DE688056C - Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora - Google Patents
Bekaempfung von Fusikladium und PeronosporaInfo
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Description
Zur Bekämpfung von Fusildadium und Peronospora verwendet die Praxis bisher ausschließlich
kupfer- oder schwefelhaltige Mittel. Die Wirksamkeit der Schwefelkalkbrühe gegen Fusildadium steht hinter den Kupfermitteln
zurück; sie versagt überhaupt gegen Peronospora. Schwefelmittel, die mit der Schwefelkalkbrühe nicht völlig gleich sind,
versagen auch gegenüber Fusikladium.
Demgemäß gelten gegenwärtig vor allem kupferhaltige Mittel als wirksam zur Fusikladium-
und Peronosporabekämpfung, während bei geringerer Fusikladiumgefahr auch mit Schwefelkalkbrühe gearbeitet werden kann.
Bei stärkerer Fusikladiumgefahr ist es aber unmöglich, mit Schwefelkalkbrühe einen ausreichenden
Erfolg zu erzielen, so daß in diesem Falle auch wieder nur kupferhaltige Mittel bislang als die allein wirksamen Stoffe ,angesehen
werden mußten.
In jüngster Zeit wurden Versuche mit kupferfreien Mitteln zur Bekämpfung des
Fusikladiums und Peronospora angestellt, die aber ergebnislos verliefen. Das Bestreben,
Kupfer zu vermeiden, wird einmal durch die heutige Rohstoffknappheit bedingt, zum andern
durch die Tatsache, daß die Kupfermittel leicht zu Verbrennungserscheinungen an den Blättern und Trieben führen.
Dies spielt nicht nur im Weinbau, sondern ganz besonders auch im Obstbau eine große
Rolle, wo schon ein geringer Teil geschädigten Laubes die Ausbildung der Früchte empfindlich
stört. Außerdem kommt hinzu, daß gerade die besten und edelsten Tafelobst-Sorten
stark kupferempfindlich sind und hier (bei den Spätspritzungen zwecks Verhütung des Fruchtschorfes) auch die Früchte oft
angegriffen werden (Berostung).
Dazu kommt, daß mit den bisher bekannten Mitteln sämtliche Pilzerkrankungen der Kulturpflanzen
nur vorbeugend bekämpfbar sind. Ist das Pilzgeflecht auf Blättern, Trieben und Früchten erst einmal in Gestalt sichtbarer
Flecken und Verfärbungen in Erscheinung getreten, dann helfen keine Spritzungen und ·
Stäubungen mehr.
So ist es eine durch Versuche festgestellte Tatsache, daß Spritzungen mit den bisher
üblichen Kupfermitteln nach der Infektion niemals den gewünschten Erfolg haben. Die
bis jetzt verwendbaren Fusikladiummittel, und das sind ausschließlich Kupfermittel, in geringem
Umfange auch Schwefelkalkbrühe, haben daher nur dann Erfolg, wenn sie vor der Infektion angewendet werden.
Um die Nachteile der Kupfefbehandlung zu vermeiden, hat man schon die Verwendung von
Formaldehyd zur Bekämpfung von Peronospora vorgeschlagen. Die Schwierigkeit dieses
Verfahrens liegt jedoch darin, daß Formaldehyd zu wenig beständig und zu flüchtig
ist, so daß die zur Peronosporabekämpfung notwendige nachhaltige Wirkung nicht erzielt
werden kann. Versuche, Formaldehyd durch Vermischen mit anderen Stoffen beständig
zu machen, führten zu einer Verminderung seiner Wirksamkeit. Das an sich beständige
Paraformaldehyd erwies sich Fusikladium gegenüber überhaupt als wirkungslos. Derartige Erzeugnisse konnten sich idäher in der
Praxis nicht als Ersatzstoffe für Kupfermittel einführen.
ίο Es wurde nun gefunden, daß Fusikladium
und Peronospora mit ausgezeichnetem, die Wirkung des Kupfers noch übertreffenden
Erfolg bei völliger Schonung auch der zartesten Blättchen und Triebspitzen mittels ρ -Nitranilin
bekämpft werden können.
Die erfindungsgemäß verwendete Verbindung kann mit den üblichen Träger- und
Verschnittstoffen in solchen Mengen verarbeitet werden, daß das pulverförmige Mittel
nur etwa 5Ό/0 des wirksamen Bestandteiles
enthält, und dieses Pulver kann schon in etwa io/oiger wäßriger Suspension als Spritzmittel oder mit entsprechend größeren Mengen
von Verschnittstoffen als Stäubemittel angewandt werden.
