DE812114C

DE812114C - Schwammbekaempfungsmittel

Info

Publication number: DE812114C
Application number: DED504A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dipl-Chem Dr Scholles
Original assignee: Deutsche Solvay Werke GmbH
Current assignee: Cavity GmbH
Priority date: 1949-12-08
Filing date: 1949-12-08
Publication date: 1951-08-27

Description

Schwammbekämpfungsmittel Vorliegende Erfindung betrifft ein Schwammbekämpfungsmittel, welches geeignet ist, die bisher bei der Schwammbekämpfung auftretenden Mängel zu beseitigen. Bei der Anwendung der bekannten Schwammbekämpfungsmittel hat sich gezeigt, daß nach der Behandlung eines Schwammherdes an einer anderen Stelle ein neuer Schwammherd auftritt. Das kann daher rühren, daß die das Holz zerstörenden Pilze bekanntlich als meterlange Mycelstränge Mauerwerk bewachsen und durchwachsen und auf diese Weise von dem ursprünglichen Befallsherd weit entfernte Holzteile angreifen.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels wird dieser Übelstand beseitigt. Das Mittel stellt eine aus einer Öl- und wäßrigen Phase bestehende Emulsion dar. Die ölphase besteht aus schwer flüchtigen chlorierten aromatischen Verbindungen, wie Chlornaphthalin, Chlorindenen, Chlorhydrindenen, Pentachlorphenol, Chlorxylol oder Chlortoluol. Bei der wäßrigen Phase handelt es sich um Salze der Fluß- und/oder Kieselflußsäure. Die Ölphase sowie die wäßrige Phase werden mit Hilfe von Sulfitlauge emulgiert.
Die Verwendung von Sulfitlauge als Emulgator hat den Vorteil, daß die Emulsion als Paste hergestellt werden kann, in welcher die chlorierten Kohlenwasserstoffe und die Salze der Fluß- und/oder Kieselflußsäure in so hohen Konzentrationen von etwa 50 bzw. 20°/o enthalten sind, daß nach der Verdünnung der Emulsion mit Wasser im Verhältnis i : i oder i : 2 eine Lösung erhalten wird, die dann durch Streichen, Spritzen oder auch durch Tränken der zu- behandelnden Holzteile angewandt werden kann. Die Tränkung kann in bekannter Weise auch mit Hilfe von Bohrlöchern erfolgen.
Die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels beruht darauf, daß die Emulsion auf der Holzoberfläche zerfällt. Infolge des Lösungswassers dringen die Salzanteile der Emulsion durch Diffusion tief in die Holzfasern ein. Dieser Vorgang wird durch die hygroskopischen Eigenschaften des Emulgators unterstützt. Die ölartigen Emulsionsbestandteile werden durch die oberflächliche Durchfeuchtung des Holzes an einem tiefen Eindringen in das Holz behindert, so daß sie den Oberflächenschutz des Holzwerks übernehmen und durch Verdunstung flüchtiger Anteile infolge Fernwirkung über die Behandlungszone hinaus zu einer völligen Vernichtung des Schwammes führen.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Emulsion besteht darin, daß bei der Behandlung von Mauerwerk mittels Bohrlochtränkung nicht nur eine Durchgasung des Mauergefüges eintritt, sondern gleichzeitig auch eine Verfestigung des angegriffenen Putzes und Mörtels durch die Silikofluoride.
Die Wirkungen des erfindungsgemäßen Mittels gewähren eine sichere, nachhaltige und weltgreifende Sanierung von Schwammherden am Holzwerk einschließlich der angrenzenden Mauerteile in seiner ganzen Dicke und die Vermeidung von Neuinfektionen. f Beispielsweise Zusammensetzungen des erfindungsgemäßen Mittels sind folgende: Beispiel i Sulfitlauge i90%, Stabilisatoren und Inhibitoren i %, ZnSi Fe 2o%, Monochlornaphthalin 4%, Chlorindene io%, Wasser io%. Beispiel 2 Sulfitlauge i9%, Stabilisatoren und Inhibitoren i %, ZnSi F8 io0%, NH,1H F2 io01o, Monochlornaphthalin 46/o, Pentachlorphenol 40%, Wasser io%.
Beispiel 3 Sulfitlauge i9%, Stabilisatoren und Inhibitoren i %, ZnSi F, 200!0, Monochlornaphthalin 300/0, Chlorxylol oder Chlortoluol io@lo, Chlorindene und Perchlorindene io0%, Wasser io%.
Als Stabilisatoren und Inhibitoren kommen beispielsweise Natriumbenzoat, Hexamethylentetramin und Harnstoff in Frage.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Schwammbekämpfungsmittel, bestehend aus einer durch Wasser verdünnbaren, pastenförmigen Emulsion, enthaltend schwer flüchtige, chlorierte aromatische Kohlenwasserstoffe in der Ölphase, Salze der Fluß- und/oder Kieselflußsäure in der wäßrigen Phase und Sulfitlauge als Emulgator.
2. Schwammbekämpfungsmittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölphase aus einem oder mehreren der folgenden Chlorkohlenwasserstoffe besteht: Chlornaphthalin, Chlorindenen, Chlorhydrindenen, Pentachlorphenol, Chlorxylol, Chlortoluol.
3. Schwammbekämpfungsmittel nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es besteht aus etwa i9 Gewichtsteilen Sulfitlauge, i Gewichtsteil Stabilisatoren und Inhibitoren, 2o Gewichtsteilen eines oder mehrerer Metallsalze der Flu& und/oder Kieselflußsäure, 5o Gewichtsteilen eines oder mehrerer öliger chlorierter, schwer flüchtiger Kohlenwasserstoffe, io Gewichtsteilen Wasser. Angezogene Druckschriften: W a g n e r , Taschenbuch des chemischen Bautenschutzes, 1941, S.273; Internationale Holzschutzkartei, Nr. 257; Deutsche Patentschrift Nr. 682144.