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Schaltungsanordnung zur Richtung ungerichteter, induktiv gekoppelter
Verbindungsleitungen in Fernmeldeanlagen, insbesondere Fernsprechanlagen, mit Wählerbetrieb
Die Erfindung bezieht sich auf induktiv gekoppelte Verbindungsleitungen in Fernmeldeanlagen,
die erst bei ihrer Belegung über einen bestimmten Zugang gerichtet, d. h. zu einem
entsprechenden Ausgang am ankommenden, Ende der Leitung durchgeschaltet werden.
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Bei bekannten Anordnungen dieser Art erfolgt die Richtungsausscheidung
entweder durch Gleichstrom, was jedoch nur bei Verbindungsleitungen möglich ist,
die nicht durch Übertrager abgeriegelt sind, oder durch Aussendung von Wechselströmen
verschiedener Frequenzen je nach dem belegten Zugang am abgehenden Ende. Diese bekannten
Anordnungen haben den Nachteil, daß nur zwischen einer geringen Anzahl von Verkehrsrichtungen
unterschieden werden kann bzw. eine große Anzahl von Wechselstromquellen verschiedener
Frequenz vorgesehen sein muß. Außerdem bereitet die Abstimmung der Empfangseinrichtungen
auf bestimmte Frequenzen oder Frequenzgernische erhebliche Schwierigkeiten und erfordert
einen großen Aufwand an hochwertigen Schaltmitteln: Eine andere bekannte Anordnung
benutzt zur Richtungswahl an beiden Enden der Verbindungsleitung Wähler, von denen
sich der am abgehenden Ende befindliche auf den belegten Zugang einstellt
und
ein diesem zugeordneter Stromstoßsender eine dem belegten Zugang entsprechende Anzahl
von Gleichstromstößen zur Einstellung des Wählers am ankommenden Ende der Leitung
aussendet. Werden derartige Wähler zur Ausscheidung einer großen Zahl von Verkehrsrichtungen;
z. B. zehn, verwendet, so tritt der Nachteil ein, daß die Belegungszeit verhältnismäßig
groß wird und damit die Gefahr entsteht, daß die nächste Nummernstromstoßreihe verstümmelt
wind.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Belegungszeit erheblich
herabzusetzen und damit die Ausscheidung einer großen Zahl von Verkehrsrichtungen
in der Pause zwischen zwei Einstellstromstoßreihen sicher zu gewährleisten. Dies
wird dadurch erreicht, daß dem abgehenden Ende der Verbindungsleitung eine schnell
wirkende Wählereinrichtung zugeordnet ist, die in Abhängigkeit des belegten Zuganges
zur Verbindungsleitung die Aussendung einer entsprechenden Anzahl induzierter Gleichstromstöße
wechselnder Richtung über die Verbindungsleitung herbeiführt, die am ankommenden
Ende der Leitung eine die Verkehrsrichtung kennzeichnende Wählereinrichtung um eine
der Anzahl aufgenommener Induktionsstöße entsprechende Zahl von Schritten fortschalten.
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Die Einstellung von Wählern durch Induktionsstöße wechselnder Richtung
ist an sich für Gesellschaftsleitungen bekannt. Hier werden die Schaltwerke an den
einzelnen Stationen durch mit dem Kurbelinduktor der anrufenden Station gegebene
Morsezeichen .gesteuert. Um von der Dauer der Zeichen, d. h. von der Geschwindigkeit
der Kurbeldrehung, unabhängig zu sein, werden an den Empfangsstellen die Schaltwerke
entsprechend der Zahl der empfangenen Wechsel verstellt.
