Verfahren und Anlage zur Herstellung von Betonplatten und andern Betonbaukörpern. Das Neue und wesentlich Fortschrittliche in der Erfindung lieg: darin, dass' durch eine bestimmte Aufeinanderfolge von mechani schen Vorgängen Betonplatten und andere Betonbaukörper so hergestellt werden können, dass sie (die Körper) völlig glatte Aussen flächen und scharfe Kanten unter genauer Einhaltung der angestrebten Abmessungen aufweisen. Durch das erfindungsgemässe Ver fahren werden die Vorteile erzielt, dass bei der Herstellung der Baukörper keinerlei Aus- bröckelungen an den Kanten und Aussen flächen entstehen, und im Innern der Körper können sich auch keine unbeabsichtigten Hohlräume bilden.
Die Erfindung sei anhand der beiliegen den Zeichnung beispielsweise erläutert. Es bedeuten: Fig. 1 eine Stirnansicht einer An lage zur Durchführung des erfindungs gemässen Verfahrens, Fig. 2 die zugehörige Seitenansicht, die Fig. 3, 4 und 5 in sche matischem Aufriss bezw. im Grundriss bezw. im senkrechten Schnitt die für die Lagerung und Vorspannung der Eisendrähte erforder- liehe Einrichtung;
die Fig. 6 ist eine Stirn ansicht eines Teils derselben, von links der F'ig. 5 gesehen, und Fig. 7 zeigt eine Einzel heit der Drahtspannvorrichtung;
die Fig. 8 und 9 zeigen eine Seitenansicht (die untere Partie in einem Mittelschnitt) und einen Grundriss des Stampf- und Lochmachegerätes, Fig. 10 die zu Fig. 8 gehörige Ansicht von rechts, die Formwände und Platte im Quer schnitt, und die Fig. 11 zeigt eine zweite Ausführungsform der Form in der Darstel lungsweise der Fig. 10 unter Weglassung des obern Teils;
ferner zeigt Fig. 12 eine mit der Anlage hergestellte Platte im Grundriss und Fig. 18 im Querschnitt.
Die in Fig. 12, 13 dargestellte Platte besitzt beispielsweise zwei Schichten a und b aus Kiesbeton, deren Aussenflächen a@, b' völlig glatt sind. Die Schicht a ist zum Beispiel 6 mm, die Schicht b 5 mm stark. Der innere Kern c von zum Beispiel 14 mm Stärke besteht aus Leichtbeton.
Bei einer beispielsweise mittleren Breite von 74 cm, entsprechend dem mittleren lichten Abstand der Formwände 46 (Fig. 1), beziehungsweise bei einer Breite von 74 cm, entsprechend dem lichten Abstand der Wände 47 (Fig. 11), kann die Platte zum Beispiel eine Länge von 2'50 cm aufweisen.
Diese Platten besit zen eine Längsarmierung, beispielsweise aus Runddrähten d, die während der maschinen mässigen Herstellung der Platte in stark vor gespanntem Zustande zwischen den Formwän den bezw. .Schalungsteilen 46 bezw. 47 ver laufen.
Diese Vorspannung der Drähte, die be liebigen Querschnitt haben können, in Ver bindung mit der kräftigen, gleichmässigen Einstampfung des Baustoffes, wie es später noch näher beschrieben wird, hat die Wir kung, dass sich der Baustoff besonders innig und fest um die Armierung schliesst; dazu kommt noch, dass sich eine gewissermassen molekular feine Durchdringung zwischen der Oberfläche der Armierung bei ihrer Entspan nung und dem Betonmaterial vollzieht.
Hier durch werden die statischen Funktionen der Eisenarmierung und des Betonmaterials bes ser als bisher aufeinander abgestimmt, das heisst, bei den neuen Baukörpern beteiligt sich nicht nur die Armierung, sondern auch der Baustoff bezw. der Beton infolge des innigen Ineinandergreifens von Armierungs- oberfläche und der ihr anliegenden Baustoff- partikelchen an der Übertragung von Kräf ten beliebiger Richtung, während es bisher nur möglich war,
den Beton im wesentlichen Druckkräfte, das Eisen im wesentlichen Zug kräfte aufnehmen zu lassen. Hierdurch ist eine Steigerung in der Festigkeit der Bau körper erzielt; so hat man zum Beispiel Platten mit einer Stärke von 2,5 cm mit einer ausreichenden Festigkeit ausrüsten kön nen.
