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Vorrichtung zur Beeinflussung der Bremse an einem Schienenfahrzeug
Bei Schienenfahrzeugen, insbesondere Eisenbahnwagen, besteht vielfach das - Bedürfnis
nach einer Vorrichtung, die von. einer Ruhestellung in eine Arbeitsstellung übergeht,
wenn sich das Fahrzeug in Bewegung setzt. Derartige Vorrichtungen sind allgemein
bekannt. Sie können beispielsweise in einem :elektrischen Kontakt bestehen, der.
mit einem vom Fahrzeug angetriebenen Fliehkraftregler in solcher Weise zusammenarbeitet,
d;aß der Kontakt bei stillstehendem Fahrzeug geschlossen, bei fahrendem Fahrzeug
dagegen geöffnet ist. Eine andere _ bekannte Vorrichtung dieser Art besteht in einem
an einem Rad des Fahrzeug£ leicht anliegenden Hebel, der bei stillstehendem Rad
von einer Feder in einer Ruhestellung gehalten, bei sich drehendem Rad ;aber durch
die :an diesem @entstehende Reihung :aus jder Ruhestellung heraus bewegt wird. Solche
Vorrichtungen werden u. a. in Bremsanlagen verwendet, bei denen die :auf das Fahrzeug.
ausgeübte Bremswirkung dem Fahrzeuggewicht selbsttätig angepaßt wird, und dienen
dabei dazu, um die diese Anpassung bewirkenden Organe gegen Verstellung zu sperren,
wenn sich das Fahrzeug bewegt.
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Die bisher bekannten, diesem Zweck dienenden Vorrichtungen besaßen
insbesondere den Nachteil, daß .sie .entweder seine fremde Energiequelle, wie z.
B. eine elektrische Batterie, benötigten, oder daß sie in unmittelbarer Nähe Beines
bewegten Teils des Fahrzeugs, beispielsweise eines Rades, angeordnet
stein-
rußten. Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu 'beseitigen. Sie hat !eine Vorrichtung
an einem- Fahrzeug zum Gegenstand, die in biekannter Weise bei in Bewegung befindlichem
Fahrzeug anspricht. Erfindungsgemäß werden die Bewegungen eimies schwingungsfähigen
Systems mit einem Körper, :der in einer ,zur Fahrtrichtung im wesentlchlen rechtwinklig
stehenden Richtung beweglich angeordnet ist; und der (unter dem Einfluß einer Rückstellkraft
Schwingungen um eine Ruhelage ausführen kaam, von einem Stelllorgah in der einen
Bewegungsrichtung gehemmt, zum Zweck, den Körper -durch die bei fahrendem Fahrzeug
auftretenden Rüttelbewegungen aus. seiner = Ruhelage heraus zu bewegen und ihn durch
das Stellorgam in, seiner Arbleitsstellung zu halten; so lange die Rüttelbewegungen
andauern.. -An ;sich ist bei Fahrzeugen die Verwendung von ,quer zur Fahrtrichtung
schwingenden Körpern- bekannt. Sie wurde zur Steuerung ,der Arbeitsweisie von Stoßdämpfern
in Abhängigkeit der Stärke der von: der Fahrbahn erzeugten Stöße verwendet.
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Der gerannte Körper kann beispielsweise längs ,eüner zurr Fahrbahn
senkrecht stehenden Führuhgsschiene vorschiebbar sein und sich auf eine Feder abstützen:.
Er wird in diesem F.71 hauptsächlich durch die beim überfahren von. Schienenstößen
in. vertikaler Richtung auftretenden Rüttelbewegungen zu Schwingungen angeregt,
wobei die von der Feder ;auf den Körper ausgeübten Kräfte zur Rückstellung desselben
in seine Ruh -elage - dienen. Anderseits kann der Körper ;auch - pendelförmig aufgehängt
stein, wobei keine Schwingungsebene rechtwinklig zur Fahrtrichtung des Wagens, steht.
