DE939168C - Verfahren zur Herstellung von Stahlbetonkoerpern grosser Laenge - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stahlbetonkoerpern grosser Laenge

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DE939168C DEF1642D DEF0001642D DE939168C DE 939168 C DE939168 C DE 939168C DE F1642 D DEF1642 D DE F1642D DE F0001642 D DEF0001642 D DE F0001642D DE 939168 C DE939168 C DE 939168C
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    • B28B23/00Arrangements specially adapted for the production of shaped articles with elements wholly or partly embedded in the moulding material; Production of reinforced objects
    • B28B23/02Arrangements specially adapted for the production of shaped articles with elements wholly or partly embedded in the moulding material; Production of reinforced objects wherein the elements are reinforcing members
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Stahlbetonkörpern großer Länge Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Stahlbetonkörpern großer Länge, insbesondere von hauptsächlich auf Biegung beänspruchten Körpern dieser Art, z. B. Balken, die aus einzelnen Längsabschnitten bestehen.
  • Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, das Betonieren weitgespannter Stahlbetonbalken oder sonstiger vornehmlich auf Biegung beanspruchter Stahlbetonbauteile derart auszuführen, daß Abschnitte hintereinandergeschaltet und mit der Betonmasse gefüllt werden, aber dieser allgemeine Gedanke hat bisher noch keine praktische Verwirklichung gefunden. Die bekannten wehgespannten Balken wurden vielmehr bisher durch Betonieren in einem Zuge mit lagenweisem Einbringen der Betonmasse auf die ganze Länge hergestellt. Diese Arbeitsweise bringt Übelstände mit sich, zu deren teilweiser Behebung wie zur Vermeidung der Lehrgerüstsetzungen und der Senkungsunterschiede zwischen Pfeilern und Lehrgerüst schon bestimmte Vorschläge gemacht worden sind.
  • Das abschnittweise Betonieren von Balken, die hauptsächlich auf Biegung beansprucht sind und nur eine kleine oder gar keine Achskraft im Gegensatz zu Gewölben aufweisen, hat den Nachteil, daß die bei weitgespannten Balkenausführungen schon aus wirtschaftlichen Gründen hohen Betonzugspannungen beim Entfernen des unterstützenden Lehrgerüstes sofort eine Trennung der Abschnitte bewirken, die durch die Haftung der hintereinander eingebrachten Betonstücke aneinander nicht verhindert werden kann. Es tritt daher ein mehr oder -minder großes Kläffen der Abschnitte auf; wodurch der Stahlbetonkörper seinen einheitlichen monolithischen Zustand einbüßt und den daraus sich ergebenden bekannten Schäden ausgesetzt ist.
  • - Erfindungsgemäß wird nun zur Herstellung von Stahlbetonkörpern großer Länge, insbesondere vonhauptsächlich auf Biegung beanspruchten Körpern dieser Art, z. B. Balken, die aus einzelnen Längsabschnitten bestehen, so verfahren, daß durch sämtliche oder mehrere Abschnitte sich erstreckende Längsbewehrungsein.lagen aus. Stahl vorn hoher Streckgrenze vor dem Betonieren verlegt und mit _ mindestens q.o kg/mm2 vorgespannt werden, - daß hiernach die einzelnen Abschnitte hintereinander betoniert und nach dem Erhärten des Betons die Torspannung der Längsbewehrungseinlagen auf den Beton übertragen wird, um die einzelnen Abschnitte aneinanderzupressen. , @ -Auf diese Weise wird erreicht, daß im ganzen Balkenquerschnitt nur Druck herrscht und somit die Zugzone tatsächlich verschwindet, wodurch die Gewähr dafür gegeben ist, daß die hintereinander eingebrachten Abschnitte nach Übertragung der Vorspannung der Stahleinlagen auf den Beton zu eiriern einheitlichen Ganzen vereinigt werden. Auf Grund der erfindungsgemäß angewendeten hohen Vorspannung und der dadurch künstlich geschaffenen Achskraft wird bei langen Stahlbetonkörpern, welche hauptsächlich auf Biegung mit geringer Achskraft oder ohne Achskraft beansprucht werden, das abschnittweise Betonieren möglich, ohne daß ein Klaffen der Fugen durch die großen Betonzugspannungen auftreten kann. Auch ergibtsich im Vergleich zu einem normalen Stahlbetonbal,ken ein geringerer Baustoffaufwand sowohl für den Beton wie für die Stahleinlagen.
