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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Betonwaren mit vorgespannter
Bewehrung Die Erfindung betrifft die Herstellung von Betonwaren mit vorgespannter
Bewehrung, und zwar vorzugsweise von dünnen, folienartigen Platten aus einem Zementmörtel,
der den besonderen Erfordernissen so dünner Erzeugnisse angepaBt ist.
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Die Erfindung sieht die Herstellung auf einem Spannbett vor, dessen
Längs- und Querabmessungen dem Vielfachen der Länge und Breite der einzelnen herzustellenden
Platte entsprechen und über dem mittels eines Brückenwagens die verschiedenen Arbeitsgeräte
verfahren werden. Es ist zwar bereits bekannt, Betonplatten od. dgl. mit nur in
der Längsrichtung vorgespannter Bewehrung in mehreren nebeneinanderliegenden Bahnen
unter Verwendung von Verdichtungsgeräten herzustellen. Dabei wird ein Spannbett
von etwa 5o bis roo m Länge verwendet, über dem auf seitlichen Längsschienen fahrbar
ein Brückenwagen angeordnet ist, der neben einer maschinell angetriebenen Stampfmaschine
Einrichtungen zur Aufnahme der aufgespulten Bewehrungsdrähte, einen in der Querrichtung
verstellbaren Fülltrichter für das Aufbringen der Mörtelmasse, eine Glattstricheinrichtung
und gegebenenfalls ein oder mehrere Schneideisen enthält, welche beim Vorschub der
Maschine die noch feuchte Masse bei Plattenherstellung in mehrere Längsbahnen zu
Längsplatten unterteilen. Bei diesem bekannten Verfahren ist
auch
vorgesehen, daß mehrere Plattenbahnen unter Zwischenlegung von Ölpapier od. dgl.
in einem Stapel übereinander angefertigt werden, die dann nach dem Erhärten mittels
einer Säge in der Querrichtung unterteilt werden.
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Dieses Verfahren und die zugehörige Vorrichtung sind jedoch für die
Herstellung längs und quer bewehrter und vorgespannter Erzeugnisse nicht geeignet.
Die Erfindung sieht für den geschilderten besonderen Zweck die Verwendung eines
Spannfeldes vor, das größenmäßig annähernd gleiche Länge und Breite hat, vorzugsweise
also etwa quadratisch ist. Dabei ist es einmal von Bedeutung, daß die Länge wesentlich
kürzer als bei den bekannten Verfahren ist und etwa nur io bis 30 m beträgt,
weil es darauf ankommt, daß die Drähte auch ohne jede Hebung und Führung in gleichbleibender
Höhe durch den Plattenquerschnitt verlaufen. Nach dem Verfahren wird zuerst eine
Schicht Betonmischung aufgetragen. Auf dieser «erden die Drähte aufgelegt und gespannt,
und erst dann wird die zweite Schicht aufgetragen.
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Andererseits soll das Spannbett aber eine größere Breite als bei den
bekannten Verfahren haben, weil es für eine wirtschaftliche Herstellung erforderlich
ist, daß die Querbewehrungen über eine größere Anzahl von Plattenbreiten vorgespannt
sind.
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Während ferner bei dem bekannten Verfahren der Plattenherstellung
mehrere in Abstand voneinander liegende parallele Längsbahnen nacheinander ausgespannt
und mit Mörtel beschickt werden, sieht die Erfindung vor, daß die Längsbahnen ohne
Zwischenraum aneinanderstoßen, d. h. also, daß das Spannbett in der Längs- und Querrichtung
restlos von der Fläche der vorgespannten Betonerzeugnisse ausgefüllt ist und später
erst geteilt wird, und die Beschickung mit Beton oder Zementmörtel daher über die
ganze Breite des Bettes unter gleichzeitigem allmählichem Fortschritt in der Längsrichtung
erfolgt.
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Um ein derartiges Verfahren durchführen zu können, sind bestimmte
Maßnahmen an der zu benutzenden Vorrichtung vorgesehen.
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Das Spannbett weist keine über die Ebene der Bewehrung herausstehenden
Teile auf. Obgleich die Platten in Stapeln von mehreren Lagen übereinander erzeugt
werden, ist damit die ungehinderte Bewegung der Brückenwagen über das Feld in der
Längs- und Querrichtung ermöglicht.
