DE916224C - Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Kondensationsprodukten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Kondensationsprodukten

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DE916224C
DE916224C DEF6327A DEF0006327A DE916224C DE 916224 C DE916224 C DE 916224C DE F6327 A DEF6327 A DE F6327A DE F0006327 A DEF0006327 A DE F0006327A DE 916224 C DE916224 C DE 916224C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning
    • C14C3/08Chemical tanning by organic agents
    • C14C3/18Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Kondensationsprodukten Die Löslichkeit synthetischer phenolischer Kondensationsprodukte in Wasser beruht meistens auf dem Vorhandensein von Sulfongruppen (anionische Kondensationsprodukte) ; in vielen Fällen genügt auch die Häufung phenolischer OH-Gruppen, um die Wasserlöslichkeit zu bewirken. Das Patent 872 946 betrifft auch phenolische Kondensationsprodukte, deren Löslichkeit jedoch auf der Salzbildung gebundener aminischer Gruppen beruht; bei ihnen ist im Vergleich zu den S03H-haltigen Kondensationsprodukten Ladungsumkehr eingetreten (kationische Kondensationsprodukte).
  • Natürlich vorkommende (höhenmolekulare) phenolische Kondensationsprodukte verdanken ihre Löslichkeit der Häufung phenolischer und alkoholischer OH-Gruppen. Zwei weit verbreitete phenolische Kondensationsprodukte, der in einigen Hölzern vorkommende Quebracho ordinary und das in Hölzern weitest verbreitete unlösliche hochmolekulare Lignin, können durch die Umsetzung mit Bisulfiten in lösliche Sulfonsäuren übergeführt werden. Diese pflanzlichen höhenmolekularen phenolischen Kondensationsprodukte haben als Gerbstoffe und Hilfsgerbstoffe große technische Bedeutung erlangt. Pflanzliche kationische Gerbstoffe sind dagegen unbekannt.
  • Es wurde nun gefunden, daß man aus ein und denselben wasserunlöslichen phenolischen Kondensationsprodukten, im folgenden kurz Vorprodukte genannt, in einfacher Weise zu jeder der oben aufgezählten Arten wasserlöslicher phenolischer Kondensationsprodukte gelangen kann. Dies geschieht einfach durch Erhitzen der weiter unten erläuterten Vorprodukte in Gegenwart von 'Wasser mit i Mol oder weniger Salzen der schwefligen - Säure oder mehrwertiger Phenole oder Salzen aromatischer Basen, wobei die Menge von i blol oder weniger bezogen ist auf die Menge der bei der Herstellung der Vorprodukte eingesetzten Aldehyde.
  • Die als Vorprodukte bezeichneten wasserunlöslichen hochmolekularen Kondensationsprodukte erhält man durch Kondensieren von 2 Mol Resorcin mit i bis 1,5 Mol a, ß-ungesättigter Aldehyde, insbesondere Acrolein und Crotonaldehyd, in konzentriert wäßriger Lösung der Reaktionsteilnehmer unter Verwendung von Mineralsäuren als Katalysatoren. In mehr oder weniger starker exothermer Reaktion erstarrt das gesamte Reaktionsgemisch einschließlich des Wassers zu einem bei ioo' noch etwas weichen, bei Raumtemperatur harten amorphen Produkt. Diese Kondensationsprodukte sind in Wasser und meist in organischen Lösungsmitteln unlöslich, im allgemeinen auch in verdünntem Alkali, quellen aber darin auf, besonders stark, wenn sie durch Trocknen weitgehend wasserfrei gemacht worden sind. Mit überschüssigem konzentrierten Alkali tritt allmählich Lösung ein. In organischen Lösungsmitteln, wie in Alkoholen, Äthern, Estern, bilden sich diese Polykondensate in ungleich heftigerer Reaktion, so daß man unter stärkerer Verdünnung und Kühlung arbeiten muß.