  • Das abschnittweise Betonieren von Baukörpern, deren Einzelabschnitte durch anspannbare Anker aneinandergepreßt werden, ist 'für Damrrnbauten, z. B. Talsperren, die wegen ihrer großen Betonmassen in Blöcken betoniert werden, bereits bekannt. Bei diesen Baukörpern, bei denen das Merkmal der hauptsächlich - auf Biegung erfolgenden Beanspruchung fehlt, hat das Aneinanderdrücken der Blöcke den Zweck, schädliche Fugenbildungen durch Schwinden oder ähnliche Vorgänge zu vermeiden; die Anker dienen dabei nicht als Bewehrung wie bei einem Stahlbetonkörper zur Aufnähme der Zugspannungen der Biegung öder zur Erzeugung einer diese Spannungen vernichtenden Vordruckbeanspruchung.
  • Auch ist das Spannen dieser Anker nur durch Benutzung -von innerhalb des Bauwerkes vorgesehenen Steifen möglich und auch nur beabsichtigt.,Diese Steifen erfahren, ob sie nun aus Beton im voraus hergestellt werden oder aus anderem Material bestehen, im Gegensatz zu den Ankern als Rückwirkung eine Druckbeanspruchung. Wird dann die Vo@rspannkraft :der Anker auf den .säe umschließenden erhärteten Beton, übertragen, so erhält nur dieser die Anker umgebende Bezirk eine Druckvorbeanspruchung, während die von den Steifen ausgefüllten Räume entweder keine Druckvorbeanspruchung oder sogar Zugerfahren. Im Gegensatz hierzu liegen nach der Erfindung die Mittel zur Aufnahme des Vorspannungszuges so zum zukünftigen Baukörper, daß die angestrebte Druckvorbeanspruchung in den dafür vorgesehenen, Teilen voll zur Wirkung kommt.
  • Es ist ferner nicht mehr neu, Stahl mit hoher Ellastizitätsgrenze von 16o kg/mm2 bei .der Stahlbetonherstellung zu benutzen, und weiterhin hat man schon vorgeschlagen, bei der Fertigung von Stahlbetonkörpern -mit unter Vorspannung gesetzten geradlinigen Bewehrungsstäben aus hochfestem und hochelastischem Stahl, die in eine Betonmasse von großer Druckfestigkeit vor dem Abbinden des Betons eingebettet werden, eine Vorspannung von mindestens 40 kg/mm2 anzuwenden. Demgegenüber wird nach der Erfindung diese hohe Vorspannung dazu nutzbar gemacht, - das bisher nicht gelöste Problem der abschnittweisen Betonierung von langen, hauptsächlich auf Biegung beanspruchten Stahlbetonkörpern praktisch einwandfrei zu verwirklichen, so daß die starken B:etonzugspannungen beim fertigen Baukörper kein Trennen der Abschnitte hervorrufen können.
  • Eine hohe Verankerungsspannung in der Größenordnung von roo kg/mm2 hat auch schon für die Verbesserung der Verankerung von abschnittweise hergestellten Dämmen in ihrem Fundament Verwendunggefunden. tabei werden die in ausgesparte Kanäle von Damm und Fundament eingeführten Anker erst nach der Vollendung des Betonkörpers oder eines seiner Abschnitte gespannt, und-- der Betonkörper dient als Wnderlager. Hier wurden somit die Anker nach. der Betonierung und nach der Erhärtung des Betons gespannt, während erfindungsgemäß das Spannen der Bewehrungseinlagen vor der Betonierung stattfindet und nach der Vollendung des Baukörpers die Übertragung der Spannung vorgenommen wird.
