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Verfahren zur. Herstellung von Abbauprodukten von tetracyclischen
Triterpenen Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, das erlaubt, die aus tetracyclischen
Triterpenen erhältlichen Carbonsäuren mit 27 Kohlenstoffatomen weiter abzubauen.
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Die zahlreichen, in verschiedenen Naturstoffen vorkommenden, zwei-
oder mehrfach ungesättigten tetracyclischen Triterpene, wie Lanostadienol und Agnosterin
aus dem Wollfett der Schafe, Euphol aus verschiedenen Euphorbienarten, Tirucallol
aus Euphorbium tirucalli, Elemadienol- und Elemadienonsäure aus Manilaelemi Harz,
lassen sich durch oxvdativen Abbau unter Verlust von 3 Kohlenstoffatomen in stark
gelb gefärbte Säuren mit 27 Kohlenstoffatomen überführen, welche im Ringgerüst
die Gruppierung
enthalten. Diese können durch Reduktion in die entsprechenden Dihydroderivate mit
der Gruppierung
umgewandelt werden.
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Es wurde nun gefunden, daB man die Säuren mit 27 Kohlenstoffatomen
aus tetracyclischen Triterpenen weiter abbauen kann, wenn man Derivate
dieser
Säuren durch Umsetzung mit metallorganischen Verbindungen in die entsprechenden
Carbinole überführt, aus diesen direkt oder indirekt Wasser abspaltet, in a-Stellung
zur entstandenen Doppelbindung z Halogenatome einführt, aus den gebildeten Halogeniden
Halogenwasserstoff abspaltet und die gewonnenen Diene mit Oxydationsmitteln behandelt.
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Als Ausgangsstoffe verwendet man Derivate von Säuren mit z7 Kohlenstoffatomen,
die durch oxydative Abspaltung von 3 Kohlenstoffatomen aus tetracyclischen Triterpenen
erhältlich sind, insbesondere ihre Ester, Nitrile, Halogenide oder Anhydride. Solche
Säuren sind z. B. die den mehrfach ungesättigten tetracyclischen Triterpenen, wie
Lanostadienol, Agnosterin, Euphol, Tirucallol, Elemadienol- und Elemadienonsäure,
entsprechenden Säuren mit 27 Kohlenstoffatomen. Eine vorhandene Hydroxylgruppe kann
für die verfahrensgemäßen Umsetzungen geschützt werden, z. B. durch Überführung
in eine veresterte oder verätherte Oxygruppe, wie Acetoxy-, Propionyloxy-, Benzoyloxy-,
Methoxy-, Benzyloxy- oder Tetrahydropyranyloxygruppe. In diesen Ausgangsstoffen
können die Doppelbindungen teilweise oder ganz durch Wasserstoff abgesättigt sein.
Als Derivate der genannten Säuren lassen sich auch solche verwenden, in denen die
Diketogruppierung abgewandelt ist.
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Verfahrensgemäß werden die Carbonsäurederivate mit metallorganischen
Verbindungen, wie Magnesiumverbindungen,insbesondereArylmagnesiumhalogeniden, wie
Phenylmagnesiumhalogeniden, umgesetzt. Auf diese Weise erhält man tertiäre Carbinole
oder Ketone; diese lassen sich durch weitere Behandlung mit metallorganischen Verbindungen
oder mit Wasserstoff in Carbinole überführen.
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Aus den gebildeten Carbinolen spaltet man direkt Wasser ab oder ersetzt
die Hydroxylgruppe zunächst durch Halogen oder eine substituierte Oxygruppe. Anschließend
läßt sich die umgewandelte Hydroxylgruppe beispielsweise durch thermische Zersetzung
oder durch Behandlung mit säure- bzw. alkoholabspaltenden Mitteln entfernen. Die
Einführung der Doppelbindung kann auch durch Einwirkung der metallorganischen Verbindung
bei erhöhter Temperatur direkt erfolgen.