  • Die Bildung solcher unlöslicher amörpher Zwischenprodukte scheint auf Resorcin als einzigem Polyphenol in Alleinkondensation beschränkt zu sein, doch können durch Vorversuche zu ermittelnde Anteile des Resorcins gegen andere Phenole,-besonders mehrwertige Phenole, ausgetauscht werden.
  • Bei diesen Umsetzungen entstehen primär vermutlich i, i-bis-(Dioxyphenyl)-propen-2- bzw. -buten-2, die rasch zu den unlöslichen Vorprodukten polymerisieren.
  • Die erfindungsgemäße Überführung dieser wasserunlöslichen Vorprodukte in wasserlösliche Produkte geschieht meist im siedenden Wasserbad, rascher durch rückfließendes Kochen. Die Sulfitierung nimmt man in geschlossenen Gefäßen vor; auch sind hier öfters Temperaturen über ioo' erforderlich, so daß gegebenenfalls unter Druck gearbeitet werden muß. Verwendet man je i Mol eines Salzes der schwefligen Säure oder i Mol eines mehrwertigen Phenols oder i Mol eines Salzes einer aromatischen Base, bezogen auf i Mol angewendeten ungesättigten Aldehyds, so entstehen durch Depolymerisation die niedrigstmolekularen möglichen Kondensationsprodukte; benutzt man jedoch weniger als i Mol, so werden die Produkte viskoser und höhermolekularer. Man hat damit die Möglichkeit, Kondensationsprodukte wechselnder Molekülgröße und Viskosität herzustellen. Die depolymerisierenden Substanzen, die alle durch ein leicht bewegliches, saures H-Atom ausgezeichnet sind, werden an die Bruchstücke des Polymerisats addiert.
  • Die aus den Vorprodukten durch Umsetzen mit den genannten Komponenten entstehenden drei Arten wasserlöslicher Kondensationsprodukte lassen sich als Gerbstoffe verwenden und stellen die eingangs genannten drei Klassen dar, nämlich anionische S03H-haltige Gerbstoffe (rein synthetische), nur aus Polyphenolen aufgebaute Gerbstoffe (synthetische und natürliche) und die aminogruppenhaltigen kationischen Gerbstoffe (rein synthetische, Invertgerbstoffe).
  • Quebracho ordinary, der bekannteste unter den natürlichen Gerbstoffen, kann bekanntlich durch Sulfitieren zu einem für den jeweiligen Gerbprozeß erforderlichen Löslichkeitsgrad gebracht werden. Das vorliegende Verfahren bietet nun unter Verwendung der synthetischen wasserunlöslichen Produkte, der sogenannten Vorprodukte, ähnliche, aber ausgedehntere Vorteile, da dieses Verfahren nicht auf die Sulfitierung und damit auf die Herstellung anionischer Kondensationsprodukte beschränkt ist, sondern, wie bereits erwähnt; in ebenso einfacher Weise durch Umsetzung mit mehrwertigen Phenolen die Herstellung von den vegetabilischen Gerbstoffen ähnlichen Produkten gestattet, wobei durch geeignete Wahl und Menge der mehrwertigen Phenole die für die Bedürfnisse der Gerbereien erwünschten und erforderlichen Variationsmöglichkeiten bezüglich Farbe und Löslichkeit geboten sind. Und durch die gleichfalls einfach durchzuführende Umsetzung mit Salzen aromatischer Basen schließlich gelangt man zu einem neuen Typ kationischer Gerbstoffe. Diese in Alkalien und Säuren über eine unlösliche Zwischenstufe beim Neutralpunkt löslichen amphoteren Gerbstoffe fällen die beiden anderen genannten Arten von Gerbstoffen vollständig aus und können deshalb vorzugsweise als Vor- oder/und Nachgerbstoffe Verwendung finden.
