DE915863C

DE915863C - Holzschutzmittel gegen tierische und pflanzliche Zerstoerer oder zu ihrer Bekaempfung in bereits befallenem Holz

Info

Publication number: DE915863C
Application number: DESCH904D
Authority: DE
Inventors: Dr Bruno Schulze
Original assignee: BRUNO SCHULZE DR
Current assignee: BRUNO SCHULZE DR
Priority date: 1942-07-24
Filing date: 1942-07-24
Publication date: 1954-07-29

Description

Holzschutzmittel gegen tierische und pflanzliche Zerstörer oder zu ihrer Bekämpfung in bereits befallenem Holz Durch das deutsche Patent 749 183 ist zur Bekämpfung von tierischen und pflanzlichen Holzzerstörern die Verwendung von Kaliumbifluorid vorgeschlagen worden, das in seiner Wirkung wesentlich besser ist als die vorbekannten Schutzmittel. Es ist ferner die Bekämpfung tierischer und pflanzlicher Holzzerstörer mit Ammoniumbifluorid in Vorschlag gebracht worden, das in seiner Wirkung die des vorgenannten Kaliumbifluorids noch übertrifft, wobei allerdings zu bemerken ist, daß Ammoniumbifluorid bei besserer Fraß- und Berührungsgiftwirkung die dem Kaliumbifluorid eigene hervorragende Fernwirkung durch Holz hindurch nicht besitzt.
Erfindungsgemäß wird ein Holzschutzmittel gegen tierische und pflanzliche Schädlinge oder zu ihrer Bekämpfung in bereits befallenem Holz in Vorschlag gebracht, das aus einer wäßrigen Lösung oder Paste besteht, die ein Gemisch von Kaliumbifluorid und Ammoniumbifluorid, vorzugsweise 2o g Kaliumbifluorid und. 5 g Ammoniumbifluorid, enthält. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß durch Anwendung einer wäßrigen Lösung oder Paste aus einem Gemisch von Kalium- und Ammoniumbifluorid nicht nur die wertvollen besonderen Wirkungen dieser Stoffe ohne Nachteile vereinigt werden, sondern daß sogar eine weitere Steigerung der Fraßgiftwirkung erfolgt; so daß durch die Erfindung die bisher beste Hausboekkäferbekämpfung ermöglicht ist.
Das gemäß der Erfindung zur Anwendung kommende Mittel besitzt neben der bestmöglichen unmittelbaren insektiziden Wirkung außerdem noch die gerade für die Hausbockkäferbekämpfung so wichtige Fernwirkung durch das Holz hindurch, und zwar wie zahlenmäßig nachgewiesen wurde, ebenfalls in höherem Maße als Käliumbifluorid. In seinem Verhalten zu Eisen ist ihm sogar eine Schutzwirkung gegenüber dem Verhalten von ungetränktem Holz eigen.
Zum Nachweis der besseren Fraßgift- bzw. ßerührungsgiftwirkung des erfindungsgemäß angewandten -Mittels gegenüber Kaliumbifluorid und Ammoniumbifluorid allein werden die aus der nachstehenden Tafel r ersichtlichen Zahlenangaben gemacht. In dieser sind als Grenzwerte angegeben: die zur ioo°!oigen bzw. 8o°/oigen Abtötung der benutzten Versuchstiere in einer bestimmten Versuchszeit erforderliche Giftstoffmenge, ausgedrückt in kgm3 Holz als obere Grenze, sowie die innerhalb der gewählten Konzentrationsreihe nächst niedrige Giftstoffmenge als untere Grenze. Mitgeteilt sind auch die Konzentrationsstufen der Tränklösung, die den angegebenen Schutzstoffmengen je Kubikmeter Holz entsprechen.
Den patentbegründenden Fortschritt für ein Gemisch aus Kalium- und Ammoniumbifluorid gegenüber einem Mittel nach der österreichischen Patentschrift 35 607 zeigen die in der Tafel 2 wiedergegebenen Ergebnisse, die ebenso wie die der Tafel i zu verstehen sind.

Die mitgeteilten Werte lassen eindeutig die große Überlegenheit des zum Vergleich herangezogenen Bifluoridgemisches (6 N H4 F H F : 6 K F H F) erkennen gegenüber dem aus Zinkfluorid, Fluorwasserstoff, Ammoniumfluorid und Kaliumfluorid (ZnF2 : 4 HF 6 N H4F : 6 KF) bestehenden Mittel gemäß der genannten österreichischen Patentschrift, aber auch beim Vergleich der Tafel i die sehr viel bessere Wirkung eines Bifluoridgemisches der zuvor als besonders günstig bezeichneten Art.

Tafel i

Grenzwerte der insektentötenden Wirkung (ioo°/oige und 8o°/oige Abtötung) von Kaliumbiflüorid, Ammonium-

bifluorid und Kaliumbifluorid und Ammoniumbifluorid

Versuchstiere: Larven von Anobium punctatum Versuchsdauer:

q Wochen i 2 Wochen

Grenzwerte Grenzwerte

für Larvenabtötung von für Larvenabtötun; von

100 °/0 80 0/0 100o/' 800/0

Tränklösun Holz Tränklösung Holz Tränklösunb a Holz Tränklösun Holz

°/° g [ 12/m3

°/° ( kg/m3 °/° I kg/M3

°/° g kg/m3

KF - HF ... . . .. .. 2,5 17 1,6 10 o,63 3,6 0,4.0 2,3

1,6 11 1,0 6,8 0,40 2,3 0,25 1,5

N H,_1F - H F ....... 1,0 5,5 0,40 2,6 0,40 2,6 0,04 0,25

o,63 3,5 0,25 1,7 0,25 1.7

KFHF @- N H,FHF o,63 3,4 0,40 2,4 o,16 i,0 o,io 0,6

(20+ 5) 0,40 2,4 0,25 1,6 o,io o,6 o,o63 f 0,4

Tafel 2

Grenzwerte der insektentötenden Wirkung (ioo°J"ige Abtötung) von

2ZnF2:4HF:6NH4F:6KF 6KFHF:6NH4FHF

2 Zn F2 : 4 HF: 25 163 40 264

6 NH4F : 6 KF 16 104 25 163

6 KFHF: 6,3 47 1 7,6

6 NH4FHF 1,6 12 o,63 4,5

Claims

PATENTANSPRUCH: Holzschutzmittel gegen tierische und pflanzliche Schädlinge oder zu ihrer Bekämpfung in bereits befallenem Holz, bestehend aus einer wäßrigen Lösung oder Paste, die ein Gemisch von Kaliumbifluorid und Ammoniumbifluorid, vorzugsweise 2o g Kaliumbifluorid und 5 g Ammoniumbifluorid, enthält. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschriften Nr. 675 400, 683 655, 689 319 und 749 183; schweizerische Patentschrift Nr. 186 893; österreichische Patentschriften Nr. 12 4.33, 35 607; britische Patentschrift Nr. 28 938; Malenkovic, Zur Lehre und Anwendung der Holzkonservierung im Hochbau, 1904, S. 48, 53 bis 57; Mahlke-Troschel, Handbuch der Holzkonservierung, 2. Aufl. 1928, S. 303; Julius Netsch, Die Bedeutung der 'Fluorverbindungen für die Holzkonservierung, Dissertation, 19o2, S. 94, 107 und 184; Kay Roholm, Fluorschädigungen, 1937, S. 55.