Wichtig für das Wesen der Erfindung ist, dass die Einzelplatte nach den Fig. 12 und 13 einen beliebig kleinen Bestandteil eines in ununterbrochenem Arbeitsgang hergestellten, beliebig langen Baukörpers bildet, der als dann durch eine geeignete Trennvorrichtung in Platten der gewünschten Länge zerschnit ten wird.
Durch die Herstellung des Grund- körpers in einem kontinuierlichen Arbeits gange wird einerseits eine ausserordentliche Genauigkeit, auch bei den Teilplatten ge mäss Fig. 12 und 13, erzielt, anderseits sind die Herstellungskosten mit Rücksieht auf den vollständig automatischen Gang der Maschine ausserordentlich niedrig.
Auf dem in beliebiger Länge hergestell ten untersten Grundplattenkörper wird in mittelbarer Folge auf dem letzteren ein Grundkörper nach dem andern beispielsweise bis zu 30 Lagen hergestellt. Die einzelnen Lagen sind durch Papierzwischenlagen 46' voneinander getrennt und das Abbinden des Gesamtstapels erfolgt gewissermassen unter Feuchtigkeit, also langsam und sehr voll kommen, ähnlich, wie es zum Beispiel bei dem sogenannten hydraulischen Zement statt findet.
Ein weiteres zu betonendes Moment der erfindungsgemässen Anlage liegt darin, dass die bei der Herstellung beteiligten Arbeits geräte der Maschine eine kombinierte Be wegung ausführen, und zwar in der Weise, dass das die Stampfmascbine tragende Haupt gerüst eine kontinuierliche Bewegung aus- führt, während andere, an der Gestaltung des Baukörpers beteiligte Geräte eine sprung- weise Bewegung ausführen, das heisst, wäh rend das genannte Gerüst im ganzen ruhig vorwärtsschreitet,
bleiben .die betreffenden Ge räte für einen kurzen Zeitabschnitt in Ruhe und schnellen dann vor, holen also ge wissermassen das vorauseilende Hauptgerüst, auf dem sie an sich gelagert sind, wieder ein.
Das dargestellte Beispiel geht nun davon aus, dass mehrere nebeneinander liegende Stampfbahnen beliebiger Länge vorgesehen sind. Um auf .diesen arbeiten zu können, ist die Stampfmaschine 1 (Fig. 1).auf dem Ge rüst 3 quer verschiebbar angeordnet und stellt sich jeweils genau über der Mitte der zu bearbeitenden Stampfbahn ein,
sich dabei gleichzeitig arretierend. Die Querbewegung der Stampfmaschine erfolgt von Hand mit telst Kette oder Seilzug, die Längsbewegung des Gerüstes dagegen maschinell. Das Stampfen der Platten geschieht einzel weise jeweils nach der Zufuhr des Materials, wozu die Stampfmaschine auch in der Höhe genau einstellbar ist. Die Führung des Stampferträgers erfolgt in Führungsschienen 4 des Gerüstes einer Katze 5, die auf dem Gerüst 3 läuft.
Die Einstellung dieses Stampferträgers erfolgt durch eine durch Kettenrad von einer Arbeitsbühne aus be- dienbare Einstellvorrichtung 6 (Fig. 1 und 2). Zur Regelung der ausfliessenden Beton mischung befindet sich am hintern Teil des Auslaufstutzens 7 des Trichters 2 ein in der Höhe genau einstellbarer Ab streifer B.
Die Betonplatten werden durch zwei durch Elektromotor 10 und dazwischengeschaltetes Getriebe 11 angetriebene Stampfer 9 ge stampft. Zur Führung der vor dem Stampfen eingezogenen und vorgespannten Armierung 53 in einer bestimmten Ebene dient ein vor dem Auslaufstutzen? angebrachter Führungs rechen 12. Am hintern Querträger des Fahr gerüstes 3 befindet sich eine Vorrichtung 13 zum Ausziehen der Armierung 53 während des Fahrens des Gerüstes längs der Bahn. Die unterhalb der Stampfer mitgehenden runden oder ovalen Rohre 14 und 15 sind jeweils ungefähr auf Plattenmitte eingestellt und bewirken gleichzeitig mit dem Stampfen der Platten das Herstellen von durchgehen den Hohlräumen.
