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Blechbiegepresse Zweck der Erfindung ist, mit bewußt einfachen technischen
Mitteln mittels Stempel- und Matrizenschienen insbesondere Bleche, Band-. Flach-,
Quadrateisen und ähnliches winklig abzukanten, symmetrische und unsymmetrische Blechprofile
einschließlich rohrförmiger Körper zu formen, Blechumschläge und Falze zu biegen
und Falze zuzudrücken. Außerdem könnten durch sie Richt- und Planierar'beiten, Warm-
und Kaltverformungen fester und plastischer Werkstoffe mittels entspre-' chender
Formen oder Gesenke durchgeführt werden.
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Bei den üblichen Abkantbänken wird das Blech mittels einer Spannschiene
mit gewünschtem L berstand festgespannt und durch eine Biegeschwinge (auch Biegewange
genannt) gegen die Spannschiene gebogen. Durch Anordnung verschieden geformter Spannschienen
und Verstellung der Biegeschwingenschiene können Bleche verschiedener Stärken in
Winkeln bis etwa i i o° abgekantet werden.. Die Biegeschwinge ohne Zahnradübersetzung
gestattet bei Betätigung durch eine Person das Abbiegen von Blech bis etwa i, 5
mm Stärke bei i ooo mm Breite.
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Bei dickeren Blechen und größeren Abkantbreiten ist eine Übersetzung
mit Hand- oder Kraftantrieb notwendig.
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Da die Biegeschwinge zwei der Arbeitsbreite entsprechend weit voneinander
entfernt liegende Lager besitzt und da sie starr sein muß, um sich nicht durchzubiegen,
muß sie reichlich dimensioniert sein. Ihr schweres Gewicht muß beim Abkanten zusätzlich
gehoben oder durch ein Gegengewicht ausgeglichen werden.
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Bei den üblichen Abkantpressen wird das Blech zwischen langges@treckten
Stempeln und Matrizen gebogen. Je nach Ausbildung dieser Teile erreicht man die
verschiedensten Winkel- und auch Profilverformungen.
Ein Festspannen
des Bleches ist unnötig, da die Stempelschiene dieses in: die Vertiefung der Matrizenschiene
drückt.
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Da Stempel- und Matrizenschiene genau parallel zueinander arbeiten,
muß das die Stempelschiene tragende Querhaupt besonders starr geführt sein. Daher
fallen diese kraftbetriebenen Abkantpressen sehr schwer und teuer aus und werden
fast nur für starkes Blech oder große Stückzahlen verwendet.
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Das Ziel der Erfindung ist, eine Presse zu entwickeln, welche die
vielseitigen Verformungsmöglichkeiten durch Stempel- und Matrizenschiene beibehält,
jedoch in der Konstruktion einfacher, leichter und billiger als die übliche Abkantpresse
und leistungsfähiger, mehr universal verwendbar und trotzdem billiger als eine vergleichbare
übliche Abkantbank ausfällt.
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In der Zeichnung ist eine solche Presse dargestellt, die durch ihre
vereinfachte Konstruktion außerdem zusätzliche Bearbeitungsverfahren. gestattet,
die bisher auf Sondermaschinen durchgeführt wurden.
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Der Druckbalken i nach Abb. i nimmt das Stempelwerkzeug auf und ist
auf der einen Seite mittels Steckbolzen 2 an der Zuglasche 3 befestigt, die durch
den Exzenterbolzen 4 an den Antriebshebel 5 angeschlossen ist. Durch die nachstellhare
Kuppelstange6 wird die Kraft P des Antriebshebels 5 auf den Winkelhebel 7 über den
Exzenterbolzen 4, die Zuglasche 3 und den Umsteckbolzen 2 auf den Druckbalken i
übertragen. Der Antriebshebel 5 und der Winkelhebel 7 sind mittels Bolzen 8 im Träger
9, der die Matrizenschiene trägt, drehbar gelagert: Die Druckkraft P wird durch
die Zwillingsanordnung der Zuglaschen 3 nach Abb. i und 2 bzw. der Zuggabeln 13
mit darin. drehbar gelagerter Spindel 14 und Zapfenspindehnutter 15 nach
Abb. 3 gleichmäJ3ig auf den Diruckbalken i übertragen. Da der Antriebshebel 5 z.
