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Werkzeugschleifmaschine Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum
Schleifen der Freifläche an Werkzeugen.
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Es ist bereits bekannt, mittels einer besonderen an Schleifmaschinen
oder sonstigen Maschinen angebrachten Vorrichtung eine aus zwei ebenen Flächen und
einer diese beiden verbindenden Radiusfläche bestehende Freifläche an Werkzeugen,
beispielsweise Messern, zu schleifen. Dabei wird die Schleifscheibe an den ebenen
Flächen entlang und um die Radiusfläche herum geführt. Das Schleifen mit einer derartigen
Vorrichtung ergibt üblicherweise keine Schleifoberfläche von hervorragender Güte,
und außerdem ist die geschliffene Oberfläche des Radius in vielen Fällen unbefriedigend,
besonders dann, wenn die Schleifscheibe bei der Schwenkbewegung nur wenig verschoben
wird, so daß die Schleifscheibe selbst längere Zeit auf ein und derselben Stelle
verharrt. Die Nachteile dieser bekannten Vorrichtung werden gemäß der Erfindung
dadurch vermieden, daß die Schleifscheibe in an sich bekannter Weise eine längs
oder quer zur vorgenannten Schleifbewegung verlaufende oszillierende Bewegung ausführt,
deren Frequenz ein Vielfaches der Längshinundherbewegung ist.
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Durch diese zusätzliche Bewegung der Schleifscheibe wird eine Schleiffläche
von hoher Oberflächengüte erzeugt, und außerdem wird die gewölbte Radiusfläche deswegen
einwandfrei geschliffen, weil die Schleifscheibe eine dauernde tangentiale Bewegung
zu dieser Fläche vollführt und so diese in der Art einer einhüllenden Kurve schleift.
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Die Konstruktion wird zweckmäßig so getroffen, daß eine um eine vorzugsweise
waagerechte Schwenkachse schwenkbare Planscheibe, ein auf
ihr radial
verschiebbar angeordneter Ausleger und ein parallel zur Planscheibenebene vorgesehener
hin und her gebender Vorschubschlitten angeordnet sind, all dem die Schleifscheibe,
vorzugsweise samt dem Antrieb, angebracht ist.
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Eine besonders günstige Ausführungsform der Einrichtung ergibt sich,
wenn der Vorschubschlittenträger zusammen mit dem Vorschubschlitten und der Schleifscheibe
um eine Drehachse drehbar ist, die die Schwenkachse senkrecht schneidet, und wenn
eine Einrichtung vorgesehen ist, um die Drehachse, gegebenenfalls automatisch, um
die erforderlichen Winkel während des Schwenkens der Schleifscheibe zu drehen.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Schleifscheibe samt Antrieb um eine zu
ihrer Antriebswelle senkrechte Achse um mindestens 9o° schwenkbar gelagert ist und
mit zu sich parallel bleibender Achse auf einer einstellbaren Drehscheibe verschiebbar
und feststellbar angeordnet ist, die an einem Schlitten hin und her beweglich angebracht
ist, dessen Unterteil mittels einer Bogenführung am Vorschubschlitten einstellbar
gelagert ist.
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Die vorgenannte, gegebenenfalls automatische Drehung ist dann von
ganz besonderer Bedeutung, wenn die Messer eines Messerkopfes geschliffen werden,
bei dem die Messer selbst schräg zur Mittelachse angeordnet sind, da in diesem Fall
ein einwandfreies Schleifen ohne diese Drehbewegung gar nicht durchgeführt werden
könnte. Außerdem ist diese Drehbewegung dann von besonderem Vorteil, wenn die beiden
ebenen Freiflächen mit der Mittelebene des Werkzeuges verschiedene Winkel bilden
da es in diesem Fall notwendig ist, während des Übergangs auf der Radiusfläche des
Werkzeuges die Schleiffläche selbst um entsprechende Beträge so zu drehen, daß sie
am Ende der Schwernkung die richtige Lage gemäß der zweiten ebenen Freifläche hat.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. I eine Seitenansicht der Schleifmaschine gemäß der Erfindung, Fig.2
eine Vorderansicht der Schleifmaschine, Fig. 3 eine Draufsicht auf die Schleifmaschine.
zum Teil im Schnitt.