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Zu den verschiedenen, verfahrensgemäß anwendbaren Halogenierungen
verwendet man Halogen, wie Brom, oder am Stickstoff, z. B. durch Brom oder Chlor
halogenierte Säureimide oder -amide, besonders N-halogenierte Succinimide oder Phthalimide,
ferner auch 1\T-haloginierte Acetamide, Propionamide, Diacetamide, oder kernhalogenierte
oder -nitrierte Acetanilide oder Benzanilide. Die Halogenierung wird vorteilhaft
unter Belichten und bzw. oder Zusatz eines Katalysators, z. B. Benzoylperoxyd, in
einem indifferenten Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, oder aliphatischen
oder alicyclischen Kohlenwasserstoffen, gegebenenfalls unter Erwärmen der Reaktionslösung,
durchgeführt. Zur Belichtung kann künstliches oder natürliches starkes Licht verwendet
werden. Die Abspaltung von Halogenwasserstoff läßt sich durch Erhitzen oder insbesondere
mit basischen .Mitteln vornehmen, z. B. mit tertiären Aminen, wie Pvridin, Kollidin,
Chinolin, Dimethylanilin oder Cyclohexylamin.
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Für die verfahrensgemäß durchzuführende Oxydation der Diene verwendet
man insbesondere eine Verbindung des sechswertigen Chroms, wie Chromsäure, ferner
Permanganat, Ozon, Peroxyde, wie Benzopersäure, Phthalmonopersäure oder Wasserstoffsuperoxyd,
vorteilhaft in Gegenwart von Osmiumtetroxyd.. f e nach den verwendeten Oxydationsmitteln
wird die Dienbindung direkt aufgespalten, oder man erhält primär Ozonide, Glykole
oder Oxyde. Die Ozonide lassen sich hydrolytisch, reduktiv oder oxydativ aufspalten,
die Oxyde durch Hydrolyse in Glykole überführen. Die Spaltung dieser Glykole wird
z. B. mit Chromsäure, Bleitetraacetat oder Perjodsäure vorgenommen. Werden die verfahrensgemäß
erhaltenen Diene der Oxydation unterworfen, so erhält man Ketone, die um 6 Kohlenstoffatome
ärmer sind als die tetracyclischen Triterpene.
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Die Tatsache, daß es mit Hilfe der oben beschriebenen Reaktionen möglich
ist, die Seitenkette der tetracyclischen Triterpene unter Verlust von insgesamt
6 Kohlenstoffatomen zu Ketonen abzubauen, erlaubt es für die bisher unbekannte Seitenkette
der genannten tetracyclischen Triterpene folgende Formel anzugeben
in der R das noch nicht völlig bekannte tetracyclische Ringsystem bedeutet.
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Die Verfahrensprodukte sollen als Zwischenprodukte zur Herstellung
therapeutisch verwendbarer Verbindungen dienen.
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Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen beschrieben. Zwischen
Gewichtsteil und Volumtell besteht die gleiche Beziehung wie zwischen Gramm und
Kubikzentimeter.
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Beispiel z 1,4 Gewichtsteile Trisnorlanostan-dionsäuremethylester,
C2sH4404, vom F.= 124 bis r26°, werden in 5o Volumteilen trockenem Benzol -gelöst
und nach dem Abdestillieren von 2o Volumteilen Benzol langsam zu einer siedenden
Phenylmagnesiumbromidlösung, bereitet aus 1,5 Gewichtsteilen reinem Magnesium, 9,72
Gewichtsteilen Brombenzol und 42 Volumteilen Äther, gegeben. Man kocht das Reaktionsgemisch
etwa 81i2 Stunden, gießt nachher in eine Mischung aus Wasser, Eis und Ammoniumchlorid,
entfernt durch Wasserdampfdestillation das bei der Reaktion gebildete Diphenyl,
nimmt die nicht flüchtigen Reaktionsprodukte in Äther-Chloroform auf und arbeitet
in üblicher Weise auf. Man erhält 1,9 Gewichtsteile eines schwachgelb gefärbten,
zwischen 2o6 bis 2i5° schmelzenden Produktes,
welches durch eine
Säule aus 5o Gewichtsteilen Aluminiumoxyd chromatographiert wird. Mit Petroläther-Benzol
(i : i) und Benzol werden insgesamt 1,7 Gewichtsteile eines Diphenylcarbinols abgetrennt,
welches aus Methylenchlorid-Hexan in Nadeln vom F. = 232 bis 237° (unter Zersetzung)
kristallisiert.
