Verfahren zur Herstellung von vorgespannten Betonkörpern. Bei der Herstellung von vorgespannten Betonkörpern, z. B. von Betonbalken, nach bekannten Verfahren, werden die Be- wehrungsdrähte an ihren beiden Enden durch Spannköpfe festgehalten.
Das Anbringen der Bewehrungsdrähte in die Spannköpfe geht so vor sich, dass das Drahtende vom Drahtring A (Fig. 1) ab gezogen, dann durch den Spannkopf B, die Begrenzungsbleche C, D,<I>E, F</I> und den Spannkopf G gezogen wird. Dann wird der Draht an der Stelle S durchschnitten und der beschriebene Vorgang wiederholt, bis die gewünschte Anzahl Drähte eingezogen ist. Das Festklemmen der Drähte in den Spann köpfen kann jeweils nach- Einziehen eines einzelnen Drahtes erfolgen, oder erst nach Einziehen einer Gruppe von Drähten, je nach Konstruktion der Spannköpfe.
Die Bleche<I>C, D</I> begrenzen dabei die Länge des Balkens I und Bleche E, F diejenige des Balkens II. Der Abstand<I>a</I> der Bleche<I>D</I> und E wird nur so gross gehalten, dass im weiteren Verlauf der Fabrikation eine Draht schere zum Zerschneiden der Bewehrungs- dräUte eingeschoben werden kann.
Der Abstand der beiden Spannköpfe B, G voneinander wird zweckmässig möglichst gross gewählt, damit viele auf der Bahn in einer Flucht liegende Balken miteinander hergestellt werden können.
Nachdem alle Drähte festgeklemmt sind,, wird der Spannkopf B vermittels einer Zug vorrichtung vom fest verankerten Spann kopf G weggezogen, wodurch die Drähte ge spannt werden. Nachdem dann die Schalung H angebracht worden ist, wird der Beton ein gebracht.
Dieses Verfahren hat folgende Nachteile: 1. Das Einziehen der Bewehrungsdrähte ist sehr zeitraubend, besonders bei einer grossen Anzahl von Drähten.
2. Zum Spannen der Drähte sind stets zwei Spannköpfe erforderlich, die einen be deutenden Teil der Anlagekosten auf sich vereinigen. 3. Es entsteht sehr viel Drahtabfall, indem die Drahtenden ausserhalb der Be grenzungsbleche C und D für die Bewehrung wertlos sind und nach dem Abbinden des s Betons abgeschnitten werden.
4. Es sind immer mindestens zwei Be grenzungsbleche C und D nötig, die nicht nur die Betonbalken begrenzen, sondern auch noch den Abstand der Bewehrungsdrähte voneinander sichern müssen. Diese Bleche sind daher mit Löchern versehen (Fig. 2), durch welche die Drähte hindurchgezogen werden müssen, was eine zeitraubende Ope ration ist.
5. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren, welches die Beseitigung der angeführten Nachteile ermöglicht.
Beim Verfahren nach vorliegender Er findung hält man am Anfang einer Bahn, auf welcher eine Serie von in einer Flucht liegenden Betonkörpern gleichzeitig herge stellt werden, die einen Enden sämtlicher Be- wehrungsdrähte in zu einander dem Armie- rimgsplan genau entsprechenden Lage durch eine Festhaltevorrichtung fest, zieht die Drähte durch Verschieben der Festhaltevor richtung bis an das Ende der Bahn nach und hält sie durch Arretieren der Festhalte- vorrichtung fest.
Die beiliegende Zeichnung bringt Beispiele zur Erläuterung des Verfahrens nach der Erfindung.
Fig. 1 stellt die vorstehend beschriebene bekannte Art der Herstellung von vorge spannten Betonkörpern dar.
Fig. 2 ist ein Begrenzungsblech für die bekannte Herstellungsart.
Die übrigen Figuren zeigen Ausführungs beispiele von Einrichtungen zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung, und zwar zeigen: Fig. 3, 4 und 5 in Vorder- bezw. Seiten ansicht und Grundriss drei zwischen zwei Be tonbalken vor deren Herstellung einzuschie bende Begrenzungsstücke.