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Fig. 4 einen Teilschnitt durch den Werkzeugträger, Fig. 5 einen Teilschnitt
durch den Antrieb der Planscheibe, Fig. 6 eine Seitenansicht des Schleifkopfes,
Fig. 7 eine Vorderansicht des Schleifkopfes, zum Teil im Schnitt, Fig. 8 eine schaubildliche
Ansicht eines Messerkopfmessers, Fig. 9 eine Vorderansicht eines Rundmessers, Fig.
Io eine Vorderansicht eines Messers mit sehr kleinem Radius, Fig. II eine Ansicht
einer Schneide senkrecht zur Spanfläche.
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Die Maschine gemäß der Erfindung weist ein Bett I, einen auf dem vorderen
Teil des Bettes angeordneten Werkzeugträger 2, einen am rückwärtigen Oberteil des
Bettes befestigten Ständer 3, eineu an diesem befestigten Ausleger 4, einen `Vorschubschlitten
5 und eine Schleifwellenlagerung 6 auf, wobei der Vorschubschlitten 5 und die Schleifwellenlagerung
6 zusammen den Schleifkopf 5. 6 bilden.
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Das Bett I besitzt einen trogartigen Bettkörper Io, der finit Füßen
IoI auf dem Boden aufsteht. Im Innern des Bettes befindet sich eine hydraulische
Pumpe II, die über eine Antriebswelle I3 mit Kupplung I3I, von einem an der Rückseite
des Bettes Io angeflanschten Elektromotor I2 angetrieben ist. Der untere Teil des
Bettes Io dient als Behälter für das Ö1 I4, in das ein Saugrohr III der Pumpe II
eintaucht. Am Vorderteil des Bettes Io befindet sich das Steueraggregat I5 mit einer
Anzahl von nicht dargestellten Einstell- und Steuerknöpfen, durch die die später
näher erläuterten hydraulischen Bewegungen der verschiedenen Maschinenteile gesteuert
werden können.
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Der Werkzeugträger 2 (s. insbesondere Fig. 4) weist einen aus einem
Unterschlitten 24 und einem Oberschlitten 22 bestehenden Kreuzsupport 22, 24 auf.
In einem flanschartigen Halsstück 223 des Oberschlittens 22 ist ein Lagerkörper
2I eingesetzt, auf den weiter unten näher eingegangen wird. Eine mit Handgriffen
23I versehene Rundmutter 23 dient zur Verstellung des Lagerkörpers 2I in der-Höhe.
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Der Oberschlitten 22 ist in üblicher Weise mittels Prismen 22I in
entsprechenden Ausnehmungen eines Unterschlittens 24 gelagert und kann mit Hilfe
eines Handrades 222 in üblicher Weise durch nicht dargestellte Gewindespindeln längs
verschoben werden. Der Unterschlitten 24 ist mit Prismen 24I im Bettkörper Io gelagert
und kann mittels zweier zu beiden Seiten der Maschine angeordneter Handräder 242
(Fig. 2 und 3) in üblicher Weise längs verstellt werden.
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Der Lagerkörper 2I (s. Fig. 4) weist eine im wesentlichen zylindrische
Außenform auf und ist am oberen Teil mit Außengewinde versehen. Durch Drehen der
Rundmutter 23, die mit ihrer unteren Fläche 232 auf der entsprechenden Fläche des
Oberschlittens 22 aufsitzt, wird der Lagerkörper 2I der durch eine in eine Längsnut
2I2 des Lagerkörpers 2I eingreifende Schraube 224 an der Drehung verhindert wird,
und damit auch der Messerkopf 2o mit den Messern 27 nach oben verschoben. Der Messerkopf
2o ist auf einer konischen, in einer entsprechenden konischen Aussparung des Lagerkörpers
2I drehbar angeordneten Welle 2I3 in üblicher, nicht dargestellter Weise mittels
Zapfen und Mutter befestigt. Am unteren Ende weist die konische Welle 2I3 eine Aussparung
auf, in die ein Wellenstumpf 25I eines Flüssigkeitsmotors 25 eingreift. Mittels
eines Keiles 252 wird die Welle 213 bei Umlauf des Flüs.siglceitsmotors 25
mitgenommen. Der Flüssigkeitsmotor 25 ist mit seinem Flansch 253 mittels
Schrauben 254 am Lagerkörper 2i befestigt. Die Zu- bzw. Abfuhrleitungen des hydraulischen
Motors sind in der Zeichnung der Übersichtlichkeit halber weggelassen.
