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Preßluftschrämwerkzeug. Zusatz zum Patent 414846*). Die exakte Schließwirkung,
welche bei dem Preßluftschrämwerkzeug nach dem Patent 414846 mit einem vom arbeitenden
Meißel angehobenen Anlaßkörper dadurch erreicht wird, daß der Anlaßkörper in der
Strömungsrichtung leicht beweglich im Zuführungskanal der frischen Preßluft sitzt,
so daß beim Absetzen des Werkzeugs die frische Preßluft den Körper in der Schließrichtung
mitnimmt, soll gemäß der Erfindung dadurch noch erhöht werden und das Anlassen sowie
die Schlagstärke und Schlagfolge noch feinfühliger in die Hand des Arbeiters gelegt
werden, daß der Meißel in an sich bekannter, aber in einer von dem Bekannten baulich
grundsätzlich verschiedenen Weise unmittelbar auf den Anlaßkörper wirkt, indem dieser
unter Fortfall jeglichen Zwischengestänges derart in den Zylinderraum hineinragt,
daß er dort von dem Meißel nach Aufsetzen desselben auf den Werkstoff erfaßt und
entgegen dem Frischluftdruck in die Frischlufteinlaßstellung zurückgedrängt wird.
Es ist ein Preßluftwerkzeug bekannt, bei welchem gleichfalls ein Anlaßkörper quer
in den Zylinderraum hineinragt, aber beim Aufsetzen des Werkzeugs von dem Kolben
in die Anlaßstellung zurückgedrängt wird. Eine derartige Ausbildung hat den Nachteil,
claß der beim Absetzen des Werkzeugs infolge seines Aufpralls auf den "Zylinderboden
wieder hochfliegende Kolben de:i Frischlufteinlaß abermals eröffnet, und so fort,
bis er infolge der allmählich abnehmenden Friscliluftmengen allmählich zum Stillstand
gelangt. Da hierbei der Kolben. infolge des beim Abheben erfolgenden Vorschleuderns
des Werkzeugs aus dem Zylinder anstatt auf den Meißel auf den Zylinderboden aufschlägt,
so wird hierdurch, wie die Erfahrung gezeigt hat, bei weichem Zylinderbaustoff der
Zylinderboden allmählich deformiert, oder es reißt der Zylinder mit der Zeit an
dieser Stelle, wenn er aus hartem Baustoff besteht. Wird hingegen der Anlaßkörper
derart angeordnet, daß er vom Meißelschaft in die Anlaßstellung geschoben wird,
so kommt das Werkzeug beim Absetzen unmittelbar zum Stillstand, da in diesem Fall
nach dem Absetzen das Meißelende und auch der Kolben mit dem Anlaßkörper nicht mehr
in Berührung kommt. Bei jenem unmittelbaren Anhub des Anlaßkörpers durch den Meißel
ist es ferner möglich, den Anlaßkörper wie bei dem Werkzeug nach dem Hauptpatent
in einer unmittelbar zum vorderen Zylinderraum führenden Luftzuleitung anzuordnen,
so daß der Anlaßkörper in an sich bekannter, aber baulich neuen Weise zugleich Einlaßkörper
für die eine Werkzeugseite ist.
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Die Formen des Anlaßkörpers können hierbei verschieden sein, beispielsweise
kann er aus einer federbelasteten Kugel bestehen, doch ist in gleicher Weise auch
ein federbelasteter, mit Ventilflächen versehener Stift verwendbar, dessen eines
Ende von dem Meißel beiseitegedrückt wird.
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In der Zeichnung ist eine Form der neuen Anlaßeinrichtung dargestellt.
Abb. i zeigt im Längsschnitt die Einrichtung nach der Erfindung mit eingerücktem
Meißel, Abb. 2 zeigt
ebenfalls im Längsschnitt den Meißel ausgerückt
und die Zuleitung für den Rückhub durch die Anlaßeinrichtung abgeschlossen.
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Wie beim Hauptpatent sitzt vor dem Stiel io mit der Zuführleitung
ii und der Abführleitung 12, quer zu diesem, der Zylinder 13, in dem der Kolben
1.4 durch das Betriebsmittel hin und her und gegen den Meißel 15 geschleudert wird.
