-
Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlagen mit Wählerbetrieb
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlagen
mit Wählerbetrieb, bei denen durch ein von dem Teilnehmer gegebenes Kriterium zum
Anruf der Vermittlungsstelle der Speisestrom der anrufenden Nebenstelle umgekehrt
und dadurch das Wirksamwerden eines Schaltmittels vorbereitet wird, welches bei
Eintreten der Vermittlungsstelle die Freigabe der für die Signalübermittlung in
Anspruch genommenen Verbindungseinrichtungen einleitet.
-
Bei bekannten Anordnungen dieser Art ist das Schaltmittel, welches
die Freigabe der Verbindungseinrichtungen einleitet, individuell jeder Teilnehmerleitung
zugeordnet.
-
Auch wurde bereits vorgeschlagen, dieses Schaltmittel den zentralen
Verbindungseinrichtungen, vorzugsweise dem ersten Gruppenwähler, zuzuordnen und
damit eine Relaisersparnis zu erzielen. Durch die Erfindung ist eine mit besonderem
Vorteil in den letztgenannten Anlagen verwendbare Anordnung geschaffen, die sich
durch große Einfachheit auszeichnet. Dieser Vorzug ist dadurch erreicht, daß dem
Schnurstromkreis der Vermittlungsstelle ein Schaltmittel zugeordnet ist, welches
in Reihe mit einem Gleichrichter die Polarität der anrufenden Leitung prüft und
in Abhängigkeit von dieser Polarität das Wirksamwerden des vorzugsweise den zentralen
Verbindungseinrichtungen zugeordneten Relais, welches die Freigabe der Verbindungseinrichtungen
einleitet, herbeiführt oder verhindert.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Die Wirkungsweise dieser neuen Anordnung ist folgende: Hebt der Nebenstellenteilnehmer
N seinen Hörer ab, so spricht im Vorwähler VW das Relais R an über Minus, Widerstand
Wi, Kontakt 31, Teilnehmerstation
N, Kontakt 11,
Wicklung I des Relais R, Erde. R schließt seinen Kontakt ioy und legt den Kontakt
6y nach 7r um. Durch Schließen des Kontaktes ior wird der Anlaßstromkreis für den
Vorwähler geschlossen über Minus, Schaltarm s, Kontakte ior, 81, Magnet D,
Relaisunterbrecher RU, Erde. Der Vorwähler läuft, bis seine Schaltarme einen freien
ersten Gruppenwähler gefunden haben. In diesem Augenblick entsteht folgender Prüfstromkreis
: Minus, Schaltarm s des Vorwählers in Arbeitsstellung, Kontakt ior, Wicklungen
II und I des Relais T, Schaltarm c, Widerstand W2, Kontakte i i a, 26v, Widerstand
W3, Erde. -In diesem Stromkreis spricht Relais T an und betätigt seine Kontakte.
Durch Umlegen des Kontaktes 81 nach g t wird der Stromkreis des Magneten
D- unterbrochen, so däß der Vorwähler stillsteht. Außerdem wird mit Kontakt gt die
Wicklung II des Relais T überbrückt, so daß an Stelle dieser hochohmigen Wicklung
von T die niederohmige Wicklung II des Relais R in den Prüfstromkreis gelegt und
damit der aufgefundene Gruppenwähler gegen weitere Belegung gesperrt ist. Relais
R, dessen Wicklung II seiner Wicklung I entgegengesetzt gewickelt ist, spricht in
diesem Sperrstromkreis nicht an. Mit den Kontakten 2t und 4 ist die Teilnehmerleitung
zum Gruppenwähler durchgeschaltet und gleichzeitig die Wicklung I des Relais R abgeschaltet,
so daß Relais R, unterstützt durch seine Gegenwicklung II, abfällt. Mit Kontakt
5 t ist die Anruflampe AL eingeschaltet. Diese brennt stetig, so daß die
Bedienungsperson in der Vermittlungsstelle daran erkennt, daß der Teilnehmer besetzt
ist. Infolge der Durchschaltung der Sprechadern mittels der Kontakte 21 und 41 spricht
Relais A im Gruppenwähler GW an über Minus, Wicklung I des Relais X, Wicklung
I des Relais A, Kontakte 16z, 15p, a-Arm des Vorwählers, Kontakt 4, Teilnehmerstation
N, Kontakt 2t, b-Arm des Vorwählers, Kontakte top, igz, Wicklung II des Relais X,
Wicklung II des Relais A, Erde. Das Differenzrelais X spricht in diesem
Stromkreis nicht an. Relais A öffnet seinen Kontakt iia und hebt damit den Kurzschluß
für Relais C auf, so daß dieses Relais anspricht über Minus, Schaltarm s des Vorwählers,
Kontakt g t, Wicklung II des Relais R, Wicklung I des Relais T, c-Arm des Vorwählers,
Widerstand W2, Relais C, Kontakt 26v, Widerstand W3, Erde. C hält sich über Kontakt
ißc und Widerstand W3. Außerdem schließt es seine Kontakte 25c, 27c,
29e. Mit Kontakt 27c schaltet es Relais V ein.