Die mit solchen Suspensionen erzielten Wirkungen sind überraschend gut. Wie bekannt,
ist es möglich, mit Hilfe des von Küthe
(Die Gartenbauwissenschaft 1935, Bd. 9, 5· Heft) ausgearbeiteten Verfahrens eine
exakte Prüfung von Fusikladiummitteln vorzunehmen. An Versuchsbäumchen, die zuvor
mit Sporenaufschwemmungen infiziert worden waren, kam nach Behandlung mit dem erfindungsgemäßen
Mittel die Infektion überhaupt nicht zustande, d.h. es wurde ein, iooo/oiger Erfolg erzielt/ während an den
unbehandelten Kontrollbäumchen die Infektion jeweils zu 1000/0 angegangen war. Die
Prüfung von Kupfermitteln nach dem gleichen
Verfahren ergab demgegenüber günstigstenfalls nur einen Erfolg von 800/0, wobei besonders
zu beächten ist, daß frisch zubereitete Kupferkalkbrühe (Bordelaiser Brühe) und
vom Deutschen Pflanzenschutzdienst empfohlene Kupfermittel zum Vergleich verwendet
,-■ wurden. ■ . »
Außerdem zeigte sich, daß p-Nitranilin nicht nur vor der Infektion, sondern auch noch
nach der bereits eingetretenen Infektion voll wirksam ist, während bei Verwendung kupferhaltiger
Mittel nach eingetretener Infektion das schon bekannte, fast völlige Versagen festgestellt
wurde.
Ähnliche Wirkungen werden bei der Bekämpfung von Peronospora erzielt. Es steht
also fest, daß p-Nitranilin eine außerordentlich gute Wirkung gegen Fusikladium und
Peronospora hat, die diejenige der viel teureren und schwerer zu beschaffenden Kupfer-
-mittel bei weitem übertrifft.
An sich wurden schon zahlreiche aromatische Verbindungen, z. B. Nitroverbindungen,
Naphthole oder Azidoverbindungen, allgemein
zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten empföhlen.
Die pilztötende Eigenschaft dieser bekannten Stoffe wurde an einigen wenigen im
Laboratorium leicht züchtbaren Pilzen geprüft. Wenn die Stoffe in der Lage sind,
auch nur einen der leicht züchtbaren, allgemein als Testobjekt dienenden Pilze abzutöten, wird ihre Einreihung iir die Gruppe
der Fungicide vollzogen. Damit ist aber ihre Brauchbarkeit als Mittel zur Fusikladium-
und Peronosporabekämpfung noch keineswegs nahegelegt. Dies geht eindeutig aus der bekannten
Tatsache hervor, daß unter den zahllosen bekannten Fungiciden bis jetzt lediglich
Kupfer und Schwefel bzw. nur Kupfer für die Fusikladium- und Peronosporabekämpfung .als wirksam befunden wurden. Als weiterer
Beweis kann der Umstand dienen, daß außer p-Nitranilin eine große Anzahl weiterer
Verbindungen auf ihre Wirkung gegen Fusikladium und Peronospora geprüft wurde, und
zwar gleichfalls Fungicide, die auf Grund ihrer Wirksamkeit gegenüber gewissen Pilzerkrankungen
auch eine Wirkung gegen Fusikladium möglich erscheinen ließen. Diese Fungicide hatten tatsächlich keinerlei Wirkung
auf Fusikladium und Peronospora.
Es ist außerdem zu beachten, daß ein großer Teil der schon vorgeschlagenen Verbindungen,
ungeachtet ihrer fungiciden Eigenschaft, zur Bekämpfung des Fusikladiums und der Peronospora schon aus dem Grunde
ungeeignet sind, weil sie grüne Pflanzenteile zerstören. Daß sich unter den für grüne
Pflanzenteile harmlosen Verbindungen auch eine solche findet, die gegen Fusikladium
und Peronospora wirksam ist, war in keiner Weise vorauszusehen und völlig überraschend.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von p-Nitranilin zur Bekämpfung von Fusikladium und Peronospora.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1936B0178533 DE688056C (de) | 1936-08-23 | 1936-08-23 | Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1936B0178533 DE688056C (de) | 1936-08-23 | 1936-08-23 | Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE688056C true DE688056C (de) | 1940-02-12 |
Family
ID=7008429
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1936B0178533 Expired DE688056C (de) | 1936-08-23 | 1936-08-23 | Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE688056C (de) |
-
1936
- 1936-08-23 DE DE1936B0178533 patent/DE688056C/de not_active Expired
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