.Bei (einer solchen Ausführung wird lder Körper durch did ;seitlichen Bewegungen
des Wagens angestoßen. Dabei wirkt -das Gewicht des Körpers selbst als Rückstellkraft
für denselben.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden an Hand der Zeichnung-
näher erläutert. Es zeigt Fig: i einen Vertikalschnitt durch :eine .erste Ausführung,
Fig.2 *leinen Vertikalschnitt durch eine zweite Ausführung, Fig. 3 seine schematische
Darstellung einer Bremsausrüstung (eines Eisenbahnwagens unter Verwendung (der Vorrichtung
nach Fig. i: Die Vorrichtung nach Fig. -i umfaßt ein aus den beeiden Teilen 6 und
7 bestehendes Gehäuse von (-n. wesentlichen zylindrischer Form, das mittels der
Schrauben 8 an einem - Längsträger 9 des Wagens befestigt ist. Der',obere Teil 6
bildet (eine Kammer i i, an die von ,ob-en her idiie,engere ,öffnung 12 anschließt.
Die Kammer i i ist nach unten durch den mit dem Teil 6 verschraubten Teil? abgeisichlassen.
Die Öffnung 12 und die mit ihr in der -gleichen Achse liegende Öffnung 13 im Teil
7 dienet Tals Führungen für den Stab 14, der die lMasse 15 und die elastische
Scheibe 16 trägt.- Die Masse 15 ist mit (einer Axialbohrung 17
versehen, deren (oberer Teil als. Schraubengewinde ausgebildet ist, um mit einem
entsprechenden Gewinde -en Stab i q. verschriäubt .zu werden. Unterhalb äesta
Gewindestückes ist oder Stab i q. abgesetzt, wobei dies (entstehende Schulter' als
Auflagefläche für ,eine Schraubenfeder 18 dient, derenunteres Ende auf dem
Boden dies Gehäuseteils 7 ruht. Der untere Teil 19
der Masse 15 besitzt
einen Durchmesser, der in eine Ausnehmung 2 i im Gehäuseteil 7 hineinpaßt und ist
ferner zur Aldungeines Sitzes für den zylindrischen Teil 22 oder Scheibe 16
mit .einer Eindrehung versehen. Die aus Gummi @o,d.-dgl. bestehende Scheibe i 6
reicht bis - über leine am Gehäuseteil 7 vorgesehene ringförmige Auflagefläche 23.
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Der loberste Teil des Stabes i q. weist .eine Eindnehung 2 q. sauf,
in (die in der dargestellten Ruhelage der Masse 15 das Ende eines Stifts
2 5 eingreift, der in einer Bohrung im Gehäuseteil 6 in horizontalter Richtung verschiebbar
gelagert isst. Eine schwache Schraubenfeder 26 liegt auf einem am Stift 25 festsitzenden
Teller 27 auf rund drückt dien Stift leicht gegen den Stab 14.
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Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist die felgende: Bei: ,stillstehendem
Wagen befinden sich die Massee 15 und die Gummischeibe 16 in der dargestellten
Lage, und fder Stift 25 greift in -die Eindreh un;g 2q. leire. Beginnt der Wagen
zu fahrein, so wird Idas im wesentlichen ;aus der Masse i g und (der Feder 18 bestehende
Schwingungssystem durch die neun (auftretenden insbesondere b: esm überfahren von
Schienlenstößen, zu Schwingungen (angeregt. Sobald diese ein gewisses Ausmaß Herreichen,
kommt die Gummischeibie 16 auf der Auflagefläche 23 zum Aufliegen und ;schließt
dadurch den Raum 2 i ab. Bewegt sich. die Masse 15 wieder nach loben, so folgt der
äußere -Rand des Gummitellers nicht unmittelbar nach, und eis, (entsteht dadurch
im Raum 2 1 ein Unterdruck, der das Abheben des Randes des Gummitellers i 6 von
dessen Auflagefläche 23 zusätzlich erschwert. Die Steifigkeit des Gummitellers 16
ist so ;gewählt, daß ,der Stab i q. verhindert wird, in seine Ruhelage zurückzukehren;
solange die Rü:ttelhäwegungen andauern. Biet der Abwärtshewegung des Stabes i q.
hat dieser den Stift ä 5 ;aus der Endrehvng 2q. herausgedrückt, wobei der Stift
25 nun auf dem oberhalb dieser Eindrehung befindlich (en Teil des Stabes i ¢ aufliegt.