  • Die neuen Gerbstoffe lassen sich sämtlich mit mehr als q. g Reingerbstoff im Liter analysieren und haben Anteilzahlen meist über 9o, oft über 95, woraus hervorgeht, daß die Umsetzung der Vorprodukte zu den wasserlöslichen Produkten nahezu quantitativ verlaufen ist. Die Leder, die man durch Verwendung der drei so erhältlichen Gerbstoffarten erhält, sind von sehr guter Beschaffenheit. Die Gerbungen und Nachgerbungen mit kationischen Gerbstoffen stumpft man zweckmäßigerweise auf einen pH-Wert gegen 5 ab. Beispiel i Die auf 15' abgekühlte Lösung von iio g Resorcin und ioo ccm Wasser wird mit 35 g technischem Acrolein vermischt und dann bei io' und Eiskühlung 2 ccm Salzsäure (i: i) unter Rühren zugesetzt. Die Temperatur steigt rasch nahe 7o'. Es wird im Wasserbad langsam weitererhitzt, der scharfe Geruch verschwindet restlos, die homogene Lösung wird immer viskoser, um nach einigen Minuten zu erstarren. Danach wird noch 1/4 Stunde weiter erhitzt. Zur Weiterverarbeitung zerteilt man das hochmolekulare unlösliche Produkt zweckmäßig in heißem Zustand. a) Sulfitierung Das so erhaltene unlösliche Produkt wird mit 50 g Natriumbisulfit und ioo ccm Wasser in einer Druckflasche im siedenden Wasserbad erhitzt. Der wäßrige Anteil wird zunächst vom unlöslichen Anteil vollständig gelartig aufgenommen, sintert dann allmählich zusammen, verflüssigt sich und wird nach etwa 2 Stunden vollständig homogen und dünnflüssig. Das Gemisch muß öfters durchgeschüttelt werden. Gesamterhitzungsdauer etwa 6 bis 8 Stunden. Das erhaltene Produkt ist beliebig in Wasser löslich. Die Sulfitierung kann auch mit der Hälfte Bisulfit bei gleicher Reaktionsdauer durchgeführt werden. Mit noch weniger Bisulfit bei gleicher Wassermenge ist es zweckmäßig, die Umsetzung bei i2o bis 13o° vorzunehmen.
  • b) Umsetzung mit einem Polyphenol Das unlösliche Vorprodukt wird mit 54 g Resorcin (oder 54 g Brenzcatechin oder 62 g Pyrogallol) unter Zusatz von 50 ccm Wasser im siedenden Wasserbad verrührt. Der wäßrige Teil wird vom unlöslichen Anteil zunächst vollständig gelartig aufgesogen, um dann rasch zusammen zu sintern und sich zu verflüssigen. Nach 2stündigem Erhitzen hat man eine ziemlich dünnflüssige, sich in allen Verhältnissen mit Wasser vermischbare Lösung. Zur Verwendung als Gerbstoff neutralisiert man die geringe Menge Mineralsäure mit Ammoniak.
  • c) Umsetzung mit dem Salz einer aromatischen Base Das unlösliche Vorprodukt wird mit 64 g salzsaurem Anilin und 6o ccm Wasser im siedenden Wasserbad verrührt. Nach Aufnahme des wäßrigen Anteils durch das unlösliche Produkt schmilzt die Masse rasch zusammen und ist bald dünnflüssig und homogen. Nach 2 ständigem Erhitzen erhält man ein Produkt mit beliebiger Löslichkeit in Wasser. Ähnlich verläuft die Umsetzung z. B. mit 9o g a-Naphthylaminchlorhydrat unter Zugabe von roo ccm Wasser. Zur Verwendung als Gerbstoff muß die als Katalysator benutzte Mineralsäure mit Ammoniak neutralisiert werden.