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Gemäß der Erfindung erfolgt somit die Herstellung von Spannbetonkörpern,
insbesondere von Platten, Balken oder Tafeln, auf einem Spannfeld, das eine Länge
und Breite gleicher Größenordnung hat, also ungefähr quadratisch ist, und bei dem
unter der Ebene der Grundplatte versenkt ringsum Anker zur Aufnahme der in beiden
Richtungen vorgespannten Bewehrung vorgesehen sind.
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Die Betongrundplatte besitzt zweckmäßig eine Einfassung, welche die
aus den vorgespannten Drähten resultierenden Kräfte aufnimmt und auf das Spannfeld
überträgt. Die Anker an dieser Einfassung sind vorzugsweise scheibenartig ausgebildet
und nehmen Halteleisten auf, in denen die Enden der Bewehrungsdrähte scharweise
zusammengefaßt sind. Um die Halteleisten der Bewehrung der übereinander auf dem
Spannfeld erzeugten Lagen von Betonkörpern sämtlich unterhalb der Ebene der Grundplatte
unterzubringen, ist es zweckmäßig, die Anlageflächen der Ankerscheiben nach einer
solchen Kurve zu krümmen, daß die Zugspannungen der Bewehrungen bzw. deren Halteleisten
jeweils senkrecht zur Tangente ihrer Auflagestelle gegen die Anker ausgerichtet
sind. Es empfiehlt sich, zum Festklemmen der Drahtenden Halteleisten zu verwenden,
die durch Schrauben, Klammern, Federdübel od. dgl. zusammengehalten werden - und
zwischen deren Ober- und Unterteilen die Drähte durch ein rillenartiges Profil gehalten
sind. Damit die Leisten sich unter dem starken Zug der Vorspannung nicht öffnen
können, weisen die Ankerscheiben vorzugsweise trapezartige Vertiefungen auf, in
denen sich die Halteleisten festsetzen und so ihre beiden Hälften fest gegeneinander
gehalten werden.
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Die Aufbringung der Bewehrungsdrähte auf das Spannfeld geschieht gemäß
der Erfindung in der Weise, daß eine Schar abgelängter Drähte zwischen den Halteschienen
an ihren Enden gefaßt und aufgespult, die freie Halteschiene an den Ankern auf der
einen Seite des Feldes festgelegt, dann die Spule bei gestrafft bleibenden Drähten
über das Feld abgespult und die zweite Schiene nach Spannen der Drähte gegen die
entsprechenden Anker auf der anderen Feldseite gelegt wird. Um diese Verlegung der
Drähte vorzunehmen, kann innerhalb des Brückenwagens ein Fahrgestell nach Art einer
Laufkatze eine der Breite des Brückenwagens entsprechende Menge Drahtschare von
der einen Seite des Feldes auf die andere befördern und abspulen, während alle für
die Längsausdehnung des Feldes bestimmten Drahtschare auf einmal von dem Wagen selbst
befördert und abgespult werden.
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Um die Halteleisten nach Verlegung der Drahtschare unter Spannung
setzen und in die Anker einhängen zu können, ist ein Spannwerkzeug erforderlich,
das sich gegen die Grundplatte des Spannfeldes abstützen kann. Zu diesem Zweck weist
die Einfassung des Bettes seitlich Ansätze auf, an welche sich beim Spannvorgang
das Spannwerkzeug abstützt. Dieses Spannwerkzeug besteht gemäß der Erfindung vorzugsweise
aus einem an einer Längs- und bzw. oder Querseite des Spannfeldes verfahrbaren Wagen,
auf dem eine die Halteleisten der Bewehrungsdrähte erfassende Greifvorrichtung angeordnet
ist, deren Hub in senkrechter Richtung von der obersten zu erzeugenden Plattenlage
bis zur untersten Auflagestelle der Leisten an den Ankern reicht und auf die Zwischenhöhen
einstellbar ist. Der Wagen kann einerseits ein sich an der Einfassung des Spannfeldes
bzw. an den daran vorgesehenen eben erwähnten Ansätzen abstützendes Widerlager,
andererseits eine den Kopf der äußeren Fahrschiene umgreifende Einhängevorrichtung
besitzen, damit das beim Spannen der Drähte auftretende Kippmoment
aufgenommen
werden kann. Die Greifvorrichtung auf dem Wagen ist zweckmäßig in waagerechter Richtung,
entgegen der Zugkraft der Bewehrung, verschiebbar. Sie kann so eingerichtet sein,
daß sie sich bei der Weiterfahrt des Wagens selbsttätig lüftet.
