DE914213C

DE914213C - Verfahren zur Veredelung von Papier

Info

Publication number: DE914213C
Application number: DEB6624D
Authority: DE
Inventors: Dr Otto Hansen; Dr Heinrich Hopff; Dr Hans Krzikalla; Dr Hans Ufer; Dr Hubert Wilfinger
Original assignee: BASF SE
Current assignee: BASF SE
Priority date: 1939-05-27
Filing date: 1941-05-13
Publication date: 1954-06-28

Description

In der Patentschrift 758570 ist ein Verfahren zur Veredelung von, Papier beschrieben, bei dem man das Papier in einer Stufe seiner Herstellung oder als fertiges Papier mit Alkyleniminen oder ihren Polymerisations- oder Umsetzungsprodukten behandelt.

Es wurde nun, gefunden, daß man eine ähnlich gute Veredelung der Papierfaser erzielt, wenn man bei diesem Verfahren statt der vorerwähnten, Stoffe in Wasser lösliche oder leicht verteilbare, basische, faseraffine Stoffe von der Art der ebenfalls durch Alkylengruppen voneinander getrennte NH-Gruppen enthaltenden Polyalkylenpolyamine oder

ihrer noch basischen Umsetzungsprodukte mit mehrbasischen Carbonsäuren verwendet. Geeignete Pdlyalkylenpolyamine sind beispielsweise PoIyäthylenpolyamine, wie Triäthylentetramin, geeignete basische Umsetzungsprodukte von PoIyalkylenpolyaminen mit mehrbasischen Carbonsäuren, beispielsweise solche aus Diäthylentriamin ao oder Triäthylentetramin mit Sebazinsäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure oder Nitrilotriessigsäure.

Die Verwendung· der genannten Zusatzstoffe erfolgt in der im Hauptpatent 758570 beschriebenen Weise. Manchmal empfiehlt es sich, die basischen Stoffe vor ihrer Anwendung zu neutralisieren bzw.

schwach- sauer zu stellen, was· beispielsweise unter Verwendung von Schwefelsäure, Ameisensäure, Essigsäure, Salzsäure; u. dgl. geschehen kann,

Sehr gute Wirkungen, erzielt man auch, wenn man; Dispersionen unlöslicher anorganischer oder organischer Stoffe mitverwendet, sei es vor, gleichzeitig mit oder nach der Anwendung der basischen Stoffe. Als derartige Dispersionen seien beispielsweise erwähnt solche von TiitiandraXyd, Ultramarin,

ίο Eisenoxydschwarz, Latex, Kunststoffen, die Polymerisate: von Verbindungen mit einer Doppelbindung sind, z. B. Polyacrylsäureester, Polystyrol, Butadienpalymerisate oder Mischpolymerisate, oder Kondensationsprodukte aus mehrbasischen Säuren, und mehrwertigen. Alkoholen, oder Aminen, oder Alkyl-, Acetyl-, Nitro- oder Benzylcellulosen u. dgl.

Beispiel 1

Einem aus 100% ungebleichtem Sulfitzellistoff bestehenden Papierstoff werden 3%, bezogen, auf lufttrockenen Stoff, eines Kondensationsproduktes von co, ω'-Dipropylätherdicarbönsäure mit ; Triir äthylentetramin im Holländer zugesetzt. Nach ¹Ii Stunde Halländerumlauf wird der Papierstoff in üblicher Weise auf der Papiermaschine verarbeitet. Das so angefertigte Papier zeigt eine Naßfestigkeit, die etwa 20 % der Trockenfestigkeit beträgt. Es ist außerordentlich naß riebelfest.

Beispiel2

Einem Papierstoff, bestehend aus 20% ungebleichtem Sulfitzellstoff und 80% Holzschliff, werden 2% eines basischen Polyamids, das durch Kondensation von 1 Mol N-Methyliminodipropionsäurediäthylester und 1 Mol N-Methyldipropylentriamin erhältlich ist, berechnet auf lufttrockenen Papierstoff, zugesetzt. Hierauf erfolgt die Zuteilung von 50% Kaolin, auf den lufttrockenen Sulfitzellstoff berechnet. Der Papierstoff wird auf der Papiermaschine wie üblich verarbeitet. Das Fertigprodukt zeigt neben einer bedeutend erhöhten Naßfestigkeit eine um etwa 20 % erhöhte Füllstoffausbeute gegenüber einem ohne faseraffine basische Verbindung erzeugten Vergleichspapier.