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Das gewonnene Diphenylcarbinol C39 H52 03 löst man zur Wasserabspaltung
in 75 Volumteilen Benzol und kocht die Lösung nach Zugabe von o,o2 Gewichtsteilen
Jod i Stunde. Nach der üblichen Aufarbeitung chromatographiert man das Wasserabspaltungsprodukt
vorteilhaft über eine Säule aus 45 Gewichtsteilen Aluminiumoxyd. Mit Benzol lassen
sich i,i Gewichtsteile Kristalle eluieren, die aus Methylenchlorid-Methanol oder
Methylenchlorid-Hexan in glänzenden, bei 268 bis 27i° schmelzenden Blättchen kristallisieren.
Die Wasserabspaltung läßt sich auch mit Phosphoroxychlorid und Pyridin durchführen.
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9,1 Gewichtsteile des gewonnenen Diphenyläthenderivats CisH59O., werden
unter Erwärmen in 6oo Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst, worauf die heiße
Lösung mit 3,25 Gewichtsteilen 9oo/oigem N-Bromsuccinimid versetzt und 1/4 Stunde
unter Belichten mit 75o-Watt-Lampen unter Rückfluß gekocht wird. Man läßt das Reaktionsgemisch
erkalten, filtriert vom Succinimid ab. dampft den Tetrachlorkohlenstoff ab und erhitzt
den Rückstand mit ioo Volumteilen Pyrindin 3/4 Stunden. Nach der üblichen Aufarbeitung
erhält man 9 Gewichtsteile eines braungefärbten Rohproduktes, das vorteilhaft durch
Chromatographie über eine Säule aus 3oo Gewichtsteilen Aluminiumoxyd gereinigt wird.
Mit Petroläther-Benzol (i : i) und Benzol werden insgesamt 7,6 Gewichtsteile bei
2o6 bis 2o7° schmelzende Kristalle eluiert. Nach dem Umkristallisieren aus l@Tethylenchlorid-Methanol
schmilzt das in glänzenden Blättchen oder Nadeln kristallisierende Produkt bei
207 bis 213°. Das gewonnene Diphenylbutadienderivat C39 H48 02 ist auf Grund
der Reaktion mit Tetranitromethan stark ungesättigt (Braunfärbung).
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Zum weiteren Abbau werden .4,2 Gewichtsteile dieses Diens in 75 Volumteilen
Methylenchlorid und 5 Volumteilen 8oo/oiger Essigsäure gelöst und die Lösung bei
Zimmertemperatur mit 3,1 Gewichtsteilen Chromsäure, gelöst in 75 Volumteilen 8oo/oiger
Essigsäure, versetzt. Nach 2stündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird der Überschuß
des Oxydationsmittels durch Zugabe von Methanol zerstört, und die Oxydationsprodukte
werden in üblicher Weise aufgearbeitet. Man erhält -4. Gewichtsteile neutrale Oxydationsprodukte,
in welchen das Triketon der Bruttoformel C24H"03 und das bekannte ß, ß-Diphenylacrolein
vorliegen. Die beiden Verbindungen werden vorteilhaft durch Digerieren mit io Volumteilen
kaltem Pentan, in welchem praktisch nur das ß, ß-Diphenylacrolein löslich ist, getrennt.
Durch Aufarbeitung der Pentanlösung erhält man 1,5 Gewichtsteile des ß, ß-Diphenylacroleins.
Die in Pentan unlöslichen Oxydationsprodukte, 2,5 Gewichtsteile, werden aus Methylenchlorid-Methanol
umgelöst und liefern Blättchen vom F. = 267 bis 270°. Dieses Triketon, in welchem
die ursprüngliche Seitenkette zu einer -C O C H3 Gruppe abgebaut ist, hat die Bruttoformel
C,41-I.,0,; es ist auf Grund der Reaktion mit Tetranitromethan gesättigt und weist
im ultravioletten Licht ein für isolierte Carbonylgruppen charakteristisches Absorptionsspektrum
mit einem .Maximum bei 29o m/s., log f = 2,o auf.
