-
Schmiedemaschine. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom 2. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in England vom 2. Oktober
ig2o beansprucht. Die Erfindung betrifft eine Schmiedepresse, bei welcher gegeneinanderbewegte
Stempelköpfe das Werkstück von zwei Seiten bearbeiten. Die Schmiedepresse gemäß
der Erfindung bewirkt das Schmieden selbsttätig in aufeinanderfolgenden Arbeitsstufen.
Die Presse ist vorteilhaft in der Nähe des Ofens angeordnet, aus welchem das VW
erkstück, z. B. eine Stange, der Presse zugeführt wird. Das stufenweise Bewegen
der Stange von dem Ofen zur Presse wird selbsttätig bewirkt, wobei gleichzeitig
die Arbeit der Stempelköpfe unterbrochen wird. Das Werkstück mit den geschmiedeten
Teilen, welche noch durch Grate miteinander verbunden sind, gelangt aus der Presse
zu einer Klemmeinrichtung, die es während des Preßvorganges festhält. Das Werkstück
geht dann zu einer Einrichtung, welche die Grate abschneidet und die geschmiedeten
Teile abtrennt.
-
Die Zeichnungen zeigen beispielsweise eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i zeigt teilweise eine geschnittene Aufsicht, Abb. 2 teilweise eine geschnittene
Ansicht; Abb. 3 zeigt einen Schnitt durch den Ventilkasten, Abb. 4 zeigt die Ansicht
der Klemmeinrichtung, Abb.5 eine Ansicht der Vorrichtung zur w eiterbewegung des
geschmiedeten M erkstücks und Abb. 6 einen Schnitt durch die letztere. Mit i und
2 (Abb. i und 2) sind Stempelkipfe bezeichnet, welche mit den Stangen 3 und 4 der
Kolben g und 6 verbunden sind, die in Zylindern 7 und 8 arbeiten. Letztere sind
mit mittleren Auspufföffnungen 9, io versehen, über welche hinweg sich die Kolben
bewegen kö4nen. I ie S tempelköpfe sind durch Lenker 12, 13 mit einem schwingenden,
zweiarmigen Hebel 1i gelenkig verbunden, welcher auf einem Hohlzapfen 14 drehbar
gelagert ist, durch welchen das M ei kstück zu den Stempeln hindurchtreten kann.
Die Stempelköpfe sind in Führungen 15 gleitend angeordnet, welche an dem Pressegestell
vorgesehen sind. Mit 16, 17 (Abb. i) sind die Arbeitsflächen der Stempelköpfe bezeichnet.
-
Es sind Öffnungen 18, 1g, 2o, 21 an den entgegengesetzten Enden der
Zylinder 7, 8 vorgesehen, welche durch Rohre 23, 24, 25, 26 mit den Öffnungen 23',
24', 25', 26' eines Ventilkastens 22 verbunden sind, in den Lampf oder ein anderes
Druckmittel durch die Öfinungen 27, 28 eingelassen wird. Lie Verbindung zwischen
den Öffnungen 27 und den Öffnungen 25', 26' einerseits sowie diejenige zwischen
der Öffnung 28 und den Öffnungen 23', 24' anderseits wird durch Ventile 29, 3o gesteuert,
welche auf ihren Sitzen durch Federn gehalten werden.
-
Die Ventile 29"30 werden durch einen Hebel 31 gesteuert, welcher
unter Vermittelung der Lenkstange 32 mit dem Hebel 1i verbunden ist. Das eine Ende
des Hebels 31 besitzt einen wagerechten Schlitz 33, in welchem der Kurbelzapfen
34 einer V6 elle 35 eingreift, die von der Hauptwelle 39 (Abb. i) der Presse durch
ein Vorgelege angetrieben wird. Etwa in der Mitte besitzt der Hebel 31 einen zweiten
Schlitz 36, welcher annähernd senkrecht zu dem Schlitz 33 verläuft. In diesen Schlitz
36 greift ein Kurbelzapfen 37 einer nur eine # chwingbewegung ausführenden M elle
38 ein. h ie ' eitenflächen des Hebels 31 sind in seiner Mitte derart ausgestaltet,
daß sie mit den Ventilstangen beim Schwingen des Hebels in Berührung kommen, wobei
die V6 inkeleinstellung des Kurbelzapfens 37 die Schwingungsweite des Hebels 31
und somit die Ventilhübe regelt, wodurch die Menge des zu den Zylindern 7, 8 geführten
Druckmittels beeinflußt wird.
