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Vorrichtung zum Herstellen von Betonplatten aller Art Vorrichtungen,
mit welchen Betonplatten ohne oder mit Eisenbewehrung in einem Plattenstapel übereinander
in der Weise hergestellt werden, daß auf einer Grundlage zunächst eine Platte erzeugt
und- dann die zweite auf der ersten usf. hergestellt wird, sind bekannt. Auch ist
es bekannt, bei dieser Art der Plattenherstellung aus einzelnen Teilen bestehende
auseinandernehmbare Formrahmen zu verwenden.
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Ferner sind Vorrichtungen bekannt, bei denen die Stampfvorrichtung
in Verbindung mit dem Fülltrichter auf einem fahrbaren Gerüst angebracht ist. Auch
Vorrichtungen mit verschiebbaren Kernen und Seitenformplatten sowie solche zum Vorspannen
der Eisenbewehrung sind nicht neu.
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Bei allen diesen bekannten Vorrichtungen werden die einzelnen Arbeitsvorgänge
zeitlich getrennt voneinander vorgenommen; sie reihen sich also durchweg nicht selbsttätig
aneinander. Es können in allen Fällen nur allseitig begrenzte Einzelteile in festliegender
Form von beschränktem Ausmaße hergestellt werden.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung dient zum automatischen Herstellen
von Betonplatten aller Art mit und ohne Hohlräume und mit und ohne vorgespannte
Armierung.
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Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht darin, daß alle Arbeitsvorgänge,
also i. Einfüllen des Betons in die Form; z. Stampfen der Platten, 3. Auftragen
des Glattstriches, q.. Führung der Armierung auf der richtigen Höhenlage, j. Herstellen
der Hohlräume und Abziehen der seitlichen Plattenkanten, 6. Ausziehen der gesamten
Armierung für die nächsthöhere Plattenlage, gleichzeitig, im gleichen Vorschub,
auf die ganze Bahnlänge ohne Unterbrechung maschinell und selbsttätig vor sich gehen.
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Die Einrichtung besteht i. aus der maschinell angetriebenen Stampfmaschine,
a. aus zwei oder mehreren nebeneinanderliegenden Stampfbahnen von beliebiger Länge,
3. aus einem Gestell am vorderen Ende der Stampfbahnen zur Aufnahme der aufgespulten
Armierungsdrähte, q.. aus einer Vorrichtung am hinteren Ende der Stampfbahnen zum
Vorspannen der Armierung.
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Vor dem Betonieren der ersten Plattenlage wird die hierfür benötigte
Armierung allein ausgezogen, die Vorspannung angelegt und auf Spannböcke übertragen.
Die Maschine fährt leer zurück und stellt nach dem Füllen des Betontrichters beim
erneuten Vorfahren selbsttätig auf die ganze Bahnlänge die erste Plattenlage her
und zieht gleichzeitig die gesamte Armierung für die nächsthöhere Platte aus. Der
Vorgang wiederholt sich in gleicher Weise auch auf der,oder den niebenan liegenden
Bahnen, bis der ganze Stapel betoniert Ist.
Die auf ganze Bahnlänge
hergestellten Platten werden nach dem Erhärten mittels einer besonderen Vorrichtung
auf die jeweils erforderlichen Längen getrennt. Die einzelnen Plattenlagen sind
durch Papierzwischenlagen getrennt.
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Die Vorrichtung ist in einer Ausführungsform dargestellt und zeigen:
Fig. i und 2 einen Querschnitt und einen Teil des Längsschnitts durch die fahrbare
Stampfmaschine mit der Beschickungsvorrichtung, Fig.3 und ¢ einen schematischen
Längsschnitt und eine Draufsicht der Stampfbahnen und der Spannvorrichtung für die
Armierungen, Fig. 5 und 6 einen Schnitt durch die gespannte Armierung und eine Ansicht
derselben, Fig. 7 eine Ansicht der Spannvorrichtung der Armierungsdrähte am Ende
der Stampfbahn, Fig. 8, 9 und io eine Ansicht, eine Draufsicht und einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung zum Herstellen der Hohlräume in den Platten, Fig. i i die
untere fertig betonierte, beispielsweise in zwei Teile getrennte Platte. Die Vorrichtung
besteht aus der eigentlichen Stampfmaschine i, einem starr mit ihr verbundenen Betontrichter
2 und einem in der Längsrichtung der Bahn fahrbaren Bockgerüst 3 mit einstellbarem
Vor- und Rücklauf. Um auf den einzelnen nebeneinanderliegenden Stampfbahnen arbeiten
zu können, ist die Stampfmaschine i auf dem Gerüst 3 querverschiebbar angeordnet,
stellt sich selbsttätig jeweils genau über der Mitte der jeweilig zu bearbeitenden
Stampfbahn ein und arretiert sich gleichzeitig. Die Querbewegung erfolgt von Hand
mittels Kette oder Seilzug, die Längsbewegung des Gerüstes dagegen maschinell.
