DE923984C

DE923984C - Schmieroele

Info

Publication number: DE923984C
Application number: DEB22819A
Authority: DE
Inventors: Fritz Dr Christmann; Hans Dr Engel; Walter Dr Simon
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1950-09-03
Filing date: 1952-11-08
Publication date: 1955-02-24

Description

Im Patent 843 281 sind Schmieröle geschützt, die metallhaltige Alkylphenolsulfidester und Umsetzungsprodukte von Alkoholen mit mindestens 5 Kohlenstoffatomen im Molekül mit Phosphorsulfiden enthalten. Außerdem können den Schmierölen noch andere Schmierölverbesserer, z. B. öllösliche Sulfonate von Barium, Zinn oder Aluminium, zugemischt sein. Es wurde nun gefunden, daß man besonders wertvolle Schmierölverbesserungsmittel erhält, die den Motor blank und frei von kohleartigen Abscheidungen halten, wenn man als dritte Komponente öllösliche Sulfonate von Zink verwendet.

Solche Sulfonate erhält man z. B. durch starke

Sulfonierung von Erdölfraktionen, wie sie bei der Weißölherstellung durchgeführt wird, Abtrennen des Säureschlamms und Überführung der im Öl gelösten Säuren in Zinksalze. Diese können über die Alkalisulfonate oder durch Einwirkung basischer Zinkverbindungen auf die freien Säuren erhalten werden. Die den Sulfonaten zugrunde liegenden Sulfonsäuren können sich auch von alkylierten aromatischen Kohlenwasserstoffen ableiten, die längere, die Öllöslichkeit bewirkende Alkylgruppen enthalten. Solche Kohlenwasserstoffe erhält man z. B. durch Alkylierung aromatischer Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol oder Naphthalin, mit höheren Alkylhalogeniden oder Olefinen, ζ. B. mit chloriertem Paraffin oder chlorierten Erdölfraktionen oder den daraus durch Chlorwasserstoffabspaltung erhältlichen Olefinen. Auch Zinksalze von Sulfonsäuren, die durch Einwirkung von Schwefel-

dioxyd und Chlor auf Kohlenwasserstoffe, ζ. B. Hexan, Dekan, Octodekan oder Erdölfraktionen, die diese enthalten, gewonnen wurden, sind geeignet.

Sulfonate, die im Laufe der Herstellung, vorteilhaft in Schmieröl gelöst, einige Zeit in der Wärme mit oberflächenaktiven Stoffen, wie Aktivkohle, Bleicherde oder Kieselsäuregel, behandelt wurden, zeigen häufig besonders gute Wirkung.

Das Mengenverhältnis von Alkylphenolsulfidester

ίο zu SuIfonat kann in weiten Grenzen schwanken. Im allgemeinen verwendet man von keiner der beiden Komponenten weniger als 5 bis io %, bezogen auf die Mischung der beiden Stoffe.

Zur Herstellung der Gemische kann man z. B. alle drei Komponenten, vorteilhaft bei etwas erhöhter Temperatur, vermischen. Liegen alle Komponenten in unverdünnter Form vor, so gibt man beim Vermischen zweckmäßig etwas Öl der zu veredelnden Art zu, so daß man eine konzentrierte Lösung des Gesamt-Zusatzes erhält, die sich dann leicht im Schmieröl löst. Filtrieren oder Zentrifugieren ist nach dem Vermischen im allgemeinen nicht erforderlich. Ist mindestens eine Komponente, was häufig von der Herstellung her bereits der Fall ist, schon mit Öl verdünnt, so ist ein

weiterer Ölzusatz meist nicht erforderlich. Statt zunächst konzentrierte Öllösungen herzustellen, kann man natürlich auch gleich Öllösungen herstellen, wie sie im Motor verwendet werden. Man kann auch erst den metallhaltigen Alkylphenolsulfidester und das SuIfonat vermischen und dann das Alkohol-Phosphorsulfid-Umsetzungsprodukt zusetzen oder erst den metallhaltigen Alkylphenolsulfidester oder das SuIf onat mit Alkohol-Phosphorsulfid-Umsetzungsprodukten vermischen und dann die Gesamtmischung herstellen.

