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Bewegungseinrichtung für Lamellenstores Lamellenstores, deren Vorläufer
die vor Jahrzehnten allgemein üblichen- Brettchenjalousien sind, beginnen sich infolge
ihrer einfachen und vielseitigen praktischen Verwendbarkeit immer mehr durchzusetzen.
Es besteht daher das Bedürfnis, derartige Lamellenstores mit möglichst einfachen
Mitteln allen Erfordernissen anzupassen. Bei den bis heute bekannten Lamellenstores
Werden. in- der Regel für das Aufziehen. und das Verschwenken der Lamellen verschiedene
Mittel verwendet. Um die Handhabung zu vereinfachen, wurden auch schon-Konstruktionen
vorgeschlagen, mit denen es möglich ist, mittels der Aufzugorgane auch die Verstellung
der Lamellen in einer bestimmten Endlage, also bei vollständig herabgelassenen Jalousien.,
vorzunehmen. Es besteht jedoch das Bedürfnis, Lamellenstores zu entwickeln, bei
welchen es möglich ist, in jeder Aufzug- oder Ablauflage mit dem Aufzugmittel ein
Verschwenken der Lamellen vorzunehmen. Auch hierfür sind schon Vorschläge gemacht
worden, die jedoch in ihrem Aufbau reichlich kompliziert und damit teuer sind.
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Ferner ist eine Bewegungseinrichtung für Lamellenstores bekannt, die
als Mittel zur Kupplung der Aufzugvorrichtung mit der Schwenkvorrichtung einen in
beiden Bewegungsrichtungen wirksauren
Freilauf aufweist, wobei
in: den Freilauf eingreifende Anschlagstifte vorgesehen sind, die am Ende der Bewegung
des Schwenkgestells den blockierten Freilauf lösen.
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Dabei muB aber die bei gekuppeltem Freilauf entstehende Hin- und Herbewegung
erst in eine Drehbewegung des Schwenkgestells verwandelt werden, wozu verschiedene,
relativ komplizierte und platziraubende Vorrichtungen benötigst werden. Beim erfindungsgemäßen
Vorschlag ist der Freilauf koaxial mit der Drehriehturng der Lamellen und des AufwickeLbandes.
angeordnet, wobei die Übertragung der Drehbewegung durch unmittelbares Zusammenwirken
erfolgt. Im weiteren wird bei der bekannten Bauart die Kupplung durch Adhäsion von
festen Stoffen auf Faserstoffen (Antriebsband) bewerkstelligt, während. beim Erfindungsgegenstand
eine Klemmwirkung zwischen festen Körpern. eintritt.
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Zum Stand dea- Technik gehört eine Bewegungseinrichtung für Lamellenstores,
bei der als Mittel zur Kupplung der Aufzugwelle mit dem Schwenkgestell ein in beiden
Drehrichtungen wirksame, koaxial zur Aufzugwelle angeorduete Reibungskupplung vorgesehen
ist und bei der Anschlagstifte vorgesehen sind, die, wie beim Anmeldungsgegenstand,
das Ende der Bewegung des Schwenkgestells festlegen.
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Dort wird eine Kupplung durch Friktion zweier rechtwinklig zur Achse
aufeinandertrefiender Flächen erreicht, deren eine aus schnellem VeT-brauch ausgesetztem
Material bestehen soll. Diese Einrichtung kann jedoch nur dann funktionieren, wenn
der Federdruck der Feder auf die Friktiornsplatte ausreicht. Einesolche Anordnung
ist selbstverständlich nkht betriebssicher, weil eine Verstellung der Lamellen nur
dann eintreten kann, wenn die Abschlußschiene kurz und rasch bewegt wird.
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Die Erfindung löst das Problem durch eine besonders einfache Bewegungseinrichtung
für solche Lamellenstores, bei welchen die Zugstränge zum Heben und Senken der Stores
um mit der Aufzugwelle verbundene Trommeln aufivnckelbar und die Lamellen mittels
an Schwenkgestellen befestigten. Tragsträngen aufgehängt sind, wöbet das Aufziehen
bzw. Senken der Stores und das Verschwenken der Lamellen durch ein und dasselbe
Mittel erfolgt. Dabei ist vorgesehen, daß sich zum Zweck der Versahwenkbairkeit
der Lamellen in jeder Aufzug- oderAblauflage der Stores die dieVerschwenkung bewirken
Mittel mit der Aufzugwelle bei jedem. Richtungswechsel der letzteren innerhalb des
Aufzug- oder Ablaufbereiches der Stores selbsttätig kuppeln und dadurch bei Weiterbewegung
der Aufzugwelle, eine Verschwenkung der Lamellen bewirkt wird, und daß bei weiterem
Andauern der Drehbewegung der Aufzugwelle im gleichen Sinn die Kupplungsmittel freigegeben
werden, sobald -die vorbestimmte Endlage der Schwenkstellung erreicht ist. Die Bewegungsrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, da8' aäs Mittel zur Kupplung der Aufzugwelle milt dem
Schwenkgestell zwei je in einer Drehrichtung wirksame, koaxial zurAufzugw-elle-
angeordnete Freiläufe vorgesehen sind.
