-
Gegenschlaghammer, insbesondere für automatischen Betrieb mit Werkstückzuführung
Die Erfindung bezieht sich auf Gegenschlaghämmer, insbesondere für automatischen
Betrieb mit Werkstückzuführung, mit Antrieb durch ein kompressibles Treibmittel
und einem gemeinsamen Steuerventil für die Treibmittelzufuhr zu den Antriebszylindern.
Zur Einhaltung eines festen Treffpunktes der Bären ist es bekannt, die Steuerung
des Treibmittels für einen Bär von der Bewegung des Gegenbärs abhängig zu machen.
-
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Gegenschlaghammer von einfachem
Aufbau, hoher Schlaggeschwindigkeit und genauer Einstellmöglichkeit der Wucht und
des Treffpunktes der Bären zu schaffen, der ihn für den automatischen Betrieb geeignet
macht. Erreicht wird dies erfindungsgemäß dadurch, daß dass Hauptsteuerventil für
die Treibmittelzufuhr zu den Antriebszylindern der Bären durch ein Solenoid betätigt
wird, das bei einem Überweg eines Bärs durch Auftreffen eines mit diesem bewegten
Anschlages auf einen Hubbegrenzungsschalter ausgeschaltet und dadurch das Hauptsteuerventil
geschlossen wird. Zweckmäßig sind die Bären in der Waagerechten geführt, so daß
ihre Wucht aufgefangen wird, und die sonst erforderlichen schweren Fundamente und
Amboßkonstruktionen vermieden werden können. Durch Anordnung eines gesondert einstellbaren
Regulierventils in der Treibmittelleitung eines jeden Antriebszylinders läßt sich
ein A.bgleich der Schlagkraft der Bären erzielen. Ferner gestattet die elektrische
Betätigung des Hauptsteuerventils für die Treibmittelzufuhr durch ein Solenoid die
genaue
Überwachung der Hammerarbeit, die auch durch Einbau einer Zeitregelvorrichtung selbsttätig
durchgeführt werden kann.
-
Der Hammer nach der Erfindung eignet sich daher zum Schmieden, Münzen,
Zeicheneinprägen, Drücken und Schweißen und kann mit einer selbsttätigen Werkstückzuführung
ausgerüstet werden. Schließlich ist es möglich, die Schmiedezone nach außen vollkommen
abzuschließen, so daß einerseits Unfälle vermieden werden und andererseits in der
Schmiedezone eine genau überwachbare Atmosphäre und eine wirksame Erhitzung der
Werkstücke erhalten wird.
-
In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele von Gegenschlaghämmern
nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Teilansicht eines Hammers
nach der Erfindung, teilweise geschnitten, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der
Fig. i in vergrößertem Maßstabe, Fig. 3 einen Teilschnitt durch das Hauptsteuerventil,
Fig. 4. einen Schnitt nach Linie q.-.I der Fig. i, Fig. 5 die Steuerung zur Einhaltung
eines festen Treffpunktes der Bären, Fig. 6 einen Schnitt nach Linie 6-6 der Fig.
5, Fig. 7 einen Teilquerschnitt eines mit einer selbsttätigen Werkstückzuführung
versehenen Hammers, Fig. 8 einen Schnitt nach Linie 8-8 der Fig. 7, F ig. g ein
Steuerschema für den Hammer der Fig. 7 und 8, Fig. io eine Seitenansicht einer weiteren
Ausführung einer selbsttätigen Werkstückzuführung, Fig. i i einen Teilschnitt nach
Linie i i-i i der Fig, io, Fig. 12 einen Teilschnitt nach Linie 12-12 der Fig. <o,
Fig. 13 und 14. Teilansichten der Greifervorricbtung der Werkstückzuführung der
Fig. io bis 12, Fig.15 eine Teilansicht einer abgeänderten Ausführung eines Gegenschlaghammers,
teilweise geschnitten, Fig. i6 einen Schnitt nach Linie 16-16 der Fig. 1.5, Fig.17
eine Teilansicht einer weiteren Ausführung einer selbsttätigen Werkstückzuführung.