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Demgegenüber ist nach der Erfindung für die Richtungsausscheidung
dem abgehenden Ende einer Verbindungsleitung eine schnell wirkende Wählereinrichtung
zugeordnet, die entsprechend dem belegten Zugang eine bestimmte Anzahl induzierter
Gleichstromstöße wechselnder Richtung zwecks Einstellung eines die Verkehrsrichtung
bestimmenden Wählers am ankommenden Ende der Verbindungsleitung aussendet. Dies
hat den Vorteil, daß die für die Übertragung des Richtungskennzeichens erforderliche
Zeit gegenüber den bekannten Anordnungen zur Ausscheidung einer großen Zahl von
Verkehrsrichtungen erheblich herabgesetzt wird.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ,dargestellt,
auf das sie jedoch nicht beschränkt ist.
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Die Fig. i zeigt die Übertragung am abgehenden Ende der Verbindungsleitung,
die beispielsweise über einen vorgeordneten Gruppenwähler erreicht werden kann.
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In der Fig. 2 ist die Übertragung am ankommenden Ende der Leitung
dargestellt, über die j e nach der Größe des Fernsprechamtes weitere Gruppenwähler
oder auch Leitungswähler unmittelbar erreicht werden können. Als schnell laufende
Wählereinrichtung findet in demdargestellten Ausführungsbeispiel ein Motorwähler
mit Einzelschrittsteuerung Verwendung. Diese bekannten Wähler besitzen ein aus zwei
senkrecht zueinander stehenden Elektromagneten bestehendes Antriebssystem, zwischen
deren Polen sich ein Drehanker befindet. Die Achse des Drehankers wirkt über ein
Rädergetriebe auf eine die Schaltarme des Wählers tragende Welle ein. Durch abwechselnde
Erregung der beiden Elektromagnete werden die Schaltarme von Kontakt zu Kontakt
fortgeschaltet, während die Stillsetzung des Wählers durch gleichzeitige Erregung
beider Magnete erfolgt.
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Es sei nun die Wirkungsweise des dargestellten Ausführungsbeispieles
im einzelnen beschrieben. Zu diesem Zweck wird zunächst angenommen, d.aß die in
Fig. i dargestellte Übertragung am abgehenden Ende rder Verbindungsleitung über
den Zubang 2, z. B. über die zweite Dekade eines vorgeordneten Gruppenwählers, belegt
wird. In diesem Fall liegt an der Belegungsader c2 ein +-Potential, so daß über
den Widerstand Wie und über den Schaltarm M II des der Übertragung zugeordneten
Motorwählers in seiner Ruhestellung das Relais C anspricht. Es schließt über seinen
Kontakt ic einen vom Schaltarm MII unabhängigen Haltestromkreis für sich selbst
und schaltet über die Kontakte :2 c und 3 za die Relais D und E ein. Die über den
Kontakt .4n zu diesem Relais parallel liegende Wicklung II des Relais H erhält infolge
des vorgeschalteten hochohmigen Widerstandes Wi i2 nur einen zur Vormagnetisierung
dienenden geringen Strom, der nicht ausreicht, um den Anker des Relais zum Anzug
zu bringen. Die Relais D und E dagegen sprechen an, so daß über die Kontakte :2
c, 14 c, 6 e und 71z die Wicklung II des Relais A eingeschaltet wird. Beim Ansprechen
des. Relais E wurde ferner ein Stromkreis vom +-Pol der Batterie über die Kontakte
io e, i i ca, Primärwicklung des Rinb-übertragers Ue i und über die Kontakte