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In gleicher Weise liefert der Trisnor-acetoxylanostandion-säuremethylester
vom F. =:203 bis 2o5° ein bei 244 bis 24.7° schmelzendes Acetoxytriketon
der Bruttoformel C., H38 O5.
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Beispiel 2 Der Abbau der Seitenkette von Trisnor-acetoxylanostanon-säuremethylester,
der eine Ketogruppe im Ring C und eine Acetoxygruppe im Ring A aufweist, erfolgt
in folgender Weise: 15 Gewichtsteile Trisnor-acetoxy-lanostanon-säuremethy lester
werden 3 Stunden mit 1500 Volumteilen i n-äthanolischer Kalilauge unter Rückfluß
erhitzt, die Verseifungslösung in verdünnte Schwefelsäure gegossen und die ausgefallene
Oxysäure mit Chloroform extrahiert. Die mit Wasser neutralgewaschene Chloroformlösung
wird mit überschüssiger ätherischer Diazomethanlösung versetzt, der nach dem Abdampfen
des Lösungsmittels erhaltene rohe Oxyester in q.5o Volumteilen absolutem Benzol
gelöst und die Lösung durchAbdestillieren von 150 Volumteilen des Lösungsmittels
vollständig vom Wasser befreit. Die noch warme Lösung wird dann innerhalb von 15
Minuten zu einer siedenden Grignardlösung, hergestellt aus 15 Gewichtsteilen Magnesium,
26o Volumteilen absolutem Äther und 68 Volumteilen Brombenzol, fließen gelassen.
Danach werden etwa 200 Volumteile Äther abdestilliert, das zurückbleibende Reaktionsgemisch
wird unter Rühren noch 7 Stunden unter Rückfluß weitergekocht und dann auf ein Gemisch
von 8oo Gewichtsteilen Eis und 45 Gewichtsteilen Ammoniumchlorid gegossen. Das bei
der Reaktion gebildete Diphenyl ließ sich durch Wasserdampfdestillation entfernen.
Die zurückbleibenden, schwerflüchtigen, kristallisierten Reaktionsprodukte werden
abgenutscht, in 400 Volumteilen Benzol gelöst, die Lösung filtriert und eingedampft.
Der kristalline Rückstand wird 3 Stunden auf dem Wasserbad mit 125 Volumteilen Essigsäureanhydrid
und 125 Volumteilen Pyridin acetyliert, danach das überschüssige Essigsäureanhydrid
mit Wasser zersetzt, das ausgefallene Acetylierungsprodukt in Chloroform aufgenommen
und die Chloroformlösung mit verdünnter Salzsäure, gesättigter Natriumcarbonatlösung
und schließlich mit Wasser gewaschen. Nach dem Eindampfen des Chloroforms löst man
den Rückstand in 450 Volumteilen Benzol und erhitzt die Lösung nach Zugabe von o,i5
Gewichtsteilen Jod i Stunde am Rückflußkühler. Die noch heiße, tiefgefärbte Lösung
wird dann mit 450 Volumteilen Petroläther und wenig Aktivkohle versetzt, weitere
45 Minuten am Rückflußkühler gekocht und dann durch eine Säule aus i5o Gewichtsteilen
Aluminiumoxyd filtriert.
Nach der Entwicklung des Chromatogramms
mit iooo Volumteilen Petroläther-Benzol (i : i), 250 Volumteilen Benzol und
350 Volumteilen Benzol-Äther (i : i) werden insgesamt 16,8 Gewichtsteile
schwachgelbe Kristalle gewonnen, die zwischen 16o bis 18o° schmelzen. Nach der Kristallisation
aus einer Mischung von Methylenchlorid und Methanol erhält man io,9 Gewichtsteile
des Acetoxy-diphenyläthenderivats der Bruttoformel C41H5403 in kleinen Blättchen
vom F.= igo bis IgI'. [ajD = +74° in Chloroform.
