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Ofen zur Wärmebehandlung von Metallgegenständen
Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zur Handhabung runder Gegenstände, wie z. B. zylindrische
oder kugelige Formstücke, und insbesondere auf ein Verfahren und eine Einrichtung,
um solche Gegenstände auf ein Transportmittel aufzugeben. Die Einrichtung nach der
Erfindung ist vornehmlich für die Aufgabe von Barren, Kugeln und anderen abgerundeten,
metallischen Gegenständen in einen Wärm- oder Glühofen verwendbar; ihre Verwendung
erstreckt sich auch auf andere Einrichtungen, die bei den in Frage stehenden Herstellungsverfahren
benutzt werden, und die Erfindung wird speziell in solchem Zusammenhang beschrieben
werden, obgleich es ohne weiteres verständlich ist, daß die in Frage stehende, allgemeine
Einrichtung für andere spezielle Verwendungen verfügbar ist.
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Ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer
Einrichtung, die für vollkommen selbsttätige Betriebsweise eingerichtet sein kann
und dem Zweck dient, abgerundete Gegenstände, die von einer gemeinsamen Stelle kommen,
in einer ordnungsgemäßen und geregelten Art und Weise auf eine Vielzahl von Transportvorrichtungen
zu verteilen, wodurch die eigentliche Funktion dieser Transportvorrichtungen nicht
in Mitleidenschaft gezogen wird.
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Ein spezielleres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung,
die dazu dient, abgerundete Metallgegenstände, wie Barren und Kugeln, auf parallele
Förderrinnen eines nach dem Schubsystem arbeitenden Wärm- oder Glühofens aufzugeben,
wobei diese Aufgabe selbsttätig und rasch durchgeführt werden kann, um dadurch höchste
Wirt-
schaftlichkeit beim Betrieb des Ofens zu gewährleisten.
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Ein noch anderes Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Einrichtung zur Aufgabe abgerundeter Metallgegenstände, wie Barren und Kugeln, auf
die Förderrinne eines nach dem Schubsystem arbeitenden Wärm- und Glühofens oder
einer anderen Anlage, die das Schubsystem für die Gutzuführung anwendet; die erfindungsgemäße
Einrichtung gewährleistet selbsttätig die volle und vollständige Beladung solcher
Förderrinnen, wodurch mit jeder Betätigung der das Material vorschiebenden Mittel
eine positive Förderung des Materials bewirkt wird. In ihrem weiteren Rahmen strebt
die Erfindung an, den Betrieb solcher Öfen oder sonstiger Anlagen zu vereinfachen,
und demgemäß besteht ein weiteres Ziel der Erfindung in der Vereinfachung solcher
Betriebsweise.
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Ein noch anderes Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer verbesserten
Einrichtung, um wahlweise eine Mehrzahl runder Barren, die der Eingangsöffnung eines
Wärmofens oder einer anderen Anlage zurollen, auf Förderrinnen zu leiten, welche
sich von Schubvorrichtungen außerhalb des Ofens in den Ofen hinein erstrecken, und
längs welcher die Barren in der Längsrichtung bewegt werden, wie es einer bevorzugten
Gepflogenheit entspricht.
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Diese und andere Vorteile der Erfindung werden in der Zeichnung und
der folgenden, ins einzelne gehenden Beschreibung ersichtlich, in welcher die Erfindung
in einer speziellen Form beschrieben ist, und zwar in Ait zur -Anfgabe runder Metallbarren
und Metallkugeln in einen Wärm-bzw. Glühofen. In der Zeichnung zeigt Fig. I eine
Draufsicht einer Barrenzuführungseinrichtung, die im Sinne der Erfindung ausgeführt
und in Verbindung mit einem Barrenwärmofen veranschaulicht ist, Fig. 2 eine Querschnittdarstellung
des Ofens nach Fig. I, Fig. 3 eine Querschnittdarstellung eines Teils der Einrichtung
nach Fig. I, und zwar nach Linie 111-111 der Fig. 1, Fig. 4 eine Schnittdarstellung
nach Linie IV-IV der Fig. I mit einer schematischen Darstellung gewisser Steuergeräte,
die bei der Einrichtung Verwendung finden, Fig. 5 eine Draufsicht einer geänderten
Ausführungsform der Einrichtung, welche sich besonders für die Zuführung von Mahlkugeln
und ähnlichen Gegenständen zu einem Glühofen eignet, Fig. 6 eine Seitenansicht der
Aufgabevorrichtung nach Fig. 5, Fig. 7 und 8 eine Draufsicht und Endansicht der
Aufgabevorrichtung nach Fig. 5.
