DE680264C - Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora - Google Patents

Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora

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DE680264C
DE680264C DEB175301D DEB0175301D DE680264C DE 680264 C DE680264 C DE 680264C DE B175301 D DEB175301 D DE B175301D DE B0175301 D DEB0175301 D DE B0175301D DE 680264 C DE680264 C DE 680264C
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infection
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Gebr Borchers A-G
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  • Bekämpfung von Fusikladium und Peronospora Fusikladium und Peronospora werden bekanntlich mit den gleichen Mitteln bekämpft. Die Praxis verwendet hierzu bisher ausschließlich kupfer- oder schw'efelhaltig'e Mittel. Die Wirksamkeit der Sch'wefelkalkbrühe gegen das Fusikladium steht hinter den Kupfermitteln zurück; sie versagt überhaupt gegenüber Peron.ospora. Schwefelmittel, die der Schwefelkalkbrühe nicht völlig gleichartig sind, versagen auch gegenüber dem Fusi;-kladium.
  • Demgemäß gelben gegenwärtig vor allem kupferhaltige Mittel ,als wirksam zur Fusi,-kladium- und Peronosporabekämpfung, während bei ,geringerex Fusildadiumgefahr auch mit Schwefelkalkbrühe gearbeitet werden kann.
  • Bei stärkerer Fusikladiumgefähr ist es aber unmöglich, mit Schwefelkalkbrühe evn;n ausreichenden Erfolg zu erzielen, so daß in diesem Falle auch wieder nur kupferhaltige Mittel bislang als die einzig wirksamen Stoffe angesehen werden maßten.
  • In jüngster Zeit wurden Versuche mit hupferfrefen Mitteln zur Bekämpfung des Fusikladnums und,der Peronospora angestellt, die aber ergebnislos verliefen. Das Bedürfnis, Kupfermittel zu vermeiden, wird keinmal durch die heutige Rohstoffknappheit bedingt, zum anderen durch die Tatsiache, daß die Kupferpräparate leicht zu Verbrennungserschvinungen an den Blättern und Trieben führen. Dies spielt nicht nur im Weinbau, sondern ganz besonders auch im Obstbatu ein,3 große Rolle, wo schon ein geringer Teil funktionsuntüchtigen Laubes die Ausbildung der Früchte empfindlich stört. Außerdem kommt hinzu, daß gerade,die besten und edelsten Tafelobstsorten .stark kupferempfindlich sind und hier (bei den Spätspritzungen zwecks Verhütung des Fruchtschorfes) auch die Früchte oft angegriffen werden (Bierostung).
  • Dazu kommt, daß mit den bisher bekann. ten Mitteln sämtliche Pilzerkrankungen der Kulturpflanzen nur vorbeugetnd bekämpfbar sind. Ist das Pilzgeflecht auf Blättern, Trieben und Früchten erst einmal in Gestalt sichtbarer Flecken. und Verfärhungen in Erscheinung getreten, dann helfen keine Spritzungen und Stäubungen mehr.
  • So ist 'es ein durch Versuche festgestellte Tatsache, daß Spritzungen mit den bisher üblichen Kupfermitteln nach der Infektion niemals den gewünschten Erfolg haben. Die bis jetzt in der Praxis zur Ame,-ndung gelangenden Fusikladiummittel, und das sind ausschließlich Kupfermittel, in geringem Umfange auch Schwefelkalkbrühe, haben daher nur dann Erfolg, wenn sie vor der Infektion zur Anwendung ,gelangen.
  • Um. die Nachbeile der Kupferbehandlung zu vermeiden, hat man schon die Verwendung von Formaldehyd zur Bekämpfung von Peronospora vorgeschl.ag@en. Die S'ch'wierigkeit dieses Verfahrens liegt jedoch ,darin, daß Formaldehyd zu wenig beständig und zu flüchtig ist, so daß die zur Peronospforabekämpfung notwendige nachhaltige Wirkung nicht erzielt werden kann. Versuche, Form: aldehyd durch Vermischung mit anderen Stoffen beständig zu machen, führten zu einer Verminderung seiner Wirksamkeit. Der von Haus aus beständige Paraformaldehyd verwies sich dem Fusikladium gegenüber überhaupt als wirkungslos. Derartige Erzeugnisse konnten sich daher in der Praxis nicht als Ersatzstoffe für Kupfermittel einführen.