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Durch alkalische Verseifung des Acetats gewinnt man das aus einer
Mischung von Methylenchlorid und Hexan kristallisierende Öxy-diphenyläthenderivat
in feinen, zu Büscheln vereinigten Nadeln vom unscharfen F. = 243 bis 25o°. [aID
= -I-72° in Chloroform.
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4,3 Gewichtsteile des Acetoxy-diphenyläthenderivats werden in i2o
Volumteilen absolutem Tetrachlorkohlenstoff gelöst, und die Lösung wird nach Zugabe
von 1,38 Gewichtsteilen 94o/oigem N-Bromsuccinimid unter starkem Belichten 2o Minuten
zum Sieden erhitzt, so daß 40 Volumteile des Lösungsmittels abdestillieren. Schon
nach etwa 4 Minuten kann im Destillat Bromwasserstoff festgestellt werden. Nach
dem Erkalten wird vom Succinimid abfiltriert und dieses mit 40 VOlumteilen Tetrachlorkohlenstoff
nachgewaschen.
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Die bei drei derartigen Ansätzen gewonnenen Tetrachlorkohlenstofflösungen
werden vereinigt und zur Vervollständigung der Bromwasserstoffabspaltung nach Zugabe
von 23 Volumteilen Eisessig und 2 Volumteilen Essigsäureanhydrid 5 Stunden am Rückflußkühler
erhitzt. Nach dem Abdampfen des Lösungsmittelgemisches wird der Rückstand in wenig
Benzol gelöst und das Lösungsmittel im Vakuum verdampft, wodurch die letzten Spuren
Essigsäure sich entfernen lassen. Zur Reinigung wird das Rohprodukt über einer Säule
aus 15o Gewichtsteilen Aluminiumoxyd chromatographiert. Mit goo Volumteilen Petroläther-Benzol
(i : i) und 5oo Volumteilen Benzol werden insgesamt i i Gewichtsteile bei ungefähr
i8o° sinternde und dann bei 2o4 bis 211' schmelzende Kristalle eluiert. Nach einmaliger
Kristallisation aus einer Mischung von Methylenchlorid und Hexan erhält man 7,8
Gewichtsteile des Acetoxydiphenyl-butadienderivats der Bruttoformel C41 H52 03 in
flachen, zu Fächern vereinigten Nadeln vom konstanten F. = 22i bis 222'. [a]
D = + 52° in Chloroform. Aus der Mutterlauge lassen sich noch etwas tiefer
schmelzende Kristalle gewinnen.
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Die alkalische Verseifung führt zum freien Oxydiphenylbutadienderivat,
das aus einer Mischung von Methylenchlorid und Hexan in kurzen, zu Sternen vereinigten
Nadeln vom F. = 25o bis 25 i° kristallisiert.
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Eine Lösung von io,9 Gewichtsteilen Acetoxydiphenylbutadienderivat
in einer Mischung von 240 Volumteilen Methylenchlorid, 24o Volumteilen Eisessig
und 48 Volumteilen Wasser wird unter Rühren bei o bis 3° innerhalb i Stunde mit
einer Lösung von 9 Gewichtsteilen - Chromtrioxyd in 144 Volumteilen 8oo/oiger Essigsäure
versetzt. Das Oxydationsgemisch wird dann 2s/4 Stunden bei o° belassen, dann innerhalb
von 3o Minuten auf i8° erwärmt und dann noch 21/2 Stunden bei dieser Temperatur
stehengelassen. Die überschüssige Chromsäure wird durch vorsichtige Zugabe von Methanol
zerstört, das Reaktionsgemisch in Wasser eingerührt und der Niederschlag in einem
Gemisch aus Äther und Methylenchlorid aufgenommen. Das in üblicher Weise erhaltene,
neutrale Oxydationsprodukt wird zur Entfernung von ß, ß-Diphenylacrolein mit Petroläther
digeriert und der bei 218 bis 223° schmelzende Rückstand aus einer Mischung von
Methylenchlorid und Methanol umkristallisiert. Man erhält das Acetoxydiketon der
Bruttoformel C2sH4004 vom F.=232 bis 233°. [a]D=-I-109° in Chloroform.
