DE910725C - Verfahren zur Schutzbehandlung von Holz - Google Patents
Verfahren zur Schutzbehandlung von HolzInfo
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Description
- Verfahren zur Schutzbehandlung von Holz Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von Holz zum Schutz gegen seinen Bestand bzw. seine Festigkeit bedrohende Einwirkungen durch Schädlinge und Erkrankungen aller Art wie auch gegen Vernichtung durch Feuer.
- Es sind schon zahlreiche Holzschutzmittel verschiedener Herkunft und Wirkung bekannt. So hat man bereits zum Schutz des Holzes gegen Insektenbefall vorgeschlagen, als Imprägnierungsmittel z. B. Lösungen von Metallsalzen, Boraten, Phenolen und deren Derivate zu verwenden. Teilweise haben diese Mittel auch bakterizide Wirkung, was z. B. für die Phenole gilt, während einem anderen Teil jener Mittel, z. B. den Boraten, ein feuerhemmender Einfluß zukommt. Andererseits sind als Feuerschutzmittel für Holz Ammoniumsalze, Borax, Borsäure, Phosphorsäure, aber auch Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukte und gewisse Kohlehydrate bekannt; von diesen wirken aber nur einzelne, z. B. die obenerwähnten Borate, auch Insektizid.
- Hieraus ergibt sich der Ausgangspunkt der Erfindung, nämlich die Tatsache, daß bisher ein Schutz des Holzes fehlt, der gleichzeitig und gleich gut gegen sämtliche erwähnten Angriffe auf seinen Bestand wirksam ist. Diese Tatsache wird durch eine auf amtlichen Prüfungszeugnissen beruhende Zusammenstellung erhärtet, die die im Handel befindlichen Holzschutzmittel nach der Richtung ihrer Wirkung aufzählt und kein allseits wirksames Mittel enthält.
- Diesem bisherigen Übelstand sucht die Erfindung grundlegend durch ein Holzschutzverfahren abzuhelfen, nach dem das Holz im Tauch- oder Spritzverfahren mit einem flüssigen Imprägnierungsmittel behandelt wird, das erfindungsgemäß, wie folgt, durch Vermischen dreier getrennt bereiteter Lösungen hergestellt wird: Eine Borax (Na. B407), Borsäure [B (OH),] und Ouecksilberverbindungen enthaltende Lösung und eine Lösung aus Benzoesäure (C. H. C O H2) und S alicylsäure [C6 H4(0 H) C O H2] mit einem beliebigen Lösungsmittel werden in heißem Zustand miteinander vereinigt und danach mit einer vorher kalt zubereiteten Lösung aus Ammoniumbromid (NII4Br) und Karbolsäure (C0 H5 O H) unter Rühren vermischt.
- Brandproben, die mit in das Inprägnierungsmittel eingetauchten Vierkanthölzern bei Flammentemperaturen bis nahezu iooo° durchgeführt wurden, ergaben lediglich eine schwache Ankohlung der Außenflächen der Hölzer, während der Kern unversehrt erhalten blieb. Vom Schwamm befallene Hölzer wurden erfindungsgemäß durch mehrstündiges Eintauchen in das Imprägnierungsmittel behandelt; nach dieser Einwirkungszeit ließen sich die befallenen Stellen mühelos durch Abziehen von dem gesunden Holz entfernen. Weitere Versuche an mit dem Mittel getränkten Hölzern ergaben selbst unter den ungünstigsten Bedingungen keinen Schwammansatz. Schließlich haben auch Versuche, bei denen erfindungsgemäß behandelte Hölzer dem Anfall von Holzschädlingen, und zwar Holzböcken und Holzwürmern, ausgesetzt waren, keinerlei Beschädigungen oder Anfressungen ergeben; selbst an einem gemäß der Erfindung imprägnierten Holzstück, das in einer staatlichen Versuchsanstalt mehrere Wochen lang in einen Termitenbau eingelegt war, ließen sich keinerlei Schäden feststellen. Aus bereits befallenem Holz wurden die Schädlinge durch die erfindungsgemäße Behandlung vertrieben und ihre Larven vernichtet.
- Für die Zusammensetzung der obenerwähnten, in ihrer Vereinigung das Imprägnierungsmittel ergebende Lösungen seien nachstehende Ausführungsbeispiele genannt.
- Die ersterwähnte Lösung wird aus Borax, kristallisierter Borsäure und Quecksilberbromid in Mengen bis zu q. bzw. 3,5 bzw. 0,7 Teilen, auf ioo Teile dieser Lösung bezogen, zusammengesetzt.
- Für die zweite Lösung aus Benzoe- und Salicylsäure seien Zusätze bis zu 1,5 bzw. 1,3 Teilen auf ioo Teile Lösung genannt, während für die dritte Lösung aus Ammoniumbromid und Karbolsäure Zusatzverhältnisse bis zu 5o bzw. 5 Teilen auf ioo Teile Lösung in Betracht kommen.
- Als Lösungsmittel eignet sich Wasser, mit dem die erstgenannte Lösung zweckmäßig bei einer Temperatur von etwa So' und die zweitgenannte Lösung bei etwa i oo° hergestellt wird, während die zuletzt angegebene Lösung kalt zubereitet wird. Es empfiehlt sich, bei der Herstellung der erst- und der zweitgenannten Lösung dauernd zu rühren, bis die Bestandteile völlig in Lösung gegangen sind, und auch beim Mischen der beiden ersterwähnten Lösungen mit der kalten dritten Lösung für dauerndes Umrühren zu sorgen.