Fig. i8 einen Schnitt nach Linie 18-18 der Fig. 17, Fig. ieg einen Schnitt nach
Linie ig-ig der Fig. i7.
-
In den Fig. i bis 6 der Zeichnung bezeichnet io das Maschinengestell,
das ein Paar in der Waagerechten einander gegenüberliegende Antriebszvlinder i i
mit den Kolben 12 trägt. jeder Zylinder i i besitzt an den gegenüberliegenden, benachbarten
Enden eine Gleit- und Führungsbahn 13, auf der sich ein mit dem zugehörigen Kolben
1 2 verbundener Bär 14 mit einem Gesenk bewegt. Die Bären 14 sind in Fig. 2 deutlicher
gezeichnet und besitzen die ebenen Gleitflächen i5, die- ihre Rotation verhindern.
Die entsprechenden ebenen Teile der Gleitbahn 13 sind mit auswechselbaren Platten
16 vergehen. Die äußeren Enden der Bären 14 sind, wie bei 17 angedeutet, für die
Aufnahme von Schmiedegesenken ausgebildet.
-
Die Zylinder i i werden über ein gemeinsames Steuerventil i8 mit einem
unter Druck stehenden Treibmittel versorgt, das über die Speiseleitung 22 unter
einem mittels eines Druckregelventils h beliebig eingestellten Druck zufließt. Das
Ventil i g des dargestellten Ausführungsbeispieles besitzt einen von einem Solenoid
2o gesteuerten Kolben 21, der die Treibmittelzufuhr von der Leitung 22 über die
Verbindungsleitungen 24 zu den äußeren Enden der Zylinder i i steuert; der Treibmittelabfluß
von den Zylindern i i erfolgt über die Leitungen 23 zum Ventil 19 und der
Auspuffleitung 25. In den Zuführungsleitungen 2.1. sind die Absperrventile 26 angeordnet,
die durch von Hand betätigte Hebel 27 äußerst genau eingestellt werden können.
-
Das Ventil ig ist so ausgebildet, daß die zu den äußeren Zylinderenden
gelieferte Treibmittelmenge mindestens dazu ausreicht, um ein sofortiges und schnelles
Ansprechen der Kolben 12 zu bewerkstelligen und ihnen eine solche Beschleunigung
zu erteilen, daß das Zusammenschlagen der auf den Bären 1L`. montierten Gesenke
18 einen sich von einem Preßvorgang deutlich unterscheidenden Schmiedeschlag ergibt.
Bei der Darstellung der Fig. 3 befindet sich das Ventil i8 in seiner Arbeitsstellung,
in, der Treibmittel zu den äußeren Zylinderenden fließen kann. Aus dieser Stellung
wird es durch eine Feder 28 und ein Ventil besonderer Ausbildung zurückgeholt, wobei
das Solenoid 2o nur für einen Augenblick ansprechen muß.
-
Durch das Druckregelventil t' läßt sich eine genaue Bemessung der
den Zylindern i i zur Betätigung der Bären 1:I gelieferten Energie erzielen. Da
die Bären in einer waagerechten Ebene arbeiten und ihre Beschleunigung und Verzögerung
durch die Schwerkraft nicht beeinflußt wird, so daß eine gleiche Geschwindigkeit
beider Bären gewährleistet ist, kann je nach Einstellung des Ventils T% ganz nach
Wunsch eine Änderung der auf die Bären einwirkenden Beschleunigungskräfte erreicht
werden und infolgedessen eine Änderung der Schlagkraft zwischen ihnen. Dies ist
eine wichtige Eigenschaft der Erfindung, und die Anordnung ist nicht nur vorteilhaft
zum Regeln der Schlaggeschwindigkeit genau entsprechend der Fließcharakteristik
des zu bearbeitenden Werkstoffes, sondern auch zur Durchführung eines zeitgeregelten
Arbeitszyklus, wenn die Vorrichtung in Verbindung mit einer selbsttätigen Werkstückzufühiung
od. dgl. ausgerüstet ist.