i 2 a und 13 c zum --Pol der Batteriegeschlossen. Dieser Strom erzeugt -in der Sekundärwicklung
einen Induktionsstoß negativer Richtung, der auf die Adern La
und Lb der Verbindungsleitung
übertragen wird und als sogenannter Reinigungsimpuls in bekannter Weise zur Beseitigung
einer eventuellen Restpolun:g der Ringübertrager dient. Kurz nach der Herstellung
des Stromkreises über die Primärwicklung des Übertragers Ue i wird dieser
beim Ansprechen des Relais A an den Kontakten i i a und 12 a wieder
unterbrochen und ein Stromfluß entgegengesetzter Richtung vom +-Pol der Batterie
über den Schaltarm HIV des Motorwählers, Kontakte 26u und 25a, Primärwicklung des
Ringübertragers, Kontakte 2¢a und 23u, Schaltarm M III, Widerstand Wi ii zum --Pol
der Batterie hervorgerufen, der in der Sekundärwicklung des Ringübertragers einen
positiven Induktionsstoß erzeugt. Gleichzeitig kommt folgender Stromkreis für das
Relais V zustande: +-Pol der Batterie, Kontakte 2 e, 1¢c, 6e,
15
e, 16 a, 171z, Wicklungen I und II des Relais V zum --Pol der Batterie. Das
Relais V spricht an und schließt an seinem Kontakt 18v seine Wicklung I kurz, wodurch
.der Anker dieses Relais eine Abfallverzögerung erhält. Es stellt ferner folgenden
Stromkreis
für den Magnet lf2 des Motorwählers her: Erde, Kontakte i9 v, 20U, 21M2,
Wicklung des Magnets l12, --Pol der Batterie. Die Schaltarme MI bis MVI des Motorwählers
machen einen Schritt, wodurch der Kontakt 22 TK 1
geschlossen und der
Kontakt 2r m2 geöffnet wird. Die Steuerung dieser Kontakte erfolgt mechanisch
durch die Wählerwelle. Gleichzeitig kommt folgender Stromkreis über die Primärwicklung
des Übertragers Ue i zustande: +-Pol der Batterie, Schaltarm M III in Stellung 2,
Kontakte 23u, 24a, Primärwicklung des Übertragers Ue i, Kontakte 25a, 26u, Schaltarm
llIV des Motorwählers in Stellung 2, Widerstand Wi i i, --Pol der Batterie. Dieser
Stromfluß bewirkt in der Sekundärwicklung die Erzeugung eines Induktionsstoßes negativer
Richtung. Durch den über den Kontakt 22 m 1 eingeschalteten Magnet 3I i werden die
Schaltarme !YII bis 11I VI des Motorwählers um einen weiteren Schritt fortgeschaltet,
wodurch der in dem eben beschriebenen Stromkreis über die Primärwicklung des Übertragers
Ue i fließende Strom umgekehrt und in der Sekundärwicklung ein Induktionsstoß positiver
Richtung erzeugt wird. Über den Schaltarm MI in Stellung 3 und über den Kontakt
27u liegt nunmehr die Wicklung I des Relais H
parallel zum Widerstand
Wie. Das über seine Wicklung II vormagnetisierte Relais H spricht daher schnell
an und schaltet über seinen Kontakt 28 h die Magnete 111 und M 2 des Motorwählers
parallel, so daß der Wähler zum Stillstand kommt. Über die Kontakte 2 c,
14c, 6e, 15e, 16a und 29b wird das Relais N eingeschaltet,
dessen Anker infolge des parallel liegenden Kondensators Co eine leichte Ansprechverzögerung
besitzt. Durch Öffnen des Kontaktes 3n wird der Stromkreis für die Wicklung I des
Relais E, das zunächst noch über seine Wicklung II und Kontakt 31a gehalten wird,
und für das Relais D unterbrochen und durch Schließen des Kontaktes 3ou ein nur
vom Kontakt 2 c abhängiger Haltestromkreis für das Relais N hergestellt. Bei seinem
Ansprechen unterbricht das Relais N durch Öffnen des Kontaktes 7,n den Stromkreis