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Bei der einleitend erwähnten bekannten Vorrichtung erfolgt die Aufbringung
des Mörtels oder sonstigen Mischgutes mittels eines Fülltrichters, der über die
Breite des Spannbettes verfahren werden kann. Bei der erheblichen Breite des Spannbettes
nach der Erfindung ist es jedoch unzweckmäßig, einen über die Breite des Spannbettes
verfahrbaren Fülltrichter anzuwenden, weil dessen wechselndes Gesamtgewicht mit
der Füllung zu einer Durchbiegung der Brücke führen würde. Vorzugsweise werden deshalb
nach der Erfindung zwei Fülltrichter an den Enden der Brücke so angeordnet, daß
ihre Schwerpunkte annähernd über den Schienen für die Brückenräder liegen, und die
Verteilung des Mörtels über die Breite des Spannbettes erfolgt dann mittels eines
in der Querrichtung desselben umlaufenden Förderbandes, einer Förderschnecke od.
dgl. Die Anordnung von zwei Fülltrichtern hat auch noch den Vorteil, daß sie die
Herstellung von Platten aus voneinander verschiedenen Lagen erleichtert. Beispielsweise
kann die Herstellung von stärkeren Tafeln oder sonstigen Betonerzeugnissen vorgesehen
sein, die auf den Außenflächen je eine dünne, folienartige Schicht mit vorgespannter
Längs- und Querbewehrung und dazwischen eine dickere Schicht aus gewöhnlichem Beton,
Leichtbeton od. dgl. enthalten. In diesem Fall kann die Zuführung des Zementmörtels
für die Folienschichten von dem einen Fülltrichter aus und die Zuführung der Masse
für die Zwischenschicht von dem anderen Fülltrichter aus erfolgen.
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Wird für das Aufbringen des Mischgutes ein Transportband verwendet,
so kann von diesem das Gut in Intervallen durch eine in entgegengesetzter Richtung
bewegte Abstreichvorrichtung auf das Spannfeld abgeworfen werden.
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Zur Einebnung des Mischgutes sind vorzugsweise an dem Brückenwagen
nebeneinander, jedoch versetzt zueinander mehrere sich synchron mit dem Vorschub
des Brückenwagens bewegende Glättwalzen angeordnet, welche die ganze Breite des
Spannfeldes ohne Unterbrechung erfassen.
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Schließlich können an dem Brückenwagen eine oder mehrere Rüttelwalzen
angeordnet sein, die zweckmäßig in der gleichen Weise versetzt sind. In diesem Fall
wird zwischen Rüttelgerät und Mörtelauftrag eine Gewebelage, z. B. aus Jute, oder
eine Papierlage aufgelegt.
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Vorzugsweise ist die Einrichtung so getroffen, daß der Fülltrichter
sogleich mit dem Auslegen jeder Gruppe von Querbewegungen den Mörtel aufbringt.
Nach Zwischenlegung einer Trennlage aus Jutegewebe, Papier od. dgl. erfolgt die
Verdichtung. Dann wiederholt sich der ganze Arbeitsgang bei der Herstellung der
nächsten Lage.
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Ist ein Stapel von mehreren Lagen aufgebracht, so wird das ganze Spannbett
der Ruhe überlassen. Nach dem Erhärten wird dann zunächst die oberste Lage in Platten
oder Folien der gewünschten Abmessung zersägt, die sich nach Aufhören der Vorspannung
von der darunterliegenden Lage ablösen und abgenommen werden können. So wird von
oben nach unten eine Lage nach der anderen zerschnitten.
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Zum Zerteilen der erhärteten Betonlagen kann an einer Seite des Brückenwagens
eine Anzahl Sägen für die Längsteilung und an der um 9o° versetzten Seite eine an
einer Leitschiene quer bewegliche Einzelsäge angebracht sein.
