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Fadenführer für Maschinen zur Herstellung künstlicher Seide. hie Erfindung
betrifft einen röhren- oder trichterförmigen Fadenführer, wie solche bei Maschinen
zur Herstellung künstlicher Seide den drehbaren Spinnbüchsen vorgeschaltet werden.
Diese aus Glas bestehenden Fadenführer lassen sich nicht in genau gleichen Längen
und Größen herstellen, außerdem sind sie auch häufig ungerade. Bislang -wurden besagte
Fadenführer in dem zu ihrer Aufnahme bestimmten Teil der Arbeitsmaschine durch die
an ihrem oberen-Ende befindliche gefäßartige Erweiterung in der Arbeitslage gehalten.
Die Einstellung in diese Lage erforderte jedoch viel Sorgfalt und Schulung seitens
des Arbeiters, und es konnte dabei nicht vermieden werden, daß das untere Ende des
röhrenförmigen Teiles der Fadenführer gegenüber dem Mittelpunkte der Spinnbüchsen
exzentrisch stand oder daß die Fadenführer in Bezug auf die Spinnbüchsen zu hoch
oder zu niedrig eingestellt -waren, um gleichmäßige und befriedigende Ergebnisse
zu liefern.
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Diese Mängel werden durch vorliegende Erfindung beseitigt, gemäß welcher
der röhrenförmige Teil der trichterartigen oder anders gestalteten Fadenführer mit
einer Muffe oder Hülse versehen wird, welche in den zur Aufnahme des Fadenführers
bestimmten Teil der Arbeitsmaschine eingesetzt wird. Zur Anbringung besagter Muffe
oder Hülse an den Fadenführer bedient man sich zweckmäßig einer Hilfsvorrichtung,
welche aus einem Ständer besteht, der .drei seitlich ausladende Arme aufweist, von
denen der obere und der untere zum Einspannen des. Fadenführers und der dazwischenliegende
zum Einspannen der Hülse oder Muffe dient. Diese Hilfsvorrichtung ist so eingerichtet,
daß beim Einspannt organg der Fadenführer und die Hülse genau zentrisch zueinander
gestellt -werden, und gleichzeitig auch. die Höhenlage der Hülse gegenüber dem unteren
Ende des Fadenleitröhrchens genau bestimmt wird.
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Das Einspannen des Fadenführers findet zweckmäßig zwischen zwei Spitzen
statt, von denen die eine vom unteren, die andere vom oberen Arm getragen wird.
Die vom oberen Arm getragene Spitze befindet sich an einer gleitbar angeordneten
Spindel, welche mittels Stellschraube festgestellt -werden kann. Der zwischen dem
oberen und dem unteren Arm des Ständers vorgesehene dritte Arm ist in einer Höhe
angebracht, welche der Höhenlage entspricht, die die Muffe oder Hülse gegenüber
dem unteren Ende des Fadenführers. erhalten soll, wodurch erreicht wird, daß bei
sämtlichen Fadenführern zwischen der unteren Kante der Hülse und der unteren Kante
.des röhrenförmigen Teils des Fadenführers genau der gleiche Abstand erzielt wird.
Die an dem oberen und unterem Arm befindlichen Spitzen und die im mittleren Arm
zur Aufnahme der
Hülsen vorgesehene Öffnung sind so angebracht,
daß deren Mittelpunkte alle in einer Beineinsamen geraden Linie liegen.
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Wenn der Fadenführer zwischen die Spitzen und die Muffe oder Hülse
in den mittleren Arm des Ständers eingespannt sind, wird eine durch Hitze oder in
anderer Weise gießfähig gemachte Masse, z. B. Pech, in den Raum zwischen der Hülse
und dem Fadenführer eingebracht. Diese Masse füllt den Zwischenraum aus und nach
ihrer Erstarrung gewährleistet sie den Halt der Hülse am Fadenführer, und zwar in
richtiger, für alle Fadenführer genau gleicher Lage, so daß bei eintretendem Bedürfnis,
den einen oder den anderen der an der Arbeitsmaschine befindlichen Fadenführer durch
einen neuen zu ersetzen, diese Arbeit ohne weiteres und ohne Vornahme einer besonderen
Einstellung vorgenommen werden kann. Das obere Ende der Hülse ist vorteilhaft mit
einem nach außen vorspringenden Flansch versehen, der sich beim Einspannvorgang
gegen den oberen Rand der im Zwischenarm der Hilfsvorrichtung befindlichen Öffnung
legt und so die Hülse in richtiger Lage hält. In ähnlicher Weise legt sich dieser
Flansch beim Einsetzen des Fadenführers in den zu seiner Aufnahme bestimmten Teil
der Arbeitsmaschine gegen den oberen Rand der die Hülse aufnehmenden Bohrung.