Fig. 6 zeigt drei Begrenzungsbleche, gemäss einer abgeänderten Ausführungsform. Fig. 7 zeigt schematisch und im Grundriss eine Einrichtung zur Herstellung einer ersten Serie von vorgespannten Betonbalken.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform einer mehrteiligen Begrenzungseinrichtung.
Fig. 9 zeigt eine Drahtablaufkrone mit Mittel zum Spannen eines Drahtes.
Fig. 10 zeigt andere :Mittel zum Spannen eines Drahtes.
Fig. 11 zeigt im Grundriss die Einrich tung nach Fig. 7 bei der Herstellung von weiteren Serien solcher Betonbalken.
Fig. 12 zeigt eile Begrenzungsblech. Fig. 13 und 14 zeigen perspektivisch Ein richtungsvarianten.
Fig. 15 zeigt einen Teil von Fig. 14, in abgeänderter Ausführung.
Fig. 16 zeigt eine Anordnung von meh reren Drahtablaufkronen.
Fig. 17 zeigt Drahtspulen mit einzeln aufgewickeltem Draht.
Fig. 18 zeigt eine Drahtspule mit meh reren aufgewickelten Drähten.
Fig. 19 zeigt einen Drahtring auf Ab laufkrone, mit Spannzylinder.
Bei der Herstellung einer ersten Serie von Betonbalken, von welchen in Fig. 7 nur zwei gezeigt sind, gebt das Einziehen der Beweh- rungsdrähte so vor sieh, dass jeder Draht 1 von einem eigenen Bund 2 abgewickelt (Fig. 7) wird. Für jeden Draht der Beweh rung ist zu diesem Zweck eine Ablaufkrone K1, K, <I>...</I> angeordnet, auf welche der Draht bund aufgelegt wird. Die Drähte werden beim Einziehen nicht mehr zerschnitten. Das eine Ende jeden Drahtes wird bei der Her stellung der ersten Balkenserie durch die Be grenzungsbleche C und F (Fig. 7) gezogen und im Spannkopf G festgeklemmt.
Die Be grenzungsbleche 3 für die benachbarten Bal kenenden sind aber nicht mehr mit Löchern versehen, wie bei der bekannten Ausführung nach Fig. 2, sondern so ausgebildet, daB sie bei schon eingezogenen und gespannten Be- wehrungsdrähten zwischen die Drahtlagen eingeschoben werden können. Wie aus Fig. 5 hervorgeht, sind die Bleche U-förmig ge bogen. Die offene Seite erlaubt das Ein- führen der Drahtschere, nachdem die Scha lung H (Fig. 7) entfernt worden ist.
Sollte es nötig sein, die Bewehrungs- drähte gegen eine seitliche Verschiebung zu sichern, so können Bleche 3' mit Aussparun gen 4, gemäss Fig. 6, Verwendung finden.
An Stelle der beschriebenen Bleche kön nen auch Keile 3" mit glatter Oberfläche nach Fig. 8 eingelegt werden. Diese müssen aber herausgezogen werden, sobald eine ge nügende Verfestigung des Betons die Ent fernung der Schalung H (Fig. 7) erlaubt.
Um in allen Drähten gleich grosse Vor spannung zu gewährleisten, werden die Drähte vor der eigentlichen Vorspannopera: tion nur so stark angespannt, dass gekrümmte und geknickte Stellen in den Drähten ver schwinden. Dies geschieht z.
B. dadurch, dass auf alle Ablaufkronen K ein gleich grosses Drehmoment ausgeübt wird, beispielsweise durch Belastung mit einem Gewicht 5 (Fig. 9). Kommt als Bewehrung ein mit Vor sprüngen versehener Draht zur Verwendung, so kann man auch am Draht 1 direkt eine Zugkraft angreifen lassen, indem z.
B. nach Fig. 10 der verengte Teil des Drahtes in eine Nut 6 eines Winkelhebels 7 eingelegt wird. Am andern Ende des Winkelhebels kann ein Gewicht 5 oder eine Feder befestigt sein.
Sind nun die Bewehrungsdrähte auf diese Weise angespannt, so werden sie im Spann kopf B (Fig. 7) festgeklemmt.
Nun erst erfolgt das eigentliche Vorspan nen der Bewehrung, indem der Spannkopf B (Fig. 7) in Pfeilrichtung bewegt wird. Die dazu nötige Zugvorrichtung ist in der Zeich nung nicht dargestellt.