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Mit Bezug auf die Ausführungsform der Erfindung, die in den Fig.
I bis 4 der Zeichnung veranschaulicht ist, bezeichnet IO einen Wärmofen, der von
der Art sein kann, wie sie üblicherweise benutzt wird, um Metallbarren gleichförmig
zu erwärmen, und zwar in Vorbereitung ihrer Weiterverwendung bei der Rohrerzeugung
und sonstigen Zwecke; entsprechend der ständigen Praxis kann der Ofen mit einer
Mehrzahl von im Abstand verlegten, parallelen V-förmigen Rinnen II versehen sein,
längs welcher die Baren axial durch den Ofen hindurchgeführt werden. Die Rinnen
Ii stehen an dem Aufgabeende des Ofens nach außen vor, und jede von ihnen ist mit
einem Schieber oder Stößel I2 versehen, der von einem Zylinder I3 betätigt wird,
um die in den Rinnen befindlichen Barrenreihen gleitend durch den Ofen hindurchzubewegen.
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Der Hub jedes Schiebers 12 ist ausreichend lang, um einem Barren die
Möglichkeit zu geben, am Ende einer Rinne zwischen dem Schieber und dem Barren unterzukommen,
der sich nach Beendigung einer Einwärts- und Auswärtsbewegung des Schiebers am Ende
der in der Rinne liegenden Reihe befindet. Die Hauptaufgabe der nunmehr zu beschreibenden
Einrichtung besteht darin, die Barren in die an die Schieber anschließenden Rinnen
zu befördern, nachdem die Schieber ihren Bewegungszyklus beendet haben, so daß die
Rinnen stets gefüllt sind.
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Das wird nach einer bevorzugten Ausführung der Erfindung durch Anbringung
eines schräg verlaufenden Tisches 14 verwirklicht, auf welchem die Barren nach unten
rollen können; der Tisch ist mit einer Mehrzahl von im Abstand liegenden parallelen
Schlitzen 15 versehen, von denen jeder eine schwingbar angeordnete Klappe I6 aufweist,
die sich selbsttätig schließt, wenn ein Barren durch den zugehörigen Schlitz hindurchfällt,
damit der nächstfolgende Barren, der auf den Tisch herabrollt, sich über den nunmehr
geschlossenen Schlitz hinwegbewegen kann.
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Nach Fig. I der Zeichnung ist eine Mitnehmerförderkette I7 vorgesehen,
um die Barren von einer Vorratsstelle I8 einem Magazin 19 zuzuführen, welches aus
einer geeigneten Bodenwand 20, einem Anschlag 2I und geeigneten seitlichen Führungen
22 besteht.
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Die Klappen I6 sind an den Seitenkanten der Schlitze 15 auf Wellen
24 schwingbar befestigt, welche über den Tisch 14 nach außen reichen, und deren
jede an dem äußeren Ende mit einem Kegelritzel 25 versehen ist, wie Fig. 4 zeigt.
Von den Scharnierkanten jeder Klappe I6 geht ein Arm 26 aus, mit welchem der Barren
zusammenwirkt, wenn letzterer durch den Schlitz herabfällt, und zwar in der Weise,
daß die Klappe in ihre Schließstellung übergeführt wird. Der Arm I6 hat im Vergleich
zu der eigentlichen Klappe geringes Gewicht, und wenn die Klappe bis in die aus
Fig. 3 ersichtliche Lage geöffnet, d. h. um etwas mehr als go° verschwenkt ist,
so bleibt die Tür unter dem Einfluß des Übergewichts in der Offenlage. Ein Anschlag
27 begrenzt die Offnungsbewegung der Klappe, und es ist aus Fig. 3 ersichtlich,
daß die Klappe, wenn sie sich in der Offenstellung befindet, einen Abschlag bildet,
der das Weiterrollen der Barren längs des Tisches 14 verhindert.
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Mit jedem der Kegelritzel 25 steht ein größeres Kegelrad 28 im Eingriff,
welches mit einer Sperr-
verzahnung 29 versehen ist, mit welcher
die Knagge 30 in Eingriff kommen kann. Die Knagge wird von einem Arm 31 getragen,
der auf der das Kegelrad 28 tragenden Welle schwenkbar angebracht ist, derart, daß
er hin und her gestoßen wird, wenn der Schieber 12 einen Bewegungszyklus ausführt.