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Die Bewegung des Stifts;25 kann auf irgendein Organ übertragen werden,
-das in Abhängigkeit vom Fahrzustand des Wagens betätigt werden soll. Es hat sich
als zweclanäßig verwiesen, die Feder 18
und die Masse 15 so. aufeinander
abzustimmen, daß j eine sekundliche Eigenschwingungszahl des Systems von (etwa,
5 entsteht.
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Bei der- in Fig. 2 dargestellten Ausführung sind am Längsträger 29
(eines. Eisenbahnwagens das quer zur Fahrtrichtung stehende Blechband 3 i und, an
i diesem das Gehäuse 32 befestigt. An diesem ist mittels der Schrauben 33 ein weiteres,
im wesentlichen zylindrisches Gehäuse 3 ¢ befestigt, dessen Achse a-a horizontal
,steht. Inn der durch dieses Gehäuse gebildeten Kammer befindet .sich die i Massee
35, die !mittels des Stabes 36 ;an einem im
Innern des. Gehäuses
32 befestigten Bolzen 37 schwingbar aufgehängt ist. Die Masse 35 ist an ihrem in
der Fig. 2 linken Ende mit seinem Fortsiatz 38 versehen, der in eine im Deckel 39
vorhandene, Aussparung 41 p:aßt und an dem die Gummischeibe 42 in der in Fig. i
dargestellten Weise befestigt ist. Der Decke139 ist in das Gehäuse 34 hineingeschraubt
und ist mit einer ringförmigen Fläche 43 versehen, die .als Auflage für den .äußeren
Rand der Schieibe 42 dient.
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Die Masse 35 ist an ihrer Unterseite mit seiner Kerbe 44 versehen,
in die in ider dargestellten Ruhelage der in seiner Bohrung im Gehäuse 34 verschüeibb,ar
gelagerte Stift 45 reingreift. Eine schwache Schraubenfeder 46 drückt den letzteren
mittels der an ihm befestigten Platte 47 ständig gegen idie Masse 35. .An dem gden
Stab 36 tragenden und um den Bolzen 37 schwenkbaren Hialter 48 greift das eine Ende
einer Spiralfeder 49 an, deren anderes Ende in gder Wanddes .Gehäuses
32 b:efiesti,gt ist.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung nach Fig. 2 ist diesielbe wie bei
der Ausführung nach Fig. i ; die Masse 35 wird jedoch nicht in vertikaler,, sondern
in horizontalter Richtung durch die bei fahrendem Wagen entstehenden Rüttelbewegungen
in Schwingungen versetzt. Sind diese Schwingungen sio .stark, daßi gder Rand :der
Gummischreibe 42 :auf der Fläche 43 zum Aufliegen kommt, so wird die Massee 35 an
der Rückkehr in idie Ruhelage in der ,an Hand er Fig. i beschriebenen Weisse verhindert,
solange die Rüttelbewegungen andauern. Der Stift 45 ist dabei aus der Kerbe 44 herausgedrückt
worden und liegt auf der glatten Oberfläche der Masse 35 auf. Um sein Ansprechen
gder Vorrichtung biet ruhendem, ;aber schief stehendiem Wagen zu verhindern, ist
die Spiralfeder 49 vorgesehen, die bestrebt ist, idie Massie35 in ihrer Ruhielage
zu halten. Diese Feder ist so stark, idaß sie die Masse 35 bei den normalerweise
auftretenden Schiiefstellungen der Fahrbahn, namentlich der Kurven, an einer Bewegung
mach rechts :oder links verhindert. In Fiig. 3 ist sein Längsträger 5 i eines Eisenbahnwagens
dargestellt, ran idem die Enden der Tragfeder 52 mittels ider Winkel 53 und der
Lenker 54 in der üblichen Weisse befes 'tagt sind. Die Mitte der Feder stützt sich
auf der Lagerbüchse 5 5 ab, in der die das, Laufrad 56 tragende Achse gelagert ist.
Zum Anpressen der nicht idargestellten Bremsklötze ;an die Laufräder des Wagens
idient der Bremszylinder 57. An der Büchse 55 ist der doppelt abgewinkelte Hebel
58 angelenkt, der mittels: gdes Winkels 59 sam Träger 51 drehbar befestigt
ist, und an dessen oberem Ende die Stange 6 i mittels Beines Gelenkes angreift.