  • Um in den mit vorgespannten Längsbewehrungen versehenen Stahlbetonkörpern die bei Biegung auf-. tretenden Querkomponenten der schiefen Hauptzugspannwngen zu vermindern oder zu beseitigen, werden nach der Erfindung quer zur Längsbewehrungseinlage und zur Nullinie des Stahle betonquerschnittes angeordnete Bewehrungseinlagen vorgesehen, die vor dem Betonieren .eingebracht und v orgespannt werden und deren Vorspannung -nach dem Erhärten des Betons auf diesen übertragen wird. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß nur Druck in den Hauptspannungsrichtungen im Stahlbetonkörperv örhanden ist undAbbiegungen der -Hauptbewehrung zurr Aufnahme der beträchtlichen Schubspannungen vermieden sind. Diese Ouerbewehrungen sowie gegebenenfalls weitere über die Balkenhöhe verteilte Längsbewehrungen können zweckmäßig .dadurch vorgespannt werden, daß bei Verwendung von beweglichen Formwänden und entsprechender Verankerung der Bewehrungen der Frischbeton unter Druck gesetzt wird. Bei der alyschnittweisen Fertigung des Stahlbetonkö.rpers ergibt sich als weiterer Vorteil der Erfindung eine leichtere Anbringbarkeit der Schalung zwischen den Abschnitten.
  • Das abschnittweise Herstellen von Stahlbetonkörpern mit auf mindestens 4o kg/mm2 vorgespannten Längsbewehrungen nach der Erfindung und das erfindungsgemäße Vorspannen von quer zu diesen Längsbewehrungen angeordneten Bewehrungseinlagen kann man auch für die Ausführung von Stahlbetonröhren oder röhrenförmigen Stahlbetonpfählen oder anderen zylindrischen oder prismatischen Stahlbetonkörpern mit Vorteil verwenden, und es ergeben sich in diesen Fällen: Baukörper, deren Widerstandsfähigkeit gegen Druck, Zug, Biegung und Verdrehung außerordentlich hoch ist, und im Hinblick auf den niederen Preis der Festigkeitseinheit der die Bewehrungen bildenden Drähte aus hochfestem Stahl .und die erzielten hohen Festigkeiten des Betons mit sehr geringen Herstellungskosten erreicht wird.
  • Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, die natürlich auch in anderer Weise verwirklicht werden kann und sich auf jedes Baugebilde in Beton unabhängig von den jeweils wirksamen Kräfte erstreckt.
  • Die Fig. i bis 4a zeigen einen Stahlbetonbalken mit einem lotrechten Steg und zwei Gurtungen für eine Hallendecke großer Spannweite.
  • Fig. i ist ein Querschnitt durch eine Vorrichtung zum Formen des Balkens; Fig. i a ist ein Spannungsschaubild für einen Trägerquerschnitt ; Fig, a ist ein Längsschnitt durch die Vorrichtung und Fig.3 ein waagerechter Schnitt nach der Linie III-III der Fig. i, während Fig. 4. die Gesamtanordnung in Ansicht ischematisch wiedergibt und Fig. 4a im Teilschnitt nach der Linie IVa-IVa der Fig. 4 und in Draufsicht .die Befestigung der Bewehrungen am Boden der Form zeigt.
  • Gemäß Fi:g. i bis 4a ist die Bewehrung der einzelnen Balken einer Hallendecke durch mehrere die Hauptbewehrung bildende waagerechte Längsstäbe c, cl, c2, . . . . . . . . , die im Untergurt der Balken an-geordnet sind, sowie durch gleichmäßig über die Balkenhöhe verteilte waagerechte Stäbe it und lotrechte Schubbewehrungsstäbe j, j1 gebildet. Alle diese Stäbe bestehen aus Stahl, beispielsweise mit einer durch vorheriges Strecken erhaltenen Elastizitätsgrenze von 8o kg/mm2 und einer Bruchgrenze von ioo kg/mm2. Ferner sind noch Bewehrungen aus beliebigem Stahl vorgesehen, die quer zu den Stäben verlaufen, um ihre Verankerung durch eine Umschnfirung des Betons zu verbessern. Die Bewehrungen aus hochfestem Stahl sind derart gespannt, daß -unter Berücksichtigung aller zu erwartenden Biegungs- und Schubbeanspruchungen und aller durch Schwinden hervorgerufenen oder plastischen und elastischen Formänderungen des Betons in jedem Punkt dauernde Druckspannungen vorhanden sind.