B ei sp i e1 3

Einem Papierstoff, bestehend aus 90 % gebleichtem Sulfitzellstoff und 10% gebleichtem Strohzellstoff, werden im Holländer 2%, bezogen auf lufttrockenen Papierstoff, eines Kondensationsproduktes aus gleichen Teilen Triäthylentetramin und Adipinsäure zugesetzt. Hierauf wird mit 2%, bezogen auf lufttrockenen Papierstoff, Orange II (Schultz, Farbstofftabellen, 5. Aufl., Nr. 145) gefärbt und nach 20 Minuten Holländerumlauf dieser Stoff wie üblich zu Papier verarbeitet. Das Fertigprodukt zeigt neben hoher Naßfestigkeit eine außerordentlich satte Färbung.

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B e 1 s ρ 1 e 1 4

Einem Papierstoff, bestehend aus 90 °/o gebleichtem Sulfitzellstoff und 10% gebleichtem Edelzellstoff, wird im Holländer 1 %, bezogen auf lufttrockenen Papierstoff, eines Kondensationsproduktes aus ι Mol Triäthylentetramin und 1 Mol Adipinsäure zugesetzt. Hierauf wird mit 2% Ultramarin gefärbt. Das wie üblich gewonnene Papier zeigt sehr gute Naßfestigkeit und satte Färbung.

Beispiels

Ein Papierstoff aus 100% ungebleichtem Natronzellstoff wird im Holländer mit 3 % eines Kondensationsproduktes aus Triäthylentetramin und Adipinsäure versetzt und danach beim Verarbeiten auf der Papiermaschine auf dem Sieb mit Latexmilch behandelt. Das Fertigprodukt zeichnet sich durch außerordentliche Einreißfestigkeit, Zähigkeit und Falzfestigkeit aus; sein Charakter ist lederartig.

Beispiel 6

Einem Papierstoff aus 100 °/o ungebleichtem Natronzellstoff werden, im Holländer 2% eines basischen Polyamids, hergestellt durch Kondensation von ι Mol N-Methyliminodipropionsäurediäthy!ester mit 1 Mol N-Methyldipropykntriamin, und 50% eines Mischpolymerisates aus Acrylsäuremethylester und Vinylisobutyläther in Emulsionsform zugesetzt. Die Emulsion wird durch das faseraffine Produkt fixiert. Beim Verarbeiten; des Papiers in üblicher Weise auf der Papiermaschine sind die Abwässer vollkommen klar. Die Emulsion wird ioo%ig durch den Papierstoff aufgenommen. Das Fertigprodukt zeichnet sich, nach einer Feutiht-Wärme-Sätinage durch außerordentliche Weichheit, Wasserfestigkeit und Chemikalienfestigkeit

Beispiel 7

Ein aus 80 Gewichtsteilen Braunschliff und 20 Gewichtsteilen Altpapier bestehender Faserstoff wird im Holländer mit 4% des Kondensat!ons-Produktes aus Triäthylentetramin, und Adipinsäure, bezogen auf das Trockengewicht des Fasergemisches·, versetzt. Der so vorbehandeke Faserstoff wird auf einer Pappenmaschine zu einer 1,5 mm starken, Pappe verarbeitet. Das so hergestellte Material besützt hervorragende technische Eigenschaften, insbesondere; Naßabrieb- und Naß Zugfestigkeit. Es eignet sich besonders für Schuheinlegesohlen, Dichtungen u. dgl.

Beispiel 8

Ein Faservlies von 180 g/m² aus Edelzellstoff wird bei seiner Herstellung im Holländer mit 4%, bezogen auf Fasergewicht, eines Kondensationsproduktes aus Triäthylentetraniin¹ und Adipinsäure behandelt. Das fertige Zellstoffvlies wird mit einer 5o%igen Emulsion des Mischpolymerisates aus gleichen Teilen Vinylacetat und. Acrylsäurefoutyl·- ester getränkt und getrocknet. Man erhält: ein Kunstleder, welches sich von dem aus einem unbehandelten Vlies hergestellten Material durch verbesserte Wasserfestigkeit unterscheidet. Außerdem

ist das Hantieren des naßfesten Vlieses beim Tränken mit der Emulsion bedeutend vorteilhafter.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Veredelung von Papier gemäß Patent 758570, dadurch gekennzeichnet, daß man. das. Papier in einer Stufe seiner Hersteillung oder als fertiges Papier mit in Wasser löslichen oder leicht verteilbaren, basischen, faseraffmen Stoffen von der Art der Polyafflkylenpolyamine oder ihrer noch basischen Umsetzungsproduktie mit mehrbasischen! Carbonsäuren behandelt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch dile Mitverwendung von Dispersionen, wasserunlöslicher anorganischer oder organischer Stoffe.

9524 6.