-
Ein in der beschriebenen Weise ausgebildeter Gegenschlaghammer gestattet
ein sehr genaues Aufeinandertreffen der Gesenke 18 trotz des Umstandes, daß Fabrikationsunterschiede
und verschieden große Dichtungsdrücke üblicherweise ein Aufeinandertreffen der Gesenke
diesseits oder jenseits eines gewünschten Punktes verursachen. Die Ventile 26 erlauben
eine genaue Regulierung der Treibmittelmenge, die zu den äußeren Enden der
Zylinder
i i geliefert werden muß, um die genannten Ungleichheiten auszugleichen.
-
Es hat sich gezeigt, daß einer Maschine nach der Erfindung das zu
bearbeitende Werkstück leicht zugeführt werden kann. Da der Arbeitspunkt, in dem
die Gesenke aufeinandertreffen, genau bestimmbar ist, können beispielsweise Werkstückführungen
29 der in den Fig. 15 und 16 gezeigten Art benutzt werden, um das Werkstück bei
einfachen Schmiedearbeiten zu stützen. Es ist ferner möglich, das Werkstück zu den
Gesenken so zuzuführen, daß man es einfach aus einer gegebenen Höhe über dem Treffpunkt
der Gesenke zwischen diese frei herabfallen läßt, und zwar unter Berücksichtigung
der für die Bärbetätig@ung benötigten Zeit, so @daß die Bären 14 das Werkstück erfassen
können, wenn sie zuschlagen.
-
Eine entsprechende Anordnung ist in den Fig. i und 2 dargestellt.
Der eine der Zylinder i i trägt eine Konsole 30 mit einem senkrecht einstellbaren
Schlitten 31, der mit durch ein Solenoid 33 betätigten Greifern 32 zum Halten des
zu schmiedenden Werkstückes ausgerüstet ist. Das Solenoid 33 kann selbstverständlich
in genauer zeitlicher Abstimmung mit dem Solenoid 20 zum Ansprechen gebracht werden,
das das Ventil i9 steuert, wodurch jede zeitliche Ungenauigkeit bei der Vertikaleinstellung
des Schlittens 31 ausgeglichen wird. Da beim Ausführungsbeispiel nur eine einzige
Zeitabhängigkeit besteht, kann selbstverständlich die Konstruktion leicht so abgeändert
werden, daß die Werkstückzuführung aus einem Trichter erfolgt.
-
Abnutzung der Kolbendichtungen und andere Treibmittelverluste können
im Laufe der Zeit ein ungenaues Zusammentreffen der Gesenke 18 zur Folge haben;
daher sind besondere Mittel zum Unterbrechen des Maschinenganges vorgesehen, sobald
einer der Bären 14 seinen vorgeschriebenen Hub überschreitet. Derartige Mittel sind
in den Fig. 5 und 6 dargestellt; sie enthalten einen Hubbegrenzungssch.alter 34,
der in der Bahn eines Auslösers 35 liegt und beim Ausführungsbeispiel aui dem Gesenkehalter
36 angeordnet ist. Der Schalter wird bei Überschreitung des Hubes des betreffenden
Bärs betätigt und unterbricht den Stromkreis des Ventilsolenoids 20. Zu diesem Zweck
können jedoch auch andere geeignete Mittel vorgesehen werden.