  • Folgende Tabelle gibt die Analysenwerte für Gerbstoffe wieder, wie sie für eine Reihe von Umsetzungen nach b) und c) gewonnen wurden
    Umsetzung Brenz- Anilin-
    a-Naphthyl- p-Chloranilin- as-m-Xylidin- _ Cumidin-
    mit catechin chlorhydrat aminchlorhydrat chlorhydrat chlorhydrat chlörhydrat
    Konzentration . 557% 55,1% 522% 41,3% 440% 496%
    Gerbstoff ...... 51,9010 51,7% 500% 40,1% 433% 45,3%
    Anteilzahl ..... 93,3 93,8 9519 97,0 98,0 914
    Säurezahl ..... 3/5,4 79/i43 61/1i8 51/i24 54/i22 56/1i2
    PH ............ 3,96 3,24 2,9 3,53 4,0 3,9
    Einwaage je
    Liter ....... 8,0 g 8,o g 910 g 10,0 g 10,0 g 10,0 g
    = Reingerbstoff
    je Liter ..... 4,i5 9 4J49 4,59 4,019 4,39 4,59
    Beispiel 2 Die Lösung von 73 g Resorcin und 42 g Pyrogallol mit ioo ccm Wasser wird bei 15° mit 35 g Acrolein technisch vermischt und bei io° und Eiskühlung mit 2 ccm Salzsäure (gleiche Volumina konzentrierter Salzsäure und Wasser) unter Rühren versetzt. Die Temperatur steigt rasch auf zwischen 65 und 70° an. Man steigert die Temperatur langsam im Wasserbad, der scharfe Geruch ist bald verschwunden, und nach einigen Minuten im siedenden Wasser erstarrt das Reaktionsgemisch. Alsdann wird noch 1/4 Stunde im lebhaft siedenden Wasserbad weitererhitzt.
  • a) Sulfitierung Das noch heiß zerteilte Vorprodukt wird mit 26 g Natriumbisulfit und =oo ccm Wasser in einer Druckflasche im siedenden Wasserbad unter öfterem Durchschütteln erhitzt. Die Umsetzung vollzieht sich unter denselben Erscheinungen wie unter Beispiel i a) angegeben. Nachdem vollständige Homogenität eingetreten ist,, wird noch i Stunde weitererhitzt. Die dünnflüssige Lösung ist beliebig mit Wasser mischbar. b) Umsetzung mit Polyphenolen Man erhitzt das Vorprodukt unter Rühren mit 55 g Resorcin und 6o ccm Wasser im siedenden Wasserbad. Unter denselben Erscheinungen wie in Beispiel i b) angegeben vollzieht sich die Umsetzung. Nach 2 Stunden erhält man ein Produkt, das beliebig in Wasser löslich ist. c) Umsetzung mit Salzen aromatischer Basen Man erhitzt das Vorprodukt mit 7i g o-Toluidinchlorhydrat und 65 ccm Wasser im siedenden Wasserbad. Unter denselben Erscheinungen wie in Beispiel i c) angegeben vollzieht sich die Umsetzung. Nach 2stündigem Erhitzen ist die Lösung beliebig mit Wasser mischbar. Zur Verwendung als Gerbstoff stumpft man die Lösung mit etwas Ammoniak ab.
  • Als Gerbstofflösungen zeigen z. B. b) und c) folgende Werte
    b) I c)
    Konzentration ..... 54,6% 529%
    Gerbstoffgehalt .... 51,00/0 497%
    Anteilzahl......... 93,3 93,8
    Säurezahl ......... 9,2 84,0
    PH analysenstark ... 3,5 3,0
    Einwaage . . . . . . . . . 9 g = 4,6 g 9 g = 4,45 g
    Reingerbstoff Reingerbstoff
    im Liter im Liter
    Beispiel 3 Die Lösung von iio g Resorcin, ioo ccm Wasser und 37 g Crotonaldehyd (Siedepunkt 99 bis 1o5°) wird bei 3o° mit To ccm Salzsäure (i: i) oder 2 ccm konzentrierter Schwefelsäure + 2 ccm Wasser unter Rühren versetzt. Die Temperatur steigt innerhalb io Minuten auf nahe 3o°, der scharfe Geruch ist rasch verschwunden, und die Lösung wird immer viskoser und erstarrt. Danach erhitzt man noch '-/,Stunde im siedenden Wasserbad bei einer Innentemperatur von 95 bis Zoo'. Zur Weiterverarbeitung zerteilt man den gebildeten Block zweckmäßig noch im heißen Zustand. a) Sulfitierung Das unlösliche Vorprodukt wird mit 25 g Natriumbisulfit und Zoo ccm Wasser im Druckrohr auf 12o° unter öfterem Durchschütteln erhitzt. Nach 6 Stunden ist die Lösung dünnflüssig homogen und beliebig mit Wasser mischbar.