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In der Zeichnung ist eine Anlage zur Herstellung von Betonkörpern
gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht auf das Spannfeld
ohne den Brückenwagen und das Spannwerkzeug; Fig. 3 ist eine Draufsicht auf die
Anlage mit den beiden Brückenwagen, Fig. 4 eine Stirnansicht und Fig. 5 eine Seitenansicht
hierzu; Fig. 6 und 7 zeigen in Vorder- und Rückansicht den Brückenwagen für die
Aufbringung des Mischgutes; Fig. 8 und 9 sind Stirnansichten von beiden Enden des
gleichen Brückenwagens; Fig. io bis 13 sind den Fig. 6 bis 9 entsprechende Ansichten
des zweiten Brückenwagens für die Aufbringung der Bewehrung und zum Zerschneiden
der fertigen Erzeugnisse; Fig. 14 und 15 zeigen in größerem Maßstab die Einrichtung
zum Abspulen der Bewehrungsdrahtschare; -Fig. 16 und 17 sind eine Seitenansicht
und eine Draufsicht des Spannwagens; Fig. 18, i9 und 2o zeigen verschiedene Einzelheiten.
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Vor der Errichtung des Spannfeldes wird auf dem Erdboden i ein rechteckiges
Betonfundament 2 für die Einfassung des Spannbettes und für die Laufschienen der
verschiedenen Wagen ausgeführt. Über dem Fundament :2 wird die Grundplatte 3 des
Spannbettes aus stark bewehrtem massivem Beton errichtet, die an allen Seiten von
einer Einfassung 4 umgeben ist. Diese kann aus aneinanderstoßenden Hohlkörpern aus
Gußeisen oder Gußstahl bestehen, welche dreieckigen oder trapezförmigen Querschnitt
haben. Mit diesen Einfassungskörpern 4 ist zweckmäßig die Bewehrung 5 des Bettes
3 verschweißt.
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An den Körpern 4 sind in Abständen, die durch die Länge der Halteschienen
für die Bewehrung bestimmt sind, Ankerscheiben 6 angebracht, z. B. angegossen, angeschraubt
oder angeschweißt. Ihre Oberkante verläuft annähernd in der Oberfläche der Grundplatte
3. Ihre Seitenkante ist nach einem wechselnden Radius bogenförmig ausgebildet.
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Zu beiden Seiten des Bettes befindet sich je eine Laufschiene 7 für
die Brückenwagen 8 und 9 (Fig.3). Ferner ist auf einer Längs- und einer Querseite
je ein Gleis io für das Spannwerkzeug i i angeordnet. Zweckmäßig sind die beiden
Gleise io
an eine Drehscheibe 12 angeschlossen, die über einem Schienenbogen
13 läuft, so daß das Spannwerkzeug i i an der Längs- und an der Querseite entlang
fahren kann. Auf der den Gleisen io gegenüberliegenden Längs- und Querseite sind
neben der Grundplatte 3 Walzen 14 zur Aufnahme der Spulen mit den abgelängten und
in Halteschienen gefaßten Drahtscharen angeordnet. Wie aus Fig.3 bis 5 ersichtlich,
sind die Walzen 14 so gegeneinander versetzt, daß ihre wirksamen Mantelflächen zusammen
die gesamte Länge bzw. Breite des Spannfeldes erfassen und die Drähte daher in regelmäßigen
Zwischenräumen über die ganze Breite und Länge verteilt werden können. Mit ihren
nicht dargestellten Lagern überdecken sich die aneinanderstoßenden Walzen.
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Wie aus Fig. 6 bis 9 ersichtlich, besteht der zur Aufbringung des
Mörtels dienende Brückenwagen 8 aus einem Gitterwerk aus Stahlsäulen 15, die durch
Träger 16 an ihren oberen und unteren Enden verbunden sind. Parallel zu den Säulen
15 sind Stützen 17 vorgesehen, und zur Verstrebung dienen die diagonal verlaufenden
Eisenstangen 18. Der Wagen läuft mit seinen Rädern i9 auf den Schienen 7.
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An einem oder beiden Enden des Brückenwagens ist ein Behälter 2o für
den Mörtel oder das sonstige Mischgut vorgesehen, dessen Bodenteil 21 trichterförmig
ausläuft und in das Ende eines über die Wagenlänge durchgehenden Troges 22 mündet,
in welchem eine Förderschnecke 23 angeordnet ist. Der Trog 22 besitzt in der Längsrichtung
verlaufende und in der Höhe verstellbare Schieber, um gemeinsam mit der Abstreichschiene
die Menge der in der Zeiteinheit austretenden Menge des Mischgutes und damit die
Stärke des zu erzeugenden Körpers regeln zu können. Diese aus einem Teil der Trogwand
22 bestehenden Schieber werden von der Handkurbel 24 aus betätigt. Zum Antrieb der
Förderschnecke dient der Motor 25, der über das Getriebe 26 und das Zahnrad 27 mit
der Schnecke verbunden ist.