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Das Stampfen der Platten geschieht in einzelnen Platten übereinander,
wozu die Maschine auch in der Höhe genau einstellbar ist. Die Führung geschieht
durch an einem über dem unteren ,Gerüst sitzenden Krangerüst 5 angebrachten Führungsschienen
4. Die Einstellung erfolgt durch eine durch Kettenrad von einer Arbeitsbühne aus
bedienbare Einstellvorrichtung 6 (Fig. i und 2,). Zur Regelung der ausfließendem
Betonmischung befindet sich am hinteren Teil des Auslaufstutzens 7 ein in der Höhe
genau einstellbarer Abstreifer B.
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Die Betonplatten werden durch zwei durch Elektromotor io und dazwischengeschaltetem
Getriebe ii angetriebene Stampfpaare 9 gestampft. Zur Führung der vor dem Stampfen
gezogenen und vorgespannten Armierung 53 in einer bestimmten Ebene dient ein vor
dem Auslaufstutzen 7 angebrachter Führungsrechen 12. Am hinteren Querträger des
Fahrgestelles 3 befindet sich eine Vorrichtung 13 zum Ausziehen der Armierung 53
während des Fahrens der Maschine auf der Bahn. Die unterhalb der Stampfer mitgehenden
runden oder ovalen Rohre 14 und 15 sind jeweils ungefähr auf halbe Plattenstärke
eingestellt und be-,virken gleichzeitig mit dem Stampfen der Platten das Herstellen
der durchgehenden Hohlräume. Das in dem hinter dem letzten Stampfer 9 angebrachten
Behälter 16 eingefüllte feine Material wird auf die fertig gestampfte Platte aufgegeben
und durch den nachfolgenden, in der Querrichtung selbsttätig beweglichen Glätter
17 verteilt und geglättet, dient also als unlösbarer Glattstrich.
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An den beiden auf Rollen in den Laufschienen 2o laufenden Rahmen 18
und 19 sind die Rohre mittels der Verbindungsflacheisen 21 und 22 befestigt, und
zwar die Rohrei 5 an den Rahmen 18, die Rohre 14 an den Rahmen i9. Von dem Vorgelege
23 aus wird mittels Kettentrieb die Welle 24 angetrieben, auf der um i8o° versetzt
vier Nocken 25 sitzen, welche die Hebel 26 abwechselnd in Bewegung setzen.
Diese Hebel 26 sind durch Verbindungsstangen 27 gelenkartig mit den beiden
Rahmen 18 und i9 und den an ihnen angebrachten Rohrgruppen 14 und 15 verbunden und
ziehen die Rohrgruppen 14 und 15 getrennt abwechselnd während des Stampfens der
Platten ruckartig vorwärts. Hierdurch wird das Einziehen der Hohlräume erst ermöglicht,
da beim gleichmäßigen Vorschub aller Rohre das aus dem Trichter 7 kommende Betonmaterial
nicht auf der Unterlage liegenbleibt, sondern von den Rohren mit fortgenommen wird.
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Die durch die Rohre 14 und 15 tragenden Flacheisen 21 und 22 im Oberteil
der Platten entstehenden Längsfugen werden durch den vor dem Feinmaterialbehälter
16 befindlichen Stampfer 9 zugestampft. Außerdem wird die Oberfläche durch die nachfolgende
Glättevorrichtung 16 und 17 nochmals sauber geglättet.
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Nach Bedarf werden an den Rahmen 18 und i9 ein oder mehrere auswechselbare
Schneideisen 28 angebracht, welche beim Vorschub der Maschine die Platten der Länge
nach durchschneiden, so daß dieselben auch in beliebiger Breite hergestellt werden
können.
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Die eigentliche Stampfbahn besteht aus einem-durchgehenden Betonbett29
mit je zwei senkrechten, am Stampfbahnende in das Betonbett unverschieblich eingelassenen
Trägern 30, welche an der Außenseite drehbare Träger 31 zur Aufnahme der vorgespannten
Armierung 53 (Fig. 3 und 4) tragen.
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Am Anfang der Bahn steht ein Gestell 32,
welches eine
entsprechende Anzahl Spulen 33 mit den aufge-,vickelten Armierungsdrähten trägt.
Das Gerüst ist in der Querrichtung fahrbar und kann jeweils auf die zu benutzendeBahn
eingestellt und festgestellt werden. Am Ende der Stampfibahn, entweder an der Hallenwand
oder an einem besonderen Gerüst, ist die Vorspannvorrichtung für die Armierung angebracht.
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Die von der Stampfmaschine gezogenen Armierungsdrähte 53 werden am
Ende an einem kleinen Querbalken 34 befestigt. Der letztere ist mit einem Drahtseil
35 verbunden, welches über eine in der Querrichtung verschiebbare Rolle 36 und alsdann
über die Ablenkrohen 37 läuft, an dessen Ende ein entsprechendes Gegengewicht 38
angebracht ist. Die Rolle 36 sitzt beweglich auf einer in zwei seitlichen Führungsschienen
40 auf jede Höhe einstellbaren Welle 39 (Fig. 7). Das Einziehen und Vorspannen der
Armierung geschieht folgendermaßen: Die Armierungsdrähte 53 werden von den Spulen
33 abgezogen und um die Leitrollen 41 und durch die Führungstraverse 42 gezogen.