Diese Stange überträgt ihre Bewegungen über dien zwei vorgespannte Federn 62 enthaltenden
Federtopf 63 lauf die Riegelstange 64, die in den beiden, bezüglich des Wagens festen
Lagern 65 verschiebbar gelagert ist. Die Regelstange 64 bildet zusammen mit dem
Wasagebalken 66, dem Sperrhebe167 und den beiden Gehäusen 68, 69 ,einen ;an sich
bekannten Druckübiersetzieir.
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Dies Regelstange 64 -liegt mit seiner Nase 7 1 auf dein Waa iebalken
66 auf und ist überdies mit einer Zahnung 72 verstehen, in die das in entsprechender
Weise ggezahnte Ende,des biet 73 .drehbar gelagerten Hebiels 67s eingreift. Auf
dem gezahnten Ende .des letzteren liegt im weiteren der aus dem Gehäuse 74 heraustretende
Stift 75 auf. Dias Innere dieses Gehäuses 74 bildet seine durch die Membran 76,
an .welcher der Stift 75 befestigt ist, ;abgeschlossene Druckkammer. Kommt diese
infolge von über die Leitung 77 zugeführter Luft unter Druck, so, wird der Stift
75 nach unten gedrückt, wobei die beiden Zahnungen am Hiebel 67 und ;an der Stange
64. zum Eingriff kommen und die letztere gegen Verschiebung blockiert wird. Eine
Betätigung des Hebels 67 tim sentgegengesetzten Sinn kann mittels des. Stifts
78 bewirkt werden. Dieser tritt aus einem am Wagen in nicht näher dargestellter
Weisse befestigten Gehäuse 79 :aus, in dem ser verschiebbar geführt und gdurch den
Teller 82 mit seiner in der Gehäusiewa;ndung seingesp;annten Membran 8 i verbunden
ist. Im Innern ides Gehäuses 79 ist eine' durch die Membran 8 i @abgeschlossene
Druckkammer 83 vorhanden, in welche die Leitung 84 inün.det. Eine Schraubenfeder
85 ist bestrebt, den Stift 78 gegen dien Hebel 67 zu drücken.
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An der Unterseite ides Gehäusies 79 ist seine Vorrichtung 86, wie
lsie in Fig. i dargestellt ist, befestigt. An die Stelle gdes Stifts 25 .dies-er
Figur. tritt nun der am Teller 82 angeordnete Fortsatz 87, der unter noch näher
zu erläuternden Umständen in der dargestellten Ruhelage der Masse 15 in die
Einsdrehung 24-eingreifen kann. Die! Achse der zylindrischen Masse 15 steht
auch hier senkrecht, sio daß gdie letztere Schwingungen in vertikaler Richtung ausführen
kann. Wird die Gummisicheibie 16 bei fahrendem Wagen in der :an Hand ider
Fig. i beschriebenen . Weisse auf ihren Sitz gedrückt, sio- befindet sich -der Fortsatz
87 ,gegenüber dem lobersten Teil ides Stabes 14 und kann deshalb, nicht mehr in
idie Eindrehung 24 eingreifen,. An den Enden dies Waageballens 66 ist je eine Stange
88, 89 angelenkt, welche Stangen ins. Innere der Gehäuse 68, 69 -treten und dort
mit je einer Membran 9i, 92 feist verbunden sind. jede" dieser in den Gehäusewandungen
eimgespanmten Membranen dient dazu; dien Druck, welcher in der unter ihr befindlichen
Druckkammer besteht, auf die mit ihr verbundene Stange 88 bzw. 89 zu Übertragen.