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Der Antrieb des Brückenwagens selbst erfolgt von dem Motor 28 her,
der ungefähr in der Mitte des Wagens angeordnet ist und z. B. über Keilriemen 29
auf die Welle 30 wirkt, von der aus über das Zahnrad 31 Laufräder i9 angetrieben
werden.
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Auf dem Grundrahmen 16 ist für den Bedienungsmann der verschiedenen
Antriebseinrichtungen der Laufsteg 32 mit Geländern 33 angeordnet. Von hier aus
kann mittels des Schalthebels 34 über die Kupplung 35 der Antrieb gesteuert werden.
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Unter dem Bodenrahmen 16 sind hinter dem Trog 22 Abstreichschienen
36 angebracht, die pendelnd von dem Zahnrad 27 über ein Getriebe 37 in der Längsrichtung
hin und her gehend bewegt werden können.
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Ferner befinden sich an der Unterseite des Brückenwagens 8 Rüttelbohlen
38, die in schwingbar aufgehängten Hebeln 39 gelagert sind, und zwar ist eine Mehrzahl
von Rüttelbohlen versetzt zueinander so angeordnet, daß die Mantelflächen ohne Unterbrechung
die ganze Breite des Bettes erfassen. Aus Fig. 8 sind die beiden Reihen von Rüttelbohlen
38 ersichtlich.
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Die Tragarme 39 sind mit einem Gestänge 4o verbunden, das an einem
Kettenrad 41 angreift. Letzteres befindet sich unter einem Bock 42, auf welchem
ein Kettenradvorgelege 43 angeordnet ist. Von der Handkurbel 44 aus können daher
über Ketten 45 und 46 die Rüttelbohlen entsprechend der Höhe der zu verdichtenden
Betonschicht gehoben und gesenkt werden.
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Die Rüttelbohlen 38 können in zwei Längsgruppen zusammengefaßt sein,
für die je ein Hubwerk vorgesehen ist. Um den Trog mit der Förderschnecke entsprechend
der Höhe des Plattenstapels heben und senken zu können, ist ein von der Handkurbel
47 zu betätigendes Hubwerk vorgesehen. Dieses Hubwerk und der Trogverschluß arbeiten
über Spindeln 48, Kegelradgetriebe 49, Welle 5o und Spindeln 51. Zur Fernregelung
des Schneckenantriebes ist auf dem Bedienungsstand noch der Schalter 52 vorgesehen.
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Der Brückenwagen 9 ist in den Fig. io bis 13 näher erläutert. Er besteht
in ähnlicher Weise wie der Wagen 8 aus einem Gitterwerk, das von den Trägern 53,
den Säulen 54, den Deckenbalken 55 und den Verstrebungen 56 gebildet wird. Mit dem
Rahmen 57 ruht der Brückenwagen auf den Laufrädern 58, die wiederum auf den Schienen
7 laufen.
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An der Rückseite des Wagens sind in Zapfen 59 die Spulen 6o mit den
Drahtscharen für die Längsbewehrung eingelagert. Die Spulen 61 für die Querbewehrung
sind seitlich in Ständern 62 neben der Schiene 7 gelagert. In dem Brückenwagen sind
unterhalb des Rahmens 57 eine Antriebsrolle 63 und am anderen Ende eine Umlenkrolle
64 für ein endloses Seil 65 gelagert, das ein laufkatzenartiges Laufgestell
66 betätigt, das in der U-förmigen Laufschiene 67 mit den Rädern 68 fährt.
An dem Gestell 66 ist hängend ein Ansatz 69 befestigt, der eine Greifvorrichtung
trägt.
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Diese Greifvorrichtung ist in Fig. 14 und 15 näher erläutert. An der
Platte 69 sind zwei Lagerarme 7o befestigt, in denen der doppelarmige Hebel 71 ruht.