Nach erfolgter Vor- Spannung wird der Spannkopf B durch eine Arretiervorrichtung beliebiger Art an seinem Bett 0 verankert, worauf die Zugvorrichtung wieder entfernt werden kann und zur Ver- wendimg an einer andern der meist in Mehr zahl nebeneinander vorhandenen Bahnen zur Verfügung steht. Eine Zugvorrichtung ge nügt daher für alle Bahnen.
Nachdem die Schalung H (Fig. 7) ange bracht worden ist, wird der Beton eingefüllt und verdichtet. Hat nun, nach Ablauf einer gewissen Zeit, der Beton die zur Aufnahme der Vor spannkraft der Bewehrung erforderliche Festigkeit erreicht, so wird die Zugvorrich tung wiederum am Spannkopf B (Fig. 7) angesetzt, und dessen Arretierung mit dem Bett 0 gelöst.
Nun wird die Zugvorrichtung so betätigt, dass der Spannkopf B zurück gleitet, wobei die Vorspannkraft der Be wehrung in den Beton eingeleitet wird.
Alsdann werden alle Drähte zwischen den einzelnen Balken durchschnitten, nicht aber diejenigen zwischen Spannkopf B und dem ihm nächstliegenden Balken.
Nachdem die Klemmschrauben der Spann köpfe B und G gelöst wurden, so dass die Drähte freiliegen, werden alle Balken, mit Ausnahme des dem. Spannkopf B nächst liegenden, von der Bahn entfernt und auf ein Lager gelegt. Der ausführlich beschrie bene und bekannte Arbeitsvorgang, welcher die erste Balkenserie liefert, ist aber nur die Vorstufe für die Herstellung aller weiteren Balkenserien nach dem Verfahren gemäss vorliegender Erfindung.
Dieser Herstellungsgang für die weiteren Balkenserien ist folgender: Der Spannkopf G wird von seinem Bett entfernt. Der sich noch auf der Bahn befin dende Balken I (Fig. 7) wird nach dem Ende der Bahn, das heisst an diejenige Stelle ge schoben, wo vorher Spannkopf G war (Fig. 11.) Mit ihm werden auch sämtliche Be- wehrungsdrähte nachgezogen.
Diese gleiten durch das am Bett befestigte Begrenzungs blech C und durch Spannkopf B hindurch. Der so vorgeschobene Balken I dient nunmehr als Festhaltevorrichtung der Drähte und wird vermittels eines einfachen, am Bett be festigten Anschlages M (Fig. 11) arretiert, so dass er beim nun folgenden Vorspannen der Drähte nicht nachgeben kann.
Das mit Löchern versehene Begrenzungsblech F (Fig. 7) ist nicht mehr erforderlich, da die Abstände der Bewehrungsdrähte zueinander schon gesi chert sind durch Balken I (Fig. 11). An Stelle des Lochbleches treten nun Bleche 3 nach Fig. 5 oder geile 3" nach Fig. 8, die mit ihrer einen Seite direkt am Anschlag 3I anliegen.
Die ganze Drahteinziehoperation gestaltet sich auf beschriebene Weise äusserst einfach und erfolgt in kürzester Zeit. Als Draht abfall fallen nur noch die kurzen Stücke von der Länge a (Fug. 8) ab. Diese Länge beträgt 2-3 cm, wenn die Drähte vermittels einer Schere zerschnitten werden.
Der Spannkopf G (Fug. 7) ist so lange nicht mehr nötig, als auf der Bahn Balken mit gleichem Armierungsplan hergestellt werden. Eine Anlage von z. B. zehn Bahnen erfordert daher nur am Bahnanfang für jede Bahn je einen Spannkopf. während für das Bahnende im günstigsten Fall ein Spannkopf für alle zehn Bahnen genügt. Selbst dieser eine Spannkopf kann umgangen werden, wenn an seiner Stelle ein als Festhaltevor richtung dienender Betonkörper vorgängig der Fabrikation einer Balkenserie hergestellt wird.
Dieser Körper kommt unmittelbar an das Begrenzungsblech am Bahnanfang ziu liegen, wodurch die Bewehrungsdrähte in der richtigen Distanz voneinander gehalten wer den. Die Drähte werden ohne Vorspannung einbetoniert, und ihr Anfang kann zur besseren Verankerung mit einem Haken ver sehen werden.
