DE861392C

DE861392C - Sebsttätige Seilkupplungsvorrichtung für Seilbahnen

Info

Publication number: DE861392C
Application number: DENDAT861392D
Authority: DE
Inventors: Braunschweig Robert Leinemann
Original assignee: Wilke-Werke Aktiengesellschaft, Braunschweig
Publication date: 1952-11-13

Description

Bei dem Betrieb von Seilbahnen werden Seilkupplungsvorrichtungen (Seilgreifer) benötigt, die die Aufgabe haben, die Fördiergehänge oder Kabinen nach Bedarf an das Förderseil bzw. von diesem abzukuppeln. Dies geschieht mittels· Klemmbacken, die durch einen Mechanismus geöffnet oder geschlossen werden, wobei der öffnungs- bzw. Schließvorgang und der erforderliche Klemmd^!ruck durch Federkraft oder Gewichtsbelastung oder durch beides erzielt wind. Der Klemmdruck ist dabei abhängig von der Kraft, die auf den Mechanismus der Klemmvorrichtung wirkt. Dabei ist es von ausschlaggebender Bedeutung, daß- der erforderliche Klemmdruck auch bei großer Steigung oder Neigung des Seiles und auch bei starker Abnutzung der Klemmbacken oder des Seiles erhalten bleibt.

Bei den bisher bekanntgewordenen Ausführungen besteht jedoch der Nachteil, daß der Mechanismus der Klemmvorrichtung in einer bestimmten unveränderlichen Lage zur Längsachse des Seiles bzw. der Klemmbacken angeordnet ist. Bei einer Steigung oder Neigung des Seiles und somit des Klemmechanismus tritt eine Momentverlagerung 'in letzterem ein, wobei der Klemmdruck um so geringer wird, je größer die Neigung oder die Steigung ist. Schließlich reicht der Klemmdruck nicht mehr aus, um eine sichere Klemmwirkung zu erzielen.

Diese Nachteile werden bei. der nachstehend beschriebenen Erfindung vermieden.

Abb. I zeigt eine Ausführungsart der erfindungsgemäßen Seilkupplungsvorrichtung im geöffneten Ruhezustand im Längsschnitt,

i^bb.I imrGründri,_;. Abb. ΙΪΓ im geschlossenen!' Zustand! ami Seil hängend und

Abb. IV in Vorderansicht an einem Seil' mit starker Neigung hängend. ■

Die Seilkupplungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus dem Tragarm α mit den Laufrollen b, dem Gleitkörper c, dem Seilgreifer d, der Klemmbacke e, den Druckkolben/ undg, den Stößeln h mit to dem Bolzen i ,und dem Gestänge k.

Im Ruhezustand (Abb. I) hängt die geöffnete Seilkupplungsvorrichtung mit dem Fördergehänge oder mit der Kabine an der Laufschiene ι und ist mittels der Laufrollen b auf dieser leicht verf ahrbar. Beim Kupplungsvorgang läuft die Seilkupplungsvorrichtung mit dem Fördergehänge oder mit der Kabine über ein Gefälle der Laufschiene b und erhält fries relativ die gleiche Geschwindigkeit wie das Seil, wobei sie sich gleichzeitig, dem Seil von oben so weit entgegenbewegt, bis sich dieses zwischen dem geöffneten Seilgreifer d und der Klemmbacke e einführt und der Seilgreifer d auf dem Seil aufliegt. Durch das weitere Gefälle der Laufschiene / senkt sich jetzt nur der Tragarm a mit den Laufrollen b und den Bolzen i sowie dem - Fördergehänge oder, der Kabine noch weiter ab, während der Gleitkörper c mit allen anderen Teilen der Kupplungsvorrichtung infolge der, Seilauflage des Seilgreifers d die Höhenlage beibehält. Da die .30 Stößel h einmal mittels des Bolzens i in. dem Tragarm α und einmal mit ihren Kugelköpfen in den Kugelpfannen der Druckkolben/. und· g- gelagert sind, werden diese jetzt durch die Abwärtsbewegung des Tragarmes α relativ zu dem Gleitkörper c auseinandergespreizt, wodurch der Druckkolbea/ mit der Klemmbacke e und der Druckkolben g· mit-dem Gestänge, k und dem Seilgreifer d eine gegenläufige Bewegung ausführen. Es bewegen sich daher der Seilgreifer..^: und die Klemmbacke e nach Art eines Parallelschraubstockes aufeinander zu, bis das· Seil fest zwischen, beiden, eingeklemmt. ist (Abb. III) und die Seilliüpplürigs vorrichtung' mit dem Fördergehänge oder der Kabine sicher am Seil hängt. Der Klemmdruck ist abhängig von der Spreizstellung der Stößel h. Die Spreizstellung und somit der Klemmdiruck sind mittels der Gestänge k, je,nach'der Seilstärke,.einstellbar. Bei Abnutzung des. Seiles, der Klemmbacken oder., des Klemmmechanismus ist durch Nachregulierung der Spreizstellung, der Stößel h der erforderliche.Klemmdruck immer 'wieder, 'gewährleistet. Bei Auftreten einer Seilsteigung oder Seilneigung.bleibt der Tragarm a immer in lotrechter Lastrichtung, während sich der ■Seilgreifer d und die Klemmbacke e zusammen mit den Druckkolben,/ und g\ und der "Gestänge fe zur Seilneigung-einstellt, wobei das. Dr:uckriioment der Stößel gleichbleibend zentral aui die.Driuckkolbeii/ und g einwirkt.