Während
des eigentlichen Schleifvorganges wird die Drehung des Werkzeuges durch einen am
Ständer 3 befestigten Anschlagfinger 26 (Fig. I) verhindert, auf den später noch
des näheren eingegangen wird.
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Gegen den vorerwähnten Anschlagfinger 26 liegen während des Schleifens
die Messer 27 des Messerkopfes 2o an. Nach dem Schleifen eines derartigen Messers
27 wird der Messerkopf um eine Teilung der Messer verdreht, bis der Anschlag 26
am nächstfolgenden Messer anliegt. Die Verstellung geschieht dabei wie folgt: Der
Messerkopf 2o wird mit Hilfe des hydraulischen Motors 25 so weit gedreht, bis der
federnde, wie eine Sperrklinke wirkende Anschlagfinger 26 über das nächste Messer
27 schnappt. Nun wird über das Steueraggregat I5 die Drehrichtung des hydraulischen
Motors 25 und damit des Messerkopfes 20 umgekehrt, derart, daß der Messerkopf 2o
bis zum Anschlag des nächsten Messers 27 am Anschlagfinger 26 zurückgedreht wird.
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Auf dem Bett I ist am rückwärtigen Teil der bereits erwähnte Ständer
3 durch nicht dargestellte Mittel befestigt. In dem Ständergehäuse 36 isst eine
Mittelwelle 3o auf Kugellagern 4o gelagert, auf der eine mit einem Führungsstück
3II versehene Planscheibe 3I starr befestigt ist (s. insbesondere Fig.3). Ein am
Ständer 3 starr befestigter Führungsring 4I dient zur Führung des Außenrandes der
Planscheibe 3I am Ständer 3. Der Anschlagfinger 26 ist an einem Stummel 33 mittels
einer Muffe 32 befestigt (Fig.I). Die Form und Anordnung des Anschlagfingers ist
dabei derart, daß die Spitze 26I des Fingers auf der Mittelachse 34 der Planscheibe
3I liegt. Die vorerwähnte Spitze 26I ist der eigentliche Anschlagpunkt für die Messer
27 und dient als Bezugspunkt zur Einstellung der Messerkopfschneiden und damit der
Schleifscheibe in bezug auf den Messerkopf selbst. Zur axialen Verstellung des Anschlagfingers
26 und damit des Anschlagpunktes 26I dient ein Handrad 35, das durch eine nicht
dargestellte Gewindespindel den Finger mechanisch vorwärts und rückwärts bewegt.
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Wie aus Fig. 2 und 3 erkennbar, weist der starr am Ständer 3 befestigte
Führungsring 4I am äußeren Umfang einen Zahnkranz 4II auf, mit dem ein Zahnrad 39
kämmt. Das Zahnrad 39 ist auf einer Welle 38 undrehbar befestigt, die in dem Führungsstück
3II drehbar gelagert ist, derart, daß beim Drehen der Planscheibe 3I zusammen mit
dem Führungsstück 3II auch das Zahnrad 39 sich durch Abwälzen auf dem stationären
Zahnkranz 4II dreht. Die Gesamtbewegung des Zahnrades 39 ist durch Pfeile S und
T angedeutet. Auf die Funktion dieses Zähnrades wird später im Zusammenhang mit
dem Ausleger 4 des näheren eingegangen. Die Drehung der Planscheibe 3I geschieht
mittels Schwenkkolben 42, die in Schwenkzylindern 43 beweglich angeordnet sind (s.
insbesondere Fig.5). Die Aufundabbewegung der Kolben 42 geschieht über die hydraulische
Pumpe II, das Steueraggregat I5 und Leitungen, die der Übersichtlichkeit halber
nicht dargestellt sind. Die Kolben 42 weisen auf den einander gegenüberliegenden
Seiten Zähne 42I auf, so daß dadurch Zahnstangen entstehen. Die letzteren kämmen
mit einem auf der Welle 3o starr angeordneten Schwenkzahnrad 44.