Wenn beide Komponenten getrennt mit Alkohol-Phosphorsulfid-Urnsetzungsprodukten vermischt werden, können hierzu gleiche oder verschiedene Alkohol-Phosphorsulfid-Umsetzungsprodukte verwendet werden.

Die neuen Schmieröle enthalten mindestens je einen Stoff aus jeder der drei angegebenen Stoffgruppen, können aber auch mehrere Stoffe aus den einzelnen Gruppen enthalten. Mehrere Stoffe der gleichen Gruppe wendet man z. B. an, um eine gewünschte Dosierung verschiedener Metalle zu erzielen. Häufig erweisen sich solche Gemische als besonders günstig, die Zink und ein oder mehrere Erdalkalimetalle und gegebenenfalls noch Zinn enthalten.

Die Mengenverhältnisse der verschiedenen Komponenten können in weiten Grenzen schwanken, ebenso die Mengen des Gesamtzusatzes, die dem Öl zugegeben werden. Beide richten sich nach der Natur des Grundöles und der gewünschten Wirkung. Beispielsweise verwendet man, bezogen auf die unverdünnte Gesamtmischung, von der Alkylphenolsulfidesterkomponente und dem Sulfonat zusammen 0,5 bis 10%, von der Alkohol-Phosphorsulfid-Komponente 0,2 bis 2%. Das Mengenverhältnis von Alkylphenolsulfidester zu Sulfonat liegt zweckmäßig zwischen etwa 95 : 5 und 5: 95-

Außer diesen Zusätzen können die Schmieröle weitere Zusatzstoffe, z. B. Stockpunktserniedriger, V. I.-Verbesserer und Schaumverhinderungsmittel enthalten.

Die in folgenden Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.

Beispiel 1

ι Teil Bariumverbindung des Monoessigsäureesters eines Paraffinalkylphenolsulfides, das aus chloriertem Paraffin und Phenol mit AlCl₃ und Äcetylieren nach Patent 855 857 gewonnen wurde, wird mit 0,3 Teilen Bariumverbindung des Stearylalkohol-P₂S₅-Umsetzungsproduktes (hergestellt nach Beispiel 1 des Patentes 843 281) in der Wärme vermischt.

Getrennt davon wird 1 Teil Zinksalz eines Alkylbenzolsulfonsäuregemisches, hergestellt aus Benzol und einer chlorierten Erdölfraktion mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül, in 2 Teilen Motoröl gelöst und mit 0,4 Teilen des im Patent 843 281, Beispiel 2 beschriebenen, Barium enthaltenden Alkohol-P₂S_B-Umsetzungsproduktes in der Wärme vermischt.

Die beiden Gemische werden vereinigt und bei 70 bis 80° verrührt, bis ein gleichförmiges Produkt gebildet ist. Setzt man davon 3 bis 6 Gewichtsprozent einem Motorenschmieröl zu, so erhält man ein Hoch- ^eistungsschmieröl von ausgezeichneter Qualität.

90 Beispiel 2

3 Teile einer 30%igen Lösung der Bariumverbindung des Isoheptylphenolsulfid-monoessigsäureesters (hergestellt nach dem Verfahren des Patents 855 857) werden mit 4 Teilen des nach Beispiel 1 hergestellten, in 8 Teilen Schmieröl gelösten Zinksulfonates in der Wärme vermischt.

Diesem Gemisch setzt man 3 Teile eines mit Bariumhydroxyd neutralisierten Umsetzungsproduktes von Abietinol mit 15% P₂S₅ sowie eine geringe Menge eines Schaumverhinderungsmittels zu und vermischt in der Wärme. Enthält das Abietinolumsetzungsgemisch noch Ungelöstes von der Bariumhydroxydbehandlung, so filtriert oder zentrifugiert man das Gemisch.

Man erhält Produkte, die Motorschmieröle erheblich verbessern, so daß damit geschmierte Dieselmotoren kein Ringstecken zeigen und frei von kohleartigen Abscheidungen bleiben. Eine ähnliche Wirkung erzielt man, wenn statt des Abietinol-P₂S₅-Umsetzungsproduktes entsprechende Produkte aus Spermölalkoholgemisch, aus Stearyl- oder Oleylalkohol und P₂S₅ verwendet werden.

Claims

115 Patentanspruch:

Schmieröle nach Patent 843 281, gekennzeichnet durch einen weiteren Gehalt an öllöslichen Zinksulfonaten.