Durch eine Feder 72 wird er nach oben gezogen, so daß er mit seinem fingerartigen
Ansatz 73 die Halteschiene 74 .der Drahtschar 75 erfaßt. Wie in Fig. 13 angedeutet,
können an dem Laufgestell 66 mehrere, z. B. vier Paare von Platten 69 zur Aufnahme
von vier Halteschienen 74 angebracht sein, so daß mehrere Drahtschare gleichzeitig
quer über das Spannfeld ausgelegt werden können. Am oberen Ende des Hebels 71 ist
die Anschlagstange 76 befestigt, die beim Auftreffen auf einen Anschlag am Ende
des Brückenwagens die Halteschiene 74 freigibt. Der Antrieb erfolgt mittels des
Motors 77 über die Rolle 63.
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Ferner sind an der Rückseite des Wagens an Ansätzen 78 winkelförmige
Hebel 79 gelagert, deren unterer kurzer Arm einen Motor 8o trägt, auf dessen Welle
eine Trennsäge 81 sitzt, die z. B. aus einer Stahlscheibe mit Karborundumbelag bestehen
kann. Der obere Arm des Hebels 79 ist an eine Stange 82 angelenkt, die mit einem
Gewinde in
einer Muffe 83 an dem Ständer 84 eingreift. Durch Betätigung
der Handkurbel 85 kann also der Motor 8o mit der Kreissäge 81 gehoben und gesenkt
werden. In Fig. i i sind der Übersichtlichkeit halber nur die Motoren 8o mit den
Kreissägen 81 dargestellt, während die Gestänge zu deren senkrechter Verstellung
fortgelassen sind.
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Eine ähnlich ausgebildete Quersäge befindet sich an einem laufkatzenartigen
Wagen 86, der in einem nach unten verlängerten Ständer 87 einen Arm 88 trägt. An
diesem ist der Motor 89 mit der Quersäge 9o befestigt. Durch eine auf dem noch nicht
geschnittenen Betonkörper laufende Abtastvorrichtung 9i wird die Säge 9o mit dem
Motor 89 auf die entsprechende Höhe eingestellt.
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Der Wagen 86 läuft in Schienen 92 und 93 über die Länge des Brückenwagens
9. Der Wagen 86 wird durch den Motor 94 über eine Kupplung 95 und ein Getriebe 96
angetrieben, das auf das Laufrad 97 wirkt. Mittels des Schalthebels 98 kann der
Wagen 86 im Bedarfsfall sofort stillgesetzt werden.
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Der Fahrantrieb des Brückenwagens 9 ist nicht besonders dargestellt.
Er kann in ähnlicher Weise wie bei dem Wagen 8 ausgebildet sein.
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Zum Spannen der von dem Wagen 9 verlegten Drahtschare dient der in
Fig. 16 und 17 dargestellte Wagen, der auf dem Gleis io läuft. Er besteht aus einem
Fahrgestell ioo, das in Lagerböcken ioi auf Achsen io2 der Laufräder 103
ruht. Auf dem Fahrgestell befinden sich vier Säulen 104, die den oberen Rahmen
105 tragen. Zwischen dem oberen und unteren Rahmen sind Gewindespindeln io6
eingezogen. Zwischen diesen Spindeln befindet sich eine auf und ab bewegliche Bühne
107, auf der ein Motor io8 angeordnet ist. An den Enden der Motorwelle iog
sitzen Getriebe iio, die in die vier Gewindespindeln oder entsprechende Zahnstangen
eingreifen und dadurch die Heb- und Senkbewegung der Bühne 107 bewirken. Auf letzterer
sind außerdem zwei mit Schneckengewinden versehene Stangen i i i angeordnet, die
an ihrem vorderen Ende in Haken i 12 auslaufen. Der Motor i o8 kann über die Zahnräder
113 und 114 und die Getriebe 115 die Gewindestangen i i i vorwärts und rückwärts
bewegen.
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Wenn gemäß Fig. 15 das Laufgestell 66 seine Fahrt beendet hat,
so befinden sich die mitgenommenen Halteschienen 74 im Bereich des Spannwagens,
und die Haken i 12 greifen über die Halteschiene. Durch Betätigung des Armes 76
wird die Halteschiene dann freigegeben und ist nun von dem Spannwagen festgehalten.
