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Zwis chenantrieb für Stahlglieder-Förderbänder
Die Erfindung betrifft
einen Zwischenantrieb für Stahlglieder-Förderbänder, der aus einer endlosen Doppellaschenkette
mit in ihr eingeschlossenen schwenkbaren Mitnehmern besteht, die an den Umlenkstellen
durch die gegenseitige relative Bewegung ihrer an den zugeordneten Kettenlaschen
befindlichen Anlenkpunkte zwangfrei in die Bandketten eingeführt bzw. von diesen
entfernt werden.
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Es sind bereits Zwischenantriebe verschiedener Art bekannt, bei denen
die beweglichen Mitnehmer auf der geraden Eingriffsstrecke zwischen zwei Antriebsketten
durch Anschläge od. dgl. zwecks Kraftübertragung an die Büchsen der Förderketten
starr gehalten sind und ihre Beweglichkeit erst durch die Krümmung der Antriebskette
beim Auflauf auf die Kettenräder erhalten, um auf diese VVeise zwangfrei zum Ein-
und Ausgriff zu gelangen.
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Nach der deutschen Patentschrift 673 2I8 werden für das Ein- und
Ausrücken der Mitnehmer zwei benachbarte Ketten in Förderrichtung gegeneinander
versetzt. Diese Anordnung gestattet das zwangfreie Ein- und Ausführen der Mitnehmer
nur in einer Förderrichtung und nur im Obertrum.
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Nach der französischen Patentschrift- I 044 927 sind an einer Antriebskette
unsymmetrische Mitnehmer angeordnet, die nur um einen Anlenkpunkt
schwenkbar
sind und nur in einer Richtung treibend arbeiten können.
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Wenn ein Antrieb in beiden Förderrichtungen sowie im Ober- und Untertrum
und sowohl treibend als auch bremsend gleiche stoß- und reibungsfreie Ein- und Ausgriffsverhältnisse
aufweisen soll, müssen -die Mitnehmer a) in Bandrichtung symmetrisch ausgebildet
und b) relativ zur Mitnehmerkette in gleichem Maße nach beiden Förderrichtungen
steuerbar sein.
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Auch die Anordnung nach der USA.-Patentschrift 2 309 587, die zwei
dicht nebeneinanderliegende Ketten (eine Doppellaschenkette) verwendet, ist nur
für eine Richtung treibend anwendbar, da die Mitnehmer unsymmetrisch und nur um
einen Anlenkpunkt schwenkbar sind.
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Es sind noch weitere Antriebe mit zwei r,ebeneinanderliegenden Antriebsketten
und zwischen diesen angeordneten Mitnehmern bekannt, beispielsweise gemäß den deutschen
Patentschriften 836 622 und 868 75I, bei denen aber die Arbeits-und Wirkungsweise
der Mitnehmer eine vom Erfindungsgegenstand abweichende ist, da sie entweder nur
um einen Punkt schwenkbar sind und nicht von den benachbarten Kettenlaschen bewegt
werden oder starr an diesen befestigt sind.
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Nach einem älteren Vorschlag werden um einen Anlenkpunkt bewegliche
symmetrische Mitnehmer verwendet, die an nur einer Laschenkette angeordnet sind
und sich durch zwei Ansätze (Nasen) an Ansätzen der anschließenden Kettenlaschen
auf der geraden Eingriffsstrecke abstützen, wobei sie an den Umkehren durch die
Schwenkbewegung der anschließenden Kettenlaschen zwanglos eine begrenzte freie Schwenkbarkeit
erhalten, um stoß-und reibungsfrei in oder außer Eingriff mit den Büchse der Förderketten
zu gelangen.