An dem idie Stange 88 mit der Membran 9i verbindenden Teller isst der Ventilkörper
93 biefes.tigt, der zum Aufliegen auf seinem ringförmigen, an der Gehäusewandung
vorgesehenen Sitz 94 ausgebildet ist. Im mittleren Teil .des Ventilkörpere 93 ist
eine Ausnehmung vorgesehen, die gdurch die Biohrung 95 mit idem zwischen der Membran
9 i und dem Ventilkörper 93 befindlichen Raum 96 in Vierbindung steht, und in der
sein Hilfsventilkörper 97 verschiebbar gelagert ist. Eine Schraubenfeder drückt
idiesien letzteren laufreinen Sitz und schließt dadurch bei geschlossenem Ventil
93 den Raum 96 vorn dem unterhalb gdes Ventils 93 gelegenen Raum 98 :ab. Eine Leitung
99 dient zur Zu- und Wegführung
von Luft -in- bzw. aus dem' Raum
98; während ;der Rauaa ,96 mit dem im Gehäuse 69 vorgesehenen und durch die Membran
92 abgeschlossenen Raum i o i über die Leitung I a2 verbunden is`t: Dien die Stange
8,9 mit der Membran 92 verble Teller steht unter dem Einfluß, ;einer Schraubenfeder
1033 die bestrebt ist, die Stange 89 nach ;oben und dadurch die Stange 88
nach unten zu drücken. Mit dem Raum i o i steht der Bremszylinbder 57 in unmittelbarer
Verbindung.
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Die Steuerung -der Luftzufuhr über die Leitungen 84 und 99 erfolgt
mit Hilfe des Steuerventils 104 bekannter Bauart. Im engeren Teil 105:desselben,
der mit Üem Hilfsluftbehälter 112 unmittelbar verbunden ist, befindet sich -der
Schieber 1o6, dar durch den im weiteren Teil 107 untergebrachten Kolben 1o8 verschoben
werden kann. Sowohl der Rauar 107 als auch das Innere des Gehäuses 74 stehen
über die Leitungen 113 !und 77 mit der Hauptluftleitung 114 in unmittelbarer, dauernder
Verbindung; leine weitere Leitung i 15 dient zur Zufuhr von Druckluft aus
der Hauptluftleitung in die Leitung 84 über einen im Schieber 1o6 vorgesehenen Steuerschlitz
i i i. In der dargestellten Lage des Kolbens 1o8 verbindet dieser Schlitz
i i i die Leitung 84 reit Ader Außenluft, wähnend die Leitung 115 durch ,dien Schieber
roh verschlossen ist. In gleicher Weise ist in der @dar,gestellten Lage dies Kolbens
1o8 ,auch die Leitung9g über einen weiteren Steuerschlitz 1 og im Schieber i o6
mit der Außenluft verbunden. Befindet sich der Kolben 1o8 irr seiner anderen Endstellung,
so stellt sowohl: die Leitung 115 mit der Leitung 84 ,als auch @die Leitung 99 mit
dem Raum 1o5 in Verbindung. Die Steuerschlitz,, i og und z i i sind bezüglich der
von ihnen überwachten Verbindungen zwischen den Leitungen 84 und 115 einerseits
rund der Leitung 99 und dem Hilfsluftbehälter 112 ,anderseits so. ausgebildet, da.ß
bei ;einer Druckabsenkung in der Hauptleitung 114 -und dadurch, bewirkter Verschiebung
des Kolbens 1ö8: in .seine ;andere Endstellugg die erstgenlännte Verbindung (84,
1i5) vor der zweitgenannten Verbindung (99, 112) hergestellt wird: In der dargestellten
Stellung des Kolbens 1o8 besteht weiterhin übler die Nut 116 leine Verbindung zwischen
den beiden Räumen i(>5 ;und 107, die unterbrochen ist, wenn .sich der Kolben i o8
in :seiner @aindern Endlage befindet.
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Die Bremsausrüstung nach Fig. 3 arbeitet in folgender Weise: Es soll
angenommen werden, daß der Wagen an einen stillstehenden Zug angehängt ist, wobei
in der Hauptleitung 114 der vorges:chriebene Druck von einigen Atmosphären besteht.