  • b) Umsetzung mit Polyphenolen Man erhitzt das unlösliche Vorprodukt gemäß Beispiel rb) mit Resorcin, Brenzcatechin oder Pyrogallol. Unter denselben Erscheinungen wie dort angegeben bilden sich Lösungen, die beliebig mit Wasser vermischbar sind. Mit etwas geringeren Mengen der Polyphenole (1/2 oder 1/3) werden bei längerer Zeitdauer und Erhitzen im Ölbad viskosere Lösungen erhalten.
  • c) Umsetzung mit Salzen aromatischer Basen Das hochmolekulare Vorprodukt wird wie in Beispiel i c) angegeben mit Anilinchlorhydrat oder a-Naphthylaminchlorhydrat unter Zugabe von Wasser zu einem wasserlöslichen Produkt umgesetzt. Das Beispiel ist mannigfaltigen Variationen zugänglich (ähnlich Beispiel i c), indem die salzsauren Salze äquivalenter Mengen primärer, sekundärer und tertiärer aromatischer Basen eingesetzt werden können, die im Kern halogeniert oder methyliert sein können. Die analogen Sulfate sind nur heiß gut wasserlöslich. Will man diese so hergestellten Lösungen als Gerbstoffe oder Nachgerbstoffe verwenden, so muß die als Katalysator zugesetzte Mineralsäure neutralisiert werden.
  • Zum Beispiel zeigen einige Lösungen, als Gerbstoffe verwendet, folgende Analysenwerte:
    Umsetzung Brenz- Anilin- a-Na hth 1- Dimeth lanilin- 2-Ghlor- -tolui-
    mit g
    Bisuliit
    catechin
    Chlorhydrat
    aminch rhydratl Chlorhydrat
    dinchlorhydrat
    Konzentration . 47,0°/o 53,4% 57,2% 51,2% 824% 40,0°/o
    Gerbstoff ...... 41,6% 51,3% 52,6% 49,0% 732% 38,4%
    Anteilzahl ..... 88,4 96,4 92,0 95,8 88,8 96,o
    pH analysenstark 3,3 2,5 3,1 2,9 3,7 3,6
    Säurezahl ..... 20 25 gi 63 116 49,3
    Einwaage je
    Liter ....... 10,0 g 10,0 g 910 9 9,o g 6,o g 11,0 g
    = Reingerbstoff
    je Liter ..... 4,16 g 5,1 g 4,79 4,49 4,49 4,49
    Beispiel 4 Die Lösung von iio g Resorcin mit Zoo ccm Wasser und je 18 g Acrolein technisch und 18 g Crotonaldehyd wird bei 2o° mit 2 bis 3 ccm Salzsäure (i : i) versetzt. Die Temperatur steigt auf etwas über 50° und wird langsam im Wasserbad hochgetrieben, wobei geringe exotherme Reaktion eintritt. Der scharfe Geruch ist bald verschwunden, und die Reaktionsmasse erstarrt nach kurzer Zeit hochviskos. Danach wird noch 1/2 Stunde im siedenden Wasserbad bei einer Innentemperatur von g5° erhitzt.
  • a) Sulfitierung Das unlösliche Vorprodukt wird mit 24 g Natriumbisulfit und Zoo ccm Wasser im geschlossenen Rohr zwischen 12o und 13o° ?,'/,Stunden erhitzt. Die Sulfitierung vollzieht sich unter den üblichen Erscheinungen. Zur Verwendung als Gerbstoff bringt man die Lösung mit Eisessig auf eine Säurezahl von 5o, auf Trockensubstanz bezogen.