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Nach oben zu sind die Kolben 42 in ihrer Aufwärtsbewegung durch Sehwenkanschlagstücke
45 begrenzt, die auf einer Gewindespindel 46 durch Drehung derselben auf und ab
bewegt werden können. Die Gewindespindeln 46 werden mittels Handräder 46I, Wellen
462, Kegelräder 463, Wellen 464 und Kegelräder 465 gedreht, so daß die Anschlagstücke
45 von außen her während des Betriebs der Schleifmaschine verstellbar sind.
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Die Drehung der Planscheibe 3I in einer Drehrichtung um einen durch
die Anschläge 45 begrenzten Winkel erfolgt jeweils durch einen einzigen Kolben 42,
während der zweite Kolben 42 leer läuft.
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An der Planscheibe 3I des Ständers 3 ist der bereits erwähnte konsolenartige
Ausleger 4 befestigt, der die eigentliche Schleifvorrichtung trägt. Bei Drehung
der Planscheibe 3I wird damit der gesamte Ausleger 4 mit verschwenkt. Der Ausleger
4 weist einen Auslegerkörper 47 auf, der an dem mit Leisten versehenen Führungsstück
3II (s. Fig. 3) verschiebbar an der Planscheibe 3I befestigt ist.
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Um die Schleifscheibe während des Betriebs anstellen zu können, ist
der Ausleger 4 mit Schleifkopf 5, 6 in radialer Richtung in bezug auf die Schwenkachse
der Planscheibe 3I verstellbar.
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Die Radialverstellung geschieht mit Hilfe eines hydraulisch betätigten
Kolbens 76, der in einem Zylinderraum 76I bewegbar und mit Hilfe einer Schraube
762 in seinem Hub einstellbar ist. Eine Feder 763 hält den Kolben in einer Endstellung
(s. Fig. 2).
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Durch den Kolben 76 wird eine an einer Verlängerung 764 desselben
angeordnete Klinke 77 bewegt, die in ein entsprechendes Klinkenrad 78 eingreift.
Die Bewegung des Klinkenrades 78 wird über eine Welle 78I mit einer Schnecke 782
(Fig. I) auf ein Schneckenrad 79 übertragen, das auf einer Welle 8o angeordnet ist.
In einem Bock 8oI (s. Fig. 3) ist die Welle am Ausleger 3 gelagert. Das mit Gewinde
versehene Ende 8o2 der Welle 8o (Fig. I) ist in einer mit der Drehscheibe 3I starr
verbundenen Mutter 8I drehbar angeordnet, derart, daß sich beim Drehen der Welle
8o der gesamte Ausleger 4 mit verschiebt.
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Die radiale Verstellung des Auslegers 4 kann auch mit Hilfe des Handrades
783 durchgeführt werden, das auf der Welle 78I starr befestigt ist (Fig. I und 3).
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Im Körper 47 ist ein Lagerzapfen 48 gelagert, der in dem dargestellten
Beispiel gerade senkrecht ist. Die Befestigung des Lagerzapfens 48 am Körper 47
erfolgt durch eine Lagerscheibe 48i. Der Lagerzapfen 48 kann von außen mittels eines
Handrades 49, einer Welle 491 und einer Schnecke 492, die mit einem auf dem Lagerzapfen
48 starr angeordneten Schneckenrad 482 kämmt, um ihre Achse verdreht weiden (s.
Fig.3). Die Welle491
ist dabei in einer Bohrung der Schnecke 492
verschiebbar angeordnet.
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Im folgenden wird nun die Ableitung der Drehbewegung des Lagerzapfens
48 von der Schwenkbewegeng der Planscheibe 3I erläutert.
