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Vorrichtung zur Bewegung eines Körpers, z. B. eines Flußschiffs, längs
eines ruhenden, langgestreckten Kraftübertragungsmittels. Es sind bereits Antriebsvorrichtungen
zur Erzeugung einer Bewegung gegenüber einem ruhenden, langgestreckten Kraftübertragungsmittel,
z. B. einer Stahltrosse, bekannt geworden. Die Bewegung kommt dabei durch Kupplung
des ruhenden mit dem bewegten, mit Klemmvorrichtungen versehenen Mittel zustande.
Das bewegte Mittel wird eine Strecke lang gleichlaufend zu dem ruhenden geführt
und über Rollen geleitet. Die bekannte Vorrichtung ist außerdem so beschaffen, claß
.die Klemmvorrichtungen sich unter Federdruck selbsttätig schließen und dabei das
ruhende Kraftübertragungsmittel fassen, während sie durch das Überlaufen über Rollen
in Abhängigkeit von diesem Überlaufen zwangläufig geöffnet werden.
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Gegenstand der Erfindung ist eine ähnliche Antriebsvorrichtung, bei
der die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe auf eine Art gelöst ist, die eine
geringere Abnutzung und damit eine größere Lebensdauer und größere Betriebssicherheit
gewährleistet.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Klemmvorrichtungen
zur Verbindung mit dem ruhenden Kraftübertragungsmittel durch die Zugspannung des
bewegten Mittels betätigt werden.
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Für diesen Zweck eignet sich vor allem ein aus einzelnen Gliedern
zusammengesetztes Kraftübertragungsmittel, z. B. eine Gliederkette. Bei der Wahl
eines solchen Mittels wird die Einrichtung nach der Erfindung am besten so getroffen,
daß das Schließen und Üffnen der Klemmvorrichtungen durch Änderung des von zwei
benachbarten Gliedern eingeschlossenen Winkels erfolgt.
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Eine solche Winkeländerung tritt z. B. ein, wenn das bewegte, über
Rollen geführte Mittel die Rollen verläßt oder auf sie aufläuft, demnach beim Übergang
von der gekrümmten in die gerade, oder von der geraden in die gekrümmte Bahn.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand veranschaulicht. In
allen Abbildungen sind gleiche oder einander entsprechende Teile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen. In der Abb. i ist i eine langgestreckte Stahltrosse. Über
die Zahnräder 2 und 3 ist eine endlose Kette q. geführt, die die Klemmvorrichtungen
5 trägt. Die Abb. 2 läßt im Grundriß den schematischen Aufbau der endlosen Gliederkette
erkennen, die abwechselnd aus den Doppellaschen 9 und den einfachen Laschen io zusammengesetzt
ist. Die Klemmvorrichtungen 5 werden von den Kettenbolzen 6 getragen. Es ist nicht
erforderlich, jeden Kettenbolzen mit einer Klemmvorrichtung zu versehen, vielmehr
können die Klemmvorrichtungen beliebig auf die einzelnen Kettenbolzen verteilt werden.
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Die Anordnung der Klemmvorrichtungen selbst geht vor allem aus den
Abb. 3 und q. hervor, wobei die Abb. 3 eine vergrößerte Teilansicht im Aufriß und
die Abb. 4 einen Teilschnitt nach der Linie A-B der Abb. i darstellt.
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Der Kettenbolzen 6, der die eigentliche Klemmvorrichtung trägt, ist
mit einem Zinks-und Rechtsgewinde versehen. In diese Gewinde greifen die Muttern
7 ein, die bei ihrer Drehbewegung mit Hilfe des Keiles S den Lagerteil 14 und somit
die Doppellaschen 9 der endlosen Kette mitnehmen, während die Lasche io des benachbarten
Kettengliedes mit dem Gewindebolzen 6 fest verbunden ist, wodurch dieser bei einer
Änderung des zwischen benachbarten Laschen eingeschlossenen Winkels a (Abb. 3) zur
Mitdrehung gezwungen wird. Jede der beiden Muttern ist mit einer Führungsfläche
i i versehen, auf der die Klemmbacken 12, gelagert sind. 13 sind Federn, die sich
an dein Lagerteil 1d. abstützen und über die beweglichen Muttern 7 auf die Klemmbacken
12 einwirken. Mit Hilfe dieser Federn kann eine Vorbestimmung des gewünschten spezifischen
Preßdruckes zum Anlegen der Klemmbacken an die ruhende Stahltrosse i erzielt werden.