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Die Bewegungseinrilchtung gemäß der Erfindung löst nicht :nur die
gestellte Aufgabe in hervorragender Weise, sondern. sie gestattet es auch, jede
beliebige Antriebs-aut zu verwenden, sei es .mittels einer einfachen Zuggurte oder
-kordel, wobei das Eigengewicht der Stores die Drehbewegung der Aufzugwelle in der
das Senken der Stores ermöglichenden Drehrichtung bewirkt; oder mittels einer in
beiden Richtungen wirkenden. endlosen Kordel, mittels kurbelstangen. über Winkelgetriebe
odeff mittels Motorantrieb. Sie weist zudem den besonderen Vorteil auf, daß nur
wenig bewegte, in MassarifabTikation leicht hers:tellbaxe Bestandteile benötigt
werden, die sich wenig abnutzen. Da solche Stores oft von Kindern. oder sonstwie
unachtsamen Leuten betätigt werden, ist es von besonderer Wichtigkeit, daiB die
Bewegungseinrichtung sehr einfach und leicht zu bedienen ist und schädliche Fehlmanipulationen
praktisch unmöglich sind-. ' An Hand der Zeichnungen, ist der Gegenstand der Erfindung
am Beispiel eines Raffstores näher beschrieben und veranschaulicht. Es zeigt Fig.
i eine Be@vegungseüa-ichtung, bei, welcher für den Store nur eine Kupplung vorgesehen
ist, Fig. 2 eine Ausführung der Bewegungseinrichtung, bei welcher für jedes Schwenkgestell
eine eigene Kupplung angeordnet Ist, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie I-I in
Fig. i, Fig. q. einen Schnitt .nach der Linie II-II in Fig.. i, Fig. 5 einen Sahni,tt
durch eine weitere AusführungsfoTm.
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Bei den angedeuteten Lamellenstores handelt es sich um Raffstores,
bei welchem. Zugstränge i an der untersten Lamelle angreifen und beim Hochziehen
auf den zugehörigen Trommeln 2 aufgewickelt werden. Im herabgelassenen Zustand der
Stores werden die Abstände zwischen den Lamelden q in bekannter Weise durch die
Tragstränge 5 bestimmt. Wie die Lamellen mit den Tragsträngen verbunden sind, ist
im vorliegenden Fall ohne Belang. Die Tragstränge sind am Schwenkgestelf H aufgehängt
und befestigt, und zwair so, daß bei einer Drehung dies Schwenkgestells um seine
Achse eine Verschwenkung der Lamellen erfolgt.
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Die Trommeln 2, 2" sitzen auf der Aufzugwelle 3, 3a, welche beispielsweise
eine Abflachung 9 oder eine Nut aufweist, um ein Verdrehen der Trommel in bezog
auf die Welle zu vermeiden. Die Schwen@kgestaalle H sind über eine lösbare, in beidem
Drehrichtungen wirksarne Kupplung mit der Aufzugwelle 3, 3a so verbunden, daB alle
Schwenkgestelle eines :Stores bei Beginn der Drehung der Aufzugwelle um einen bestimmten
Winkel, z. B. i8o°, mitgenommen werden, worauf die Kupplung automatisch gelöst wird.
Als Kupplung dient ein in beiden Drehrichtungen wimksamer Freilauf.
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In den Fig. i bis q. ist eine Bewegungseinrichtung dargestellt, bei
welcher eins bzw. mehrere bescnders
ausgebildete Freiläufe zur
Kupplung der Schwenkgestelle H mit der Aufzugwelle 3, 3,
dienen.