  • Durch diese Mittel schaltet man jede Möglichkeit einer Rissebildung des Balkens aus. Man kann nunmehr Werte der Schubspannungen in Rechnung setzen, die von der Größenordnung der zulässigen Betondruckspannungen und demnach wesentlich höher als die bisher durchweg angenommenen Höchstwerte sind. Andererseits sinddie Höchstwerte der auftretenden Druckspannungen erheblich geringer als beim gewöhnlichen Stahlbeton. Wie Fig. i a zeigt, verläuft die Spannungslinie nach A'-B1, während die entsprechende Spannung für gewöhnlichen Stahlbeton durch die Linie A2-B2 dargestellt isst. Die Strecke 01-B1 stellt dabei die Druckspannung der oberen und die Strecke 0-A1 die der unteren Randfaser dar.
  • Bei der Ausführung eines Ballrens fängt man damit an, nacheinander zu gießende Betonteilstücke abzugrenzen. Diese Teilstücke können bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. i bis 4a in vier Arten eingeteilt werden: i. Teilstücke, welche in der Nähe der Enden der Bewehrungen c liegen und zugleich Teile dieser Bewehrungen c von gleicher Länge .sowie zwischen diesen Teilen der Bewehrungen c hindurchgehende Teile der Bewehrungen j umschließen, wie dies z. B. beim Teilstück i i der Fig. 2 der Fall ist, 2. Teilstücke, welche nur Teile der Bewehrungen j in der \Täh-e der oberen Enden dieser Bewehrungen umgeben, was z. B. auf das Teilstück 59 der Fig. 2 zutrifft, 3. Teilstücke, welche lediglich Teile der Bewehrungen j umhüllen, die sich nahe den unteren Enden dieser Bewehrungen befinden, 4. Teilstücke, die durch lotrechte in gleichen Abständen voneinander liegende Ebenen (vgl. in Fig. 3 die Ebenen Pn-i, Pn usw.) begrenzt sind und den Hauptteil des Balkens bilden.
  • Die Teilstücke der ersten Art weisen nach dem Balkenende hin zunehmende Breiten auf, so daß sie einen freien Durchgang für die nicht zu ihnen gehörigen Teile der Hauptbewehrungen c lassen, wie die Teilstücke i i, i i d, iib der Fig. 4a erkennen lassen.
  • Man kann die Ausführung der Teilstücke dieser vier Arten wesentlich vereinfachen, wenn man berücksichtigt, daß bei den drei ersten Arten von Teilstücken keine Bewehrung unter Spannung gesetzt zu werden braucht und keine gemeinsame Fläche vorhanden ist. Nichts steht im Wege, ihre Herstellung auf einmal oder in mehreren Arbeitsgängen vorzunehmen oder sogar diejenigen von ihnen im voraus zu fertigen, wie z. B. die Teilstücke der zweiten und der dritten Art, die klein sind und die sich deshalb leicht nach dem Gießen an die Verlegungsstelle im Gesamtbauwerk bringen lassen.
  • Das Spannen der Längsbewehrungen c, die allen von ihnen durchsetzten Teilstücken der vierten Art gemeinsam sind, ist leicht in einem Arbeitsgang durchzuführen. Zu diesem Ziv eck wird die Gesamtheit der Bewehrungen auf einem Traggebilde angeordnet, welches den Boden der Form für den ganzen Balken bildet. Dieses Traggebilde besteht gemäß Fig. 4 aus einem kräftigen Balken, der aus zwei Teilen d und a1 zusammengesetzt ist, die unter Vermittlung von Lehrgerüststützen 5o auf Wagen 51 aufruhen, mittels deren sie nacheinander unter die einzelnen Abschnitte des herzustellenden Stahl-. betonbalkens gefahren werden können. Vorteilhafterweise sind die Teile a, a1 dieses fahrbaren Balkens ebenfalls aus Stahlbeton, während seine Stützen 5o eine beliebige Ausführung erhalten können. Die beiden Balkenhälften müssen in der Höhe um einige Zentimeter mit Hilfe der Schraubwinden 52 verstellbar sein, um das Abnehmen der Form zu ermöglichen, und können kleine Bewegungen in ihrer Längsrichtung auf den Rollen 53 unter der Einwirkung der hydraulischen Presse b ausführen, durch welche ihre zunächst sich berührenden Enden mit einer Kraft voneinander entfernt werden können, die gleich der Höchstspannung ist, die der Gesamtheit der Hauptbewehrungen r, cl, c2 zu geben ist. -Nachdem diese Bewehrungen angebracht sind, gießt man die Teilstücke der drei ersten Arten, sofern sie nicht vorgefertigt sind, und stellt eine vorläufige Verbindung der Teilstücke der ersten Art, wie z. B. des Teilstückes i i der Fig. 2, mit dem aus den Balkenhälften a, a1 bestehenden Boden der Form her, was mit Hilfe von Verzahnungen 12 der oberen Fläche des Formbodens a, a.1 und mittels diesen durchquerender und in die gegossenen Teilstücke eindringender Schrauben 13 (vgl. auch Fig. i, 2 und 4) geschieht.