Meißel 15 wird durch Feder 16 gehalten und sitzt in der Büchse 17 mit seinem Schaft
18. Schaft 18 wird zweckmäßig rund gehalten, um ein Drehen zu ermöglichen, wodurch
wiederum der Verschleiß herabgemindert bzw. verteilt wird. Als Anlasser und Abschlußorgan
sitzt vor der entsprechend vergrößerten Bohrung 2o für- die Einleitung des Betriebsmittels
zttm Rückhub die Kugel i9. Zweckmäßig ist es, die Kugel i9 bzw. die Bohrung 2o in
einen Ansatz 21 im Zylinder 13 zu legen, und zwar so, daß der Ansatz 21 vom Meißelschaft
18 zurückspringt und mit diesem zusammen einen Ringraum bildet, zwischen dem dasBetriebsmittel
durchstreichen und in den Zvlinder übertreten kann. Die Kugel i9 ist in der Ouerbohrung
22 angeordnet und wird entgegen der auf ihr lastenden Feder 23 bewegt. Feder 23
findet an dem Stopfen 2.4 ihr Widerlager. Zur Zuführung des Betriebsmittels zu Bohrungen
20 und 22 dient der Längskatta125, der vom Steuergehäuse 26 aus, in dem das Steuerorgan
27 sich befindet, gespeist wird. Vom Steucrgehüt4se 26 geht die Bohrung 28 aus,
die in die Längsbohrung 30 des Abstandhalters 29 mündet und von der das Betriebsmittel
über die Oueröffnungen 31 ztt der Einströntö ffnung 32 für den Schlaghub und hinter
den Kolben 14 tritt. Wiederum ist Zylinder 13 durch Stopfen 33 verschlossen, während
Stopfen 3d. Kanal 35 verschließt, in dem (las Steuergehäuse 26 und Abstandhalter
29 untergebracht sind. Zur Abführung der verbrauchten Luft in beiden Richtungen
dienen die Kanäle 36, von denen Bohrungen 37 in die Abführröhre 12 münden. Stiel
io und Werkzeug können wieder durch eine Tülle o. dgl. 38 miteinander verbunden
werden.
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Der Betrieb gestaltet sich nun wie folgt: Mit dein Ansetzen des Meißels
15 in der Kohle usw. wird dieser in den Zylinder hineingedrückt und schiebt dadurch
die Kugel i9 beiseite, die Bohrung 20 freigebend. Dadurch gelangt das Betriebsmittel
vor Kolben 14 und wirft diesen zurück. Mit dem Überschleifen der Kanäle 36 durch
die Unterkante des Kolben: 1.i wird die Vorderseite des Kolbens entlastet und die
hinter dem Kolben verdichtete Luft drückt das Steuerorgan'von Bohrung 28 ab, so
daß Frischluft hinter den Kolben treten und diesen gegen den Meißelschaft 18 schleudern
kann. Überfliegt die Hinterkante des Kolbens Kanäle 36, tritt hinter dem Kolben
Entlastung ein und die verdichtete Luft kann das Steuerorgan wieder gegen Kanal
28 auf die andere Seite werfen, so daß das Spiel von neuem beginnt.
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Es ist nun hierbei außerordentlich bemerkenswert, daß es nunmehr ähnlich
wie bei den bekannten Drückersicherungen möglich ist, das unzeitige, versehentliche
Anlassen vollständig unmöglich zu machen, anders hat man aber auch in dem unmittelbaren
Anlassen oder Abheben der Abschlußeinrichtung ein Maß -für die Regelung der Werkzeugbeaufschlagting,
-wie es bisher nur bei den bekannten Drückersicherungen möglich war. Durch mehr
oder weniger kräftiges Anhalten des Meißels an den Werkstoff hat man es in der Hand,
die Betriebsmittelführung mehr oder weniger zu drosseln und schafft damit die eingangs
erwähnte Feinfühligkeit bei der Handhabung des Werkzeugs. Diese Feinfühligkeit kann
dann im weiteren aber auch Anlaß dazu geben, ein Werkzeug mit der neuen Anlaßeinrichtung
auszurüsten, das nicht als Schrämhaue gebaut ist, etwa im Sinne von Bohr- oder Meißelhämmern
oder ähnlichen Werkzeugen, wobei dann noch eine ganz wesentliche Vereinfachung Platz
greift, insofern nunmehr die -Griffe nur als solche dienen können und nicht mit
den Drückersicherungen belastet zu werden brauchen. Das unmittelbare Anlassen gemäß
der Erfindung hat also eine ganze Reihe Vorteile, die der Anlaßvorrichtung als solcher
auch überhaupt anhaften, wobei es ins Belieben gestellt ist, an Stelle der Kugel
i9 andere Einrichtungen, wie etwa mit Ventilflächen versehene Stifte u. dgl., zu
setzen.