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Im Ausführungsbeispiel nach dien Fig. i, 3 und q. sind im Gehäuse
7 Lager 8 angeordnet, in denen die Aufzugwelle 3 gelagert ist. Weitere Zwischenlager
23 können. je nach Bedarf angeordnet sein. Auf der Aufzugwelle 3 sitzt, gesichert
durch eine Nut oder eine Abflachung 9, eine mit einem- Flansch versehene Rolle io;
diese bildet einen Teil einer Kupplung. Das Gegenstück der Kupplung wird durch einen
Ring 12 gebildet, welcher um die Rolle io drehbar und mit dieser koaxial angeordnet
ist. Dieser Ring weist auf seinem inneren Umfang radiale, entgegengesetzt gerichtete
Ausnehmungen 13, 14 auf zur Aufnahme von Sperrwälzchen 15. Die genannten Ausnehmungen
sind so ausgebildet, daß sie Auflaufkurven für die Sperrwälzchen bilden. Um das
Herausfallen der Sperrwälzchen.15 zu vermeiden, dient einerseits der Flansch der
Rolle io und anderseits die auf dieser Rolle befestigte, sich m@itdrehende Sicherungsscheibe
i i. Der Ring 12 weist außen auf einem Teil seines Umfangs einen radialen Schlitz
16 auf. Durch diesen Schlitz.greift dar Auslösestift 17, welcher im Gehäuse 7 befestigt
ist und so weit in die Kupplung hineinreicht, daß er auf die Sperrwälzchen 15 einwirken
kann.
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Der Ring i2 und die Rolle io bilden somit zusammen mit den Sperrwälzchen
15 eine in beiden Drehrichtungen wirkende Freilaufkzpplung.
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Mit dem Ring 12 dieser Kupplung ist eine Hülse 18 fest verbunden.
An dieser ist ein Rohr i9 befestigt, welches weiterhin eine Haube 2o trägt und seinerseits
über ein Raihrstück 6 mit einer Haube 21 und einem Rohr i9" verbunden ist. Die Teile
i9, 2o, 6, 21 und i9" bilden zusammen ein um die Achse der Welle 3 drehbares Schwenkgestell
für die Befestigung der Tragstränge 5. Über das bei 22 drehbar gelagerte Rohr i9,
können weitere Schwenkgestelle an geeigneten Stellen angeschlossen sein.
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Zwischen den Hauben 20 und 21 des Schwenkgestells ist die Aufzugtrommel2
angeordnet, und zwar so, daß sie mit der Welle 3 un.drehbar verbunden ist. Die Trommel
2 ist durch ein Zwischenlager 23 abgestützt und weist die Auflage 22 für das Rohr
i9" auf. Im Boden des Gehäuses 7 ist die Achse für eine Leitrolle 24 gelagert, über
welche der Aufzugstranig i so geführt ist, daß er sich an den Wandungen des Gehäuses
7 nicht scheuern kann.
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Wird nun die. Aufzugwelle 3 auf irgendeine Weise, beispielsweise durch
Lockern der sich auf der Trommel 23 aufrollenden Zuggurte 26, unter dem Einfluß
des Eigengewichtes der Stores gedreht, und zwar in entgegengesetztem Sinne zu der
in Fig.4 durch Pfeil angedeuteten Richtung, so gelangt sofort eines der beiden Sperrwälzchen
15 durch Auflaufen auf der durch die Ausnehmung 13 gebildeten Auflaufkurve in Klemmstellung
und nimmt den Ring 12 und damit die Hülse 18 und über diese das ganze Schwenkgestell
H mit, bis das betreffende Wälzehen gegen den Auslösestift 17 stößt. Hierdurch wird
die Sperrung zwischen der Rolle io und dem Ring 12 wieder gelöst, so daß sich der
letztere frei um die erstere drehen kann. Dadurch ist aber auch die Verbindung zwischen
der Aufzugwelle 3 rund dem Schwenkgestell H aufgehoben, so, daß letzteres bei Weiterdrehung
der Aufzugweile in der beim Lösen der Kupplung eingenommenen Stellung verharrt,
wogegen die Trommel 2 zusammen mit der Welle weitergedreht und dadurch im vorliegenden
Beispiel der Stores gesenkt werden kann.
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Durch Festhalten der Zuggurte 26 kann nun das Senken der Stores an
einer beliebigen Stelle unterbrochen werden. Wird nun mittels Zug an der Gurte 26
die Welle im entgegengesetztem Sinn, also in Richtung des in Fig.4 eingezeichneten
Pfeiles gedreht, eo gelangt das andere Sperrwälzchen 15 in der Ausnehmung 14 sofort
in Klemmstellung, so daß die Aufzugwelle das Schwenkgestell wiederum mitnimmt. Hierdurch
wird das Verschwenken dar Lamellen in die gewollte Lage bewirkt. Bai weiterem Zug
an der Gurte 26 schlägt das Wälzehen 15 gegen den Auslösestift 17, wodurch, die
Kupplung wieder gelöst wird, das Schwenkgestell in der zuletzt erreichten Stellung
stehentleibt und der Stores durch Aufwickeln der Zugstränge auf den Trommeln 2 gehoben
wird.