-
Da die Betätigung des Steuerventils nur einen Augenblick zu erfolgen
braucht, kann dieser Vorgang leicht durch eine Vorrichtung für selbsttätige Werkstückzuführung
gesteuert werden. Eine derartige Vorrichtung ist in den Fig. 7 und 8 dargestellt,
in denen mit 37 ein drehbarer Werkstückhalter bezeichnet ist, der in seine verschiedenen
Stellungen durch eine Klinke 38 gebracht wird. die ihrerseits durch ein Solenoid
39 betätigt wird. In jeder Stellung wird der Werkstückhalter 37 durch ein geeignetes
1-laltemittel4o gehalten. Der Werkstückhalter besitzt Kniehebelgreifer 4i, deren
Zahl und Anordnung mit den einzelnen Stellungen übereinstimmt, die der Werkstückhalter
einnehmen kann. jeder dieser Greifer besitzt ein Paar von Greiferarmen 42, die durch
Federn 43 zum Festhalten des Werkstückes W zusammengepreßt werden. Die Greiferarme
42 sind mittels Zapfen auf Stützen 44 des Werkstückhalters befestigt und
sind nahe ihren äußeren Enden durch Kniehebel 45 verbunden, die mittels eines Zapfens
beweglich auf einem Führungsstück 46 gelagert sind, das fest auf dem Steuerstößel
47 sitzt. Die inneren Enden der Steuerstößel sind mit Köpfen 48 versehen, die Anschlagrollen
49 tragen, die mit einem feststehenden Anschlagnocken 5o zusammenarbeiten.
-
Die Bewegungsmöglichkeit der Kniehebel 45 ist in der einen Richtung
durch das Auftreffen der Führungsstücke 46 auf die Stützen 44 begrenzt, sofern sich
kein Werkstück zwischen den Greiferarmen 42 befindet. Befindet sich dagegen ein
Werkstück zwischen den Greiferarmen 42, so wird die Bewegung der Kniehebel in der
genannten Richtung durch das Auftreffen der Greiferarrne 42 auf das Werkstück begrenzt.
Andererseits ist die Bewegung der Kniehebel 45 in der entgegengesetzten Richtung
durch das Auftreffen der Köpfe 48 auf die Innenseite der Stützen ,.:4 begrenzt.
Sobald nun die Stößel 47 nach außen gestoßen werden, werden sie durch die Wirkung
der Federn 43 dauernd in dieser Stellung gehalten, sobald die Kniehebelverbindung
45 ihren Totpunkt überschritten hat, bei dem ihr gemeinsamer Lagerzapfen auf dem
Führungsstück 46 mit ihren Lagerzapfen auf den Greiferarmen 42 in einer Ebene liegen.
Sobald der Greifer daher einmal geöffnet ist, bleibt er es, bis der Stößel 47 mit
genügender Kraft nach innen gestoßen wird, um den Totpunkt der Kniehebelverbindung
wieder in umgekehrter Richtung zu überwinden. Dies kann dadurch geschehen, daß das
Werkstück W gegen den Stößel 46 gestoßen wird, wie dies links in Fig. 7 angedeutet
ist. Durch das Anschlagen des Werkstückes wird der Stößel 47 unter dem Einfluß der
Feder 43 schnell nach innen bewegt und hierdurch das Zuschlagen der Greiferarme
42 bewirkt, die nunmehr das Werkstück festhalten. Diese Stellung ist als Stellung
I bezeichnet.
-
Die folgende Stellung 1I bringt das in den Greifern 42 gehaltene Werkstück
in Verbindung mit einem nicht dargestellten Widerstandsheizelement, wodurch das
VG'erkstück auf die erforderliche Schmiedetemperatur gebracht wird. Aus der Stellung
1I gelangt das Werkstück durch den Strahlengang einer Fotozelle 51 in die Stellung
I11, in der es auf die Gesenke 18a ausgerichtet und in die genaue Schmiedelage gebracht
wird. In der Stellung IV treffen infolge der Weiterdrehung der Haltevorrichtung
37 die Rollen 49 der Köpfe 48 auf den Anschlagnocken 5o, wodurch der betreffende
Stöße1:47 wieder nach außen gestoßen wird und dadurch die Greiferarme 42 öffnet,
d'ie das zuvor geschmiedete Werkstück fallen lassen.