  • Durch ähnliche Mittel verbindet man die Teilstücke der zweiten Art mit dem Formboden. Das vollständige Erhärten der Teilstücke der dreiersten Arten wird so schnell als nötig ist ausgeführt, indem man den Beton dabei in eine Rüttelbewegung <<ersetzt oder sowohl einer Rüttelung wie Druckwirkungen unterwirft oder gegebenenfalls auch noch erhitzt. Zwecks Erhitzung des Betorts kann man die Verzahnungen 12 des Formbodens und, wenn nötig, auch die Schraubenbolzen 13 so ausbilden, daß sie durch einen Dampfstrom geheizt werden.
  • Nunmehr entfernt man den einen der nvei Formbodenteile a, a1 -von dem anderen (vgl. Fig. 4) mit Hilfe der hydraulischen Presse b und setzt so alle Hauptbewehrungen c, cl, c2 usw. ;gleichzeitig unter Spannung. Gleich große Spannungen in diesen verschieden langen Bewehrungen können dadurch erreicht werden, daß man die kürzeren Stäbe in der Querrichtung so weit ausbiegt, daß der Unterschied der elastischen Verlängerung zwischen den Fugen und den langen Stäben ausgeglichen wird. Man kann indessen von dieser- Maßnahme auch absehen. Da die langen Stäbe im allgemeinen bis in die Nähe ihrer Elastizitätsgrenze gespannt sind, macht es nur wenig aus, wenn diese Grenze bei den kürzesten Stäben etwas überschritten wird. Die Formänderungen des Betons führen in der Folge die Spannungen auf kleinere Werte zurück, die unterhalb .der Elastizitätsgrenze liegen.
  • Bevor die Bewehrungen in ihre Lage gebracht werden, legt man, wie Fig. z und 2 zeigen, auf den Formboden unter die Teilstücke der ersten Art Bleche h, die durch Zwischenstücke oder Stäbe i oder durch in der Oberfläche .des Betons der Form vorgesehene Aussparungen in Abstand vom Formboden gehalten werden, um eine Bremsung der Rüttelung des Betons durch die Masse und Starrheit des Formbodens zu vermeiden und die Erwärmung des Betons durch zwischen die Bleche h und den Boden der Form a, a1 eingeführten Dampf zu ermöglichen sowie .das Entfernen der Form zu erleichtern.
  • Man baut dann die Schalung eines zur vierten Art gehörenden Teilstückes ein, welches die Länge dieses Elementes besitzt, die verhältnismäßig gering sein kann. Die Verschalung muß leicht abnehmbar und widerstandsfähig gegen den auf den Beton ausgeübten Druck sein. Sie muß das durch diesen Druck verdrängte Wasser austreten lassen und die Rüttelorgane tragen können. Schließlich muß sie auch noch gestatten, den Beton zu erhitzen.
  • Die in Fig. i bis 3 beispielsweise wiedergegebene Form genügt diesen Bedingungen. Sie besteht aus den plattenförmigen Blechteilen 11, 12, 13 usw. und den damit durch Längsschweißnähte verbundenen röhrenartigen . Blechteilen ml, m2, m3 usw. Die Berührungskanten n der Blechteile 11, 12, 13 usw. lassen keine festen Körper durchtreten, sondern nur Wasser durchsickern. Diese Formteile sind mittels Profilstücken 0 zu Halbschalen vereinigt,. die paarweise durch - Stäbe p verbunden sind, welche den Balken (vgl. Fig. i und 2) in Kautschukröhren p1 durchqueren. Die Röhren p1 werden, wenn sie eingebaut sind, durch eine Zusammendrückung in der Längsrichtung im Durchmesser erweitert und gestatten das leichte Herausziehen der Stäbe p nach dem Erhärten des Betons.