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Das Ausmaß des genannten Schwenkwinkels richtet sich hierbei nach
der gegenseitigen. Stellung der Ausnehmungen 13, 14 für die Wälzehen. 15.
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Fig. 2 zeugt eine Ausführungsform, bei welcher je eine auf der Aufzugwelle
3" festsitzende Trommel 2Q direkt mit dem zugehörigen Schwenkgestell gekuppelt ist.
Eine Rohrverbindung zwischen mehreren Schwenkgestellen ist somit in diesem Falle
nicht nötig. Die entgegengesetzt gerichteten Aussparungen zur Aufnahme der Sperrwälzchen
15Q befinden sich direkt im Innenumfang des Schwenkgestells 28, welches auf entsprechenden
Gleitflächen der Trommel2Q drehbar gelagert ist. Der Stift 17, sorgt wiederum für
das Lösen der Kupplung. Sofern die Welle 3" in einer den vorangegangenen entgegengesetzten
Richtung gedreht wird, nimmt sie die Trommel 2" mit, eines der Wälzehen 15" gelangt
sofort in Klemmstellung und nimmt dadurch auch das Schwenkgestell 28 mit,
bis die Auslösung erfolgt. Nach Erreichung der Auslösestellung kann durch Weiterdirehen
in der gleichen Richtung der Lamellenstores beliebig weiter gehoben bzw. gesenkt
werden.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 liegen bestimmte Teile der Aufzugwelle
3, innerhalb der Breite der Stores frei. Dies ermöglicht das Anbringen einer auf
der Welle sitzenden Aufzugtrommel29, auf welche die Aufzugkordel 3o aufgewickelt
wird. Zweckmäßigerwei-se ist die Trommel 29 mit schraubenartig angeordneten Rillen
36 für die Aufnahme der einzelnen Wicklungen für die Kordel 30 versehen.
In diesem Falle wird die Kordel über eine Umlenkrolle 32 geleistet, woben das Lager
für diese Umlenkrolle nach Maßgabe
des aufgewickelten Teiles der
Kordel 3o auf der Trommel 29 in Längsrichtung verschiebbar. ist und die Verschiebung
durch einen, in die Rillen eingreifenden Finger herbeigeführt wird. Die Zugkordel
30 wird über eine weitere Undenkrolle 31 nach unten geführt. Wenn genügend
Platz vorhanden ist, kann die Anordnung auch so getroffen werden, daß das -die Umlenkrolle
tragende Lager 33 feststeht und mittels eines Fingers 34 in die Rillen 36 ein-.
greift und die Aufzugtrommel :29 auf der Welle 3a axial längs verschiebbar gelagert
ist, um je nach der Drehrichtung ein Hin- oderHerwandern der undrehbar auf
:der.Welle 3a, sitzenden Aufzugtrommel 29 nach: Maßgabe des aufgewickelten Teils
der Aufzugkömdiel 3o zu bewirken.
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Diese Anordnungen bringen den großen Vorteil mit sich, daß :neben
dem Gehäuse 7 .nicht noch ein größerer Raum für die Aufnahme -einer Wickeltrommel
25 ausgespart werden muß.
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In Fig.5 ist eine Ausführung gezeigt, bei welcher das Schwenkgestell
H auf der Aufzugwelle 3b um den Betrag X exzentrisch gelagert ist, und zwar derart,
daß der Tragstrang 5 auf der Einlaufseite des Zugstranges i ein Übergewicht bewirkt.
Dieses Übergewicht ist deshalb von Vorteil, weil dadurch der gelöste Freilauf an..
einer Bewegung in: die Sperrstellung infolge Mitnahme durch die drehende AufzugtramMel
2b gehindert wird. Dies ist vor altem in der fast ganz herabgelassenen Storesstellung
wichtig, wo das Moment des Aufzugstranges immer kleiner wird.
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Um ein sofortiges Ansprechen des Schwenkgestelles H auf eine Bewegung
der Aufzugwelle zu erreichen, ist beim Beispiel nach Fig. 5 jedem Sperrwälzchen
15 eine Druckfeder 15b zugeordnet-