Die Einstellung des gewünschten Prelldruckes kann durch an sich bekannte Mittel
erreicht werden, beispielsweise dadurch, daß man zwischen der Feder i-3 und dem
Lagerteil 14 einen achsial verstellbaren Federteller einfügt. Der Vorgang beim Klemmen
ist nun folgender:
Sobald die endlose Kette von ihrer Lage auf dem
Kettenrad in die gerade Strecke übergeht, werden die benachbarten Kettenglieder
gelenkig gegeneinander bewegt, also die Laschenenden gegeneinander verdreht (Sbb.
3 und q.). Die einfache Lasche to ist nun mit dem Kettenbolzen 6 fest verbunden;
die Doppellasche 9 dagegen nimmt mit Hilfe der beiden Keile 8 die beiden Muttern
7 mit. Es überträgt sich somit die Verdrehung zwischen den Laschenenden auf Bolzen
und --L%Iuttern und bewegt dadurch die Klemmbacken.
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Wie aus der schematischen Skizze nach Abb. 5 hervorgeht, ziehen sich
gewissermaßen die Gewindegänge des Bolzens 6 gegenüber den Gewindegängen der Muttern
7 zurück, so daß diese unter dem Druck der Federn 1 5
nachfolgen und
sich so lange achsial einander nähern, bis ein Anliegen der Klemmbacken an die Stahltrosse
erreicht ist. Man wird zwischen dem Bolzengewinde und dem (jewinde in den Muttern
einen so großen Luftzwischenraum vorsehen, daß nach dem Anliegen der Klemmbacken
an dem Seil die Bolzen sich leer in den Muttern drehen können, so daß diese und
damit auch die Klemmbacken lediglich unter dem Druck der Federn steh.: n.
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Die Form der Klemmbacken kann beliebig sein. Man wird sie jedoch zweckmäßig
so wählen, daß die Backen mit einer möglichst großen Preßfläche, also mit geringem
speziiischen Flächendruck, sich möglichst satt an das langgestreckte Kraftübertragungsmittel
anschmiegen. Ferner wird man bei der Formgebung der Klemmbacken darauf zu achten
haben, daß sie beim Heranführen an die gerade Bahn rechtzeitig von der Hebelbewegung
an den Gelenken mitgenommen «-erden, damit die Preßfläche der Backen beim Eintritt
in die gerade Bahn die richtige Lage zur Aufnahme des lang gestreckten Kraftübertragungsmittels
besitzt. Diese Hebelbewegung kann z. B. dadurch erzielt werden, daß man an den Klemmbacken
Führungsbahnen 16 (Abb. 3 und -l.) vorsieht, die an den Anlaufstellen 17 mit Rollen
versehen sein können, um ein besseres Anlaufen zu gewährleisten. Um diese Hebelbewegung
zu begrenzen, kann man außerdem an den einfachen Laschen io Anschläge i` und an
den Klemmbacken Gegenanschläge i9 anbringen.
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Das öffnen der Klemmvorrichtungen erfolgt in umgekehrter Weise beim
übergang der endlosen Kette von der gestreckten in :lie gekrümmte Lage, wenn die
Kette auf (las Kettenrad 3 aufläuft.
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Man könnte auch daran denken, die Anordnung nach der Abb. 4 so zu
ändern, daß man die beiden Flansche 15 der Muttern 7 nicht unmittelbar an den Klemmbacken
1a anliegen läßt, sondern dazwischen einen Spielraum vorsieht und sie über zwischengeschaltete
Federn zusammenpreßt. In diesem Falle würde jedoch die Eindeutigkeit des auf die
Klemmbacken übertragenen Preßdruckes verlorengehen, weil dieser vom Verdrehungswinkel
a der Kettenglieder abhängen würde.