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Mit Druckluft arbeitendes Bauhilfsgerät Die im Baugewerbe üblichen,
mit Druckluft arbeitenden Baugeräte, wie Rammen, Rammbären und Vibrationshammergeräte,
sind zum größten Teil so schwer in ihrer Konstruktion, daß sie ausschließlich nur
für massive Steinräumung benutzt werden und für universellen Gebrauch völlig ungeeignet
sind. Man hat daher für viele im Baugewerbe anfallende Arbeiten Spezialgeräte entwickelt,
so z. B. Dübelbohrer, Rillenfräser usw. Da aber im Bauhandwerk die verschiedensten
Arbeiten vorkommen, ist die Anschaffung und Wartung dieser Spezialgeräte sehr teuer
und ihr Einsatz beim Bau kostenverteuernd. Demzufolge kann man immer wieder beobachten,
daß, abgesehen von schablonierten Reihenhausbauten und sehr großen Bauprojekten,
die Handwerker im weitesten Maße mit Hammer und Meißel arbeiten. In der Erfindung
ist nun ein Universalgerät geschaffen, das für Grob- und Feinarbeiten benutzt werden
kann. Sie besteht darin, daß in zwei nebeneinander angeordneten Preßluftzylindern
ein Arbeitskolben und ein Steuerschieber angeordnet sind, wobei der Arbeitskolben
das Schlaggewicht unter Zusammendrücken einer Feder hebt und nach erfolgter Umschaltung
der Hauptzylinderventile auf den Werkzeughalter fallen läßt und der Steuerschieber
nach erfolgtem Schlag die Ventile in ihre Ausgangsstelle zurückbringt. Durch die
manuell steuerbare Bewegung der Hauptzylinderventile kann der Hub des Arbeitskolbens
und damit die Spannung der Arbeitsfeder nach den Bedürfnissen reguliert werden,
so daß die Kraft des Schlages absolut in -der Hand des Arbeiters liegt. Somit kann
er das Werkzeug so genau führen, als ob er
mit einem Hammer und
Meißel arbeitet. Da das Werkzeug mit einem Bajonettverschluß im Werkzeughalter befestigt
ist, macht dessen Auswechselung keinerlei Schwierigkeiten und ist mit wenigen Griffen
vorzunehmen.
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Infolge dieser Vorteile ist das Bauhilfsgerät zu den verschiedensten
Arbeiten zu gebrauchen. Abgesehen von schweren Räumarbeiten ist dieses Gerät überall
dort zu verwenden, wo mit Hammer und Werkzeug spanabhebende Arbeit geleistet werden
soll. So läßt es sich z. B. in der Bauziersteinbearbeitung, wie bei Marmor oder
Sandstein, verwenden. Auch bei Putz- und Stuckabschlagungen und um Granittreppen-
und Stockwerkabsätze griffig zu machen, kann es Verwendung finden. Weiterhin kommt
seine Anwendung in Frage, um bei unverputzter Betonausführung die Gußnähte sauber
zu schlagen, Mauerschlitze, Wanddurchbrüche und Dübellöcher anzubringen usw. Durch
Ausnutzung der geringsten Federspannung können auch feine und feinste Rillen geschlagen
werden. So ist dieses Gerät zu unzählig vielen verschiedenen Arbeiten zu gebrauchen.
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In den Zeichnungen ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt Fig. I das Gerät im Schnitt in der Ausgangsstellung, Fig. 2 eine Draufsicht,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. I, Fig. 4 einen Schnitt nach der
Linie C-D der Fig. I, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie E-F der Fig. I.
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In einem Arbeitszylinder I, in dessen unterem Teil für die das Gerät
betätigende Preßluft mit Ventilen geschlossene Ein- und Auslaßöffnungen 2, 3 angeordnet
sind, arbeitet ein Kolben 4, der an dem unteren, außerhalb des Zylinders befindlichen
Ende seiner Kolbenstange 5 ein Schlaggewicht 6 trägt. Der Zylinder I ruht auf einer
etwa ovalen Platte 7, die ein Widerlager für eine zwischen dem Schlaggewicht 6 und
dem Zylinder I angeordnete Feder 8 bildet. Die Platte 7 ruht auf zwei mit Führungen
9 versehenen Rohren Io, die ihren Halt durch zwei übereinanderliegende, mit den
Rohren Io verschweißte und den Werkzeughalter II tragende Führungsplatten I2,I2'
erhalten, welche wiederum, bis auf die Rohrausschnitte, ovale Form haben. Die Führungen
9 dienen zur Führung des Schlaggewichtes 6. Das Werkzeug I3 ist durch einen Bajonettverschluß
I4 schnell auswechselbar im Werkzeughalter II befestigt.
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Von der Platte 7 gehen an beiden Seiten Haltestreben I5 zum oberen
Teil des Zylinders I. Die etwa rechteckigen Querschnitt besitzenden Haltestreben
I5 umgreifen dabei in ihrem unteren Teil Griffe I6 und I7, in die jeweils für die
manuelle Steuerung der Preßluft Drücker I8 und I9 federnd angeordnet sind. Ein Gestänge
2o verbindet Ein-und Auslaßventile 2I, 22, die sich als Schubventile in der Platte
7 befinden. An einem Quersteg 23 dieses Gestänges befindet sich ein in den Zylinderraum
I hineinragender Anschlag 24, der das selbsttätige Umschalten der Ventile über das
Gestänge 2o durch den Kolben 4 bewirkt.