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Der erfindungsgemäße Zwischenantrieb erreicht für beide Förderrichtungen
und bei allen vorkommenden Steigungen der Bandstrecke, also auch bei einem Abbremsen
des Bandes, einen reibungs-und stoß freien Ein- bzw. Ausgriff der Mitnehmer zu Beginn
und am Ende der Eingriffsstrecke ohne zusätzliche Führung, allein durch die beimAuflauf
auf die Keftenräder bzw. beim Ablauf von diesen entstehende gegenseitige Schwenkbewegung
der Laschen einer Doppeltreibkette und die dadurch bewirkte Veränderung des Abstandes
der jeweils zwei Anlenkstellen der Mitnehmer an den zugeordneten Laschen.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß jeder Mitnehmer - etwa rechtwinklig
hierzu - zwei Arme aufweist, welche in einem Abstand von mindestens zwei Antriebskettenteilungen
derart angelenkt sind, daß sie - die notwendige Abstandsverkürzung der Anlenkbolzen
an der Umlenkstelle zulassend - den Mitnehmer einziehen und zurückschieben.
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Dieser Abstand der Anlenkbolzen gewährleistet auch eine schnelle
Relativbewegung der Mitnehmer gegenüber den Büchsen der Förderketten, so daß die
Annäherung des Mitnehmers bei Beginn des Eingriffes bzw. das Entfernen desselben
beim Ausgriff schnell erfolgt und dadurch der Beginn und das Ende der Kraftübertragung
mit Sicherheit zwang- und stoßfrei gestaltet wird.
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Die bei der Krümmung der Antriebskette entstehende Veränderung des
Abstandes dieser Anlenkbolzen wird entweder durch Langlöcher in den Armen T-förmiger
Mitnehmer oder durch scherenartig ausgebildete Mitnehmer, welche ein Ausknicken
um das Scherengelenk zulassen, ermöglicht.
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Die richtige relative Bewegung der Mitnehmerflanke gegenüber den
Büchsen der Förderketten wird durch die Verlagerung der Anlenkbolzen. der Mitnehmerarme
unter die Mitte der Antriebskettenbolzen günstig beeinflußt. Bei der scherenartigen
Ausbildung der Mitnehmer müß der Gelenkpunkt der Schere unterhalb der Verbindungsgeraden
der Anlenkbolzen der Mitnehmerarme liegen, um ein Einknicken der Arme beim Umführen
der Antriebskette um die Kettenräder zu erreichen.
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Die Anordnung der Mitnehmer zwischen einer Doppellaschenkette kann
auch bei Zweikettenförderern verwendet werden, wenn man für die Anlenkung der Mitnehmerarme
lange, an den verstärkten innenliegenden Auß enlaschen befestigte Bolzen benutzt,
welche zugleich als Distanzhalter der Ketten dienen.
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Bei einem Stahlgliederband mit einer Mittelkette liegen die beiden
Antriebslaschenketten nahe nebeneinander, wobei die Anlenkbolzen an den innenliegenden
Außenlaschen der mit durchgehenden Kettenbolzen versehenen Doppelkette befertigt
sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Abb. 1 bis 3 einen Zwischenantrieb mit einteiligen, T-förmigen Mitnehmern,
Abb: 4 bis. 6 einen Zwischenantrieb mit zweiteiligen, scherenförmigen Mitnehmern.
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Die Antriebskette I, I' bzw. 2, 2' ist in bekannter Weise durch die
gegenseitige Abstützung von Nasen 3 und Nocken 4 durchlaufend geradlinig abgesteift,
wodurch eine Durchbiegung der Ketten laschen nach der Innenseite des endlosen Kettenstranges
verhindert wird. In Abständen, die mindestens der doppelten Antriebskettenteilung
entsprechen, sind zwischen den beiden Ketten 1, 1 bzw. 2, 2' Anlenkbolzen 5 bzw.
5' in den sich jeweils gegenüberliegenden und verstärkten Außenlaschen 6, 6' unterhalb
der Kettenbolzenmitte, bezogen auf das. Obertrum, befestigt. Diese Anlenkbolzen
5, 5' dienen als Halterung für die beweglichen Mitnehmer, welche die Zugkräfte von
der Antriebskette auf die Büchsen 7 der Förderketten übertragen.
