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Vorrichtung zum Herauslösen von in ein Werkstück eingeschlagenen Auftreibwerkzeugen
Gegenstand des Patents 622 398 ist ein Verfahren zum Herauslösen von in ein Werkstück
eingeschlagenen Auftreibwerkzeugen mittels rines auch zum Eintreiben des Dornes
dienenden, mit Druckluft o. dgl. betätigten Schlaghammers, bei dem auf den Dorn
abwechselnd starke Rückziehschläge und schwache Eintreibschläge geführt werden.
Die für dieses Verfahren verwendete Vorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß der
Schlaghammer, der am Griffende im Zylinder eine Prallplatte und am Haminervorderende
eine gegebenenfalls abnehmbare Muffe hat, in der der in der Hammerbuchse gleitende,
bundartig ver.-stärkte Auftreil>dorn in üblicher Weise längs verschiebbar ist, nur
am rückwärtigen Totpunkt der Kolbenbahn eine Steuervorrichtung hat.
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Die Erfindung betrifft eine Verbesserung dieser Ausgestaltung. Es
hat sich nämlich, insonderheit bei einer nachträglichen Umänderung üblicher Preßluftwerkzeuge
für eine derartige Betriebsweise, gezeigt, daß die genaue Abstimmung des Luftpuffers,
der beim Lösen des Dornes aus dem Werkstück zwischen dem Schlagbolzen und dem Dorn
eingeschaltet wird und der das Auftreffen des Bolzens auf den Dorn entsprechend
abschwächt, sich schwierig gestaltet. Ein einwandfreies Arbeiten der Vorrichtung
ist daher in solchen Fällen nicht leicht zu erreichen. Um diesen Schwierigkeiten
abzuhelfen, ist gemäß der Erfindung vorgesehen, der im rückwärtigen Kolbentotpunkt
befindlichen, dem Vor- und Rücktrieb des Kolbens dienenden Steuervorrichtung eine
nahe dem Haupteinlaß 'angeordnete zweite Steuervorrichtung vorzuschalten, durch
die zwecks Erhöhung der- Rückzugskraft für das Herauszielien des Dornes ein Teil
der Frischluft in den Raune vor dem Hainmerschlagkolben oder in die Muffenaussparung
vor dem Bund des Dornes abgezweigt wird. Weiter bestellt die Erfindung darin, mittels
der der Verteilung der Frischluft auf die beiden elfen erwähnten. Frischluftwege
dienenden Vorschaltsteuervorrichtungen zunächst den Luftweg für den Eintreibv organg
und erst nach dessen voller Eröffnung den Luftweg für den Rückzug freizugeben und,
die Aufeinanderfolge der Eröffnungsvorgänge unter die Gegenwirkung zweier gespannter
Federn zu stellen, die in zeitlichem Abstande nacheinander zur Wirkung kommen.
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Man hat es mit Hilfe dieser Anordnung in der Hand, den das Lösen des
Dornes aus dem
Werkstück bewirkenden Rückschlag in Nveiten Grenzen
zu verändern. Gleichzeitig 1ä13 t sich so die Schlagzahl in der Zeiteinheit und
damit die Schlagenergie bei dem Lösevorgang er-, höhen, wodurch die ganze Arbeitsweise
egt-, sprechend beschleunigt werden kann.
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An sich sind Hammeranordnungen bekannt;'" bei denen in gewissen Fällen
eine zusätzliche Frischluftmengebeigegeben werden kann. Jedoch sahen diese älteren
Vorschläge entweder eine von der Zuführung der Hauptluftmenge vollkommen unabhängige,
also ungekuppelte Beigabe ''von Frischluft vor, so daß die Bedienung solcher Einrichtungen
für die mit der Erfindung verfolgten Zwecke sehr umständlich, wenn nicht überhaupt
unmöglich sein würde, oder sie benutzten zwar eine einzige Steuervorrichtung für
die Zuführung der Haupt- und. Zusatzluft in den Hammer, wobei aber die Einführung
der Zusatzluft so gestaltet war, daß sie hinter den Schlagkolben, nicht davor gelangte,
und wobei ferner die Einführung der zusätzlichen Luftmenge bereits einsetzte, bevor
die volle, durch die Hauptluftmenge erreichbare Schlagenergie erzielt war.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung veranschaulicht, wobei Abb. 1 einen zum Teil schematisch gehaltenen Längsschnitt
durch einen Preßlufthammer und Abb. 2 einen Schnitt durch eine andere Ausbildungsform
für die Steuerung der zusätzlichen Frischluft zeigt.
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Wie Abb. 1 erkennen läßt, sitzt wie bei der Vorrichtung des Patents
622 398 am vorderen Ende des mit der Prallplatte 2 versehenen Hammergehäuses
1 die Rückziehmuffe 3 in lösbarer Verbindung mit dein Gehäuse 1; die Muffe 3 weist
ein Aussparung .I auf, die eine begrenzte Längsverschieblichkeit des Dornes 5 gestattet.