  • b) Umsetzung mit Polyphenolen Das Vorprodukt wird mit 55 g Brenzcatechin unter Zusatz von 75 ccm Wasser im siedenden Wasserbad erhitzt. Nach 2 Stunden erhält man ein Produkt, das beliebig mit Wasser löslich ist. c) Umsetzung mit Salzen aromatischer Basen Das Vorprodukt wird unter Zusatz von 63 g o- oder p-Chloranilin, 75 ccm Wasser und 4o bis 4.4 ccm konzentrierter Salzsäure unter Rühren im siedenden Wasserbad erhitzt. Die Masse wird rasch homogen und wasserlöslich. Gesamterhitzungsdauer von 2 bis 3 Stunden.
  • Als Gerbstoffe verwendet zeigen z. B. a) und b) folgende Analysenwerte:
    a) I b)
    Konzentration ..... 47,30% 5.1,6%
    Gerbstoffgehalt .... 41,0% 48,4%
    Anteilzahl......... 88,5 94,0
    Säurezahl ......... 50/.10o 4/8
    pH analysenstark .. 3,1 3,2
    Einwaage . . . . . . . . . Zog = 4,19 9 g = 4,35 g
    Reingerbstoff Reingerbstoff
    im Liter im Liter
    Beispiel 5 Die Lösung von 73g Resorcin, 16o g Brenzöl, 5o ccm Wasser und 74 g Crotonaldehyd wird bei io° mit 2o ccm Salzsäure (i : i verdünnt) unter Rühren versetzt. Die Temperatur steigt auf go°, und das Reaktionsgemisch erstarrt im siedenden Wasserbad zu einer gummiähnlichen Masse. Nach 1/2stündigem Erhitzen läßt sich das Produkt bei Raumtemperatur pulverisieren. a) Sulfitierung Man erhitzt das Vorprodukt mit 104g Natriumbisulfit und 25o ccm Wasser 12 Stunden im Rührautoklav (Cu oder besser Ag) auf 14o°. Das erhaltene Produkt ist beliebig in Wasser löslich.
  • b) Umsetzung mit Polyphenolen und Bisulfit Das Vorprodukt wird mit 52 g Natriumbisulfit, 55 g Brenzeatechin und 25o ccm Wasser 12 Stunden im Rührautoklav auf 14o° erhitzt. Das erhaltene Produkt ist beliebig wasserlöslich.
  • c) Umsetzung mit Salzen aromatischer Basen Das Vorprodukt wird mit 130 g Anilinchlorhydrat und ioo ccm Wasser im siedenden Wasserbad erhitzt. Das Reaktionsgemisch ist rasch verflüssigt und homogen und nach 6 Stunden beliebig wasserlöslich. Man stumpft mit 5 ccm konzentriertem Ammoniak ab und setzt noch etwas Wasser zu.
  • Als Gerbstoffe zeigen a), b), c) folgende Analysenwerte
    a) I b) I . c)
    Konzentration .......... 60,3% 6o,o0/0 47,2%
    Gerbstoffgehalt ......... 43,2% 459% 4260/0
    Anteilzahl . . . . . . . . . . . . . . 73,0 76,6 90,3
    Säurezahl .............. 25,0 30,0 72,0
    pH analysenstark . . . . . ... 3,1 3,5 3,0
    Einwaage im Liter ...... 99 9109 12,0 g
    = 3,9 9 = 4,19 = 5,19
    Reingerbstoff Reingerbstoff Reingerbstoff
    Brenzöle sind ein Teil der sogenannten Phenolöle, die aus den Schwelwässern bestimmter Braun- und Steinkohlen durch Extraktion mit organischen Lösungsmitteln gewonnen werden. Aus den Phenolölen werden die einwertigen Phenole durch Destillation entfernt. Was verbleibt, sind die sogenannten Brenzöle, die Brenzcatechin und homologe Substitutionsprodukte des Brenzcatechins, wie Homobrenzcatechin, Isohomobrenzcatechin, Äthylbrenzcatechin usw., ferner in geringerem Umfang auch Resorcin und dessen Homologe, und daneben noch Reste, von substituierten einwertigen Phenolen enthalten.
