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Einrichtung zur Regelung des Durchhanges elektrischer Leitungsdrähte
Es ist bekannt, bei elektrischen Freileitungen den Durchhang der Leitungsdrähte
in den Leitungsfeldern mit Hilfe eines Flaschenzuges zu regeln. Hierdurch läßt sich
gewöhnlich nur eine Grobregelung des Durchhanges erzielen. Bei manchen Freileitungen,
insbesondere bei Freileitungen mit trägerfrequenter Ausnutzung, ist jedoch auch
noch eine Feinregelung des Leitungsdurchhanges erforderlich, da infolge von Durchhangsunterschieden
sonst Störungen des Leitungsbetriebes eintreten können. Im allgemeinen ist bei der
Durchhangsregelung von Freileitungen mit trägerfrequenter Ausnutzung eine Toleranz,
d. h. eine Abweichung vom Solldurchhang, von höchstens ± i cm zulässig. Infolgedessen
kommt bei dieser Durchhangsregelung eine Verschiebung des Leitungsdrahtes am Isolatorhalslager
um Bruchteile eines Millimeters in Frage. In der jeweiligen Lage muß der Leitungsdraht
bis zur Fertigstellung des Seitenbundes am Isolatorhalslager festgehalten werden.
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Um mit einfachen Mitteln eine Feinregelung des Durchhanges der Leitungsdrähte
in den Feldern elektrischer Freileitungen zu ermöglichen, ist der Regelungseinrichtung
nach der Erfindung eine Einstellvorrichtung zugeordnet, welche mit mittels einer
Schraube von Hand gegeneinander verstellbaren, vorzugsweise stangenartigen Gliedern
versehen ist, von denen das eine Glied mit dem zu spannenden Leitungsdraht und das
andere Glied mit dem Leitungsmast od. dgl. oder mit einem von ihm
getragenen
Glied, z-. B. mit dem Isolator, an dem der Leitungsdraht befestigt werden soll,
vorübergehend verbunden wird.
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In Fig. i und 2 der Zeichnung ist eine Regelungseinrichtung nach der
Erfindung in einer Ausführungsform in Seitenansicht bzw. im Grundriß veranschaulicht.
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Die dargestellte Regelungseinrichtung ist mit einem einstellbaren
Rahmen i versehen, der in Form eines Gelenkvierecks ausgebildet ist. Der obere und
der untere Gelenkzapfen dieses Rahmens ist mit einem Lager 2 bzw. 3 versehen. In
dem oberen Lager 2 ist das obere Ende einer senkrechten Spindel q. drehbar, die
auf einem Teil ihrer Länge mit Gewinde versehen ist. Dieses Gewinde greift in ein
Muttergewinde, das in der Bohrung des unteren Lagers 3 vorgesehen ist. Das untere
Ende der Spindel 4 ist mit einer Öse 5 versehen. Mit dieser Öse ist ein Karabinerhaken
od. dgl. in Eingriff gebracht, der am einen Ende einer am anderen Ende mit einem
Handgriff 6 ausgerüsteten Einstellspindel ? vorgesehen ist. Die Seitenzapfen 8,
g des Rahmens sind mit teleskopärtig ineinander verschiebbaren Rohren io bzw. i
i verbunden. An Stille des Rohres io könnte auch eine volle Stange verwendet werden.
Das Glied i i könnte auch teilweise als volle Stange ausgebildet sein. Die Rohre
io bzw. i i sind mit Längsausschnitten 12 bzw. 13 versehen, in welche die Arme des
Rahmens s greifen. Am freien Ende des Rohres io ist eine selbsttätig wirkende Klemme
angeordnet, die mit an Lenkern 14 parallel geführten Klemmbacken 15 versehen ist.
Zwischen diesen Klemmbacken wird der elektrische Leitungsdraht 16, z. B. ein Draht
einer Trägerfrequenzfreileitung, festgeklemmt, dessen Durchhang fein geregelt werden
soll. -Am freien Ende des Rohres i i ist eine Schelle 17 einseitig befestigt, die
mittels einer Schraube 18 zusammengespannt werden kann. Diese Schelle wird zweckmäßig
auf dem Kopf des Isolators ig unmittelbar über der Isolatorrinne festgespannt, in
welcher der Leitungsdraht 16 befestigt werden soll.