Durch Betätigung des Motors i o8 werden die Gewindestangen i i i dann zurückgezogen
und hierdurch die Drähte 75 unter Spannung gesetzt. Darauf wird mittels entsprechender
nicht dargestellter Kupplungen die Abwärtsbewegung der Bühne io7 eingeschaltet,
so daß sie die strichpunktiert dargestellte Lage einnimmt. Werden dann die Stangen
i i i wieder etwas ausgefahren, so legt sich die Halteschiene 74 in den trapezförmigen
Ausschnitt 116 der Ankerscheibe 6. Werden die Stangen i i i dann so weit vorgefahren,
daß die Haken i 12 die Halteschiene freigeben, so ist die Drahtschar fertiggespannt,
und die Bühne iofi kann wieder in ihre Ausgangslage zurückfahren.
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Da der Spannwagen außerordentlich starke Zugkräfte aufzunehmen hat,
'müssen Einrichtungen getroffen werden, um ihn gegen Kippen zu schützen. Zu diesem
Zweck sind an den Einfassungen 4 Ansätze 117 entsprechend den Ankern 6 angebracht,
die prellbockartig ausgebildet sind. Gegen diese Ansätze stützt sich der Spannwagen
mit Puffern 118 ab. Außerdem sind an den außenliegenden Laufradböcken ioi hakenförmige
Ansätze iig vorgesehen, welche den Schienenkopf untergreifen und so verhindern,
daß die Zugspannung den Wagen von der Schiene abhebt.
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Um die Drahtschare für die einzelnen Lagen der zu erzeugenden Betonkörper,
wie z. B. Platten, im geeigneten Abstand voneinander zu halten, dienen lose auf
die Einfassungen 4 aufgelegte Abstandsleisten 12o,. die in Fig. 18 näher erläutert
sind. Sie besitzen eine oder mehrere Nuten 121 und Federn 122, die jeweils in die
Nut der darunterliegenden Abstandsleiste i2oeingreifen und so ein Verrutschen der
Leisten verhindern.
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Statt der in Fig. 14 bis 16 gezeigten, aus Klemmleisten mit wellenartigem
Profil bestehenden Halteleisten 74 können auch, insbesondere bei Verwendung endloser
Drahtschare 123 gemäß Fig. i9 und 2o, Haltestäbe 124 oder plattenförmige Hälteleisten
125 verwendet werden, auf denen die einzelnen Drahtwindungen jeder Schar durch Klemmschienen
126 bzw. 127 im richtigen Abstand voneinander festgelegt werden.
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Bei der Herstellung von Betonkörpern wird auf die Grundplatte 3 zunächst
mittels des Brückenwagens 8 eine Mörtelschicht aufgetragen und geglättet und verdichtet.
Dann werden mittels des Brückenwagens 9 die Drahtschare in der Längs- und Querrichtung
abgespult und mittels des Spannwagens nach Fig.16 und 17 gespannt. Hierauf wird
die nächste Mörtelschicht aufgebracht. Auf diese wird zweckmäßig als Trennung eine
Papierlage aufgelegt, worauf sich der Arbeitsvorgang nach Auflegen eines neuen Kranzes
von Abstandsleisten 120 wiederholt. Ist ein Stapel von Betonlagen der gewünschten
Höhe fertiggestellt, so läßt man diesen durchgehend abbinden und erhärten. Dann
erfolgt das Zerschneiden von der obersten bis zur untersten Spannbetonlage mittels
der am Brückenwagen 9 angeordneten Sägen.
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An dem im vorstehenden beschriebenen Ausführungsbeispiel können verschiedene
Abänderungen oder Verbesserungen vorgenommen werden, ohne vom Wesen der Erfindung
abzugehen. So können z. B. an den Spannwagen die Stangen i i i und die Haken 112
statt aus einem Stück zu bestehen aus zwei miteinander gelenkig verbundenen Teilen
gebildet sein. Diese Gelenkstelle ermöglicht es, daß sich der Haken in jeder Höhenlage
des Spannzeuges jeweils radial zu der Kurve der Ankerscheibe einstellt.
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Ferner können die Abstreichschienen 36 statt pendelnd aufgehängt auch
in horizontaler Ebene bewegbar gelagert sein und in rascher Folge hin
und
her gehend angetrieben werden. Ist die Abstreichvorrichtung unmittelbar hinter der
Auftragschnecke angeordnet, so wird auf diese Weise auch die Auftragsdicke des Mischgutes
geregelt.