Bei Einwärtsbewegung des Schiebers und entsprechender Verdrehung des Armes 3I in
einer dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Richtung rutscht die Knagge einfach über
die Verzahnung 29 hinweg, und das Kegelrad 28 bleibt in Ruhe. Wenn aber der Schieber
in seine Ausgangsstellung zurückkehrt, so erfaßt ein nach rückwärts weisender Absatz
32 des Schiebers den Arm 3I und nimmt denselben für eine begrenzte Verschwenkung
im Uhrzeigersinn mit. Wenn der Arm 3I sich im Uhrzeigersinn bewegt, so greift die
Knagge 30 in die Sperrverzahnung 29 ein und betätigt die Räder 28, 25 und die Welle
24 in der Weise, daß die von der Welle 24 getragene Klappe in die Offenstellung
verschwenkt wird. Es ist ersichtlich, z. B. aus Fig. 3, daß ein sich nach auswärts
erstreckender Teil jedes der V-förmigen Tröge II unmittelbar unter einem der Schlitze
15 liegt, und daß der einzelne Schieber I2 nur betätigt wird, nachdem ein Barren
durch den zugehörigen Schlitz in den Trog abgelegt worden ist; in diesem Zeitpunkt
ist die Klappe geschlossen.
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Die mit 35 bezeichneten Barren werden jeweils einzeln von den Magazinen
19 auf den schrägen Tisch 14 befördert, und zwar mittels eines Hubzylinders 36,
der einen Barrenzuführungskolben 37 aufweist. Letzterer ist mit einem schrägen oberen
Ende 38 versehen; wie Fig.3 erkennen läßt, wird beim Hochgehen des Kolbens 37 ein
Barren erfaßt und über den Anschlag 21 hinweggerollt. Nach Überrollen des Anschlags
21 bewegt sich der Barren auf dem Tisch 14 weiter in Abwärtsrichtung, bis er an
einer offenen Klappe I6 anstößt, worauf er durch den zugehörigen Schlitz in die
darunter befindliche Rinne fällt. Wenn das geschieht, wird die Klappe in der oben
erläuterten Weise geschlossen.
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In Übereinstimmung mit der üblichen Praxis können Mittel vorgesehen
sein, um die Tätigkeit der die Schieber bewegenden Zylinder einzeln zu steuern.
In der Zeichnung sind solche Mittel beispielsweise und schematisch veranschaulicht.
Dieselben können aus einer geeigneten Versorgungsquelle für Druckflüssigkeit bestehen,
die über die Leitung 40 an ein mit einem Solenoid zusammen wirkenden Steuerventil
41 angeschlossen ist. Für jeden Zylinder ist ein solches Ventil vorgesehen.
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Das Ventil 41 ist über die Leitungen 42 und 43 mit den Enden des Zylinders
I3 verbunden; seine Arbeitsweise ist so, daß bei Erregung des Solenoids 45 der Ventilschaft
44 mit Bezug auf Fig. 4 nach rechts bewegt wird und Druckflüssigkeit durch die Leitung
42 zuströmt, die den Schieber I2 nach einwärts bewegt. Die Einwärtsbewegung des
Schiebers dauert so lange, bis das Hubende erreicht ist, und ein hoher Druck sich
in der Leitung 42 einstellt. Das Ventil 41 ist mit Mitteln versehen, die auf den
Druck in der Leitung 42 ansprechen, und sobald dieser Druck einen vorbestimmten
Minimalwert erreicht, wird der Ventilschaft 44 durch das druckempfindliche Organ
einwärts bewegt, um die Leitung 40 mit der Leitung 43 zu verbinden. Dadurch wird
die Strömungsrichtung des Druckmittels zum Zylinder 13 umgekehrt, so daß der Schieber
in seine Ausgangsstellung zurückbewegt wird. Die Teile bleiben in ihrer Stellung,
bis das Solenoid 45 erneut erregt wird. Das Solenoid ist für augenblickliche Erregung
über den Kreis 47 eingerichtet, der eine Stromquelle 46 und einen von Hand betätigbaren
Schalter 48 enthält. Die Arbeitsweise der Schiebersteuerung ist so, daß eine momentane
Schließung des Schalters 48 einen Einwärts- und Auswärtshub des Schiebers 12 im
Gefolge hat. In der Annahme, daß ein Barren in den Trog II vor dem Schieber 12 abgelegt
ist, wird dieser Barren bei Betätigung des Schiebers in den Herd in befördert und
bewirkt dabei ein Vorwärtsschieben sämtlicher Barren, die vor dem eingeführten Barren
in der Rinne liegen. Die Vorwärtsschiebung erfolgt um eine Strecke, die gleich ist
der Länge des eingebrachten Barrens. Wenn der Ofen gefüllt ist, so wird die Aufgabe
eines kalten Barrens am Eingangsende offensichtlich zur Folge haben, daß ein Barren
am Austrittsende der Rinne ausgestoßen wird. Der ausgestoßene Barren kann auf einen
schrägen Herd 62 (Fig. I) herabrollen und auf einen Förderer 63 gelangen, der ihn
einem Rohrwalzwerk oder einer anderen Einrichtung für die Weiterverarbeitung des
Barrens zuführt.