- Die vorstehend beschriebene erfindungsgemäße i Behandlung eignet sich insbesondere für solche Hölzer, die zu Gegenständen verarbeitet oder verwendet werden, die ihrem Bestimmungszweck entsprechend in geschlossenen Räumen benutzt werden und deren Oberfläche möglichst weitgehend das natürlicheAussehen behalten soll, also beispielsweise für Möbel und Inneneinbauten. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß die erfindungsgemäße Behandlung eine gewisse Verhärtung des Holzes zur Folge hat und somit auch seine mechanische Widerstandsfähigkeit erhöht, während andererseits eine unerwünschte Korrosionswirkung, wie sie manchen bekannten Imprägnierungsmitteln anhaftet, entfällt.
- Weiterhin erstreckt sich die Erfindung darauf, den nach dem vorerwähnten Verfahren behandelten Hölzern einen erhöhten Schutz gegen Entflammbarkeit und eine größere Feuerbeständigkeit sowie einen zusätzlichen Schutz gegen Witterungseinflüsse zu verleihen und damit das Anwendungsgebiet der Erfindung vor allem auf Bauhölzer für die verschiedensten Verwendungszwecke auszudehnen-Hierfür schlägt die Erfindung vor, das in der vorerwähnten Weise mit denn Imprägnierungsmittel behandelte Holz mit einem an sich bekannten Allstrich zu versehen, der aus Asbestfaser und Wasserglas besteht und dem auch Farbpigment zugesetzt werden kann. Die Bestandteile werden innig, z. B. in einem Mischwerk oder einer Homogenisiermaschine, zu einer streich- oder spritzfähigen Masse vermischt, die auf die mit dem Imprägnierungsmittel behandelten Hölzer aufgetragen wird, auf denen sich dadurch ein festhaftender, dichter Überzug bildet, der den Feuerschutz bis zur Flammenabwehr verstärkt. Zweckmäßig setzt man das Überzugsmittel aus 5 his 35% Asbestfasern und -2 bis 25010 Farbe mit Wasserglas als Restmenge zusammen.
- Die erfindungsgemäße Behandlung von Hölzern mit dem Imprägnierungs- und dem zusätzlichen Überzugsmittel hat verschiedene Bewährungsproben bestanden; so ist beispielsweise ein erfindungsgemäß behandeltes Holzstück kurze Zeit in die Flamme eines Muffelofens gehalten worden, worauf nach dem Herausziehen die Flamme des brennenden Stückes sofort an der Luft von selbst erlosch und das Holz bei der anschließenden Untersuchung lediglich eine oberflächliche Ankohlung, im Innern aber eine völlige Unversehrtheit zeigte. Bei einem anderen Versuch wurde ein erfindungsgemäß behandeltes Holzstück einige Minuten in einem Ofen einer Temperatur von etwa 65o° ausgesetzt, wobei es von einer schwachen Flamme umgeben «-ar: diese Flamme erlosch beim Herausziehen sofort; das Holz zeigte ebenfalls nur eine oberflächliche Ankohlung. Von einer großstädtischen Feuerwehr amtlich durchgeführte Vergleichsversuche ergaben, daß erfindungsgemäß behandeltes Holz einen ganz erheblich besseren Flammenschutz zeigte, als er mit den bisher gebräuchlichen Mitteln erzielt werden konnte.
Claims (2)
- PATENTANSPRI'CHF: i. Verfahren zur Schutzbehandlung von Holz gegen tierische und pflanzliche Schädlinge so«-ir gegen Feuer, dadurch gekennzeichnet, daß das Holz im Tauch- oder Spritzverfahren mit einem Imprägnierungsmittel behandelt wird, das durch Mischen dreier getrennt zubereiteter Lösungen erhalten wird, von denen die erste Borax, Borsäure und Quecksilberverbindungen, die zweite Benzoe- und Salicylsäure, die dritte Ammoniumbromid und Karbolsäure enthält, wobei die beiden ersten Lösungen unter Erwärmung hergestellt und in heißem Zustand mit der kalt zubereiteten dritten Lösung unter Rühren vermischt werden.
- 2. Verfahren zur Schutzbehandlung von Holz nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Nachbehandlung mit einer möglichst homogenen X-Iischung aus Asbestfasern, Wasserglas tuld gegebenenfalls Farbpigmenten. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 538 940; L. Vorreiter, Holztechnologisches Handbuch, Bd.1, 1949 S.363, 378, 380, 403, 409 und 415; Mahlke-Troschel-Liese, Handbuch der Holzkonservierung, 3. Auf 1., 1950, S. 2I8, 296, 329, 334 und 346; Handbuch der Holzkonservierung, 2. Aufl., S. 323; Ludwig Metz, Holzschutz gegen Feuer, 1942, S. 41, 42, 51, 54, 56, 57, 64, 65 und 67,68 sowie 8_3; A. B e r n t h s e n , Kurzes Lehrbuch der organischen Chemie, 1887, S. 373.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
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DE (1) | DE910725C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT396897B (de) * | 1990-12-21 | 1993-12-27 | Haltmeier Georg | Mittel zum imprägnieren von holz |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE538940C (de) * | 1930-07-11 | 1931-11-19 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Feuerschutzmittel |
-
1950
- 1950-07-14 DE DEI1614A patent/DE910725C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
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DE538940C (de) * | 1930-07-11 | 1931-11-19 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Feuerschutzmittel |
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AT396897B (de) * | 1990-12-21 | 1993-12-27 | Haltmeier Georg | Mittel zum imprägnieren von holz |
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