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Durch alkalische Verseifung und nach Umkristallisieren aus einer Mischung
von Methylenchlorid und Methanol erhält man das unscharf unter Zersetzung bei 2q1
bis 247°, mit leichtem Sintern ab 23r° schmelzende Oxydiketon der Bruttoformel C24
H38 03'
27 Gewichtsteile des Oxydiketons der Bruttoformel C24 H3$ 03 werden
in 120 Volumteilen Benzol, i2o Volumteilen Methylenchlorid und 4o Volumteilen Eisessig
gelöst, und die Lösung wird nach Zugabe von 40 Volumteilen einer nach K i 1 i a
n i bereiteten Chromsäurelösung 1/4 Stunde bei Zimmertemperatur kräftig geschüttelt.
Nach der üblichen Aufarbeitung wird ein kristallines Rohprodukt vom F. = 256 bis
259° erhalten, welches nach dreimaliger Kristallisation aus einer Mischung von Methylenchlorid
und Methanol das Triketon der Bruttoformel C24 His 03 in flachen Nadeln vom konstanten
F. = 265 bis 267° liefert. [a] D = -I- 1120 in Chloroform. Das Triketon weist je
eine Ketogruppe im Ring A und C auf und besitzt eine - C O C H3 Gruppe in der Seitenkette.
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Der als Ausgangsstoff verwendete Trisnor-acetoxy-lanostanon-säuremethylester
läßt sich wie folgt gewinnen: 8 Gewichtsteile Trisnor-acetoxy-lanostandion-säuremethylester
werden in 12 Volumteilen absolutem Chloroform und 8 Volumteilen Äthylendithioglycol
gelöst, und durch die Lösung wird ein kräftiger Strom von trockenem Chlorwasserstoffgas
geleitet. Nach dem Entfernen der Salzsäure und des Lösungsmittels im Vakuum in der
Kälte wird der Rückstand .aus Methanol und einer Mischung von Chloroform und Methanol
kristallisiert. Man erhält 8,2 Gewichtsteile des Monoäthylendithioketals der Bruttoformel
C32 H50 05 S2 Vom F. = 2o6 bis 2o8°. [a] D = -h 22° in Chloroform.
Durch erneute Behandlung der Mutterlaugen mit Äthylendithioglycol und Chlorwasserstoffgas
kann eine weitere Menge des Monoäthylendithioketals gewonnen werden.
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42 Gewichtsteile rohes Monoäthylendithioketal werden in Soo.Volumteilen
absolutem Dioxan gelöst und mit einem aus 400 Gewichtsteilen Raneylegierung bereiteten
Nickel-Katalysator 6 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Erkalten wird vom
Nickel abfiltriert und gut mit Benzol nachgewaschen. Durch Eindampfendes Filtrats
erhält man 38 Gewichtsteile
rohen Trisnor-acetoxy-lanostanon-säuremethylester
der Bruttoformel C3oH4805. Durch Umkristallisieren aus einem Gemisch von Methylenchlorid
und Methanol erhält man Nadeln, die bei 155' sintern, dann wieder erstarren
und bei 173 bis r74° schmelzen. Nach dem Sublimieren im Hochvakuum bei 16o° zeigt
die Verbindung einen F. von 176 bis r77°. [a]D=+45° in Chloroform.
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Nach alkalischer Verseifung erhält man die Trisnor-lanostanolonsäure
der Bruttoformel C27H4404, die nach dem Umlösen aus Essigester bei 155 bis I57°
schmilzt. [a]D=+58° in Chloroform. Durch Behandlung mit Diazomethan entsteht der
entsprechende Trisnor-lanostanolonsäure-methylester der Bruttoformel C28H4604 vom
F. = 16o bis r61°, [a] = -f- 56° in Chloroform, der aus einer Mischung von Methylenchlorid
und Hexan umkristallisiert werden kann. Durch Acetylierung der Trisnorlanostanolonsäure
mit Pyridin und Acetanhydrid gelangt man zur Acetoxysäure der Bruttoformel C29 H4605
VOM F. = 171 bis 172°, [ülD = -i-53'. Beispiel 3 io Gewichtsteile Trisnor-euphandionsäuremethylester
C28 H44 04 vom F. = 146 bis 147° und die aus 11,4 Gewichtsteilen Magnesium und 74
g Brombenzol bereitete Grignardlösung ergeben nach der im Beispiel i angegebenen
Arbeitsweise 11,4 Gewichtsteile eines tertiären Diphenylcarbinols C39
H.,0., welches aus Methylenchlorid-=Methanol in glänzenden Nadeln vom F.
