DE914846C

DE914846C - Koksofenanlage mit Ausdrueckmaschine

Info

Publication number: DE914846C
Application number: DEG9131A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Karl Heitmann; Fritz Uellenbeck
Original assignee: GEWERKSCHAFT VER CONSTANTIN DE
Current assignee: GEWERKSCHAFT VER CONSTANTIN DE
Priority date: 1952-06-19
Filing date: 1952-06-19
Publication date: 1954-07-12

Description

Koksofenanlage mit Ausdrückmaschine Zum Ausstoßen des Kokskuchens aus den Kokskammern einer Ofenbatterie werden Ausdrückmaschinen verwendet, die an der Rückseite der Batterie verfahrbar sind. Bei Batterien mit einer geringen Ofenzahl (Kokskammern) wird in der Regel nur eine Ausdrückmaschine vorgesehen, während größeren Batterien zwei oder mehrere solcher Ausdrückmaschinen zugeordnet werden. Infolge von Beschädigungen durch Abbrand, Verbiegungen oder Verschleiß muß die Druckstange der Ausdrückmaschine in gewissen Zeitabständen ausgewechselt werden. Dieses Auswechseln der Druckstange erfordert bei den bekannten Anlagen viel Zeit. Da in diesem Zeitraum kein Ofen zur Garung kommen darf, entsteht ein erheblicher Betriebsausfall. Wesentlich nachteiliger ist das zeitraubende Auswechseln der Druckstange dann, wenn durch eine plötzlich auftretende starke Beschädigung der Druckstange ein sofortiges Auswechseln erforderlich ist.
Mit der Erfindung wird eine Möglichkeit zum schnellen Auswechseln der Druckstange dadurch geschaffen, daß neben den Öfen, vorzugsweise an einem Ende der Ofenbatterie, ein Rollenbock angeordnet ist, welcher mindestens zwei nebeneinanderliegende Rollenbahnen besitzt, welchen ein mit der Druckstange kuppelbares Getriebe zugeordnet ist. Die Rollen dieses Bockes werden in einer der Höhe der Druckstange entsprechenden Läge im Rollenbock vorgesehen. Mit Hilfe dieses zusätzlichen Vorrichtungsteils kann man nun die Druckstange aus der Ausdrückmaschine schnell ausfahren und durch eine in Ersatz gehaltene neue Druckstange ersetzen. Diese neue Druckstange ist auf der zweiten Rollenbahn des Bockes gelagert und wird durch den dem Bock zugeordneten Antrieb rückwärts in die Ausdrückmaschine eingefahren. Der gesamte Auswechselungsvorgang erfordert nur eine verhältnismäßig kurze Zeit, so daß auch bei plötzlich auftretenden Beschädigungen der Druckstange durch das Auswechseln ein Betriebsausfall nicht zu entstehen braucht.
Die Vorrichtung zum Auswechseln der Druckstange kann in ihrem Aufbau verschiedenartig gehalten sein. Man kann z. B. zwei Rollenböcke dicht nebeneinander anordnen und mit je einem eigenen Antrieb ausrüsten. Eine einfachere Lösung besteht darin, in einem Rollenbock zwei Bahnen nebeneinander vorzusehen, von denen die eine Bahn die beschädigte Druckstange aufnimmt, während auf der anderen Bahn die neue Druckstange vorbereitet liegt. Der Antrieb kann mit einem Motor ausgerüstet sein. In manchen Fällen genügt bei der Anwendung eines ausreichenden Übersetzungsgetriebes ein Handantrieb. Der Antrieb wird an dem der Ausdrückmaschine zugekehrten Ende des Rollenbockes vorgesehen, damit die Druckstange bereits nach geringem Vorschub beispielsweise in ihrer Verzahnung erfaßt werden kann. Der am Kopfende der Stange befindliche, in an sich bekannter Weise lösbare Druckkopf wird zweckmäßig vor dem Auswechseln der Stangen gelöst und nach erfolgtem Auswechseln auf der neuen Stange befestigt.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht.
Fig. i zeigt eine Vorrichtung zum Auswechseln einer Druckstange in Seitenansicht; Fig. 2 ist eine Draufsicht zu Fig. i.
Neben der schematisch angedeuteten Ofenbatterie i, und zwar an einem Ende derselben, ist ein Rollenbock 2 vorgesehen, welcher zwei nebeneinanderliegende Rollenbahnen 3 und q, besitzt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind jeweils zwei ,Führungsrollen auf einer Achse nebeneinander angeordnet und relativ zueinander drehbar. An dem einen Ende des Bockes ist ein Getriebe bzw. Antrieb 5 vorgesehen, welcher wählweise mit der einen bzw. anderen Rollenbahn kuppelbar ist. Auf der Rollenbahn 3 ist eine Ersatzdruckstange 7a bereit gehalten. _ An- der Rückseite der Ofenbatterie ist die Ausdrückmaschine 6 verfahrbar angeordnet. Die Ausdrückmaschine besitzt die Druckstange 7, welche am vorderen Ende den Druckkopf 8 besitzt, dessen Abmessung etwa der Querschnittsform einer Ofenkammer entspricht. Das Auswechseln der Druckstange erfolgt etwa folgendermaßen: Zunächst wird die Ausdrückmaschine 6 neben die Batterie vor die freie Rollenbahn q. des Rollenbockes 2 gefahren. Nunmehr wird zunächst der Druckkopf 8 gelöst und dann die Druckstange so weit vorgeschoben, gegebenenfalls durch den Antrieb der Ausdrückmaschine, daß von dem Antrieb 5 das weitere Ausfahren der Stange übernommen werden kann. Nachdem die Ausdrückmaschine vor die Rollenbahn 3 seitlich verschoben ist, wird mit Hilfe des Antriebes 5 die Ersatzdruckstange 7" in die Ausdrückmaschine eingefahren. Nachdem der Druckkopf 8 befestigt oder gleichfalls durch einen neuen ersetzt ist, ist die Ausdrückmaschine wieder betriebsfertig.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Koksofenanlage mit Ausdrückmaschine, deren Druckstange auswechselbar ist, gekennzeichnet durch einen neben den Öfen, vorzugsweise an einem Ende der Ofenbatterie (i), angeordneten Rollenbock (2) mit mindestens zwei nebeneinanderliegenden Rollenbahnen (3, q:), welchen ein mit der Druckstange (7, 7a) kuppelbarer Antrieb (5) zugeordnet ist.
2. Koksofenanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf jeder Rollenachse des Rollenbockes (2) zwei oder mehrere Führungsrollen nebeneinander angeordnet und relativ zueinander drehbar sind.
3. Koksofenanlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (5) an dem der Ausdrückmaschine (6) zugekehrten Ende des Rollenbockes vorgesehen ist. 4.. Koksofenanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen der benachbarten Rollenbahnen wahlweise mit einem gemeinsamen Antrieb (5) kuppelbar sind. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 215 899.