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Es ist natürlich möglich, den Betrieb der beschriebenen Einrichtung
dadurch durchzuführen, daß man den Hubzylinder 36 mit der Hand steuert; es ist aber
wünschenswerter, eine selbsttätige Arbeitsweise der Barrenzuführungsmittel einzurichten;
deshalb wird vorgeschlagen, den Zylinder 36 in Verbindung mit der Tätigkeit des
Schiebers 12 in Gang zu setzen, so daß ein Barren auf dem Tisch 14 sofort abgelegt
wird, nachdem irgendeiner der Schieber 12 einen Arbeitszyklus beendet hat. Das wird
dadurch bewerkstelligt, daß die Strömung des Druckmittels, vorzugsweise der Druckluft,
von der Leitung 49 zum Zylinder 36 mittels eines Ventils 50 gesteuert wird, das
seine Betätigung über den Ventilschaft 52 von einem Solenoid 53 erhält. Eine Leitung
51 verbindet das Ventil SO mit dem Zylinder 36, und das Ventil ist mit einem Auslaß
52' versehen. Die Arbeitsweise des Ventils ist derart, daß bei Erregung des Solenoids
53 Druckflüssigkeit zum Zylinder 36 zugeführt wird, um den Kolben 37 in seine obere
Stellung zu befördern, wobei ein Barren über den Anschluß 21 gehoben wird; wenn
die Erregung des Solenoids aufhört, wird die Leitung 49 geschlossen und die Verbindung
zwischen Leitung 52 und Zylinder 36 hergestellt. Das Solenoid 53 wird über die Leitung
55 gesteuert, welche einen Schalter 56-57 und eine Stromquelle 54 enthält.
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Der Kontakt 56 des erwähnten Schalters ist ortsfest angebracht, während
der Kontakt 57 von dem schwenkbar gelagerten Arm 58 getragen und normalerweise durch
die Zugfeder 59 in Offen-
stellung gedrängt wird. Das untere Ende
des Armes 58 ist mit einer nachgiebigen Verlängerung 60 versehen, die mit dem Schieberkcpf
12 zusammenwirkt. Wenn der Schieber 12 sich nach einwärts bewegt, so erfährt der
Arm 58 eine Verschwenkung in einer dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Richtung,
so daß die Schalterkontakte offengehalten werden; wenn aber der Schieber sich nach
rückwärts in seine Ausgangsstellung bewegt, so kommt der Absatz 32 mit der nachgiebigen
Verlängerung 60 in Eingriff, wodurch der Arm 58 eine Verschwenkung im Uhrzeigersinn
erfährt und der Kontakt 56-57 geschlossen wird. Dieser Kontakt wird so lange aufrechterhalten,
wie der Schieber 12 mit der Verlängerung 60 in Eingriff steht und ist ausreichend
lang, um den vollständigen Aufwärtshub des Kolbens 37 zu gewährleisten. Wenn der
Schieber I2 das Verlängerungsstück 60 freigibt, so öffnet die Feder 59 den Kontakt
56-57, so daß die Erregung des Solenoids 53 aufhört.