Das in dem hinter dem letzten Stampfer 9 angebrachten Behälter 16 eingefüllte feine Material wird auf die fertig gestampfte Platte aufgegeben und durch den nachfolgenden, in der Querrichtung vom hin- tern Stampfer her betätigten Glätter 17 ver teilt und geglättet.
An den beiden auf Rollen in den Lauf schienen 2'0 laufenden Rahmen 18 und 19 sind die Rohre 14 und 15 mittelst der Ver bindungsflacheisen 21 und 22 befestigt, und zwar die Rohre 15 an den Rahmen 18, die Rohre 14 an den Rahmen 19 (vergleiche Fig. 8 und 9). Von dem Vorgelege 23 aus wird mittelst Kettentriebes die Welle 24 ange trieben, auf der vier Nockenscheiben 25 sit zen, die paarweise um<B>180'</B> versetzt zuein- ander liegen und je zwei Hebel 26 abwech selnd in Bewegung setzen.
Diese Hebel 26 sind durch Verbindungsstangen 27 gelenk artig mit den beiden Rahmen 18 und 19 ver bunden und ziehen die Gruppen der Rohre 14 und 15 getrennt abwechselnd während des Stampfens der Platten ruckartig vorwärts. Hierdurch wird das Einziehen der Hohl räume erst ermöglicht, da beim gleichmässi gen Vorschub aller Rohre das aus dem Tricb- ter 7 kommende Betonmaterial nicht auf der Unterlage liegen bleiben würde, sondern von den Rohren zum Teil mit fortgenommen würde.
Die durch die die Rohre 14 und 15 tra genden Flacheisen 21 und 22 im Oberteil der Platten entstehenden Längsfugen werden durch den vor dem Feinmaterialbehälter 16 befindlichen Stampfer 9 zugestampft. Ausser dem wird die Oberfläche durch den nach folgenden Glätter 17 nochmals sauber ge glättet.
Nach Bedarf werden an .den Rahmen 18 bezw. 19 ein oder mehrere .Schneideisen 28 auswechselbar angebracht, welche beim Vor schub der Stampfmaschine die Platten der Länge nach durchschneiden, so dass dieselben auch in gewünschter Breite hergestellt wer den können.
Die eigentliche Stampfbahn besteht aus einem durchgehenden Betonbett <B>2</B>9 mit je zwei senkrechten,' am Stampfbahnende in das Betonbett unverschieblich eingelassenen Trä gern 30, welche an der Aussenseite drehbare Träger 31 zur Aufnahme .der vorgespannten Armierung 53 (Fig. 3 und 4) tragen.
Am Anfang der Bahn steht ein Gestell 32., welches eine entsprechende Anzahl Spu len 33 mit den aufgewickelten Armierungs- drähten trägt. Dieses Gestell ist in der Quer richtung fahrbar und kann jeweils auf die zu benützende Bahn eingestellt und in bezug zu dieser festgestellt werden. Am Ende der Stampfbahn, entweder an der Hallenwand oder an einem besonderen Gerüst, ist die Vorspannvorrichtung für die Armierung an gebracht.
Die von der .Stampfmaschine ausgezoge nen Armierungsdrähte werden am Ende an einem Querbalken 3.4 befestigt. Der letztere ist mit einem Drahtseil 35 verbunden, wel ches über eine in der Querrichtung verschieb bare Rolle 3.6 und alsdann über die Ablenk- rollen 37 läuft, wobei am Ende des Seils 35 ein entsprechendes Gegengewicht 38 ange bracht ist.
Die Rolle 36 sitzt beweglich auf einer in zwei seitlichen Führungsschienen 40 auf jede Höhe einstellbaren Welle 39 (Fig.7). Das Einziehen und Vorspannen der Armie- rung geschieht folgendermassen: Die Armierungsdrähte 53 werden von den Spulen 33 abgezogen und um die Leit- rollen 41 und durch .die Führungstraverse 4,2 gezogen. Leitrollen und Führungstraverse sind an dem Gerüst 32 in der Höhe verschieb bar angebracht.