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Bei der Schwenkbewegung der Planscheibe 3I dreht sich auch das Zahnrad
39, das sich, wie bereits erwähnt, beim Drehen der Drehscheibe 3I auf dem Zahnkranz
4II abwälzt. Die mit dem Zahnrad 39 starr verbundene Welle 38 (Fig. 3) überträgt
die Drehbewegung über eine Kardanwelle 38I auf die Welle 382, die eine in der Zeichnung
nicht sichtbare Schnecke trägt. Diese kämmt mit einem auf einer Büchse so starr
angeordneten Schneckenrad 70I (Fig. 3), unter dem die Schnecke angeordnet ist. Die
Büchse 70 weist ein exzentrisches Loch auf, in dem ein auf einer Seite mit einem
exzentrischen Zapfen 7II versehener Bolzen 7I angeordnet ist. Mit Hilfe einer auf
seinem mit Gewinde versehenen Ende aufgeschraubten Mutter wird der Bund 7I2 des
Bolzens 7I gegen die Büchse 70 gepreßt und der Bolzen damit festgespannt. Der Zapfen
7II des Bolzens 7I greift in ein Loch eines Gleitstückes 73 ein, das in einer Nut
einer Welle 74 gleiten kann, derart, daß bei Drehung des Zapfens 7II sich das Gleitstück
73 verschiebt und die Welle 74 axial bewegt wird (s. Fig. 3). Auf der Welle 74 ist
die bereits erwähnte Schnecke 492, die mit dem auf der Drehachse 48 angeordneten
Schneckenrad 482 kämmt, starr verbunden. Bei der axialen Verschiebung der Welle
74 mit Schnecke 492 wird die letztere auf die Welle 49I des Handrades 49 aufgeschoben.
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Am Unterteil des Auslegerkörpers 47 ist ein Vorschubschlitten 5 angeordnet,
der dazu dient, der Schleifscheibe den notwendigen geradlinigen Vorschub zu erteilen.
Hierauf wird weiter unten näher eingegangen.
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Der Oberteil 5o des Vörschubschlittens 5, der mit dem Lagerzapfen
48 starr verbunden ist, ist an seiner Oberfläche scheibenartig ausgebildet und gleitet
beim Drehen des Lagerzapfens 48 auf einer entsprechenden Fläche des Auslegers 4.
An der Unterseite des Oberteils 5o sind Führungsschienen 5oI angeordnet, in denen
das mit entsprechenden Führungen 5II versehene Unterteil 5I des Vorschubschlittens
5 mit Hilfe von Kugeln 52 gleiten kann (Fig. 6 und 7). Die Verschiebung erfolgt
mittels eines hydraulischen Kolbens 53, der in einem entsprechenden, durch Scheiben
532 verschlossenen Zylinder 53I gleiten kann. Ein Rastbolzen 54 mit Kolbenteil 54I
ist in der Drehachse 48 beweglich angeordnet. Dieser Bolzen 54 wird von einer Feder
542 dem Kolben 53 zu gedrückt und kann in der mittleren Stellung des Kolbens 53
mit seiner Spitze 543 in eine entsprechende Ringnut des Kolbens 53 eingreifen. Die
hydraulischen Anschlußleitungen sind der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
An seinem Unterteil weist der Vorschubschlitten 5 eine kreisbogenförmige, mit Deckleisten
versehene Führung 5I2 auf, die derart angeordnet ist, daß die Achse des entsprechenden
Zylinders annähernd durch die Anschlagspitze 26I des Anschlagfingers 26 hindurchgeht.
Längs dieser kreisbogenförmigen Führung kann nun die Schleifwellenlagerung 6 kreisförmig
geschwungen werden.
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Das Schwingen erfolgt durch ein Handrad 55, das mittels Welle 55I
und Lasche 552 an der Schleifwellenlagerung 6 angreift.
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Die Schleifwellenlagerung 6 hat mehrere Bewegungsmöglichkeiten, die
nun im folgenden beschrieben werden sollen.
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Zur Führung der Oszillatorbewegungen der Schleifscheibe dient ein
Oszillatorschlitten 56, 57. Das in der Schwingführung schwingbare Oberteil 56 des
Oszillatorschlittens 56, 57 weist an seiner Unterseite Führungen 56I auf, in denen
ein Unterteil 57 mit entsprechenden Führungen 57I mit Hilfe von Kugeln 572 geradlinig
verschiebbar ist. Diese Bewegung dient dazu, dem Werkzeug eine oszillierende Bewegung
zu erteilen. Die Richtung dieser Bewegung ist in dem dargestellten Beispiel parallel
zu der geradlinigen Bewegungsmöglichkeit des Vorschubschlittens 5, doch können die
Bewegungen auch senkrecht zueinander sein. Ein hydraulisch angetriebener Kolben
58, der in einem Zylinder 59 beweglich ist und dessen Hub mit Hilfe einer Einstellschraube
58I einstellbar ist, dient zur Bewegung des Unterschlittens 57.