  • Es. wurde nun gefunden, daß Fusikladium und Peronospora mit ,ausgezeichhetem, die Wirkung des Kupfers noch übertreffenden Erfolg bei völliger Schonung auch der zartesten Blättchen und Triebspitzen durch Verwmdung v-n Dinitronaphthalin bekämpft werden können.
  • Man bat schon vorges(Zhlagen, a-Nitronaphthalin zur Bekämpfung-der Pilze Fomies annosus, Graphium rigidium, Poria ü-icrassata, Lenzites trabea, Ceratostomella pluriannulata und C. pilifera zu verwenden. Andere Nitronaphthalinverbindungen, darunter auch das, Dinitronaphthalin, wurden jedoch gerade als nicht toxisch angeprochen. Allgemein ist zu berücksichtigen, daß aus der Wirksamkeit einer chemischen Verbindung auf bestimmte Pilze keineswegs auf deren Wirksamkeit zur Bekämpfung anderer Pilze-oder gar zur Verhütung des Ausbruchs von Fusikladium und Peronospora geschlossen werden kann. Dies geht :eindeutig aus der bekannten Tatsache hervor, daß unter den zahllosen bekannten Fungiciden bis jetzt lediglich Kupfer und Schwefel bzw. nur Kupfer für die Fusikladium- und Peronosporabekämpfung ,als wirksam befunden wurden. Der Fachmann kann also niemals aus dem bekannten Verhalten eines Stoffes auf bestimmte Pilzarten schließen, wie sich der gleiche Stoff gegen andere Pilzarten verhält. Es war daher auch in keiner Weise vorauszusehen, daß das Dinitro;naphthalin zur Bekämpfung von Fusikladium und Peronospiora geeignet ist.
  • Das erfindungsgemäß zu verwendende Dinitronaphthalin kann mit den üblichen Träger- und Verschnittstoffen in solchen Mengen verarbeitet werden, daß :das pulverförmige Mittel nur etwa 5 % des wirksamen Bestandteiles enthält, und dieses Pulver kann schon in etwa i %iger wäßriger Suspension als Spritzmittel oder mit entsprechend größeren Mengen von Verschnittstoffen als Stäubemittel angewandt werden.
  • Die mit solchen Suspensionen erzielten Wirkungen sind überraschend stark. Wie bekannt, ist es möglich, mit Hilfe der vor. K ü t h e (Die Gartenb.auwissenschaft i935# Bd. 9, 5. Heft) ausgearbeiteten Methode eine exakte Prüfung von Fusikladiummitt@eln vorzunehmen. An Versuchsbäumchen, die zuvor mit Sporenaufschwemmu;ngen infiziert worden waren, kam nach Behandlung mit dem erfindungsgemäßen Mittel die Infektion überhaupt nicht zustande, d. h. es wurde ein i oo % iger Erfolg erzielt, während an den unib@dhandelben Kontrollbäumchen die Infektion jeweils 4u i oo ö/o angegangen war. Die Prüfung von Kupfermitteln nach der gleichen Methode ergab demgegenüber günstigstenfalls nur einen Erfolg von 8o %, wobei besonders zu beachten ist, daß frisch zub.@ reitete Kupferlalkbrühe (Bordelaiser Brühe) und vom Deutschen Pfianzenschutzdienst (Biologische Reichsanstalt) empfohlene Kupf; rpr.ä,parate als Vergleichsmittel Verwendung fanden.
  • Außerdem zeigte sich, daß die erfindungsgemäßen Spritzungen nicht nur vor der Infektion, sondern ,auch noch nach der bereits eingetretenen Infektion voll wirksam sind, während bei Verwendung kupferhaltiger Mittel nach eingetretener Infektion das schon be- kannte fast völlige Versagen festgestellt wurde.
  • Ähnliche Wirkungen werden bei der Bckämpfung van Peronospiora erzielt. Es steht also -fest, daß der erfindungsgemäß verwendete Stoff eine außerordentliche Fusikladium-und Peronosporawirkung hat, die diejenige der viel teureren und schwerer zu beschaffenden Kupfermittel bei weitem übertrifft.

Claims (1)

  1. PATGNTA.\TSPRUCfi: Verwendung von Dinitronaphthalin zur Bekämpfung von FusikIadium und Peronospora.
DEB175301D 1936-08-23 1936-08-23 Bekaempfung von Fusikladium und Peronospora Expired DE680264C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1022050B (de) * 1955-04-16 1958-01-02 Prb Nv Fungizides Mittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1022050B (de) * 1955-04-16 1958-01-02 Prb Nv Fungizides Mittel

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