  • Beispiel 6 Die Lösung von 55 g Resorcin, 55 g Brenzcatechin, ioo ccm Wasser und je 18 g Acrolein technisch und Crotonaldehyd (Kp. 99 bis i05°) wird bei Raumtemperatur mit 2 ccm Salzsäure (i: r) unter Rühren versetzt. Die Temperatur steigt gegen 5o° an und wird im Wasserbad langsam gesteigert. Bei langsam zunehmender Viskosität erstarrt das Reaktionsgemisch nach einigen Minuten im siedenden Wasserbad und wird danach noch 1/4 Stunde bei einer Innentemperatur von 95° weitererhitzt. Zur Weiterverarbeitung zerteilt man die Masse zweckmäßig im noch heißen Zustand.
  • a) Sulfitierung Das unlösliche Vorprodukt wird im Druckrohr mit 24 g Natriumbisulfit und roo ccm Wasser unter öfterem Durchschütteln 6 Stunden im Ölbad auf i2o bis 13o° erhitzt. Nach 3 Stunden bereits ist das Gemisch zum größten Teil verflüssigt und homogen. Es ist in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar. b) Umsetzung mit Polyphenolen Mit 63 g Pyrogallol unter Zugabe von ioo ccm Wasser im siedenden Wasserbad verflüssigt sich das unlösliche Vorprodukt sehr rasch. Durch 2stündiges Erhitzen erzielt man beliebige Löslichkeit in Wasser.
  • Als Gerbstoff hat man folgende Analysenwerte bei einer Einwaage von 9 g = 4,2 g Reingerbstoff im Liter
    Konzentration ... . . . . . . . . . . . . . . . . 50,4%
    Gerbstoffgehalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46,60/,
    Anteilzahl .............. * ....... 92,3
    Säurezahl....................... 4,0
    pH analysenstark................. 3,4.
    c) Umsetzung mit Salzen aromatischer Basen Man erhitzt das unlösliche Vorprodukt mit 63 g o- oder p-Chloranilin, ioo ccm Wasser und 42 ccm konzentrierter Salzsäure im siedenden Wasserbad. Nach 2 Stunden erzielt man beliebige Löslichkeit in Wasser.
  • Beispiel 7 Die Lösung von 146 g Resorcin, 72 g Rohlcfesol, Zoo bis mo ccm Wasser und 74 g Crotonaldehy4 wird bei 15° mit ro ccm Salzsäure (i: i) unter Rühren versetzt. Die Temperatur steigt auf 7o bis 8o°. Nach kurzem Erhitzen im siedenden Wasserbad erstarrt das Reaktionsgemisch. Nach 1/4stündigem Erhitzen wird die Masse noch heiß zerteilt.
  • a) Sulfitierung Man erhitzt das unlösliche Vorprodukt unter Zugabe von 69 g Natriumbisulfit und 150 ccm Wasser 6 Stunden im Rührautoklav auf 15o°. Die erhaltene Lösung ist beliebig mit Wasser mischbar und hat nach Zusatz von wenig Ameisensäure als Gerbstofflösung folgende Analysenwerte
    Konzentration . .. . . . . . 61,5 0/0
    Gerbstoffgehalt ....... 48,8 °/o
    Anteilzahl . . . . . . . . . . . 79,3
    Säurezahl............ 5o/ioo
    pH analysenstark...... 3,7
    Einwaage . . . . . . . . . . . . 8,5 g = 4,19 Bein-
    gerbstoff im Liter
    b) Umsetzung mit Polyphenolen Das Vorprodukt wird mit je 55 g Resorcin und Brenzcatechin und Zoo ccm Wasser im Ölbad rückfließend gekocht. Nach einigen Stunden ist die Reaktionsmasse wasserlöslich.
  • c) Umsetzung mit Salzen aromatischer Basen Das Vorprodukt wird mit 128 g Anilinchlorhydrat und Zoo ccm Wasser im Ölbad erhitzt. Rasch tritt Verflüssigung ein. Nach 6stündigem rückfließendem Kochen erzielt man beliebige Löslichkeit in Wasser.