für die Wicklung 1I des Relais A, so daß dieses Relais abfällt und an seinem Kontakt
31 a auch den Haltestromkreis für die Wicklung II des Relais E unterbricht. Während
der Abfallzeit des Relais E besteht folgender Stromkreis: +-Pol der Batterie, Kontakte
io e, i i a, Primärwicklung des Übertragers Ue i, Kontakte i2 a, 13e, --Pol der
Batterie. Dieser Stromfluß erzeugt in der Sekundärwicklung des Übertragers Ue i
einen negativen Induktionsstoß. Über den Kontakt 321Z wurde beim Ansprechen des
Relais N auch das Relais U
eingeschaltet, das an seinem Kontakt 2o
u die Stromkreise für die Magnete 1l1 i und M2 des Motorwählers unterbricht und
über seinen Kontakt 33 u die Wicklung I des Relais A zwecks Übertragung der ankommenden
Nummernstromstöße an die a-Ader anlegt. Durch Öffnen des Kontaktes 27 u
wird
auch der Stromkreis für die Wicklung I des Relais H unterbrochen, während das Relais
C über den Widerstand Wi 2 erregt bleibt. Da beim Ansprechen des Relais
H der Kontakt 17 h geöffnet wurde, fällt schließlich auch das Verzögerungsrelais
h ab, so daß nur noch die Relais C, N und U
erregt bleiben. Es wurden also
bei der Belegung des Zuganges c 2 zur abgehenden Übertragung in der Verbindungsleitung
La-Lb außer dem Reinigungsimpuls drei kurz aufeinanderfolgende Induktionsstöße wechselnder
Richtung, nämlich ein positiver, ein negativer und wieder ein positiver, und nach
einer kurzen Pause ein weiterer negativer Induktionsstoß erzeugt.
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Bevor nun mit der Erläuterung der Vorgänge am abgehenden Ende der
Verbindungsleitung fortgefahren wird, soll zunächst die Wirkungsweise der Übertragung
am ankommenden Ende (Fig. 2) beschrieben werden. Der beim Ansprechen des Relais
E (Fig. i) erzeugte Reinigungsimpuls negativer Richtung bleibt ohne Wirkung auf
das die Sekundärseite des Übertragers Ue 2 überbrückende polarisierte Relais
P, da sich dieses in der Ruhelage befindet, aus der es nur durch einen positiven
Induktionsstoß gebracht werden kann. Trifft ein solcher nach dem Ansprechen des
Relais A (Fig. i) am ankommenden Ende der Leitung als Belegungsimpuls ein, so legt
das Relais P seinen Anker in die Arbeitslage um. Dadurch kommt über die Kontakte
36 p und 37u i ein Stromkreis für das Relais H i zustande. Dieses schaltet
durch Schließen seines Kontaktes 38 h i das Verzögerungsrelais C i über den Widerstand
Wi 15 ein. Relais C i schließt am Kontakt 39 c i über den Kontakt 40 h i einen Stromkreis
für die Wicklungen I und II des Relais hi. Hierdurch werden die Magnete Wi und W:2
des Motorwählers über die Kontakte 4i v i, 42U4 43h I bzw. 44W2 vorerregt.
Der dem Belegungsimpuls folgende erste (negative) Richtungsstromstoß legt den Anker
des Relais P wieder in die Ruhelage zurück, so daß das Relais H i ausgeschaltet
wird. Infolge Unterbrechung des Kontaktes 43 h i steht nunmehr nur noch der Magnet
W2 des Motorwählers unter Strom, und der Wähler macht einen Schritt, durch den auch
der Kontakt 487,d geschlossen -und der Kontakt 44w2 geöffnet wird. Jetzt sind wieder
beide Magnete Wi und W2 eingeschaltet, so daß der Wähler stehenbleibt. Beim Eintreffen
des zweiten (positiven) Richtungsstromstoßes wird der Anker des Relais P wieder
umgelegt und damit das Relais H i über den Korntakt 36 p wieder eingeschaltet.