-
In Fig.9 ist ein Schema für die Steuerung der Bären und der Vorrichtung
für die Werkstückzuführung dargestellt, in dem die Arbeitsstromkreise durch dicke
Linien und die Steuerstromkreise durch dünne Linien wiedergegeben sind. Bei Annahme,
daß der zu schmiedende Stab W in der
Stellung I von Hand in die
Maschine gebracht wurde, so wird durch Drücken des Startknopfes ; 2 das Solenoid
39 erregt, wodurch das Werkstück nach Stellung II weiterbewegt wird und gleichzeitig
vermittels eines mit einem Zeitauslöser versehenen Relais 53 der Stromkreis eines
nicht dargestellten Widerstandsheizelements eingeschaltet wird. Nach Ablauf der
auf dem Zeitrelais eingestellten Zeit schaltet dieses das Widerstandsheizelement
ab und erregt gleichzeitig wieder das Fortschaltesolenoid 39, das darauf den Werkstückhalter
37 um einen Schritt weiter in die Stellung III bewegt. Sobald das Merkstück W den
Strahlengang der Fotozelle 5 i unterbricht, wird durch diesen Impuls das Zeitrelais
53 zum Abfallen gebracht. Nach einem kurzen Zeitintervall wird das Solenoid 2o des
Ventils ig erregt, das die Bären in Tätigkeit setzt. Ein Teil des von der Fotozelle
ausgehenden Stromimpulses wird benutzt, um das Relais 54 zum Einschalten des Heizelements
über das Zeitrelais 53 abfallen zu lassen, so daß ein neuer Arbeitsgang eingeleitet
wird. Die Vorrichtung arbeitet nun so lange weiter, bis der Stromkreis auf irgendeine
`'eise unterbrochen wird oder bis die Maschine während des Weiterschaltens eines
Werkstiickhalters an der Fotozelle vorbei kein Arbeitsstück enthält, also der betreffende
Greifer leer geblieben ist.
-
In Fig. io bis 14 ist eine selbsttätige Werkstiickzuführung, beispielsweise
für Feilen od. dgl., zwischen die Gesenke gezeigt. Ein Rahmen 6o, der auf dem 'Maschinengestell
io in geeigneter Weise befestigt ist, besitzt die senkrechten Führungen 61, auf
denen ebenfalls in senkrechter Richtung der Schlitten 62 verschiebbar ist. Dieser
Schlitten 62 besitzt die oberen und unteren Platten 63, die miteinander durch die
auf den Führungsstangen 61 sitzenden Führungsrohre 64 verbunden sind, und wird in
senkrechter Richtung unter dem Einfluß eines Gleitsteines 65 bewegt, der zwischen
den Platten 63 auf einem Zapfen der durch die Welle 67 mit konstanter Geschwindigkeit
gedrehten Nockenscheibe 66 gelagert ist. Die obere Platte 63 trägt ein Paar von
feststehenden Greiferrollen 68, die quer zur Achse .der Bären 14 mit Abstand hintereinanderliegen.
Zwischen den Platten 63 ist auf einem Zapfen oder Bolzen 69 ein Winkelhebel 7o angeordnet
und über der oberen Platte 63 auf diesem Bolzen 69 ein beweglicher Arm 71, der ebenfalls
eine Greiferrolle 72 trägt, die auf gleicher Höhe mit den Rollen 68 liegt. Diese
bewegliche Rolle 72 steht normalerweise so, daß die sich gegenüberstehenden Flächen
der Rollen 68 und 72 in einer Ebene liegen; sie werden in dieser Stellung durch
eine mit denn einen Arm des Winkelhebels 70 zusammenarbeitende Feder 73 gehalten.
-
Der andere Arm des Wilik,-lhebels 70 hat einen Fortsatz 7q.,
dessen Endteil sich normalerweise in unmittelbarer Nähe der Nockenscheibe 66 befindet.