-
Bei der Drehung der Welle 35 bewirkt der Kurbelzapfen 34 das @ chwingen
des Hebels 31 um seine Anlenkungsstelle an der Lenkstange 32, wodurch die Ventile
29, 30 gesteuert werden und das Druckmittel abwechselnd zu den
Außenenden
und zu den Innenenden der Zylinder 7 und 8 zugelassen wird, so daß die Kolben und
die Stempelköpfe x, 2 sich von-und gegeneinander bewegen. Durch die gegenläufige
Bewegung der Stempelköpfe wird gleichzeitig die Lenkstange 32 durch Vermittlung
des Hebels ii hin und her bewegt, wodurch die Anlenkungsstelle des Hebels 31 an
der Lenkstange 32 ebenfalls verstellt wird. Dadurch wird sein mittlerer verbreiterter
Teil außer Berührung mit den Ventilstangen gebracht, so daß Ventile 29, 3o geschlossen
gehalten werden. Die Kolben 5 und 6, deren Bewegung den Auspuff des Treibmittels
durch die Öffnungen 9 und io bewirkt, kommen mittlerweile mit dem Werkstück in Berührung
und prallen zurück, und zwar um so stärker, je weniger das Werkstück den Preßdrücken
nachgibt, so daß gegen Ende des Schmiedevorganges der Hebel 31 schneller durch den
Lenker 32 beeinflußt wird, wodurch die Ventile 29, 30 in kürzerem Zeitraum
geschlossen werden.
-
Die Bewegung der schwingenden Welle 38, deren Kurbelzapfen 37 den
Hebel 31 in der Längsrichtung verschiebt, beeinflußt die Arbeitsweise fernerhin,
so daß die Stempelköpfe schließlich in der punktierten Lage des Zapfens 37 außer
Wirkung kommen, ungeachtet dessen, daß sich die W elle 35 ununterbrochen weiterdreht.
Sobald dieser Zustand eingetreten ist, bleiben die Stempelköpfe entfernt voneinander
stehen, so daß das Werkstück weiterbewegt werden kann.
-
Das Werkstück wird durch die Presse stufenweise den Werkzeugen selbsttätig
durch die nachfolgend beschriebene Einrichtung zugeführt. Zum Zweck, daß die Arbeit
der Stempelköpfe nach einer vorbestimmten Anzahl Schläge unterbrochen werden kann,
um diese Zuführung zu ermöglichen, ist auf der W elle 40 (Abb. 2), welche von der
Hauptwelle 39 durch ein nicht dargestelltes W endegetriebe angetrieben wird, ein
Nocken 41 vorgesehen, welcher mit der Stange 42 in Eingriff kommen kann, die mit
dem Hebel 43 der VG elle 38 in gelenkiger Verbindung steht. Dadurch kann der Kurbelzapfen
37 beeinflußt werden, so daß der Hebel 31 seitlich verstellt wird und die Ventile
29, 3o nicht mehr beeinflussen kann.
-
Das zu schmiedende stangenartige W erkstück, welches durch strichpunktierte
Linien in Abb. i angedeutet ist, kommt aus dem Ofen und wird in die Presse absatzweise
durch ein Paar umlaufende Greifer 45 befördert, deren W ellen miteinander durch
ein Zahnräderpaar 46 zwangläufig verbunden und in zweckentsprechender Weise von
der Hauptwelle 39 angetrieben werden. Das Eintreten des `Ä-erkstückes zwischen die
Stempelköpfe wird durch ein geeignetes Führungsstück 47 gesichert. Beim Schmieden
zwischen den Stempelköpfen i, 2 wird das Werkstück mit den aufeinanderfolgenden
geschmiedeten durch Grate verbundenen Teilen durch eine stempelartige Klemmvorrichtung
(Abb. i und 4) festgehalten, die aus einem Paar Backen 48, 49 besteht, an deren
aneinanderstoßenden'- Flächen entsprechende Ausnehmungen für die geschmiedeten Teile
vorgesehen sind. Diese Backen sind durch wagerechte Führungen 5o geführt und werden
durch ein Paar 'Hebel 51, 52 beeinflußt, die an dem Preßgestell angelenkt sind.
Die Drehzapfen 53,- 54 der Hebel greifen in eine Nutenscheibe 55 ein, welche von
der Hauptwelle angetrieben wird, so daß ihre Drehung eine gegenläufige Bewegung
der Backen in dem gewünschten Zeitzwischenraume bewirkt.
-
Die noch durch Grate verbundenen geschmiedeten Werkstückteile werden
durch die in Abb.5 und 6 gezeigte Einrichtung weiterbewegt. Diese Einrichtung besteht
aus einem Paar Gleitstangen 56, 57, deren einander zugekehrte Flächen, wie in den
Klemmbacken 48, 49, entsprechende - Ausnehmungen zwecks Aufnahme der geschmiedeten
W erkstückteile besitzen. Die Stangen 56, 57 bewegen sich-in V-förmigen Führungen
von Köpfen 58, 59 in der Förderrichtung des Werkstückes hin und her, und zwar unter
dem Einfluß von Rollen 6o, 61 (Abb. 6), welche in eine Nutscheibe.62 eingreifen,
die auf der von der Hauptwelle angetriebenen Welle 63 angeordnet ist. ' Die Köpfe
58, 59 sind auf Querstangen 64, 65 geführt, welche von dem Preßgestell getragen
sind, und bewegen sich gegenläufig quer zu der Längsrichtung des Werkstückes durch
die W irkung der Nutscheibe 66 (Abb. 5) auf der Welle 63, deren Nut mit Rollen 67,
68 der Hebel 69, 70 in Eingriff steht. Die Hebel 69, 70 greifen in Einschnitte 74
72 der Köpfe 58, 59 ein. Auf diese Weise wird den Gleitstangen 56, 57 eine solche
Bewegung erteilt, daß sie zunächst gegeneinander vorgetrieben werden und in ihren
Ausnehmungen den geschmiedeten T eil ergreifen, wonach sie gemeinsam im rechten
W inkel dazu bewegt werden und- den W erkstückstreifen mitnehmen.
