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Bremse,für feinmechanische Zwecke, insbesondere für photographische
Schlitzverschlüsse mit zwei unabhängig voneinander ablaufenden Vorhängen Es ist
bekannt, bei Schlitzverschlüssen mit zwei unabhängig voneinander ablaufenden Vorhängen
den ersten Vorhang streckenweise auf seinem Ablauf abzubremsen, z. B. zu Beginn
des Ablaufes, um seine Geschwindigkeit an die Geschwindigkeit des zweiten, nacheilenden
Vorhanges anzugleichen, und (oder) am Ende seiner Bewegung, um ein stoßfreies Anhalten
des Vorhanges zu erreichen.
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Zur Regelung der Schliitzbreite hat man ebenfalls schon dem nacheilenden
zweiten. Vorhang eine vorzugsweise über seinen Endweg wirkende Bremse zugeordnet.
Auch er kommt jetzt ohne Stoß zur Ruhe, was vom Benutzer der Kamera angenehm empfunden
wird. Man hat ferner ein und dieselbe Bremse jeweils durch geeignete Kupplungsglieder
sowohl mit dem ersten wie auch dem zweiten Vorhang in Wirkungsverbindung treten
lassen.
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Die Bremse selbst war als einfache Scheibenbremse oder als Lamellen
,bremse ausgebildet oder sie bestand aus einem nicht federnden Band, das in mehreren.
Windungen um einen, beim Vorhangablauf sich drehenden Verschlußteil geschlungen
und einerseits an diesem, andererseits an einem ortsfesten Teil befestigt war. Alle
diese Bremsen gewährleisten. aber keine gleichbleibende Bremskraft, hauptsächlich
wegen. ihrer Temperaturempfindlichkeit auf Grund eines benötigten Schmiermittels.
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Dehngegenüber sieht die Erfindung eine auch für sonstige feinmechanischeZweckebrauchbareBremse
vor, bei der als Bremskörper Kugeln dienen, drie in einem Käfig zwischen auf sie
wirkenden Reibflächen gehalten, sind. Dabei wird entweder der Kugelkäfig feststehend
zwischen, umlaufenden: Reibflächen. angeordnet oder man, läßt umgekehrt den Käfig
zwischen feststehenden Bremsflächen umlaufen. Durch die Härte der Kugeln und. ihr
Verhalten im Betrieb, wobei sie sich zum Ausgleich einseitiger Überbeanspruchung
und Abreibung ständig etwas
drehen, werden ungleichmäßige Abnutzungen
vermieden und man erhält eine auch bei langem Gebrauch stets gleichbleibende Wirkung.
Es hat sich gezeigt, daß eine derartige Bremse weitgehend unabhängig vom Schmierungszustand.
ist. Sie braucht überhaupt keine Schmierung und ist deshalb temperaturunabhängig.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Bremse nach
der Erfindung an einem Schlitzverschluß. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch
die bremsseitige Vorhanglagerung und Fig. 2 einen Querschnitt nach III-III der Fg.
i ; die Fig. 3 bis. 7 zeigen schematisch die gegenseitige Lage der Kupplungsglieder
bei verschiedenen. Vorhangstellungen,; es ist nach Fig. 3 der Verschluß abgelaufen,
Fig. 4 der Verschluß aufgezogen, Fig. 5 der erste Vorhang bis zum Beginn. seines
Bremsweges abgelaufen, der zweite Vorhang noch in Ruhe, Fig. 6 der erste Vorhang
ganz abgelaufen, der zweite Vorhang noch in Ruhe, Fig. 7 der zweite Vorhang bis
zum Anschlag an die Bremse abgelaufen.
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Gemäß Fig. i ist die (obere) Vorhangachse i mit Zapfen .2 durch Lagerbüchsen
3 im Kameragehäuse 4 drehbar gelagert. Auf der Achse i verstftet sind die Schnurrollen
5 mit den Schnüren 6 zum ersten selbst nicht gezeichneten Vorhang. Die Schnurrolle
trägt einen Mitnehmernocken 7. Um die Achse i und die Nabe dieser Schnurrolle 5
ist die Bremsnabe 8 lose beweglich. Sie weist eine Nut 9 auf, .in welche Nasen von
zwei mit,ihr umlaufernden Bremsscheiben 22 und 23 eingreifen. Die Bremsscheibe 23
wird :durch .eine Schraubenfeder 14, die sich gegen die auf die Bremsnabe aufgeschrraubte
Mutter 15 abstützt, in Richtung auf die Bremnsscheibe 22 gedrückt, die am Flansch
16 der Bremsnabe anliegt. Ein fester Nocken 17 am Flansch 16 ragt in die Bahn des
Mitnehmernockens 7 der .Schnurrolle 5. Weiter ist auf der Achse i die Vorhangwalze
18 für den zweiten. (oberen) Vorhang i9 gelagert, der an ihr durch das Stäbchen
2o angelenkt ist.