Kurz nach der Ankunft des Schlittens 62 in seiner untersten Stellung (während einer
ausreichenden Zeit zur Betätigung der Bären) stößt der Gleitstein 65 gegen den FOrtSatz
74 des Winkelhebels 70, der sich dadurch um seinen Zapfen 6g entgegen der Wirkung
der Feder 73 dreht, wodurch sich die bewegliche Greiferrolle 72 nach rechts bewegt
und das zwischen den Rollen 68 und 72 festgehaltene Werkstück freigibt. Der Kontakt
des Gleitsteins 65 mit dem Fortsatz 74 dauert an und hält dadurch die bewegliche
Rolle 72 in ihrer ausgerückten Stellung, bis der Schlitten 62 das obere Ende seines
Weges erreicht hat.
-
An einem geeigneten trichterartigen und nicht dargestellten Vorratsbehälter
sind die senkrechten Führungen 75 und 76 vorgesehen; die Führung 75 erstreckt sich
bis etwas unterhalb der Führung 76 und besitzt an ihrem unteren Ende eine Schulter
77, an der das jeweils unterste Werkstück aus dein Vorratsbehälter ruht. Durch leichte
Federn 78 wird es in dieser Lage gehalten. Sobald der Schlitten 62 seine obere Grenzstellung
erreicht, befinden sich die Rollen 68 in geringem Abstand vor dem Werkstück, während
die Rolle 72 sich auf der gegenüberliegenden Seite des Werkstückes befindet. Zu
dieser Zeit kommt der Gleitstein 65 von dem Fortsatz 74 frei und erlaubt dem Winkelhebel,
dem Einfluß der Feder 73 zu folgen, wodurch die bewegliche Rolle 72 das Werkstück
von der Schulter 77 abhebt und es zwischen sich und den festen Rollen 68 festklemmt.
Die Bewegung des Schlittens 62 muß selbstverständlich, vorzugsweise in der unteren
Grenzstellung, eine gewisse Zeit angehalten werden, und während dieser Zeit wird
durch einen Nocken 79 der Nockenscheibe 66 ein Schnappschalter 8o betätigt, der
das Solenoid 2o und dadurch das Ventil ig für die Betätigung der Bären zum Ansprechen
bringt.
-
Die bisher beschriebene Konstruktion zeigt eine Maschine, die ihr
Treibmittel unter dem Einfluß eines einzigen Ventils aus einem Vorratsbehälter bekommt.
Diese Konstruktion kann auch entsprechend Fig. 15 abgeändert werden, bei der der
Gegenschlaghammer mit der Vorrichtung zur Erzeugung des Treibmittels zusammengebaut
ist. Bei dieser Ausführung sitzen auf dem Untergestell 81 der Maschine die Kompressorzylinder
82, deren Kolben 83 durch Kurbelwellen 84 über die Zahnräder 85 von einer gemeinsamen
Antriebswelle 86 angetrieben werden. Die Enden der Kompressorzylinder 82 stehen
mit den Antriebszylindern iia der Bären über die Ventile 87 in Verbindung. Bei der
dargestellten Ausführung sind die Ventile zu ihrer gleichzeitigen Betätigung durch
die Lenker 88 verbunden, die ein Spannschloß 89 enthalten, das die genaue Einjustierung
der Einlaßventile zu den äußeren Enden der Hammerzylinder i ia ermöglicht, um ein
exaktes Aufeinandertreffen der Gesenke auf dem Werkstück zu sichern. Wie in der
Zeichnung ebenfalls dargestellt, kann die Ventilsteuereinrichtung die üblichen Fußbetätigungsmittel
go aufweisen mit einem Fußtritt auf der Welle 9i, die über die Lenker 92 mit dem
Ventilmechanismus verbunden ist. Wie ersichtlich, kann der Fußtritt auch teilweise
niedergetreten werden, so daß die Ventile 87 den Treibmittelzufluß zu den Zylindern
iia entsprechend drosseln, wodurch die auf die
Bären einwirkenden
Beschleunigungskräfte und da-. durch die Wucht ihres Schlages verändert werden können.