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Die Schelle 17 wird in solcher Weise auf dem Kopf des Isolators ig
festgespannt, daß der Leitungsdraht 16 in unmittelbarer Nähe der Rohre io, i1 verläuft.
Wenn also der Draht 16 bei der Darstellung in Fig. 2 oben am Isolator ig vorübergeführt
wird, muß sich die Schraube 18 in Fig. 2 unten befinden. Soll dagegen der Draht
16 unten in Fig.2 am Isolator vorübergeführt werden, so muß sich die Schraube 18
in Fig. 2 oben befinden, d. h. der Rahmen i ist dann aus der Stellung nach Fig.
i um i 8o° um die Achse der Rohre i o, i i gedreht worden. Der Karabinerhaken der
Spindel 7 wird in diesem Fall mit einer in der Nähe des Lagers 2 vorgesehenen Öse
2o der Schraubenspinidel 4 gekuppelt.
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Die Regelungseinrichtung nach der Erfindung wird wie folgt benutzt:
Es sei angenommen, daß der Leitungsdraht 16 einer Trägerfrequenzfreileitung mit
Hilfe einer unter Benutzung eines Flaschenzuges durchgeführten Grobregelung vorläufig
an Isolatoren festgespannt ist, von denen nur der eine Isolator ig in der Zeichnung
dargestellt ist. Es sei ferner angenommen, daß der Durchhang in dem rechts vom Isolator
ig in Fig. i und 2 befindlichen Feld genau geregelt werden soll und daß sich der
Isolator ig an einer Kreuzungsstelle befindet, so daß eine vorläufige Befestigung
des Drahtes 16 am Isolator ig, die sonst mit Hilfe eines Gleitbundes erfolgen müßte,
nicht erforderlich ist. Die Schelle 17 wird nun in solcher Weise auf dem Isolatorkopf
angebracht, daß der Leitungsdraht 16 dicht neben den Rohren io, ii verläuft, und
es wird der Draht 16 mittels der Vorrichtung 14, 15 am Rohr io festgeklemmt. Die
mit dem Karabinerhaken versehene Spindel ? wird mit der jeweilig untenliegenden
Öse, z. B. 5, in Eingriff gebracht. Der Benutzer beobachtet nun mittels einer Visierlatte
od. dgl. den Durchhang des Leitungsdrahtes 16 in dem Feld rechts neben dem Isolator
ig und stellt mittels' des Handgriffs 6 den Rahmen so ein, daß die Zapfen 8, 9 einander
genähert oder, wie mit strichpunktierten Linien dargestellt ist, auseinandergerückt
werden. Bei dieser Einstellung des Rahmens r wird der Draht 16 von der Klemmvorrichtung
14, 15 mitgenommen, so daß durch Drehung des Handgriffs 6 eine genaue Regelung des
Drahtdurchhanges in dem beobachteten Feld ermöglicht ist. Nach genauer Einregelung
des Durchhanges wird der Draht 16 durch den üblichen Seitenbund am Isolator ig gesichert,
und es wird der Rahmen i nach Lösen der Schelle 17 und der Klemmvorrichtung 14,
15 abgenommen. In ähnlicher Weise wird mittels der Regelungseinrichtung nach der
Erfindung auch der Durchhang der anderen Drähte der Trägerfrequenzfreileitung eingeregelt.
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Mit Hilfe der Regelungseinrichtung nach der Erfindung kann rasch eine
derart genaue Regelung des Drahtdurchhanges in den einzelnen Leitungsfeldern erzielt
werden, daß Abweichungen der einzelnen Drahtdurchhänge von dem Solldurchhang das
Maß von einem Zentimeter nicht überschreiten, so daß Störungen im Betrieb der Trägerfrequenzfreileitung
vermieden sind. Die Erfindung ist besonders zur Regelung des Durchhanges von Freileitungslinien
geeignet, die mit Doppelleitungen versehen und für trägerfrequente Ausnutzung bis
16o kHz im Parallelbetrieb bestimmt sind.