-
Es sei nun angenommen, daß der Teilnehmer N die an seiner Station
vorgesehene Erdtaste Ta betätigt, um eine Verbindung zur Nebenstellenvermittlungsstelle
herzustellen. Durch das Drücken der Taste spricht Relais X an über Minus, Wicklung
I des Relais X, Wicklung I des Relais A, Kontakte 16z, i5p, a-Arm
des Vorwählers, Kontakt 4t, Teilnehmerstation N, Taste Ta, Erde. Relais X
legt seinen Kontakt 22 x nach 23 x um und öffnet Kontakt 30 x. Durch Kontakt
23x ist ein Stromkreis für Relais Y geschlossen über Minus, Relais Y, Kontakte 25c,
24z, 23x, Erde. Y spricht an und schließt die Kontakte 13 y und 32 y. Läßt
der Teilnehmer die Taste Ta los, so fällt Relais X wieder ab und schließt seine
Kontakte 22x und 30x. Da Relais Y verzögert abfällt, besteht bis zu
seinem Abfall ein Stromkreis von Minus über Schaltarm s des Vorwählers, Kontakt
gf, Wicklung II des Relais R, Wicklung I des Relais T, c-Arm des Vorwählers, Kontakt
13 y, Widerstand W 4, Kontakt 22 x nach Erde. Der Widerstand
W 4 ist geringer als die Summe der Widerstände von W2, Relais C und W3, so
daß in dem genannten Stromkreis eine Stromverstärkung entsteht und Relais R über
seine Wicklung II erregt wird. Relais R hält sich über W2, Relais C, Kontakt i2
c, W3, Erde. Es legt seinen Kontakt 6r nach 7r um, was zur Folge hat, daß die Anruflampe
AL flackert und die Bedienungsperson in der Vermittlungsstelle daran erkennt,
daß ihr Eintreten in die Verbindung erforderlich ist. Durch den erwähnten Abfall
des Relais X wurde außerdem bis zum Abfall des Relais Y ein Stromkreis für Relais
Z geschlossen über Minus, Relais Z, Kontakte 32 y, 30 x,
29 c, Erde. Relais Z legt seinen Kontakt 16z nach 17z und Kontakt igz nach
i8z um und kehrt dadurch die Richtung des Speisestroms für die Teilnehmerstelle
N um. Es hält sich über Kontakt 31z.
-
Die Bedienungsperson in der Vermittlungsstelle steckt nun ihren Stöpsel
St in die Klinke KI, legt ihren Abfrageschalter Ab um und nimmt den Wunsch
des Teilnehmers entgegen. Durch die Betätigung des Abfrageschalters wird Relais
S eingeschaltet über Minus, Relais S, Kontakt 4iPa, Schalter Ab, Erde.
S schließt seinen Kontakt 33s. Über Minus, Widerstand W5, Kontakte 18z, top, b-Arm
des Vorwählers, Kontakt 21, a-Feder der Klinke KI, a-Ader des Stöpsels St, Abfrageschalter
Ab, b-Ader des Schnurpaares Sch, Gleichrichter Gl, Relais I, Kontakt 33s,
a-Ader des Schnurpaares, Abfrageschalter Ab, b-Ader des Stöpsels St, b-Feder
der Klinke KI, a-Ader im Vorwähler, Kontakt 41, a-Arm des Vorwählers, Kontakte 15
p, 17 z, Wicklung II des Relais A, Erde spricht Relais I an. Relais I schließt
seinen Kontakt 36I und schaltet damit Relais II über dessen Wicklung II ein. Relais
II schließt die Kontakte 3411 und 3511. Durch Kontakt34IIwerden diea-undb-AdernderTeilnehmerleitung
kurzgeschlossen und geerdet, so daß Relais A abfällt. Relais A schließt seinen Kontakt
iia und bringt damit Relais C zum Abfall. C öffnet mit Kontakt 27c den Stromkreis
für Relais V' und mit Kontakt 1s c den über die c-Ader verlaufenden Stromkreis
für die Relais T und R, so daß die beiden Relais T und R abfallen, bevor Relais
V verzögert abgefallen ist. Mit Kontakt 8t wird der Drehmagnet D eingeschaltet,
der Vorwähler läuft daher in seine Ruhelage, da die a- und b-Adern noch durch den
Kontakt 3411 geerdet sind und Relais R infolge des dadurch bewirkten Kurzschlusses
seiner Wicklung I nicht ansprechen kann. Außerdem öffnet Relais C mit seinem Kontakt
29 c den Stromkreis für Relais Z, so daß auch dieses Relais abfällt. Der Gruppenwähler
befindet sich nun in der Ruhelage.
-
Hat der Vorwähler seine Ruhestellung erreicht, so spricht Relais PA
an über Minus, s-Arm des Vorwählers, Wicklungen II und I des Relais T, c-Arm des
Vorwählers, c-Feder der Klinke KI, c-Ader des
Stöpsels
St, Wicklungen 1 und II des Relais PA, Erde. In diesem Stromkreis spricht
auch Relais T an. Durch Kontakt q.1 pa werden die Stromkreise für die Relais S und
II unterbrochen, so daß diese beiden Relais abfallen. Durch Öffnen des Kontaktes
33s
wird Relais I abgeschaltet, und mit Kontakt 3411 wird die Erde von den
a- und b-Adern abgetrennt.
-
Selbstverständlich soll, was an und für sich bekannt ist, in die Erfindung
auch die Möglichkeit eingeschlossen sein, die Auslösung des Anrufsignals am Platz
der Beamtin durch Aussendung einer bestimmten Nummernstromstoßreihe und dementsprechende
Einstellung des ersten Gruppenwählers herbeizuführen. Einschaltung des die Stromumkehr
einleitenden Relais X könnte dann mit Hilfe eines Dekadenkontaktes od. dgl. erfolgen.
-
Wenn die Beamtin, ohne in der beschriebenen Weise signalisiert gewesen
zu sein, beispielsweise in eine bestehende Verbindung eintritt, um etwa dem Teilnehmer
N das Vorliegen einer hochwertigen Verbindung anzukündigen, erfolgt keine Auslösung
von Verbindungseinrichtungen, weil die Potentiale an den Sprechadern nicht vertauscht
worden waren und das die Polarität prüfende Relais I nicht ansprechen konnte.