Leitrollen und Führungstraverse sind an dem Gerüst 32 in der Höhe verschiebbar angebracht.
Die an der an der Maschine angebrachten Vorrichtung 13 angeklemmten Drähte werden
während des Stampfens der unteren Platten ausgezogen, am Ende abgenommen und an
dem Querballen 34 befestigt. Durch Anhängen des Gewichtes 38 erhalten die Drähte
eine entsprechende Vorspannung.
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Nachdem die Drähte paarweise gespannt sind, werden die an den Trägerstücken
3o sitzenden Träger 31 um etwa 9o° gedreht, so daß sie an dem gegenübersitzenden
Träger 3o anschlagen. Alsdann werden die Haften 43 aufgesetzt und die Keile 44 eingetrieben,
so daß die Armierung 53 in die Haften 43 eingeklemmt ist. Nunmehr werden die Drähte
außerhalb der Keile 44 abgeschnitten, und die Träger 31 nehmen die in den Drähten
wirkende Zugkraft auf und übertragen sie auf die Träger 30 (Fig. 5 und 6).
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Rechts und links an jeder Stampfbahn befinden sich in gewissen Abständen
eiserne Stiele 45, welche in Vertiefungen im Boden sitzen und jederzeit wieder herausnehmbar
sind. Nachdem die Papierzwischenlagen eingelegt, die Armierung 53 für die neu zu
stampfende Platte durchgezogen und die Vorspannung angelegt ist, werden die Schalbretter
46 an die Stiele 45 angelehnt, und die Bahn ist nunmehr zum Stampfen einer neuen
Platte hergerichtet. Das Papier für die Zwischenlage ist amEndeder Stampfbahn auf
einer Rolle aufgewickelt und wird einfach abgezogen, aufgelegt und abgeschnitten.
Nachdem die Maschine auf die nächste Plattenhöhe eingestellt und der Betontrichter
2 frisch gefüllt ist, läuft die Maschine über die Stampfbahn 26 hinweg. und stampft
die Platte über der vorher hergestellten Platte, welche in der Zwischenzeit schon
die nötige Festigkeit erreicht hat, um die Stampfstöße der Maschine - ohne Schaden
zu erleiden - ertragen zu können.
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Die Vorrichtung der Stampfbahnen kann auch so getroffen werden, daß
sowohl die Schalbretter 46 als auch die Stiele- 45 ganz in Wegfall kommen. In diesem
Falle werden die Schalbretter durch zwei Kantenziehbleche 47, welche mittels der
Verbindungshaken 48 mit dem Rahmen ig fest verbunden sind, ersetzt. Die Kantenziehbleche
47 bewegen sich also jeweils ruckweise mit der Rohrgruppe 14.
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Da die einzelnen Stampfbahnen sodann zweckmäßig in geringem Abstand
von etwa 5 bis io cm nebeneinander angelegt werden können,- ist es durch diese Anordnung
möglich, eine größere Anzahl Stampfbahnen auf der gleichen Grundrißfläche anzuordnen.
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Das Füllen des Betontrichters geschieht mittels eines fahrbaren Behälters
49, welcher das Material von der Mischmaschine zum jeweiligen Standort der Stampfmaschine
bringt, ohne dieselbe in ihrem Vorschub aufzuhalten.
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Über dem Gerüst der Stampfmaschine ist ein Hilfsgerüst 50 mit
in der Querrichtung verschiebbarer Katze 51 aufgesetzt (Fig. i und 2). Das Verschieben
der Katze geschieht mittels Seilzug und Handrad 52, das Heben durch Elektromotor.
Die Bedienung erfolgt von der an dem vorderen Querträger des unteren Gerüstes 3
angebrachten Bühne aus.
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Durch diese Hebevorrichtung wird der Behälter 49 gehoben, an den Betontrichter
:2 gebracht und das Material in den letzteren entleert. Die Anordnung kann auch
so geschehen, daß die Materialsilos sowie die Betonmischmaschine auf das fahrbare
Gerüst 3 aufgesetzt werden und das Mischgut aus der Mischmaschine direkt in den
Trichter 2 läuft.
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In diesem Falle kommt der vorgeschriebene Arbeitsvorgang (Füllen,
Anfahren und Entleeren des Behälters 49) sowie dieser selbst, einschließlich der
dazugehörigen Gleise in Wegfall.
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Mit Hilfe der vorgeschriebenen Einrichtung ist die Möglichkeit geschaffen,
Betonplatten in jeder beliebigen Länge, Breite und Stärke mit vorgespannter Armierung
und durchlaufenden Hohlräumen massenmäßig in durchaus gleichmäßiger Qualität herzustellen.