-
In der Stange 57 ist rechtwinklig zum Werkstück verschiebbar ein .Stempel
73 gelagert, welcher zum Abschneiden des Grates der aufeinanderfolgenden Schmiedeteile
bestiMmt ist. Dies wird durch eine Nockenscheibe 74 bewirkt; die auf der W elle
75 sitzt. Diese Welle -wird von der Hauptwelle 39 durch das Vorgelege 76 angetrieben.
Auf der W elle 39. sitzt ein Schwungrad 77 (Abb. i), durch dessen Massenwirkung
die Vortriebskraft des Stempels 73 unterstützt wird. W ährend die Köpfe 58, 59 sich
seitwärts voneinander bewegen und nach Beendigung der rückwärtigen Bewegung der
Gleitstangen 56, 57 wird der Stempel 73 durch
den- Hebel 78 zurückgezogen,
der mittels Zapfens an einem Vorsprung der Stange 57 gelagert ist. Der Hebel 78
trägt eine Rolle 79, welche bei der genannten Bewegung mit der Anschlagfläche 8o
auf dem Preßgestell in Eingriff kommt.
-
Das dem Stempel 73 gegenüberliegende Schneidwerkzeug 81 ist in der
Stange 56 gelagert und wird durch eine Nockenscheibe 82 der Welle 83 bewegt. Die
Wirkungsweise der Schmiedepresse ist folgende Das erhitzte Werkstück wird durch
die umlaufenden Greifer 45 absatzweise in solchen Längen zugeführt, daß bei jeder
Zuführung zwischen den einzelnen Schmiedestücken ein entsprechender Abstand übrigbleibt.
Das Werkstück geht dann durch den Führungsteil 47 zu den Stempelköpfen 1, 2, die
während der Zuführungsbewegung im Abstand voneinander liegen. Nachdem das Werkstück
einer genügenden Anzahl von Schlägen ausgesetzt worden ist, wobei bei Vorhandensein
von mehreren Ausnehmungen 16, 17 (wie in Abb. i dargestellt) gleichzeitig mehrere
Schmiedestücke bearbeitet werden können, wird die Bewegung der Köpfe i, 2 durch
die Wirkung des Nockens 41 (Abb. 2), der durch Verschwenken der `i elle 38 den Hebel
31 in seiner Längsrichtung vorschiebt, unterbrochen. Die Anzahl der Schläge wird
durch die M irkungsweise des Hebels 31 und der damit zusammenwirkenden Arbeitsteile
bestimmt. Nachdem die Stempelköpfe (1, 2) zur Ruhe gekommen sind, beginnt die Zuführung
des Werkstückes von neuem, so daß die Bearbeitung des nächsten Werkstückteiles beginnen
kann, während das fertig geschmiedete Werkstück zwischen die Klemmbacken 48, 49
gelangt, die aus der offenen Lage in die geschlossene übergehen und den geschmiedeten
Werkstückteil greifen und so lange festhalten, bis der nächstfolgende Werkstückteil
fertig geschmiedet ist.
-
Bei der nächstfolgenden Arbeitsstufe öffnen sich die Backen 48, 49,
und der fertig geschmiedete Werkstückteil, welcher jedoch noch durch Grat mit dem
vorhergehenden verbunden ist, wird von den Stangen 56, 57 beim Zusammengehen der
Köpfe 58, 59 erfaßt und mit den Stangen 56, 57 durch die Wirkung der Nutenscheibe
62 weiterbewegt, während mittlerweile der Schneidstempe173 durch die Nockenscheibe
74 vorbewegt worden ist und den fertigen Werkstückteil gegen das Schneidwerkzeug
81 getrieben hat, wodurch der M erkstückteil von dem Grat befreit und durch den
in Abb. 5 dargestellten rechtwinklig verlaufenden Kanal in einen geeigneten- Behälter
gestoßen wird.
-
Der Schneidstempel 73 verharrt- -in -seiner vorgetriebenen Läge gegenüber
dem Schneid werkieug 81, wodurch dar Grat zurückgehalten wird, bis die Köpfe 58,
59 wieder geöffnet und der Schneidstempel 73 durch den Hebel 78 zurückgezogen
wird, so daß der -Grat bei der nächsten Vorwärtsbewegung des Schneidstempels ausgestoßen
werden kann. -