-
Scherenstromabnehmer Bei Scherenstromabnehmern ist es oft zweckmäßig,
im Gelenk der oberen Scherenarme eine zur Auflagefläche des. Stromabnehmers parallele
Basis zur Führung des Schleifstückes zu schaffen. Dieses wird mit Hilfe von Hebel:geradführungen
bzw. Schirmgeradführungen erreicht. Für gewöhnlich sind die Scherenstromabnehmer
der hier in Rede stehenden Art in der in der Fig. i veraas> schaulichten Weise ausgeführt.'
Die Fig. z zeigt ein Schema der gleichen Ausführung.
-
Bei einem solchen Stromabnehmer bilden nun die beiden oberen Scherenarmea
und b mit einem Bolzen oder einem Querrohr .c das obere Gelenk. Auf dem Bolzen c
sitzt dmehbar die Basis d. der Schleifstückfüihrung. An der Schleifstückbasis greifen
Führungsdrähte an, die ihrerseits das auf der Wippe drehbar gelagerte Sehleifstück
über Hebelarme stets so führen, daß dis Schleifstückoberfläche bei jeder Winkelstellung
der Wippe parallel zur Basis liegt.
-
Mit dieser Basis@d ist der Geradführungsstift e fest verbunden. Bei
verschiedenen Fahrdrahtlagen stehen die beiden Schenena. und b in, verschiedenen
Winkeln zueinander. In der hächsten Fahrdrahtlage bilden sie, wie in Fig. i veranschaulicht,
einen spitzen Winkel, in der untersten Fahrdralitlage dagegen .einten stumpfen Winkel.
Um von der einen zu der anderen 'Winkelstellung zu gelangen, gleitet der Geradführungsihalter
f, der mit den GeradführungsheheIn g an den oberen Hälften der Scherenarme a und
b aasgelenkt ist, atü dem Führungsstift e auf und ab.
-
Bei dieser Viergelenkger.adführung ist eine Geradführung und - dadurch
Parallelstellung der Basis "l nur hei gleichzeitig auftretender Klemmwirkung zu
erreichen. Jede Viergelenkgeradführung ist mechanisch labil. Das durch den Reibungswiderstand
des Schleifstückes
im Gelenkpunkt c vorhandene Moment muß durch
die Geradführung aufgenommen werden. Dieses Moment wirkt im Punkt r (Fig.2) des
Geradführungshalters f als DruckkraftP. Während der Bewegung des Halters i tritt
dauernd die Kraft P auf. Durch die Mechanik der Geradführung bedingt, bewegen sich
die Gelenke k und I auf Kreisen mit den Mittelpunkten Ir bzw. i und
den Radien fz, h
bzGv. f, i. Dadurch stellt sich der Halter/ schräg ein, ivie
in Fig. 2a veranschaulicht ist. An den Ka.utenp und g tritt infolge dieser Schrägstellung
ein Klemmen auf. Die dabei in den Kanten p und g auftretenden Kräfte sind bedeutend
größer als die Kraft P, da das Moment im Punkt c durch das Moment des Kräftepaares
in den Punkten p und g im Gleichgewicht gehalten wird und der Abstandp-g aus konstruktiven
Gründen im Vergleich zu der Länge des Geradführungsstiftes sehr klein ist. In p
und g ist fernerhin nur Punktberührung. Infolgedessen wird die spezifische Pressung
sehr groß und demzufolge ,auch die Abnutzung sehr bedeutend.
-
Der Eifindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Scherenstromabnehmer
mit üiner am gemeinsamen Gelenkpunkt der oberen Scherenarme angeordneten,-zur Führung
des Schleifstückes auf der Wippe dienenden Schleifstückbasi.s zu schaffen, bei dem
trotz unbedingter Parallelführung der Basis für das Schleifstück ein Klemmen zwischen
Geradführungähalter und Geradführungsätift vermieden wird. Nach der Erfindung wird
diese Aufgabedadurch gelöst, daß der Geradführungsstift durch das gemeinsame Gelenk
zweier an den oberen Scherenarmen gelenkig angeordneten Geradfülirungshebel geführt
ist. In vorteilhafter Weise sind gemäß der weiteren Erfindung die beiden G.eradführun,gshebel
um einen Bolzen schwenkbar, durch den gleichzeitig der Geradführungsstift hindurchgeführt
ist. Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind im folgenden beschrieben.
-
Es ist zwar bekannt. bei Fliehkraftreglern für Dampfmaschinen o. dgl.
derartige Führungsparallelogramme zu verwenden. Jedoch haben diese Parallelogramme
bei Fliehkraftreglern lediglich Fliehkräfte aufzunehmen. während bei einem Stromabnehmer
in erster Linie keine Fliehkräfte, sondern in einer bestimmten Richtung wirkende
seitliche Kräfte zti bewältigen sind. Infolgedessen ist trotz der bekannten Hebelanordnungen
bei Fliehkraftreglern noch von keiner Seite vorgeschlagen worden. derartige Hebelanordnungen
für Scherenstromabnehmer zu verwenden. Hierdurch wird aber erfindungsgemäß eine
Bauart eines Scherenstromabnehmers geschaffen, die .allen Anforderungen an solche
Scherenstromabnehmer gerecht wird, indem eine zuverlässige Parallelführung der Schleifstückbasis
erzielt und ein Klemmen in der Geradführung ebenso zuverlässig vermieden wird: '
In Fig. 3 ist der obere Teil des erfindungsgemäßen Scherenstromabnehmers in seiner
konstruktiven Ausbildung und in Fig. 4. schematisch dargestellt.
-
Die Dreigelenkgeradführung gemäß der Erfindung verhindert das Klemmen.
Bei dieser Geradführung ist der Geradführungshalter als Bolzen ni ausgebildet, an
dem die Geradführungshebel n und o angelenkt sind. Jede Dreigelenkgeradführung ist
in ihrer Mechanik immer starr. Sie ergibt demzufolge immer eine mechanisch eindeutige
Geradführung. Ein Klemmen ist, da der Geradführungshalter als Bolzen ausgebildet
ist, ausgeschlossen. Die in seinem Mittelpunkt angreifende Kraft P, die vom Reibungswiderstand
des Schleifstückes herrührt, wird von den Hebeinn und o als Druck bzw. als Zug aufgenommen.
Der Bolzenin überträgt nur diese Kraft. Infolgedessen ist die spezifische Pressung
sowohl am Umfang als auch im Führungsschlitz sehr klein. Da die Anlageflüchen im
Verh:iltnis zur Kraft groß sind und weiterhin der Bolzen frei beweglich ist,
tritt keine nennenswerte Abnutzung auf.