= 191 bis 192° kristallisiert.
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Durch istündiges Erhitzen einer Lösung von 9,5 Gewichtsteilen des
gewonnenen tertiären Diphenylcarbinols und von o,1 Gewichtsteil Jod in
300 Volumteilen Benzol entsteht ein Diphenyläthenderivat C39 H50 02, das
nach der üblichen Aufarbeitung vorteilhaft über eine Säule aus 18o Gewichtsteilen
Aluminiumoxyd chromatographiert wird. Mit Petroläther-Benzol (7: 1) lassen
sich 7,7 Gewichtsteile Substanz eluieren, welche aus Methylenchlorid-Methanol in
Nadeln vom F. = 157 bis 158° kristallisieren. 3,17 Gewichtsteile des gewonnenen
Diphenyläthenderivats werden in 95 Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst, mit
1,14 Gewichtsteilen goo/oigem N-Bromsuccinimid versetzt und unter Belichtung
15 Minuten am Rückflußkühler erhitzt. Nach dem Erkalten wird vom Succinimid
abfiltriert, das Lösungsmittel abdestilliert, der Rückstand in 40 Volumteilen Pyridin
gelöst und die Lösung i Stunde auf dem Wasserbad erwärmt. Nach üblicher Aufarbeitung
erhält man 3,2 Gewichtsteile Öl, das vorteilhaft durch eine Säule von 65 Gewichtsteilen
Aluminiumoxyd filtriert wird. Mit Petroläther-Benzol (3 : i) erhält man 2,6 Gewichtsteile
Substanz, die nochmals über einer Säule aus 55 Gewichtsteilen Aluminiumoxyd chromatographiert
wird. Mit Petroläther lassen sich 0,85 Gewichtsteile Substanz eluieren. Nach
der Kristallisation aus Methylenchlorid-Methanol erhält man hellgelbe, bei 2i2 bis
2r3° schmelzende Kristalle. Das gewonnene Diphenylbutadienderivat C39 H48 02 gibt
mit Tetranitromethan eine tiefbraune Färbung.
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Zum weiteren Abbau werden 1,2 Gewichtsteile dieses Diens in 2o Volumteilen
Methylenchlorid gelöst und bei o° mit o,8 Gewichtsteilen Chromtrioxyd, gelöst in
2o Volumteilen goo/oiger Essigsäure, oxydiert. Nach 2stündigem Stehen bei Zimmertemperatur
wird das Reaktionsgemisch in üblicher Weise aufgearbeitet. Man erhält o,9 Gewichtsteile
neutrales Produkt, aus welchem sich durch Destillation im Hochvakuum bei einer Badtemperatur
von i io bis 15o° o,24 Gewichtsteile eines Öls, bestehend aus ß, ß-Diphenylacrolein,
abtrennen lassen. Die schwerflüchtigen Oxydationsprodukte werden in Petroläther-Benzol
(3 : i) gelöst und über einer Säule von 13 Gewichtsteilen Aluminiumoxyd chromatographiert.
Dabei werden 0,58 Gewichtsteile Substanz eluiert, die aus Methanol in Nadeln
vom F. = 223 bis 225° kristallisieren. Dieses Triketon, in welchem die Seitenkette
aus einer C H3 C O-Gruppe besteht, hat die Bruttoformel C24 H36 03; es weist im
Ultraviolettspektrum bei 28o my, log a = 2,5 ein Absorptionsmaximum auf und gibt
mit Tetranitromethan keine Farbreaktion.