Der Stewerkolb:en 1o8 befindet sich in diesiem Fall in clerdargestellten Lage, und
die Leitungen 84 und 99 sind somit mit der Außenluft in Verbindung. Im Gehäuse 74
herrscht derselbe Druck wie in .der Hauptleitung, so -daß der Stift 75 lauf den
Hebel 67 gedrückt und dadurch- die Regelstange 64 gegen Verschiebung verriegelt
ist. Findet in diesem Zustand reine Beladung ;oder Entladung des Wagens statt, sie
senkt :oder hebt sich :der Träger 5 i gegenübeT der Büchse 55, welche Bewegung sich
auch auf den Hebel 58 ;und die Stange 61- überträgt. Dia die Regelstange 64 aber
blockiert ist, findet lediglich ;eine Verschiebung .des Fundes der Stangie 61 innerhalb-
des Federgehäuses 63 ;und eine !entsprechende Spannung bzw. Entspannung der beiden
in diesen vorgesehenen Federn 62 statt.
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Wird nun durch Absenkung des Druckes in der Hauptleitung I14 leine
Bremsung eingeleitet, die beispielsweise in der normalerweise vor der Zugabfahrt
vorgenommenen Bremsprobe bestehen kann, so, wird der Kolben 1o8 unter dem Einfluß
,des vom Hilfsluftbehälber 112 herkommenden Überdruckes in, seine andere Endlage
bewegt, in der die bisher über die Nut 116 bestehende Verbindung zwischen den Räumen
io5-!und 107 unterbrochen" die Verbindung zwischen den Räumen i o 5 und der Leitung
99 und ;auch die Verbindung zwischen den Leitungen 84 !und i15dagegen hergestellt
ist. Noch bevor die Verbindung zwischen dem Hilfsluftbehälter 112 und der Leitung
99 hergestellt ist. strömt nun Druckluft aus der Hauptleitung 114 iah den Raum 83,
der dabei die Rolle- der üblichen Übertragungskammer spielt und somit eine rasche
Druckabslenkung in der Hauptleitung der nachfolgenden Wagen bewirkt. Die dabei auf
die Membran 81 und 'den Stift 78 ausgeübte Kraft bewirkt die Verschiebung -des letzteren
gegen den Hiebgel 67 zu: Dia sich; bei stillstehendem, Wagen die Masse 15 in der
dargestellten Ruhelage biefrndet, so :kann rder Forteatz 87 in die Eindrehung 24
;eingreifen und wird durch diesen ,an seiner Bewegung nicht gehindert. Die .auf
den Hebel 67 ausgeübte Kraft überwiegt dabei die vom Stift 75 auf den letzteren
übertragene Kraft, so daß die Verriegelung der Regelstange 64 beseitigt wird. Diese
stellt sich sofort unter dem Einfluß der Federn. 62 in diejenige Lage lein, in der
diesle Federn wieder -,gleich stark gespannt sind, und verändert durch diese Bewegung
die Lage des durch die Nase 71 bestimmten I),rehpunkts des Waagebalkens 66; das
Längenverhältnis der Hebelarme des letzteren ist dadurch in der bekannten Weise
in Abhängigkeit des Wagengewichts ;eingestellt.
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Die Zufuhr von Druckluft :aus dem Hilfsluftbehälber 117. über den
Raum io5 und die Leitung 99 m den Räum 98 erfolgt gegenüber ldem soeben beschriebenen
Entriegelungsvorgang mit ;einiger, durch die beschriebene Ausbildung der Steuerschlitze
log und i i i bedingter zeitlicher Verzögerung, wobei das Ventil93 geöffnet wird.
Die Druckluft strömt somit auch in die Kammer96 und von dieser über die Leitung
i o2 in die Kammer i o i rund im Iden Bnemszylnder 57. Die zeitliche Verzögerung
dient -dabei dazu, zu verhindern, daß bei vorn der Regelstange 64 abgehobenem Hieb;el
67 dite Riegelstange ,an ;einer Verschiebung trotzdem dadurch verhindert wird, da.ß
der Waagebalken 66 gleichzeitig durch in den Räumen 96 und i o i vorhandenien Druck
an die Nase 71 angepreßt wird. Bei seinem bestimmten, durch die Lage des Drehpunkts
71 des Waagebalkens 66 bestimmten Druck im Raum toi überwiegt die ,auf die Stange
89 ausgeübte Kraft gegenüber der durch den Luftdruck
im Raum 96
auf die Stangc 88 übertragenen Kraft, und das Ventil 93 wird ;geschlossen; eine
Erhöhung des Druckes im Bremszylinder 57 über diesen Druck hinaus ist nicht möglich;
der höchste Druck, der durch die `Bremsklötze auf die Wagenräder ausgeübt werden:
kann, stellt sich somit automatisch in; Abhängigkeit der Wagenbelastung ein. Wird
der Druck in der Hauptleitung r r 4 zum Lösen der Bremsen wieder erhöht, so. gelangt
der Kolben ro8 in. die dargestellte Lage, in welcher der Hilfsluftbiehälter 112
über die Nut r 16 aufgefüllt wird und in, welcher ferner die Leitungen 84
und 99 nach er Außenluft entlüftet sind. Der Hebel 67 kehrt unter dem Einfluß
!des Stifts 75 in die dargestellte Verriegelungsstellung zurück, und im Gehäuse
68 bewirkt der im Brernszyliinder und den Kammern 96 und r o r noch vorhandene Druck
über die Bohrung 95 die öflnung des Hilfsventils 97, so. daß, dieser Druck nach
der Kammer 98 und der Leitung 99 entweichen kann und :die Bremse gelöst wird.