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Zwischen den Bremsscheiben 22 und 23 ,sitzt lose auf der Bremsnabe
ein Kugelljaufring 24. Sein Finger 25 tritt mit Spiel durch .eine segimentförmige
Ausnehmun@g 26 der Bremsscheibe 23 bis in die Bahn des Walzenvorsprunges 2i hindurch.
Den Laufring 24 umgibt ein Kugelkäfig 27, der mittels eines Vorsprunges 28 in der
Gehäuseausnehmung 4a fixiert ist. Der Käfig 27 hält die Beemskugelu 29 zwischen
den Bremsscheiben 22 und 23, welche unter der Wirkung der Feder 14 auf die Kugeln
drücken.
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Die Bremse wirkt wie folgt: Wenn beide Vorhänge abgelaufen sind, haben
die Kupplungsteile (Mitnehmernoeken 7 an zier Sehnurrolle für den ersten Vorhang,
Gegennocken 17 an der Bremse, Vorsprung 2i an der Walze für den zweiten Vorhang,
Finger 25 an der Bremse) die gegenseitige , Lage nach Fig. 3. Beim Aufziehen, wobei
die Achse i durch eine nichtgezeichnete Einrichtung die Vorhangwalze i8 mitnimmt,
trifft der Mitnehmernocken 7 nach einem Leerweg auf den Gegennocken 17 und führt
ihn nach einem Gesamtweg von etwa 38o° zusammen mit der Bremsnabe 8, den Bremsscheiben
22 und 23 und .dem Laufring 24 mit dem Finger 25 in die Spannstellung (Fig. 4).
Zur besseren Erläuterung sei von einer Belichtungszeit ausgegangen, bei der .der
zweite Vorhang erst :abläuft, wenn der erste Vorhang seinen Ablauf schon beendet
hat. Gegen E.nd-e des Ablaufs des ersten Vorhanges- erreicht der Nocken 7 Iden Nocken
17 und führt ihn aus der Stellung der Fig. 5 in die Stellung nach Fig. 6. Dabei
nimmt die Bremsnabe 8 die beiden Bremsscheiben 22 und 23 mit. Durch ihre
Reibung an den festgehaltenen Kugeln 29 wird der Endweg des ersten Vorhanges abgebrremst.
(Dabei ist auch der Laufring 24 durch das Zusammenwirken seines Fingers 25 mit der
Ausnehmung 26 der Scheibe 23 verdreht worden. Die erreichte Stellung der Kupplungsteile
zeigt Fi:g. 6. Der zweite Vorhang mit dem Vorsprung 21 befindet sich noch in Spannstellung.
Wenn sich dieser in Bewegung gesetzt hat, trifft gegen Ende des Ablaufweges der
Vorsprung 21 auf den Mitnehmerünger 25 des Laufringes 24 (Fig. 7). Es tritt Faber
zunächst noch keine Bremswirkung ein, sondern es wind lediglich der Finger 25 im
Segmentausschnitt 26 um das Mitnahmespiel x bis zur Anlage an die Kante 26a verschoben.
Erst nach diesem zusätzlichen Leerweg beginnt durch Verdrehung der Bremsscheibe
23, der Bremsnabe 8 und der Bremsscheibe 22 gegenüber den Kuggedn 29 die Bremsung
des zweiten Vorhanges, der so mit sich mäßiigender Geschwindigkeit stoßfrei in seine
Endlage einläuft (Fig. 3).
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Die beiden Bremsscheiben 22 und 23 wollen bei ihrer Drehung die Bremskugeln
29 an sich zunächst verdrehen. Sie tun dies aber gegensinnig zueinander und halten
die Kugeln dadurch unter Reibung an ihnen still. Jedoch werden unvermeidliche Unterschiede
im Reibungswiderstand. der beiden-Scheiben ein ausgleichendes teilweises Mitdrehen
der Kugeln zur Folge haben, so daß sich einmal diese nicht einseitig abreiben und
zum anderen eine praktisch stets gleichbleibende Bremswirkung erzielt ist.