  • Wenn diese ganze Form an Ort und Stelle gebracht ist, beispielsweise um das Teilstück N der vierten Art (vgl. Fig. 3) am Ende des bereits ausgeführten Teilstückes N-i herzustellen, ordnet man die lotrechten Verschalungen 54 an, welche das zu bildende Teilstück N von dem für das nächste Teilstück N-i vorzusehenden Raum trennen und das eine Ende der Form bilden, während das -andere Ende der Form durch das schon geformte Teilstück N-i gegeben ist. Diese lotrechten Verschalungen 54 werden an den waagerechten Biewehrungen u befestigt, die man so ausführt, @daß sie bei den für sie gewünschten Spannungswerten diese Verschalungen gegen den darauf ausgeübten hydraulischen Druck des Betons aufrechterhalten. Man kann hierfür Vorrichtungen verwenden, die einen Anschlag für die Versschalungen 54 bilden und an den Bewehrungen u angeklammert und befestigt sind, wie z. B. eine nach Fig. 3 ausgeführte Vorrichtung mit Keilen 3, 5, 6. Bei dieser Vorrichtung ist der. Keil 3 durch eine Schraube blockiert, und dadurch werden die einen kleinen Schrägwinkel aufweisenden Keile 5 und 6 festgeklemmt und an den Stab u gepreßt, während sie bei Lösung der Schraube 4 und damit des Keiles 3 von dem Stab u abgenommen werden können.
  • Im unteren Bereich des Balkens, wo die Be-@vehrungen zahlreich sind, kann man den entsprechenden Teil der Verschalung durch kleine, vorher gegossene Betonkörper bilden, die zwischen die Stabebenen eingefügt sind, deren Abstand sie aufrechterhalten, wobei sie gleichzeitig das Fließen des Betons während des Rüttel.ungs- und Druck-@organges verhindern.
  • Die obere, den Deckel der Form bildende Verschalung wird (vgl. Fig. i und z) beispielsweise aus quer zu den Bewehrungen u verlaufenden Stahlgliedern 56 hergestellt, die an die Flachbleche 57 angeschweißt sind und .auf denen parallel zu den Bewehrungen u gerichtete Stahlglieder 58 liegen. Das Ganze wird durch Schraubenbolzen 59a festgehalten, die in die Teilstücke 59 der dritten Art eingeschraubt sind. Diese Schraubenbolzen 59a sind beispielsweise durch Querleisten 59v mit Schraubwinden 6o verbunden, die auf den Stahlgliedern 58 sitzen. Um die Befestigung der oberen Verschalung zu verstärken, kann man behelfsmäßig Stangen vorsehen, die mit dem Boden der Form durch irgendwelche Mittel verbunden sind. Zum Füllen der Form dienen Öffnungen, die beispielsweise in der oberen Verschalung vorgesehen sein können. Um den Beton in eine Rüttelbewegung zu versetzen, ,werden z. B. Wellen 62 verwendet, welche mit Gewichten versehen sind und sich mit großer Geschwindigkeit in Lagern 63 drehen, die an den Seitenwänden der Formen befestigt sind.
  • Nachdem die Form gefüllt ist, schließt man die Füllöffnungen und bringt dann :die Schraubwinden 6o zur Wirkung, welche auf die obere Verschalung drücken. Man kann auch durch Schraubwinden oder Schraubenmuttern auf die Stangen p einwirken, welche die beiden rechts und links vom Balken liegenden Formhälften verbinden. Auf diese Weise steht der Beton vollständig in allen seinen Teilen unter Druck. Diese auf den Beton ausgeübte Druckwirkung setzt die lotrechten Schubbewehrungen j, j1 usw. und die waagerechten Stegbewehrungen u unter Vermittlung der beweglichen Formwände 57 und 54 unter Spannung.