Die an der an der Maschine angebrachten Vorrichtung 13 angeklemmten Drähte werden während des Stampfens bereits für die nächste Platte ausgezogen, am Ende abgenommen und an .dem Querbalken 34 be festigt' Durch Anhängen des Gewichtes 38 erhalten die Drähte eine entsprechende Vor spannung.
Nachdem die Drähte im dargestellten Bei spiel paarweise gespannt sind, werden die an den Stützen 30 sitzenden Träger 31 um zirka<B>9,0'</B> gedreht bezw. zugeklappt, so dass' sie an der gegenüber sitzenden Stütze 30 an schlagen. Alsdann werden die Ösen 43 auf gesetzt und die Keile 44 angetrieben, so dass die Armierung 53 in die Ösen 43 eingeklemmt ist.
Nunmehr werden die Drähte ausserhalb der Keile 44 abgeschnitten und die Träger 31 nehmen die in den Drähten wirkende Zug kraft auf und übertragen sie auf die Stüt zen 30 (Fig. 5 und 6).
Rechts und links an jeder Stampfbahn befinden sich in gewissen Abständen eiserne Stangen 45, welche in Vertiefungen im Bo den sitzen und jederzeit wieder herausnehm bar sind.
Nachdem die Papierzwischenlagen eingelegt, die Armierung 54 für die neu zustampfende Platte durchgezogen und die Vorspannung angelegt ist, werden die Scha- lungsbretter 46 an die Stangen 45 angelehnt, und die Bahn ist nunmehr zum .Stampfen einer neuen Platte hergerichtet.
Das Papier für die Zwischenlage ist am Ende der Stampf bahn auf einer Rolle 54 (Fig. 3) aufgewickelt und wird einfach abgezogen, aufgelegt und abgeschnitten. Nachdem die Maschine auf die nächste Plattenhöhe eingestellt und der Betontrichter 2:
frisch gefüllt ist, läuft die Stampfmaschine über die Stampfbahn hin weg und stampft die Platte über der vor her hergestellten Platte, welche in der Zwi schenzeit schon die nötige Festigkeit erreicht hat, um die Stampfstösse der Maschine, ohne Schaden zu erleiden, ertragen zu können.
Die Einrichtung der Stampfbahnen kann auch so getroffen werden, dass sowohl die Schalungsbretter 46, als auch die Stangen 45 ganz in Wegfall kommen. In diesem Falle (Fg. 11) werden die Schalungsbretter durch zwei Kantenziehbleche 47, welche mittelst der Verbindungshaken 48 mit dem Rahmen 19 fest verbunden sind, ersetzt. Die Kanten ziehbleche 47 bewegen sieh also ruckweise mit der Gruppe der Rohre 14.
Da die einzelnen Stampfbahnen sodann zweckmässig in geringem Abstand von etwa 5 bis 10 cm nebeneinander angelegt werden können, ist durch diese Anordnung möglich, eine grössere Anzahl Stampfbahnen auf der gleichen Grundrissfläche anzuordnen.
Das Füllen des Betontrichters 2 geschieht mittelst eines fahrbaren Behälters 49, wel cher das Material von der Mischmaschine zum jeweiligen Standort der Stampfmaschine bringt, ohne dieselbe in ihrem Vorschub auf zuhalten.
Über dem Gerüst 3 für die Stampf maschine ist ein Hilfsgerüst 50 mit in der Querrichtung verschiebbarer Katze 51 auf gesetzt (Fig. 1 und 2). Das Verschieben der Katze geschieht mittelst .Seilzug und Hand rad 52, das Heben durch Elektromotor. Die Bedienung erfolgt von der an dem vordern Querträger des untern Gerüstes 3 angebrach ten Bühne aus.
Durch diese Hebevorrichtung wird der Behälter 49 gehoben, an den Betontrichter 2 gebracht und Glas Material in den letzteren entleert.
Um die neuartige Platte nach Fig. 12 und 13 zu stampfen, sind eine entsprechende Anzahl von Materialtrichtern vorgesehen, die hintereinander sitzen, von denen der erste die unterste Schicht ausbreitet. Nach einer vorläufigen Einstampfung der untersten Schicht wird alsdann die zweite Leichtbeton- schiebt aufgebracht und ebenfalls proviso risch eingestampft, worauf aus einem dritten Trichter die Oberschicht aufgebracht und das Ganze fertiggestampft wird. Es sind dem entsprechend auch die Stampfeinrichtungen anzuordnen.