen der Spindelmutter 10 in der Zeichnung nach links (zum Öffnen der Fensterscheibe 2) umgesetzt werden in Bewegungen der Anlenkungsstelle 8 des Gelenkhebels 7 in der Figur nach unten, d.h. in der Realität nach außen, und zwar relativ große Bewegungen, da die beiden beschriebenen Hebelarme oder Teilhebel mit ihren unterschiedlichen Längen eine positive Übersetzung der Größe der Bewegung der Spindelmutter 10 in die jeweilige Größe der ebenfalls durch Pfeile gekennzeichneten Bewegung der Anlenkung 8 und damit der Scheibe 2 nach außen bewirken.
Wie unmittelbar aus der Zeichnung ersichtlich, sind der Gelenkhebel 7 und die Führungskulisse 15 gegensinnig gekrümmt. Dadurch wird erreicht, daß die Bewegungen der Anlenkung 8 bei praktisch allen Schwenkstellungen der Scheibe 2 senkrecht zu dieser erfolgen. Verständlicherweise kann es zweckmäßig sein, insbesondere die Anlenkung 8 mit etwas Querspiel auszuführen, um Querkraftbeaufschlagungen der Scheibe 2 möglichst gering zu halten.
Mit der Erfindung ist, wie auch die Figurenbeschreibung belegt, eine Ausstellvorrichtung geschaffen, die bei kleiner Baugröße relativ große Schwenkbewegungen einer Fensterscheibe unter geringen Belastungen der Scheibe zu erzielen gestattet.

Claims

Ausstellvorrichtung für eine Fahrzeugfensterscheibe mit einem Gelenkhebel, der einenends an der Fensterscheibe und anderenends an einer Spindelmutter unter Bildung parallel zur Fensterscheibe verlaufender Schwenkachsen angelenkt und zumindest teilweise von einem am Fahrzeugaufbau befestigten Gehäuse aufgenommen ist, das auch die Spindelmutter gegen Rotation gesichert und eine dieser zugeordnete, mit einem Drehantrieb in Antriebsverbindung stehende Gewindespindel gegen Axialbewegungen gesichert aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkhebel (7) zumindest einseitig einen Zapfen (14) trägt, dessen Achse parallel zur Fensterscheibe (2) verläuft, dessen Abstand von der Anlenkung (8) des Gelenkhebels (7) an der Fensterscheibe (2) größer ist als sein Abstand von der Anlenkung (9) des Gelenkhebels (7) an der Spindelmutter (10), und der bei Axialbewegungen der Spindelmutter (10) in einer gehäuseseitigen Führungskulisse (15) läuft, die schräg in Richtung auf die Fensterscheibe (2) ausgerichtet ist.
Ausstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkhebel (7) im Bereich zwischen dem Zapfen (14) und seiner Anlenkung (8) an der Fensterscheibe (2) in Richtung auf diese weisend gekrümmt ist.
Ausstellvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungskulisse (15) in solchem Maße gegensinnig zum Gelenkhebel (7) gekrümmt ist, daß die von diesem auf die Fensterscheibe (2) ausgeübten Kräfte im wesentlichen senkrecht zu der Fensterscheibe (2) gerichtet sind.