Der über den Kontakt 49 c 1 verlaufende Stromkreis für-den Elektromagneten W 2 des
Motorwählers wird am Kontakt 5o h i unterbrochen, während der Magnet W i über die
parallel geschalteten Kontakte 43 h 1 und 48 w i unter Strom steht. Der Motorwähler
macht also einen weiteren Schritt. Da nun eine kurze Pause :bis zum Eintreffen des
letzten Induktionsstoßes entsteht, sprich über den Schaltarm WV .und Kontakt 45
h i das Relais S an, .das durch Parallelschaltung des Kondensators Co i zu seiner
Wicklung leicht ansprechverzögert ist. Über die Kontakte 39 c 1 und 51 s wird das
Relais B eingeschaltet, welches schnell anspricht, da die Parallelschaltung des
Kondensators C02 durch den geöffneten Konta'kt46s aufgehoben ist.
Überseinen
Kontakt 52 b stellt Relais Beinen Haltestromkreis für sch selbst her und schließt
am Kontakt 53 b über die Wicklungen I und II des Relais T
sowie über
den Schaltarm W III des Motorwählers einen Prüfstromkreis zur Ader c 12. Das Relais
T spricht bei freier Leitung an und schaltet über seine Kontakte 54 t und 55 t die
Sprechadern der Übertragung zu den Schaltarmen W I und W II des Motorwählers
und damit zu den Adern a 2 und b 2
des nachfolgenden Wählers der gewünschten
Richtung durch. Gleichzeitig wird am Kontakt 56 t die hochohmige Wicklung II des
Relais T zwecks Sperrungder belegten Leitung kurzgeschlossen und über die Kontakte
57 t und 58 b das Relais U i eingeschaltet. Durch Öffnen seines
Kontaktes 42 if i trennt dieses Relais die Stromkreise für die Magnete W i und T1'2
auf und bereitet am Kontakt 59 u i den Stromkreis für das Übertragungsrelais
A i vor. Der nach dem Ansprechen des Relais S eintreffende Induktionsstoß negativer
Richtung legt den Anker des Relais P in die Ruhestellung zurück, so daß der Stromkreis
.des Relais H r am Kontakt 36 p unterbrochen -wird, bevor der Kontakt 37u
i geöffnet und der Kontakt 59 u i geschlossen worden ist. Eine Beeinflussung der
Antriebsmagnete W i und W2 des Motorwählers .durch Öffnen des Kontaktes 43 h i wird
durch die Kontakte 75s und 76b verhindert, die unter allen Umständen die Parallelschaltung
der Magnete 1,1 i und 16I2 bis zum Öffnen des Kontaktes 42 U i aufrechterhalten.
Beim Abfall des Relais H i wird am Kontakt 45 h i der Stromkreis für das Relais
S unterbrochen. In .der Übertragung (Fig. 2) am ankommenden Ende der Leitung bleiben
daher nur die Relais C i, B, T und U i erregt.
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Sollte infolge Kennzeichnung der Richtungen i, 3, 5, 7 oder 9 außer
dem Reinigungs- und Belegungsimpuls eine ungerade Anzahl von Induktionsstößen von
der abgehenden Übertragung über die Leitung zur Aussendung gelangen, so befindet
sich das polarisierte Relais P der ankommenden Übertragung (Fig. 2) am Ende der
Richtungsstromstöße in der Ruhelage, in der Relais H i abgefallen ist. In diesem
Fall kann in der kurzen Pause bis zum Eintreffen des Schlußimpulses das Relais S
nicht ansprechen. Dagegen -wird über die Kontakte 39 c i und 77 h i das Relais
B; dessen Anker infolge Parallelschaltung des Kondensators Co 2 über Kontakt 46
s ebenfalls eine kleine Ansprechverzögerung besitzt, betätigt und leitet die gleichen,
oben schon beschriebenen Vorgänge ein. Der Schlußimpuls negativer Richtung, der
während :der Abfallzeit des Relais E in der abgehenden Übertragung (Fig. i) erzeugt
wird, verläuft wirkungslos, da das Relais P (Fig. 2) nur durch einen positiven Stoß
aus der Ruhestellung gebracht werden kann.