Der Dorn führt sich, wie üblich, in einer ini Vorderteil des Hammergehäuses 1 angeordneten
Buchse 7. Die Zuführung der den Kolben 6 hin und her bewegenden Preßluft erfolgt
in ebenfalls bekannter Weise über einen am Hammerhandgriff g sitzenden Anschluß
1o, der zu einer durch den Hebel 1 i betätigten Absperrvorrichtung 12 führt. Von
da gelangt die Preßluft über eine Zuleitung 14 zur (nur andeutungsweise wiedergegebenen)
Luftumsteuerung 15, von wo aus die Luft je nach der Schieberstellung entweder in
den Raum unter der Prällplatte 2 hinter dein Kolben 6 oder über Kanäle 16 in den
Raum vor dein Dorn 5 und dein Kolben 6 tritt.
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Die schon erwähnte Absperrvorrichtung 12, die in Abb. i in vollkommener
V er schlußstellung dargestellt ist, ist nun so ausgebildet, daß auf dem ersten
Teil ihrer öffnungsbewegong zunächst lediglich die normale Preßluftzuführung freigegeben
wird, während auf dem zweiten Teil dieser Bewegung der Weg J,frtz. die zusätzliche
Frischluftinenge geöffnet .beim Durch Verschwenkung des Hebels i i :irden Winkelbetrag
A wird nämlich zuersi @'dze.Zuleitung 1o über die Ausnehrnung 12' der Absperrvorrichtung
12 mit dein K&nal 14 verbunden; bei Weiterbewegung des Hebels i i um den Winkel
B wird dann unter Aufrechterhaltung der Verbindung zwischen Kanal io und 14 zusätzlich
eine Verbindung zwischen einer Abzweigung 17 vom Kanal 1o und einer Leitung 18 über
eine zweite Aussparung 12" an der Absperrvorrichtung 12 hergestellt. Die Leitung
18 mündet in den Raum zwischen Kolben 6 und Dorn 5 nahe der Buchse 7 aus und stellt
den Weg für die zusätzliche Frischluft dar, die gesondert vor den Kolben 6 gegeben
werden kann, wenn der Dorn aus dein Werkstück herausgezogen werden soll (wobei der
Dorn 5 gegenüber dem Hammergehäuse i usw. die in Abb. i gezeichnete Stellung einnimmt).
Durch Verwendung zweier Federn 1g und 2o, von denen Feder 2o nur bei Freigabe der
Zusatzluftmenge mitanspricht, wird dem das Werkzeug Bedienenden beim Niederdrücken
des Hebels i 1 fühlbar, wenn der erste Teil der Betätigung, d. h. die Freigabe der
normalen Preßluftmenge, beendet ist und daran anschließend die zusätzliche Frischluftmenge
freie Balire erhält.
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Abb.2 zeigt im Gegensatz zu der in Abb. 1 wiedergegebenen Kolbenschiebersteuerung
eine Ventilsteuerung, die in der gleichen Weise wie jene arbeitet, d. h. beim Niederdrücken
des Hebels 11 um den Betrag A Wird zuerst das durch eine Feder 22 auf seine Sitzfläche
gedrückte Ventil 21 von dieser abgehoben und so eine Verbindung zwischen den Kanälen
io und 14. hergestellt. Beim weiteren Niederdrücken des Hebels 1 i um den Betrag
B wird dann mittels des Ansatzes 21' am Ventil 21 das zweite, durch die Feder 24
belastete Ventil 2,3 von seinem Sitz abgehoben und so der zusätzliche Frischluftweg
zum Kanal 18 unmittelbar vom Kanal 1o aus freigegeben, da die Leitung 18 an den
Rauire 26 hinter dem Ventil 23 anschließt.
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Es ist ersichtlich, daß eine derartige Anordnung unter nur geringfügiger
Änderung der vorhandenen @ Teile auch nachträglich an alten Preßlufthämmern angebracht
werden kann, insbesondere dann, wenn man die Zuleitung 18 als außenliegenden Schlauch
ausbildet. Bei Neukonstruktionen wird man zweckmäßigerweise diesen Kanal 18 ganz
oder teilweise in das Hammergehäuse 1 oder den Handgriff g selbst verlegen. Unter
Umständen kann man auch die Zuleitung 18 nicht in den Raum zwischen dein Kolben
6 und dein
Dorn 5, sondern in die Aussparuijg .4 der l-Zuffe 3 nach
deren vorderem Ende zu, etwa bei x, ausinunden lassen, wobei eine entsprechende
Dichtung zwischen Dorn und Muffe vorgesehen «-erden muß.