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Am Unterteil 57 ist eine Drehscheibe 62 angeordnet, die um einen Drehzapfen
622 drehbar ist und mittels einer Schraube 6I festgezogen werden kann. An der Unterseite
der Drehscheibe 62 sind Führungsleisten 62I angeordnet, in denen entsprechende Führungen
6oI des Schlittens 6o gleiten können. Die Feststellung geschieht mittels Schrauben
6I, mit denen die Führungen 6oI festgezogen werden können. An der Unterseite des
Schlittens 6o sind zwei Lagerplatten 64 angeordnet, in denen der hydraulisch betätigte
Antriebsmotor schwenkbar, jedoch beliebig einstellbar gelagert ist. Die Zuführungsleitung
zu Motor 65 ist mit 65I und die Ableitung mit 652 bezeichnet. Auf der Welle 653
des Motors 65 ist die Schleifscheibe 66 durch die Befestigungsvorrichtung 67 befestigt.
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Die Wirkungsweise der Maschine soll nun im folgenden an einem Beispiel
erklärt werden, und zwar sollen die Schneiden eines Messerkopfmessers auf der Maschine
geschliffen werden.
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Der Einfachheit halber wird zuerst angenommen, daß das Messer mit
seiner Spanfläche parallel zur Richtung der Messerkopfhauptachse angeordnet ist.
Das Messer 27 hat, wie in Fig. 8 und z r erkennbar, zwei in einem Winkel zueinander
angeordnete gerade Kanten a und c und ferner einen Radius b, der die
beiden geraden Kanten a und c verbindet. Die zu den Kanten a, b und c gehörenden
Freiflächen der Schneide sind mit den Buchstaben A, B, C bezeichnet, wobei
A die Umfangsschneide und C die Planschneide ist. Diese drei Flächen A, B,
C sollen nun auf der Schleifmaschine gemäß der Erfindung geschliffen werden.
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Die Schleifscheibe 66, die mit ihrer Achse quer zu den Kanten angeordnet
ist, muß zuerst eine geradlinige, längs ihrer eigenen Achse verlaufende Bewegung
zum Schleifen der Fläche A durchführen, wobei die Schleifscheibe durch entsprechende
Ein-
Stellung der Planscheibe 3I so eingestellt wird, daß sich die
Scheibe bei Bewegung des Vorschubschlittens parallel zu einer der ebenen Schneiden,
beispielsweise der Umfangsschneide A, bewegt. Mit Hilfe des Vorschubschlittens 5
kann diese Bewegung durchgeführt werden. Diese geradlinige Bewegung wird durch das
Einrasten des Rastbolzens 54 in den hydraulischen Kolben 53 beendet. Nunmehr wird
die Schleifscheibe durch Schwenken der Planscheibe 3I um die Achse 34 dieser Planscheibe
geschwenkt, wobei der Anschlagpunkt 26I des Anschlagfingers 26 auf dieser Schwenkachse
34 liegt. Während dieser Schwenkbewegung wird die Fläche B entlang dem Radius b
geschliffen. Nach Beendigung der Schwenkbewegung, die mittels der Anschläge 45 genau
eingestellt werden kann, bewegt sich die Schleifscheibe 66 wieder mit Hilfe des
Vorschubschlittens 5 geradlinig entlang der Kante c und schleift dabei die Planschneide
C des Messers 27. Am Ende dieser geradlinigen Bewegung wird die Richtung der Schleifscheibe
umgekehrt, und es vollzieht sich nun das Schleifen der Flächen C, B und A in umgekehrter
Richtung, bis die Schleifscheibe wieder in ihrer Ausgangsstellung angekommen ist.
Dieser Schleifvorgang kann beliebig oft wiederholt werden.
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Während des Vorschubes der Schleifscheibe können nun dieser noch kurze
oszillatorische Bewegungen mit Hilfe des Oszillatorschlittens 56, 57 erteilt werden.
Dadurch wird erreicht, daß der Schliff eine besonders hohe Güte erhält.