B. einen Handhebel io von i 5oo mm Länge besitzen kann und der Hebelarm zwischen
den Direhpunkten des Bolzens 8 nach Abb. i bzw. der Scheibe i i nach Abb. 2 und
dem Exzenterbolzen 4 mit 15 bis 2o mm Länge ausgeführt sein. kann, ergibt
sich eine Hebelübersetzung von i 0o bis 75. Die Abkantkraft ist also i oo-
bis 75mal so groß wie die AntriebskraftP, ohne Berücksichtigung der Reibungsverluste,
,die sich z. B. durch Lagern der Scheibe i i nach Abb. 2 in Nadeln vermindern läßt.
Die auch an Stelle des Bolzens 8 nach Abb. i verwendbare Scheibe i i nach Abb. 2
besitzt eine exzentrische Durchbohrung zur Aufnahme des Exzenterbolzens 4, während
der Bolzen 12 die Scheibe i i mit dem Antriebshebel 5 bzw. dem Winkelhebel? kuppelt.
Dadurch, daß die Zuglaschen 3 mach Abb. i und 2 mehrere Umstecklöcher besitzen,
kaue. man. mittels des Umsteckbolzens 2 den Abstand zwischen. dem Druckbalken i
und der Tischfläche des Trägers 9 stufenweise verändern, um Werkzeuge verschiedener
Höhe einsetzen zu können. Um den Abstand zwischen Tischfläche des Trägers 9 und
dem Druckbalken i stufenlos und auch mit Neigung zueinander einstellen zu können,
kann an Stelle der Zuglaschen 3 mit Steckbolzen 2 nach Abb. r und 2 auch eine Anordnung
nach Abb.3 ausgeführt werden. Hierbei wird die Zugkraft vom Exzenteribolzen 4 über
die Zuggabeln 13, in denen. die Spindel 14 drehbar gelagert ist, durch Zapfenspindelmutter
15 über das Verbindungsblech i 5a auf den Druckbalken i übertragen.
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Durch die Anlage der Flächen der Zuglaschen 3 nach Abb. i und 2 bzw.
der Zuggabeln 13 nach Abb. 3 an den Flächen des Antriebshebels 5 bzw. des
Winkelhebels 7 wird eine Führung in Querrichtung erreicht, während die Anschlagknaggen
3a am Träger 9 nach Abb. i eine lockere Längsführung geben. Diese Art der Führung
ist für normale Abkantungen ausreichend. Für sehr genaue Abbiegungen., für dass
Ausstanzen, das Durchdrücken und Ausprägen von Formen kann eine zusätzliche Führung
nach Abb, 3 angebracht werden. Diese besteht z. B. aus der am Träger 9 befestigten
Säule 16 mit Zapfengleitbuchse 17, deren Zapfen über das Verbindungsblech
i 5a mit dem Druckbalken i verbunden ist. Diese Führung kann noch durch die Säule
19 mit Gleitbuchse 18 ergänzt werden, um den Druckbalken i a n beiden
Enden zwangsläufig zum Träger g zu führen.
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Bei größeren Biegeleistungen können mechanische oder hydraulische
Übersetzungsgetriebe zusätzlich angebracht werden, die mittels Hand- -oder Kraftantrieb
auf den Antriebsheb.el5 bzw. den Winkelhebel ? oder die Kuppelstange 6 wirken. Zwei
der vielfältigen Möglichkeiten sind in Abb. ¢ und 5 dargestellt. In Abb. 4 stellt
.die Spindel 2 i ein Teil der Kuppelstange 6 dar. Die in, einem Gehäuse gelagerte
Spindelmutter 2o, die gleichzeitig als Zahnrad ausgebildet ist, wird durch :elektromotorische
Kraft oder von Hand rechts- und linksdrehend angetrieben und schiebt die Spindel
2 i und damit die Kuppelstange 6 vor und zurück. In Abb. 5 ist der Antriebshebel
5 mit einem Zahnradsegme nt versehen, das über ein Vorgelege von einem Elektromotor
angetrieben wird. An Stelle des Elektromotors kann der Antrieb jauch durch Handkurbel
oder Ratsche erfolgen.