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Neben dem Arbeitszylinder I ist ein kleiner Zylinder 25 angebracht,
in dem ein federbelasteter Steuerschieber 26 wirkt. Durch Betätigung des Drückers
I9 im Handgriff I7 wird ein Schubventil 27 bewegt, so daß Preßluft in Pfeilrichtung
G in den Steuerzylinder 25 eindringt und somit der Steuerschieber 26 unter Zusammendrücken
der Feder 28 bewegt wird. Durch diese Bewegung des Steuerschiebers 26, dessen Achse
ein Teil des Gestänges 2o bildet, werden die beiden Ventile 2I, 22 in ihre Ausgangsstellung
zurückgebracht. Das Gestänge 2o ist über dem Zylinder 25 zweimal im rechten Winkel
gekröpft, so daß ein kleiner Steg 29 entsteht. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist hier ein besonderer Steg 29 dazwischengeschweißt. Dieser Steg 29 bewirkt die
Betätigung eines Ventils 3o des Zylinders 25 und begrenzt nach oben den Hub des
gesamten Gestänges 2o durch das Anschlagen an einen an einer Stabilisierungsstrebe
3I befindlichen Anschlag 32.
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Um ein Verschmutzen des Zylinders I durch hereinfallende Steine, Schmutz
od. dgl. zu vermeiden, ist dieser durch ein luftdurchlässiges Filter 34 nach oben
verschlossen.
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Die Wirkungsweise des Bauhilfsgerätes ist folgende: Der Handwerker
drückt das Gerät mit der nicht dargestellten Werkzeugschneide fest gegen das zu
bearbeitende Material, dabei wird das Werkzeug mit dem Werkzeughalter angedrückt,
bis der Bund I4 an der Platte I2 liegt. Die nicht dargestellte Druckluftpumpe drückt
die Luft durch das geöffnete Ventil 2I und die Einlaßöffnung 2 in den Zylinder I
und treibt den Kolben 4 entgegen der Wirkung der Feder 8 in die Höhe. Der Kolben
4 schlägt bei vollem Hub gegen den Anschlag 24 und hebt damit das Gestänge 2o bis
der Steg 29 an den Anschlag 32 schlägt. Durch das Hochziehen des Gestänges 2o wird
das Einlaßventil 2I geschlossen und das Auslaßventil 22 geöffnet. Der Preßdruck
ist fortgenommen, durch die Wirkung der Feder 8 und sein Eigengewicht schlägt das
Schlaggewicht 6 auf den Werkzeughalter i i und leistet somit Arbeit.
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Nach erfolgtem Schlag werden durch Betätigung des Drückers i9 und
durch den Steuerschieber 26 die Ventile 21, 22 in oben beschriebener Weise in ihre
Ausgangsstellung zurückgebracht. Es erfolgt automatisch der nächste Arbeitsvorgang.
Da der Werkzeughalter in seiner Führung nach oben ein verhältnismäßig großes Spiel
erhält und die lange Spiralfeder 8 vibriert, wird der Meißel geschont und ein Springen
der Schneide des Meißels vermieden. Auch dadurch ist eine große Materialersparnis
erzielt.
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Um eine kleinere Federspannung zu erhalten und ausnutzen zu können,
vor allem bei feineren Arbeiten, ist in den Griff 16 ein Drücker 18 federnd eingebaut,
der eine angebremste Rolle 35 über einen Zapfen 36 betätigt. Die Rolle ist so stark
angebremst, daß sie mit ihrem Zapfen 37 das federnd gehaltene Schubventil 21 und
die Feder 28 des
Steuerschiebers 26 in Preßdruck halten kann. Diese
Rolle 35 trägt an ihrer gegenüberliegenden Seite zwei Zapfen 37, die eine Nase 33
des federnd gelagerten Schubventils umfassen. Bei Betätigung des Drückers I8 wird
das Ventil 2I geschlossen und die Preßluftzufuhr unterbrochen. Demzufolge ist bei
frühzeitiger Schließung dieses Ventils 2I, in einem Arbeitshub des Kolbens 4, die
Hubbewegung unterbrochen, und das Schlaggewicht 6 fällt schon bei geringem Druck
der Feder 8. Somit liegt es ganz in der Hand des Arbeiters, welche Schlagstärke
er benutzt, um seine Arbeit auszuführen. Es ist also mit der Erfindung ein Gerät
geschaffen, welches einfach und billig arbeitet und sich völlig universell benützen
läßt. Durch Wahl des für seine Arbeit benötigten Werkzeuges und schnelle Auswechselung
ist dieser Vorteil noch erhöht.
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Die für die Arbeit benötigte Preßluft kann in bekannter Weise von
einem Kompressor erhalten werden, kann aber auch, um völlig unabhängig vom Standort
zu sein, von einem eine Druckluftpumpe treibenden Elektromotor erhalten werden.
Dieser Elektromotor kann mittels Traggurten auf dem Rücken getragen werden. Um die
Drehkraft des Motors am Gurtgestell weitgehendst aufzuheben, ist es zweckmäßig,
die Druckluftpumpe gegenläufig arbeiten zu lassen.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das vorliegende Ausführungsbeispiel,
es können auch Teile anders gestaltet und angeordnet werden.