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Wird bei fahrendem Zug durch eine. Drucksenkung in der Hauptleitung
114 eine Bremsung vorgenommen, so kann die in :die Kammer 83 einströmende Luft :den
Teller 82 und damit auch den Stift 78 nicht verschieben, da -der Fortsatz 87 zufolge
des nun nach unten verschobenen Stabes 14 nicht in die Eindrehung 24 eingreifen
kann, sondern um oberen Ende -des Stabes 14 ansteht. Eine EntrIegelung der Regelstange
64 findet somit nicht statt; die Zufuhr von Druckluft zum Bremszylinder geht jedoch
genau in der oben beschriebenen Art rund Weise vor sich.
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Erfährt der Wageneine Änderung :seiner Zuladung, währenddem in der
Hauptleitung 114 und im Hilfsluftbehälter r 12 kein Druck besteht, d. h. insbesondere
bei vom Zug abgekuppeltem Wagen, so besteht ,auch in der Kammer des Gehäuses 74
kein Druck. Da sich die Masse 15 in diesem Fall in der dargestellten Ruhelage
befindet, s,o. kann der Fortsatz 87 in nie Eindrehung 24 :eingreifen. Unter dem
Einfluß der Feder 85 wird die Regelstange 64 daher entriegelt, und der Drehpunkt
des Waagebalkens 66 wird fortlaufend :entsprechend dem jeweiligen Ladegewicht des
Wagens ieingestellt. Demzufolge erübrigt sich die Vornahme einer Bremsung bei stillstehendem,
jedoch an den Zug angekuppeltem Wagen.
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Die an Hand der Fig. 3 beschriebene Bremsausrüstung könnte in mancher
Hinsicht ,auch in anderer, sich für einen Fachmann ohne weiteres ergebender Weisse
ausgebildet werden. Beispielsweise. ist @es nicht notwendig, das Gehäuse 74 an die
Hauptluftleitung 114 anzuschließen, wie dies in Fig.3 dargestellt ist; es könnte
ebenso gut fauch an einen Behälter, wie z. B. den Hilfsluftblehälter 112,
.oder bei Bremsvorrichtungen, die mit einem sogen:annten Steuerbehälter versehen
sind, an diesen letzteren angeschlossen werden; schließlich ist es auch möglich,
den Stift 75 lediglich durch eine Feder gegen den Hebel 67 zu drücken, wobei @diese
Feder so. bemessen sein mwß, @daß. der in der Kammer 83 vorhandene Druck genügt,
um den Hebel 67 entgegen der Wirkung der Feder aus der Sperrstellung herauszubewegen.
Der Anschluß des GehäuSes 74 an seinen Dmuckluftbehälter, der bei abgekuppieltem
Wagen normalerweise entleert ist, bringt gegenüber der Betätigung des Stifts: 75
durch eine Feder den Vorteil, daß bei abgekwppeltern Wagen. die Regelstange 64 Änderungen
des WagengewicIts, unmittelbar folgen kann; der sauf die Bremsklötze ausgeübte maximale
Druck p:aßt sich in diesem Fall dem Wagengewicht jauch dann an, wenn vor der Zugabfahrt
eine Bremsung unterbleibt.