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Endlose Kette für das Motorlaufwerk von Schwebebahnen.
Bei den bekannten mit eigenem Laufwerk ausgerüsteten Seilschwebebahnwagen sind bei Neigungen von über 15 /o besondere Hilfseinrichtungen erforderlich, um eine hinreichende Adhäsion zu erzielen. Zu diesem Zwecke wurden eigene auf Seilscheiben aufgewundene Hilfsseile vorgeschlagen, welche sich aber wegen der bestehenden Verwicklungsgefahr und der raschen Abnutzung der Seile nicht eingeführt haben.
Man hat auch versucht, mittels Federkraft wirkende Anpressorgane zu verwenden, die aber wegen ihres verhältnismässig hohen Gewichtes und des durch die dauernde Anpressung verursachten bedeutenden Verschleisses ebenfalls in der Praxis nicht Eingang gefunden haben.
Durch den Gegenstand der Erfindung wird eine bedeutende Erhöhung der Adhäsion von Seilschwebebahnen bei grösster Betriebssicherheit und normalen Gewichtsverhältnissen erzielt.
Gemäss der Erfindung werden die genannten Vorteile bei Verwendung einer an sich bekannten endlosen Kette für das Motorlaufwerk von Schwebebahnen mit zwei Kettenrädern, von denen eines vom Laufwerkmotor angetrieben wird, dadurch erreicht, dass jedes Kettenglied Klemmbacken zum Erfassen des Seiles trägt.
Hiebei können an jedem Kettenglied aneinander gelenkte Klemmbacken vorgesehen sein, die mittels drehbar an ihnen angeordneter Hebel gegen das Joch des Kettengliedes verkeilbar sind.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 einen Längsaufriss, Fig. 2 schaubildlich in grösserem Massstabe eines der Elemente der Reibkette, Fig. 3 zeigt ein Element der Kette im Aufriss und Fig. 4 eine Abänderung der Fig. 3, Fig. 5 stellt die geöffnete Klemme gemäss Fig. 3 dar.
Das einzelne obenerwähnte Element besteht aus einer Reihe von untereinander scharnierartig verbundenen Gliedern 1, 2, welche eine Kette bilden.
Bei der Ausführung nach den Fig. 1, 2,3 und 5 besitzt jedes Glied 1 bzw. 2 einen Fortsatz 3, in welchem der Zapfen 18 gelagert ist, welcher das Drehlager für die Hebel 4 bildet. Die Klemmbacken 5 für das Seil 7 öffnen sich, indem sie sich um das Scharnier 19 drehen ; sie sind vermittels Zapfen 20 mit den Hebeln 4 verbunden. Die Backen 5 weisen eine besonders ausgebildete Oberfläche 6 auf, welche mit dem Seil in Eingriff kommt. Das Kettenrad 11 wird über den Zapfen 17, an welchem der Wagen 14 hängt, durch den Motor 13 angetrieben.
Es sei angenommen, dass die Bewegung des Wagens in Fig. 1 von links nach rechts erfolgt.
Sobald sich eine Klemme von dem Rade 11 abzulösen beginnt, befindet sie sich in der Offenstellung, d. h. die Hebel 4 sind, durch die Federn 21 beeinflusst, zusammen mit den zwei Klemmbacken 5, die sich durch gegenseitige Drehung um das Scharnier 19 geöffnet haben, nach unten verschwenkt worden. Die gesamte Anordnung ist somit zur Aufnahme des Seiles 7 bereit.
Bei ihrer weiteren Bewegung nach dem Druckverteiler 12 zu, der mittels Rollen 15 gegen die Kette abgestützt ist, nähert sich die Klemme dem Seil 7. Die geöffnete Klemme beginnt sodann mit dem Scharnier 19 die Oberfläche des Seiles zu berühren. In dem Masse, in welchem das Scharnier gegen das Joch 1 gedrückt wird, drehen sich die Klemmbacken 5 und die damit verbundenen Hebel 4 nach oben unter Überwindung des schwachen Widerstandes der Feder 21, welche zur Überwindung der inneren Reibung der Klemme bei ihrem
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Öffnen dient. Derart bringt die fortgesetzte Bewegung des Scharniers gegen das Joch die Drehung des Hebels 4 und das Schliessen der Klemmen 5 über dem Seil hervor ; die Klemme gelangt somit geschlossen unter die Anordnung zur Verteilung des Gewichtes und nimmt das von letzterer auf sie übertragene Gewicht auf.
Sobald das Kettenelement unterhalb des Druckverteilers oder Balanciers 12 hervortritt, hört die Kraftwirkung (Gewicht des Wagens), welche das Kettenelement gegen das Seil 7 drängte, auf. Ausserdem entfernt sich das Kettenelement, indem es sich gegen das Kettenrad 10 bewegt, immer mehr von dem Seile 7.
Aus dieser Entfernung der Klemme vom Seile folgt das Öffnen der Backen und das Freiwerden des Seiles von der Klemmwirkung. Sobald nämlich die Klemme aus ihrer Klemmstellung zum Seile sich von letzterem nach und nach entfernt, hört der Druck des Seiles gegen das Scharnier 19 auf. Das Scharnier entfernt sich vom Joch 1 der Klemme, da es mit den Hebeln 4 verbunden ist, welche unter der Wirkung der Federn 21 nach unten schwingen.
Die Verstellung des Scharniers nach unten zufolge der Drehung der Hebel 4, mit denen die Backen 5 verbunden sind, ruft das Öffnen der Backen hervor, bis das Seil vollständig von dem Druck derselben befreit ist.
Durch zweckmässige Bemessung der Hebel 4 erhält man den gewünschten Keilwinkel und den erforderlichen Druck.
Eine andere Art der Anwendung des oben beschriebenen Prinzips ist in Fig. 4 dargestellt, worin der Druck zwischen den Klemmbacken und dem Seil,-auch hier unter Einwirkung des auf dem Joch 1 lastenden Gewichtes, durch zwei um einen zentralen Zapfen 22 zangenartig angelenkte Hebel 8 bewirkt wird. Diese sind mit dem Joch durch zwei Zapfen verbunden, von denen der mit 23 bezeichnete kulissenartig ausgebildet ist, um das vollständige Öffnen der das Seil umschliessenden Zange zu gestatten. Das Öffnen und Schliessen erfolgt in ähnlicher Weise wie bei der zuvor beschriebenen Klemme, nur wird hier die Druckwirkung gegen das Seil durch die Wirkung der die Zange bildenden Hebel erzielt, welche ein derartiges Verhältnis ihrer Arme aufweisen müssen, dass der erforderliche Druck der Backen auf das Seil stattfindet.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Endlose Kette für das Motorlaufwerk von Schwebebahnen mit zwei Kettenrädern, von denen eines vom Laufwerkmotor angetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Kettenglied Klemmbacken (5, 8) zum Erfassen des Seiles trägt.