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Durch Ausnutzung dieser Oszillatorbewegung der Schleifscheibe 66 zum
Schleifen der Flächen A und C kann nun gegebenenfalls auf die geradlinige Vorschubbewegung
der Schleifscheibe mit Hilfe des Vorschubschlittens 5 ganz verzichtet werden, und
zwar dadurch, daß durch die geradlinige Oszillatorbewegung der Schleifscheibe zuerst
die Umfangsschneide A und nach Schwenken der Schleifscheibe die Planschneide C geschliffen
wird. Voraussetzung hierfür ist, daß die geradlinige Oszillatorbewegung der Schleifscheibe
mindestens gleich der Länge der betreffenden Schneiden ist.
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Wird nun das Messer 27 nicht, wie vorbeschrieben, in radialer Richtung
im Messerkopf, sondern, wie üblich, schräg zur Mittelachse angeordnet, so muß die
Schleifscheibe 66 während der Schwenkung noch so gedreht werden, daß nach der Schwenkung
die geradlinige Vorschub- bzw. die geradlinige oszillatorische Bewegung in der neuen
Richtung entlang der zweiten ebenen Schneide erfolgt. Hierzu dient die durch die
Schwenkung der Planscheibe 3I betätigte Einrichtung zur selbsttätigen Drehung des
Lagerzapfens 48 mit Hilfe des Zahnkranzes 4I und mit auf diesem Zahnkranz abrollendem
Zahnrad 39. Durch die Verstellung des exzentrischen Zapfens 7II kann die Drehung
entsprechend eingestellt werden.
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Durch die verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Schleifscheibe,
nämlich die Schwenkung um die Planscheibe 3I, die Drehung um den Lagerzapfen 48,
die Schwingung um die Führung 5I2, die Drehung um die Drehscheibe 62, die geradlinige
Längsbewegung entlang der Führungsleiste 6oI, die Schwenkbewegung in den Lagerplatten
64, kann die Schleifscheibe in jede beliebige Lage gebracht werden. Es ist aus diesem
Grunde auch möglich, beispielsweise Topfscheiben zu verwenden und sie entsprechend
zum Schleifen der Schneiden einzustellen.
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Außerdem ist es möglich, die Schleifscheibe mit ihrer Hauptebene in
Richtung der Schneiden des Messers anzuordnen. Ferner kann die oszillierende Bewegung
senkrecht zur Vorschubbewegung erfolgen, wobei dann der Oszillatorschlitten in bezug
auf seine Bewegung senkrecht zum Vorschubschlitten angeordnet sein muß.
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Durch entsprechende Einstellung der Schleifscheibe 66 in bezug auf
den Anschlagpunkt 26I des Anschlagfingers 26 und damit auf die Schwenkachse 34 der
Planscheibe 3I können größere oder kleinere Radien an den Messern geschliffen werden.
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Fig. 9 zeigt ein Rundmesser, bei dem die gesamte Schneide kreisförmig
ist. Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, den Radius praktisch auf Null zu
verkleinern, indem der Umfang der Schleifscheibe ungefähr auf die Achse 34 der Planscheibe
3I eingestellt wird. Ein derartiges Messer ist in Fig. Io dargestellt.
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Mit Hilfe einer besonderen Abrichtvorrichtung, die am Ständer 3 befestigt
werden kann (s. Fig. 2), kann die Schleifscheibe während des Schleifens der Werkzeuge
abgerichtet werden.
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Zu diesem Zweck ist am Ständer eine Öffnung vorgesehen, in die eine
mit einem Zapfen versehene Nabe 9o eingesetzt werden kann. Die Nabe 9o weist ein
Auge 9oI auf, an dem ein Arm 9I befestigt ist. Der letztere ist mittels eines Gelenkes
92 mit einem Arm 93 und dieser mittels eines Gelenkes 94 mit einem Arm 95 verbunden,
wobei die beiden Gelenke 92 und 94 in ihrer Bewegungsrichtung senkrecht zueinander
sind. Am Arm 95 ist der eigentliche Abrichterarm 96 befestigt, der am vorderen Ende
eine Abrichtspitze 961 trägt.
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Die Abrichtspitze 961 wird nun so eingestellt; daß die Schleifscheibe
bei einer zusätzlichen geradlinigen Bewegung über die Ebene der Umfangsschneide
hinaus an der Abrichtspitze vorbeigeführt und dadurch abgerichtet wird.