-■""Das Abkuppeln νρηΐ Seil geschieht, indem die Laufrollen b wieder auf die Laufschiene Ί auflaufen, die dabei im Verhältnis zur Seilkupplungsvorrichtung ansteigt, wobei die Last jetzt nicht mehr aiii Seil, sondern an der Laufschiene I hängt. Der Gleitkörper c mit dem Seilgreifer d, der Klemmbackee, den Druckkolben/ -und g und den Gestängen k macht dabei infolge seines Eigengewichts oder einer Gegendruckschiene relativ zum Aufhängearm α eine Abwärtsbewegung. Dadurch werden die Stößel h, die die Druckkolben / und g mitnehmen), - nach innen gezogen und der Seilgreifer d und die Klemmbacke e, sich öffnend, voneinander fortbewegt, so daß sie das Seil freigeben. Die Kupplungsvorrichtung nach der Erfindung gestattet ein Überfahren und Unterfahren der RoUenbalanciers von Einseilbahnen ohne besondere Einrichtungen.

Claims

Patentansprüche:

1. Selbsttätige Seilkupplungsvorrichtong für Seilbahnen, bei der der Tragarm der Kabine mit dem Seil durch einen Seilgreifer und eine gegen diesen gedruckte Klemmbacke kuppelbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragarm

(a) ein Gehäuse (Gleitkörper c) auf und ab verschiebbar, aber undrehbar gelagert ist, in dem zwei mit dem Seilgreifer (d) bzw. der Klemmbacke (e) verbundene und durch die Relativbewegung von Tragarm und Gehäuse angetriebene Kolben (f, g) entgegengesetzt zueinander und quer zum Tragarm verschiebbar sind.

2. Seilkupplutigs vorrichtung, nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß am Tragarm (α) quer zu seiner Längsachse vom Gleitkörper (c) umschlossene Bolzen (i) gelagert sind, auf denen nach, entgegengesetzten Seiten weisende Stößel (h) schwenkbar sind, deren freie kugelige Enden von Pfannen der Kolben (f, g) umfaßt werden.

3. Seilkupplungsvorrichtung nach den An-

' Sprüchen 1 und' '2, dadurch gekennzeichnet, daß der vom -Seilgreifer (d) abgewandte Kolben (g·) über ein Ouerhaupt und Gestänge (k) mit dem Seilgreifer (d) starr verbunden ist.

4. Seilkupplungsvorrichtung nach den Ansprüchen ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben (f, g) um ihre Längsachse im Gleitkörper (c) drehbar sind, so daß der Klemm-

.. druck unabhängig von der Seilneigung bleibt.

5. Seilkupplungs vor richtung nach den An-

■ Sprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das die Verbindung zwischen dem.,Seilgreifer

. (<i). und seinem Druckkolben (g·) bildende Gestänge (k) verstellbar eingerichtet ist, wodurch die Spreizstellung der Stößel' (K) und somit der Klemmdruck nach Wunsch eingestellt werden

- können.

Hierzu 1Blatt Zeichnungen

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