Tritt der Fall ein, dass auf einer Bahn lange Balken herzustellen sind und die Platz verhältnisse knapp sind, so wird mit. Vorteil hinter Spannkopf B ein ganz kurzer Balken N (Fug. 13) für Spannzwecke angefertigt, dessen Länge nur so gross zu sein braucht, dass, wenn er in der Folge hinter Anschlag 111 zurückgeschoben -worden ist, ein Gleiten der Bew ehrungsdrähte beim Vorspannen sicher verhindert wird. Dieses Stück N kann auch von anderem Profil sein als der übrige Balken, und braucht, nachdem es seinen Zweck erfüllt hat, nicht weggeworfen zu werden, sondern kann z. B. als Baustein ver wendet werden.
Ferner kann so vorgegangen werden, dass wiederum ein kurzes Balkenstück N (Fug. 13) vom gleichen Profil -wie die Balken der nächsten Serie hergestellt wird. Nachdem dasselbe vor Beginn der Herstellung dieser nächsten Balkenserie zurückgeschoben wor den ist (Fug. 14), wird es auf dem Bett 0 so befestigt, dass es in die Schalung hinein ragt und später das eine Ende des Balkens P (Fug. 14) bildet.
Um eine gute, auch zur Übertragung von Schubkräften geeignete Verbindung des Stückes N mit Balken P zu gewährleisten, kann das Begrenzungsblech C (Fug. 13) mit nicht bezei-ten Vorsprüngen versehen wer den, die sich auf der entsprechenden Kopf seite des Stückes N als Vertiefungen ab bilden.
Zwecks sicherer Verankerung des Balken stückes N (Fug. 14) auf dem Bett, kann ersteres mit Aussparungen Q (Fug. 14) ver sehen werden, in welche am Bett befestigte Nocken eingreifen, oder es können am Balken stück seitliche Verzahnungen 8 nach Fig. 15 vorgesehen werden, an denen entsprechend geformte, am Bett verankerte, nicht dar gestellte Leisten angreifen können.
Das Vorspannen der Drähte erfolgt durch Ausüben eines Drehmomentes auf die einzel nen Ablaufkronen, könnte aber auch durch unmittelbaren Zug auf jeden einzelnen Draht erfolgen, zu welchem Zweck die Drähte mit Vorsprüngen versehen sein könnten, an wel chen die Kraft angreift.
Um den Platzbedarf der Drahtablauf kronen K1, K, K, (Fug. 7) möglichst klein zu halten, können mehrere Ablaufkronen K in einem Gestell 9 übereinander angeordnet werden (Fug. 16).
Zum Vorspannen können die einzelnen Bewehrungsdrähte 1 auf Spulen 10 satt auf gewickelt werden (Fug. 17), oder es können mehrere Drähte 1 miteinander auf einen Zy linder oder eine Spule 11 aufgewickelt wer den (Fug. 18) wie die Bettfäden auf einem Kettbaum.
In den beiden letztgenannten Fällen ist es möglich, die Bewehrungsdrähte 1 durch Ausiibung eines Drehmomentes auf die Spulen 7 0 oder Zylinder 11 vorzuspannen. Im eisten Fall können die Drähte einzeln gespannt werden, während im zweiten Fall mehrere oder alle Drähte gleichzeitig ge spannt werden.
Der Spannkopf B (Fig. 7) sowie die Zugvorrichtung werden dabei überflüssig. Die Bewehrungsdrähte können ferner da durch gespannt werden, dass sie einige Male um einen Zylinder B (Fig. 19) geschlungen werden, wobei für jeden Draht je ein Zylin der, oder für mehrere Drähte zusammen ein Zylinder angeordnet sein kann.
Zum Spannen wird ein Drehmoment T (Fig. 19) auf den Zylinder B ausgeübt. Damit der Draht vom Zylinder sicher mit genommen wird, ist es nötig am Drahtteil zwischen Zylinder B und Ablaufkrone K eine kleine Zugkraft Z auszuüben oder den den Zylinder umschlingenden Draht vermit tels einer Klemmvorrichtung am Zylinder zu befestigen.