-
Ein derartig ausgebildeter Hammer eignet sich dank seiner hohen Schlaggeschwindigkeit
und der exakten Einstellmöglichkeit der Schlagwerkzeuge hervorragend zur Verdichtung
von granuliertem Gut, wie z. B. von Legierungsbestandteilen, die nach einer Hitzebehandlung
in metallurgischen Öfen verwendet werden. Nach bekannten Verfahren werden diese
Granulen nach üblicher Vorbereitung mittels einer gewöhnlichen Kniehebelpresse in
zylindrische Blöcke gepreßt. Infolge der dem Preßdruck gesetzten Grenzen und dem
Mangel an Schlagkraft bei einer solchen Presse, sind die aus den Granulen geformten
Zylinder ziemlich brüchig und neigen bei ihrer Stapelung in größerer Menge dazu,
Teile ihres wertvollen Inhaltes zu verlieren.
-
Entsprechend der in den Fig. 17 bis i9 gezeigten Vorrichtung ist eine
drehbare Scheibe 95 vorgesehen, welche mittels eines Schrittschaltwerkes durch einen
hydraulischen Zylinder 96 weitergeschaltet wird, dessen Kolben 97 eine Stoßklinke
98 trägt, die mit einer Reihe von in der Scheibe 95 vorgesehenen Stiften 99 zusammenarbeitet.
Nach jeder Klinkenbetätigung befindet sich die Scheibe 95 durch geeignete Stoppmittel,
wie sie beispielsweise bei ioi angedeutet sind, genau ausgerichtet mit den Gesenken
ioo (Feg. ig), die an den zugehörigen Bären 97 sitzen. Die vorgeformten Zylinder
io2, die in der oben beschriebenen Weise hergestellt wurden, werden durch einen
Trichter 103 zugeführt, und zwar zu einem mit einer der Öffnungen io.4 in
der Scheibe 95 genau überein stimmenden Punkt. Diese Öffnungen 10q. kommen unter
den Zuführungstrichter 103 zu liegen, beispielsweise go°, bevor diiese Öffnung
in die zwischen den Gesenken ioo der Bären 97 liegende Position gelangen. In dieser
Lage werden von dem Antriebszylinder io5 zwischen jeder Weiterschaltung der Scheibe
95 die Stößel io6 und 107 betätigt, und zwar bringt der Stößel io6 einen Rohling
102 aus dem Vorratstrichter 103 in die bereit stehende Öffnung i o4. der
Scheibe 95. Beim folgenden Schaltschritt der Scheibe 95 kommt die Öffnung 10q. mit
dem Rohling in eine auf die Gesenke ioo ausgerichtete Lage, und durch einen Schlag
der Bären 97 wird der Rohling 102 in einem solchen Ausmaß verfestigt, daß er nicht
mehr bröckelt und leicht in Behältern, Kisten u. dgl. ohne Gewichtsverlust gestapelt
«>erden kann. Der folgende Schaltschritt der Scheibe cg9 bringt die verdichteten
Preßl.inge io211 vor den Stößel 107, der ihn in eine Auswurfrinne io8 ausstößt.
-
Bei der erläuterten Anordnung sind vier Schaltschritte der Scheibe
95 und die entsprechende Zahl von Arbeitsphasen für die mit ihr zusammenarbeitenden
Stößel io6 und io7 vorgesehen. Es ist jedoch selbstverständlich, daß die Zahl der
Schaltstellungen der Scheibe 95 nach Wunsch vergrößere. werden kann, in welchem
Fall die einzelnen Arbeitsgänge nicht in aufeinanderfolgenden Schaltstellungen der
Scheibe 95 folgen, sondern erst nach einer festgelegten Anzahl von Schaltschritten.