DE688056C - Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora - Google Patents

Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora

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DE688056C
DE688056C DE1936B0178533 DEB0178533D DE688056C DE 688056 C DE688056 C DE 688056C DE 1936B0178533 DE1936B0178533 DE 1936B0178533 DE B0178533 D DEB0178533 D DE B0178533D DE 688056 C DE688056 C DE 688056C
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    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01NPRESERVATION OF BODIES OF HUMANS OR ANIMALS OR PLANTS OR PARTS THEREOF; BIOCIDES, e.g. AS DISINFECTANTS, AS PESTICIDES OR AS HERBICIDES; PEST REPELLANTS OR ATTRACTANTS; PLANT GROWTH REGULATORS
    • A01N33/00Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic nitrogen compounds
    • A01N33/16Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic nitrogen compounds containing nitrogen-to-oxygen bonds
    • A01N33/18Nitro compounds

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Description

Zur Bekämpfung von Fusildadium und Peronospora verwendet die Praxis bisher ausschließlich kupfer- oder schwefelhaltige Mittel. Die Wirksamkeit der Schwefelkalkbrühe gegen Fusildadium steht hinter den Kupfermitteln zurück; sie versagt überhaupt gegen Peronospora. Schwefelmittel, die mit der Schwefelkalkbrühe nicht völlig gleich sind, versagen auch gegenüber Fusikladium.
Demgemäß gelten gegenwärtig vor allem kupferhaltige Mittel als wirksam zur Fusikladium- und Peronosporabekämpfung, während bei geringerer Fusikladiumgefahr auch mit Schwefelkalkbrühe gearbeitet werden kann.
Bei stärkerer Fusikladiumgefahr ist es aber unmöglich, mit Schwefelkalkbrühe einen ausreichenden Erfolg zu erzielen, so daß in diesem Falle auch wieder nur kupferhaltige Mittel bislang als die allein wirksamen Stoffe ,angesehen werden mußten.
In jüngster Zeit wurden Versuche mit kupferfreien Mitteln zur Bekämpfung des Fusikladiums und Peronospora angestellt, die aber ergebnislos verliefen. Das Bestreben, Kupfer zu vermeiden, wird einmal durch die heutige Rohstoffknappheit bedingt, zum andern durch die Tatsache, daß die Kupfermittel leicht zu Verbrennungserscheinungen an den Blättern und Trieben führen.
Dies spielt nicht nur im Weinbau, sondern ganz besonders auch im Obstbau eine große Rolle, wo schon ein geringer Teil geschädigten Laubes die Ausbildung der Früchte empfindlich stört. Außerdem kommt hinzu, daß gerade die besten und edelsten Tafelobst-Sorten stark kupferempfindlich sind und hier (bei den Spätspritzungen zwecks Verhütung des Fruchtschorfes) auch die Früchte oft angegriffen werden (Berostung).
Dazu kommt, daß mit den bisher bekannten Mitteln sämtliche Pilzerkrankungen der Kulturpflanzen nur vorbeugend bekämpfbar sind. Ist das Pilzgeflecht auf Blättern, Trieben und Früchten erst einmal in Gestalt sichtbarer Flecken und Verfärbungen in Erscheinung getreten, dann helfen keine Spritzungen und · Stäubungen mehr.
So ist es eine durch Versuche festgestellte Tatsache, daß Spritzungen mit den bisher üblichen Kupfermitteln nach der Infektion niemals den gewünschten Erfolg haben. Die bis jetzt verwendbaren Fusikladiummittel, und das sind ausschließlich Kupfermittel, in geringem Umfange auch Schwefelkalkbrühe, haben daher nur dann Erfolg, wenn sie vor der Infektion angewendet werden.
Um die Nachteile der Kupfefbehandlung zu vermeiden, hat man schon die Verwendung von Formaldehyd zur Bekämpfung von Peronospora vorgeschlagen. Die Schwierigkeit dieses Verfahrens liegt jedoch darin, daß Formaldehyd zu wenig beständig und zu flüchtig ist, so daß die zur Peronosporabekämpfung notwendige nachhaltige Wirkung nicht erzielt
werden kann. Versuche, Formaldehyd durch Vermischen mit anderen Stoffen beständig zu machen, führten zu einer Verminderung seiner Wirksamkeit. Das an sich beständige Paraformaldehyd erwies sich Fusikladium gegenüber überhaupt als wirkungslos. Derartige Erzeugnisse konnten sich idäher in der Praxis nicht als Ersatzstoffe für Kupfermittel einführen.
ίο Es wurde nun gefunden, daß Fusikladium und Peronospora mit ausgezeichnetem, die Wirkung des Kupfers noch übertreffenden Erfolg bei völliger Schonung auch der zartesten Blättchen und Triebspitzen mittels ρ -Nitranilin bekämpft werden können.