  • Wenn man kurze Schalfristen durch rasches Erhärten des Betons erreichen will, bringt man Dampf zur Einwirkung auf die Betonmasse, indem man ihn z. B. in die Röhren ml, m2, m3 usw. und in die Röhren 56 oder in andere hierfür vorgesehenc Kanäle, insbesondere auch in die Hohlräume zwischen den Blechen h und dem Formboden einleitet.
  • Wenn das Teilstück N des Balkens ausgeführt ist, kann die Form nach dem nächsten Teilstück N -I- i der Fig. 3 durch Wagen verschoben werden, die auf einem vom Boden der Form a, a1 getragenen Geleise laufen. Bei Balken von veränderlicher Höhe genügt es, einen Teil von gleichbleibender Breite den seitlichen Formwänden hinzuzufügen oder von diesen wegzunehmen. In ähnlicher Weise kann man die Dicke des Steges oder der Gurtungen des Balkens durch einfache Änderung der Stellung :der betreffenden Formwände verändern.
  • Wenn die Form die gleiche Länge wie ein zu formendes Teilstück N hat, wird die Dichtheit an der Stelle des Anschlusses mit dem vorher gegossenen Teilstück N-i nach Fig. 3 durch einen formveränderlichen Teil 65 gewährleistet, der sich dem Zusammendrücken des Betons nicht widersetzt und, aus einer metallischen, mit einem Abschlußring aus Gummi versehenen Rinne bestehen kann.
  • Die Form kann mit den schon geformten Teilen durch geeignete Mittel, wie z. B. Arme 61 nach Fig. 3, verbunden -werden, welche Formänderungen gestatten und an :dem schon erhärteten Beton mit Hilfe von in dem Steg des Balkens ausgesparten Löchern oder von in der Wand des Betonfis vorgesehenen Zähnen 61a befestigt werden, gegen die man sie, z. B. durch Schraubenbolzen und Muttern, angepreßt hält. Man kann in diesem Fall die Form als Abstützpunkt nehmen, um die waagerechten Bewehrungen über den Spannungszustand hinaus anzuspannen, den der durch den Beton auf :die Trennwand 54 zweier aufeinanderfolgender Elemente ausgeübte Druck zu erreichen gestattet.
  • Die einen der erfindungsgemäßen Spannb:etonbalken mit den vorher hergestellten Balken verbindenden Bauteile kann man auch in Spannbeton ausführen. Hierfür genügt es, vor dem Gießender Balken die Bewehrungen dieser Teile, welche zu diesen Balken senkrecht stehen und sie durchdringen, anzubringen. Nach der Fertigstellung der Balken spannt man diese Bewehrungen mittels geeignet verteilter hydraulischer Pressen leicht an, indem man auf sie zwischen den Gurtungen der Balken einwirkt, und hierauf gießt man den Beton ein.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Stahlbetonkörpern großer Länge, insbesondere von hauptsächlich auf Biegung beanspruchten Körpern dieser Art, z. B. Balken, die aus einzelnen Längsabschnitten bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß durch sämtliche oder mehrere Abschnitte sich erstreckende L.än:gsbewehrungseinlagen (c) aus Stahl von hoher Streckgrenze vor dem Betonieren verlegt und mit mindestens 4.o kg/mm2 vorgespannt werden, daß hiernach dieeinzelnenAbschnitte hinterein:anderbetoniert werden und daß nach dem Erhärten des Betons die Vorspannung der Längsbewehrungseinlagen auf den Beton zum Zweck des: Aneinanderpressen:s der einzelnen Abschnitte übertragen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß quer zur Längsbewehru.ngseinlage (c) und zur Nullinie des Stahlbetonkörperquerschnittes angeordnete Bewehrungseinlagen (j, j1) und gegebenenfalls über die Balkenhöhe verteilte Längsbewehrungen (u) aus Stahl hoher Streckgrenze ebenfalls vorgespannt werden, und zwar vorzugsweise durch Unterdrucksetzen des Frischbetons bei Verwendung von beweglichen Formwänden mit entsprechender Verankerung der Bewehrungen.
DEF1642D 1935-01-11 1935-03-21 Verfahren zur Herstellung von Stahlbetonkoerpern grosser Laenge Expired DE939168C (de)

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