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Laufen nun am abgehenden Ende weitere, von der anrufenden Stelle ausgesandte
Nummernstrom- j Stöße zur Einstellung der am ankommenden Ende belegten Wähler der
gewünschten Verkehrsrichtung ein, so wird das Relais A (Fig. i) bei jedem Stromstoß
vorübergehend erregt und schließt über seine Kontakte 24a und 25a einen Stromkreis
für die Primärwicklung des Übertragers Ue i, wodurch in der Sekundärwicklung ein
Induktionsstoß positiver Richtung erzeugt wird. Fällt das Relais A wieder ab, so
wird die Stromrichtung in der Primärwicklung des Übertragers. Ue i über die Kontakte
io e, i i a
bzw. 13 e, 12 a umgekehrt und damit ein Induktio.nsstoß
entgegengesetzter Richtung in der Sekundärseite erzeugt. Die beim Abfall des Relais
E an der Primärwicklung des Übertragers bestehende Spannung wird, da das Relais
B während einer Stromstoß-,reihe erregt bleibt, durch den Gleichrichter GR aufgenommen,
ohne .daß ein -weiterer Stromstoß in der Sekundärwicklung erzeugt wird. Diese Vorgänge
wiederholen sich bei jedem vom Relais A aufgenommenen Stromstoß. Die Induktionsstöße
beeinflussen in der ankommenden Übertragung (Fig.2) das polarisierte Relais P, das
mittels seines Kontaktes 36p über den Kontakt 59 2c i das Relais A i entsprechend
oft betätigt. Über den Kontakt 6o a i werden die aufgenommenen Stromstöße zu den
nachgeordneten Wählereinrichtungen weitergegeben und über den Kontakt Eia i das
Relais Vi eingeschaltet. Folgen die Nummernstromstöße nur kurze Zeit nach Beendigung
der Stromstöße zur Kennzeichnung der Verkehrsrichtung, so ist das Relais hi noch
erregt, da es infolge Kurzschlusses seiner Wicklung I am Kontakt 62 v i seinen Anker
verzögert abfallen läßt. Über den Kontakt 63v i und den Widerstand Wi 14 wird in
bekannter Weise das Steuerpotential an die b -Ader zu den nachgeordneten Wählern
angelegt.
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Ist das Gespräch beendet und legt der anrufende Teilnehmer seinen
Hörer auf, so wird der über die Belegungsader c2 bestehende, Stromkreis unterbrochen
und damit das Relais C zum Abfall gebracht. Über die Kontakte 64c, 65 d und 66-z
spricht das Relais A an und bewirkt die Aussendung eines positiven Induktionsstoßes
über die Verbindungsleitung Ld-Lb. Das über den Kontakt 3 i a eingeschaltete Relais
E stellt am Kontakt 8 e einen Stromkreis für das Relais B her, .das durch Schließen
seines Kontaktes 33 b den Gleichrichter GR vorbereitend an die b-Ader anschaltet.
Durch Öffnen des Kontaktes 2 c wird der Stromkreis für das Relais N unterbrochen,
das infolge des parallel geschalteten Kondensators Co eine bestimmte Abfallverzögerung
besitzt. Es unterbricht an seinem Kontakt 32n den Stromkreis für das Relais U. Das
Relais N öffnet bei seinem Abfall am Kontakt 66-z den Stromkreis für das Relais
A; so daß nunmehr über die Kontakte io e, i i a, 12 a und 13 a ein
Induktionsstoß entgegengesetzter Richtung in der Verbindungsleitung erzeugt wird.