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Auf der Zeichnung -zeigt Fig. i einen trichterartigen Fadenführer
im Zusammenhang mit der gemäß der Erfindung zu verwendenden Hülse oder Muffe.
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Fig. 2 zeigt die Hilfsvorrichtung im senkrechten Höhenschnitt und
den in dieselbe eingespannten Fadenführer nebst Hülse.
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Fig. 3 ist ein Querschnitt nach Linie A-B iii Fig. 2.
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i ist der röhrenförmige, 2 der am oberen Ende befindliche trichterartige
Teil des Fadenführers. Gemäß der Erfindung ist der röhrenförmige Teil i von einer
Hülse 3 umgeben, welche, durch eine in dem zwischen ihr und dem Teil i vorhandenen
Ringraum eingebrachte, nach eingetretener Erstarrung fest gewordene Masse, genau
zentrisch zur Längsachse des Fadenführers und gegenüber letzterem in der gewünschten
Höhenlage gehalten wird. Es ist ersichtlich, daß mit solchen Hülsen versehene Fadenführer
heim Einsetzen in die Arbeitsmaschine ohne weitere Einstellung die richtige Lage
erhalten. Zum Anbringen der Hülse in der richtigen Höhenlage und zur gleichzeitigen
Zentrierung derselben gegenüber dem röhrenartigen Teil i bedient man sich z. B.
einer Hilfsvorrichtung, wie sie Fig. 2 und 3 darstellt. Diese Vorrichtung besteht
aus einem Ständer d, der oben einen Arm 5, unten einen Arm ö besitzt. Der untere
Arm 6 ist mit einer nach oben gerichteten Spitze 7, der obere mit -einer an einer
Spindel 8 befindlichen, -nach unten gerichteten Spitze `ersehen. Die Spindel 8 kann
im oberen Arm 3 gleitbar angeordnet und zur Erleichterung der Handhabung mit einem
Knopf 8" versehen sein. Zum Feststellen der Spindel S dient eine Stellschraube 9.
Der Arm, welcher zur Aufnahme der Muffe oder Hülse 3 bestimmt ist, an der der Fadenführer
befestigt werden soll, ist mit io bezeichnet. Dieser Arm besteht aus zwei Gliedern,
von denen das eine fest, das andere schwenkbar ist und die mittels eines Bolzens
iod zu einem Gelenk vereinigt- sind. Im Arm io befindet sich eine Öffnung zur Aufnahme
der Hülse oder Muffe 3. Die eine Hälfte dieser Öffnung befindet sich in dem festen,
die andere in denn um den Bolzen io2 schwenkbaren Glied. Wenn der Fadenführer zwischen
den Spitzen eingespannt und die Muffe oder Hülse in richtiger Lage an dem festen
Glied des Armes io anliegt, wird das schwenkbare Glied des Armes io zugeklappt,
worauf die beiden Teile durch eine Schraube oder eine Schlinge zusammengehalten
werden. Die Zeichnung veranschaulicht - eine diesem Zweck dienende Drahtschlinge
i i.
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Nunmehr wird Pech oder eine andere geeignete Masse in den Raum zwischen
der Hülse 3. und der Außenseite des röhrenförmigen Teiles des Fadenführers eingegossen,
wie dies bei i2 (Feg. 3) angedeutet ist. Hierbei wird die untere Ringöffnung an
der Hülse 3 durch ein Gummiband oder durch Kitt o. dgl. verschlossen gehalten: Erst
nach Erstarrung der Pechmasse wird dieser Verschluß wieder entfernt.