Die erfindungsgemäß verwendete Verbindung kann mit den üblichen Träger- und Verschnittstoffen in solchen Mengen verarbeitet werden, daß das pulverförmige Mittel nur etwa 5Ό/0 des wirksamen Bestandteiles enthält, und dieses Pulver kann schon in etwa io/oiger wäßriger Suspension als Spritzmittel oder mit entsprechend größeren Mengen von Verschnittstoffen als Stäubemittel angewandt werden.
Die mit solchen Suspensionen erzielten Wirkungen sind überraschend gut. Wie bekannt, ist es möglich, mit Hilfe des von Küthe (Die Gartenbauwissenschaft 1935, Bd. 9, 5· Heft) ausgearbeiteten Verfahrens eine exakte Prüfung von Fusikladiummitteln vorzunehmen. An Versuchsbäumchen, die zuvor mit Sporenaufschwemmungen infiziert worden waren, kam nach Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel die Infektion überhaupt nicht zustande, d.h. es wurde ein, iooo/oiger Erfolg erzielt/ während an den unbehandelten Kontrollbäumchen die Infektion jeweils zu 1000/0 angegangen war. Die Prüfung von Kupfermitteln nach dem gleichen Verfahren ergab demgegenüber günstigstenfalls nur einen Erfolg von 800/0, wobei besonders zu beächten ist, daß frisch zubereitete Kupferkalkbrühe (Bordelaiser Brühe) und vom Deutschen Pflanzenschutzdienst empfohlene Kupfermittel zum Vergleich verwendet ,-■ wurden. ■ . »
Außerdem zeigte sich, daß p-Nitranilin nicht nur vor der Infektion, sondern auch noch nach der bereits eingetretenen Infektion voll wirksam ist, während bei Verwendung kupferhaltiger Mittel nach eingetretener Infektion das schon bekannte, fast völlige Versagen festgestellt wurde.
Ähnliche Wirkungen werden bei der Bekämpfung von Peronospora erzielt. Es steht also fest, daß p-Nitranilin eine außerordentlich gute Wirkung gegen Fusikladium und Peronospora hat, die diejenige der viel teureren und schwerer zu beschaffenden Kupfer- -mittel bei weitem übertrifft.
An sich wurden schon zahlreiche aromatische Verbindungen, z. B. Nitroverbindungen, Naphthole oder Azidoverbindungen, allgemein zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten empföhlen.
Die pilztötende Eigenschaft dieser bekannten Stoffe wurde an einigen wenigen im Laboratorium leicht züchtbaren Pilzen geprüft. Wenn die Stoffe in der Lage sind, auch nur einen der leicht züchtbaren, allgemein als Testobjekt dienenden Pilze abzutöten, wird ihre Einreihung iir die Gruppe der Fungicide vollzogen. Damit ist aber ihre Brauchbarkeit als Mittel zur Fusikladium- und Peronosporabekämpfung noch keineswegs nahegelegt. Dies geht eindeutig aus der bekannten Tatsache hervor, daß unter den zahllosen bekannten Fungiciden bis jetzt lediglich Kupfer und Schwefel bzw. nur Kupfer für die Fusikladium- und Peronosporabekämpfung .als wirksam befunden wurden. Als weiterer Beweis kann der Umstand dienen, daß außer p-Nitranilin eine große Anzahl weiterer Verbindungen auf ihre Wirkung gegen Fusikladium und Peronospora geprüft wurde, und zwar gleichfalls Fungicide, die auf Grund ihrer Wirksamkeit gegenüber gewissen Pilzerkrankungen auch eine Wirkung gegen Fusikladium möglich erscheinen ließen. Diese Fungicide hatten tatsächlich keinerlei Wirkung auf Fusikladium und Peronospora.
Es ist außerdem zu beachten, daß ein großer Teil der schon vorgeschlagenen Verbindungen, ungeachtet ihrer fungiciden Eigenschaft, zur Bekämpfung des Fusikladiums und der Peronospora schon aus dem Grunde ungeeignet sind, weil sie grüne Pflanzenteile zerstören. Daß sich unter den für grüne Pflanzenteile harmlosen Verbindungen auch eine solche findet, die gegen Fusikladium und Peronospora wirksam ist, war in keiner Weise vorauszusehen und völlig überraschend.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung von p-Nitranilin zur Bekämpfung von Fusikladium und Peronospora.
DE1936B0178533 1936-08-23 1936-08-23 Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora Expired DE688056C (de)

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DE1936B0178533 DE688056C (de) 1936-08-23 1936-08-23 Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora

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