Dieser ist beim Abfall des Relais E beendet. Die dann noch am Übertrager Ue i vorhandene
Spannung wird vom Gleichrichter GR aufgenommen, der infolge des verzögerten Ankerabfalls
vom Relais B über den Kontakt 33 b
noch eine Zeitlang parallel zur
Primärwicklung des Übertragers Ue i liegt. Beim Abfall des Relais C wird über die
Kontakte 67 d und 68 c sowie über den Schaltarm 11V und Segment 69 des Motorwählers
das Relais V eingeschaltet, das durch Schließen seines Kontaktes igv den Motorwähler
anläßt, sobald Relais U abgefallen ist. Die Antriebsmagnete
M i
und M2 des Motorwählers werden mit Hilfe der Kontakte 21 m 2 .und
22 m i so lange abwechselnd eingeschaltet, bis der Motorwähler die Ruhestellung
erreicht hat. In diesem Augenblick sind die beiden Magnete über den Schaltarm M
VI in der o-Stellung und über den Kontakt 7o d gleichzeitig eingeschaltet,
so daß der Wähler stehentleibt. Am Schaltarm M V wird in der o-Stellung der Stromkreis
für das Relais h unterbrochen, so daß auch dieses abfällt und durch Öffnen des Kontaktes
igv die Magnete M i und M 2 ausschaltet.
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Am ankommenden Ende der Verbindungsleitung wird in Fig. 2 durch den
Auslöseimpuls das Relais P erregt, das über seinen Kontakt 36 p und den Kontakt
59u i das Relais A i einschaltet. Durch Schließen des Kontaktes 61 a i,wird über
den Kontakt 39c i ein Stromkreis für das Relais 1i hergestellt, so daß nunmehr das
Relais C i über die Kontakte 71 a i und 72 v i kurzgeschlossen ist. Dieser
Kurzschluß dauert so lange, daß er die Verzögerungszeit des Relais C i überbrückt
und dieses Relais daher abfällt. Es öffnet am Kontakt 39 c i den Stromkreis für
das Relais B, das an seinem Kontakt 53 b den Belegungsstromkreis für den nachgeordneten
Wähler unterbricht und damit dessen Auslösung bewirkt. Gleichzeitig fällt das Relais
T ab und hebt durch Öffnen seiner Kontakte 54 t und 55 t die Durchschaltung
zu den Schaltarmen W I und W II auf. Da nunmehr auch das Relais
U i :infolge Öffnens der Kontakte 57 t und 58b abfällt, kann der Motorwähler
den Heimlauf antreten. Mit Hilfe der Kontakte q.8 w i und 44w2 werden die Antriebsmagnete
W i .und W 2 des Motorwählers abwechselnd eingeschaltet, so daß dieser
seine Schaltarme so lange fortschaltet, bis der Schaltarm W VI in der o-Stellung
diese Magnete wieder parallel schaltet. Gleichzeitig hat der Schaltarm W IV seine
o-Stellung erreicht, so daß das Relais Vi abfällt und durch Öffnen seines Kontaktes
41 v i die Stromkreise der Magnete W i und W 2
unterbricht.
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Aus der vorstehenden Beschreibung ist also ersichtlich, daß die Belegungszeit,
während der die zur Richtungsausscheidung dienenden Stromstöße über die Verbindungsleitung
übertragen werden, sehr niedrig gehalten werden kann. Dies ist insbesondere auf
die Verwendung von Induktionsstößen wechselnder Richtung :zurückzuführen, die auch
bei sehr schneller Aufeinanderfolge eine absolut sichere Übertragung ermöglichen.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die Verwendung eines
Motorwählers, wie er im Ausführungsbeispiel gezeigt isst, als schnell laufenden
Wähler beschränkt. Es können vielmehr auch Relaiswähler in den Übertragungen am
abgehenden und ankommenden Ende Verwendung finden, die sowohl beim Ansprechen als
auch beim Abfallen des Sende-bzw. Empfangsrelais um je eine Schaltstellung weitergeschaltet
werden. Auch -die Verwendung von zwei Drehwählern, die abwechselnd bei jedem Induktionsstoß
einen Schritt machen, d. h. also für die Richtung io um je fünf Schritte fortgeschafet
werden, ist für den Zweck der schnellen Übertragung von Induktionsstößen zur Richtungsausscheidung
durchaus möglich, wenn sie auch gegenüber dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel
einen größeren Aufwand erfordert.