  • Beispiel 8 Die Lösung von iio g Resorcin, ioo ccm Wasser und 379 Methylacrolein (oder 45g Äthylacrolein) wird bei 2o° mit ro ccm Salzsäure (i : i) versetzt. Die Temperatur steigt rasch gegen 7o° an. :Ulan erhitzt dann die Reaktionsmasse noch i Stunde im siedenden Wasserbad. Die Viskosität bis zu gummiähnlicher Konsistenz nimmt zu. Nach dem Abkühlen kann die Masse pulverisiert werden.
  • Das unlösliche Vorprodukt kann nach einer der beschriebenen Methoden mit Natriumbisulfit oder mit Anilinchlorhydrat wasserlöslich gemacht werden.
  • Beispiel 9 Die Lösung von iio g Resorcin mit 165 ccm Essigsäureäthylester und 37 g Crotonaldehyd (oder 35 g Acrolein technisch) wird bei 5° und Eiskühlung mit 2 ccm Salzsäure (i: i) bei gutem Rühren versetzt. Die Temperatur steigt in wenigen Sekunden auf 8o° bzw. zum kurzen Aufsieden der Lösung. Nach i stündigem rückfließendem Kochen wird im Vakuum und siedenden Wasserbad vollständig zur Trockne gedampft.
  • Das unlösliche Produkt kann gemäß Beispiel i und 3 mit Natriumbisulfit, Polyphenolen und Salzen aromatischer Basen unter Zusatz von Wasser wasserlöslich gemacht werden. Die Kondensation mit Crotonaidehvd kann auch in Methanol durchgeführt «erden.
  • Beispiel io Die Lösung von iio g Resorcin, iro ccm Methanol und 7o g Zimtaldehyd wird bei 2o° und Eiskühlung mit 6 ccm Salzsäure (i: i) unter Rühren versetzt. Die Temperatur steigt innerhalb weniger Sekunden bis zum kurzen Aufsieden der Lösung. Der Aldehydgeruch ist verschwunden. Die rotbraune Lösung wird I,12 Stunde im siedenden Wasserbad erhitzt, dabei wird die Lösung deutlich viskos. Dann wird der Alkohol im Vakuum und siedenden Wasserbad bis zur Trockne des Rückstandes abdestilliert.
  • a) Sulfitierung Das unlösliche hochmolekulare Vorprodukt wird mit 5o g Natriumbisulfit und i5o ccm MWasser im Druckrohr 7 Stunden bei i3o° unter öfterem Durchschütteln erhitzt. Die gebildete Lösung ist in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar.
  • b) Umsetzung mit Polyphenolen Beim Erhitzen des Vorprodukts mit 55 g Resorcin oder Brenzcatechin und Zoo ccm Wasser im siedenden Wasserbad tritt rasch Verflüssigung und Homogenisierung ein.
  • c) Umsetzung mit dem Salz einer aromatischen Base Mit 64g Anilinchlorhydrat und Zoo ccm Wasser im siedenden Wasserbad tritt nach vorherigem vollständigem Einquellen der wäßrigen Lösung bald Verflüssigung ein und allmähliche Löslichkeit in Wasser, die nach 6stündigem Erhitzen beliebig geworden ist.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung wasserlöslicher Kondensationsprodukte, dadurch gekennzeichnet, daß man wasserunlösliche, hochmolekulare Kondensationsprodukte, erhalten durch Kondensieren von 2 Mol Resorcin oder einer Mischung von Resorcin mit anderen Phenolen,. vorzugsweise mehrwertigen Phenolen, mit 1 bis 1,5 Mol a, ß-ungesättigter Aldehyde in Gegenwart von Wasser a) mit Salzen der schwefligen Säure oder b) mit mehrwertigen Phenolen oder c) mit Salzen aromatischer Basen in Mengen von höchstens i Mol, bezogen auf die Menge der eingesetzten a, ß-ungesättigten Aldehyde, erhitzt.
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