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Für den Antrieb. von Stahlglieder-Förderbändern. mit einer Mittelkette
ist die Antriebskette mit durchgehenden Kettenboizen 8 bzw. 8' für die beiden nahe
nebeneinanderliegenden Laschenketten I, I versehen, wobei die Anlenkbolzen 5 nur
für die Halterung der Mitnehmer Verwendung finden (Abb. 2 und 5).
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Für den Antrieb von Stahlglieder-Förderbändern mit zwei Laschenketten
besteht die An-
triebskette aus zwei Laschenketten 2, 2', die durch
die Anlenkbolzen 5' auf Distanz gehalten werden, wobei letztere außerdem der Halterung
der Mitnehmer dienen (Abb. 3 und 6).
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Gemäß Abb. I bis 3 besteht jeder Mitnehmer aus dem symmetrischen
Mittelstück g mit den senkrecht zur Förderrichtung stehenden Flanken I0, I0' für
beide Förderrichtungen und den ebenfalls symmetrisch angeordneten Armen II, II',
die an ihren Enden mit Langlöchern I2, I2' versehen sind, mit denen sich die Mitnehmer
auf den Anlenkbolzen 5, 5' führen. Auf der geraden Eingriffsstrecke im Ober- und
Untertrum sind die Mitnehmer dadurch starr mit den durchlaufend abgesteiften Treibketten
verbunden, daß sich die Langlöcher 12. I2' beiderseits von außen her an die zugehörigen
Anlenkbolzen 5, 5' anlegen.
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Beim Auflaufen der Antriebskette auf die Kettenräder stellen sich
die Laschen unter einem Winkel zueinander ein, der durch die Zähnezahl des Kettenrades
bestimmt wird. Diese Schwenkbewegung der Laschen verringert den Abstand der beiden,
jedem Mitnehmer zugeordneten Anlenkl)olzen 5, 5', wodurch die Mitnehmer gleichzeitig
mit dem Beginn des Ausgriffes aus der Bandkette längsverschieblich werden, so daß
die Beendigung der Kraftübertragung an die Büchse 7 der Förderketten zwangfrei vor
sich geht. Das gleiche gilt für den umgekehrten Vorgang, d. h. für den Beginn der
Kraftübertragung beim Ablaufen der Treibkette von den Kettenrädern.
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Gemäß Abb. 4 bis 6 besteht jeder Mitnehmer aus zwei Teilen 13, 13',
die scherenartig um den gemeinsamen Gelenkbolzen 14 schwenken können.
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Jedes Mitnehmerteil I3, I3' ist mit einem Arm 15 bzw. I5' ausgerüstet,
der an seinem Ende eine zylindrische Bohrung 16 bzw. I6' enthält. Die an den verstärkten
zugehörigen Außenlaschen 6, 6' befestigten Anlenkbolzen 5, 5 sind durch diese zylindrischen
Bohrungen I6, I6' geführt und bilden die Halterung der scherenartigen Mitnehmer
I3, 13'.
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Auf der geraden Eingriffsstrecke, sowohl im Obertrum als auch im
Untertrum, sind die Mitnehmer starr an den durchlaufend geradlinig abgesteiften
Treibketten I, I' bzw. 2,2' gelagert, da der Abstand der Anlenkbolzen 5, 5' unveränderlich
ist.
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Das Scherengelenk I4 der Mitnehmer ist unterhalb der Verbindungsgeraden
der Anlenkbolzen 5, 5' angeordnet, um die durch die Hebelwirkung der Mitnehmerhälften
entstehenden Beanspruchungen in den Gelenken bei den Anlenkbolzen 5, 5' und den
Scherenbolzen Iq in zulässigen Grenzen zu halten und um beim Einschwenken der Laschen
der sich um die Kettenräder legenden Antriebskette ein Einscheren der Mitnehmerhälften
I3, I3' mit Sicherheit zu erreichen.