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Es ist ersichtlich, daß die Arbeitsweise der eben erläuterten Einrichtung
dergestalt ist, daß der Zylinder 36 so betätigt wird, daß jeweils ein Barren ül>er
dem Anschlag 21 hinweggeschohen wird, wenn irgendeine der Klappen I6 in die Offenstellung
gebracht wird; das ergibt sich daraus, daß der Schieher 12 unter Vermittlung des
Armes 31, der Zahnräder 25, 28 und der Welle 24 die Klappe I6 in die Offenstellung
bringt, wenn er sich seiner ursprünglichen Ausgangsstellung nähert. Für jeden der
Schieber ist ein Schalter 56-60 vorgesehen; die Schalter sind in Parallelanordnung
mit dem Solenoid 53 verbunden. so daß die Schließung irgendeines der Schalter die
Erregung des Solenoids im Gefolge hat. Es ist auch möglich, einen vollständig selbsttätigen
Ofenbetrieb vorzusehen. Und wenn das erwünscht ist, so können die Schalter 48 mittels
zeitgesteuerter, oder von irgendeinem anderen Umstand abhängiger Mittel betätigt
werden. Die in Fig. 5 bis 8 gezeigte Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht,
in welcher Weise die Prinzipien der Erfindung Anwendung finden können, um Mahlrollen
oder andere runde Gegenstände einem Glühofen oder einer anderen Einrichtung zuzuführen.
Der Glühofen 70 ist mit schräg angeordneten Rinnen 7I versehen, in welchen die mit
72 bezeichneten Kugeln auf Grund ihrer Schwere abwärts rollen können, wobei geeignete,
nicht dargestellte Mittel vorgesehen sind, um die Geschwindigkeit der Bewegung durch
den Ofen zu steuern.
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Nachdem die Kugeln den Ofen verlassen haben, werden sie auf einer
geeigneten Bahn 73 weiterbefördert. Zur Erläuterung sind nur vier der Rinnen 71
gezeigt, es ist aber verständlich, daß eine beliebige Anzahl von Rinnen in einer
Einrichtung vorgesehen sein können, bei welcher die Erfindung Anwendung findet.
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Wie bei dem erstbeschriebenen Ausführungsbeispiel hat die Erfindung
mit der Zuführung von Gegenständen in die Rinnen zu tun, und das wird bei der vorliegenden
Einrichtung dadurch verwirklicht, daß eine schräge Zuführungsrinne 74 vorgesehen
ist, die oberhalb jeder Rinne 7I eine Öffnung 75 aufweist. Die Öffnungen 75 sind
mit je einer mittels Scharnier befestigten Klappe 76 versehen. Die Klappen lassen
sich gegen einen Anschlag 77 öffnen und sind mit einem Arm 78 versehen, mit welchem
eine durch die Öffnung hindurchfallende Kugel in Eingriff kommt, wodurch die Klappe
in die Schließlage gebracht wird. Aus Fig. 6 bis 8 ist ersichtlich, daß jede der
Klappen 76 mittels einer Welle 80 gehalten wird, die beiderseits der Rinne 74 vorsteht.
An einem Ende jeder Welle 80, und zwar längs einer Seite der Zuführungsrinne 74,
ist ein Hebel aufgekeilt, und die Enden der Hebel sind zwischen zwei parallelen
Stangen 83 eines Mechanismus gelagert, welcher die Rückführung der Klappen zu besorgen
hat und nunmehr beschrieben werden soll. In gleichmäßigen Abständen längs dieser
Stangen sind Querspannbolzen 84 angeordnet, von denen jeder eine zwischen den Stangen
liegende Rolle 85 trägt. Die Stangen, Bolzen und Rollen sind auf diese Weise zu
einem einheitlichen Gebilde zusammengefügt, welches so angeordnet ist, daß es mittels
eines Zylinders, der an einem Ende des Gebildes angreift, in der Längsrichtung bewegt
werden kann. Aus Fig. 6 ist ersichtlich, daß, wenn die Klappen 76 in ihre Schließlage
gebracht werden, die daran befestigten Hebel 8I sich mit Bezug auf die Zeichnung
in einer dem Uhrzeigersinn entgegengesetzten Richtung bewegen, und zwar in unmittelbarer
Nähe der Rollen 85, und es ist ersichtlich, daß, wenn die Stangen 83 und die Rollen
85 nach links bewegt werden, mit Bezug auf die Zeichnung, und zwar mit Hilfe des
Zylinders 86, die Arme 8I entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt werden und dabei
sämtliche Klappen 76, die vorher geschlossen worden sind, in die Offenlage bringen.
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Die Klappen 76 werden in der Offenlage zunächst durch ihre Schwere
gehalten; es hat sich aber bei gewissen Anlagen als wünschenswert herausgestellt,
zusätzlich federnde Vorspannungsmittel anzubringen, um das Verbleiben der Klappen
in der Offenstellung zu unterstützen. Das wird dadurch bewerkstelligt, daß erfindungsgemäß
Hebel 88 an den Enden der Wellen 80 aufgekeilt werden, die dem Hebel81 gegenüberliegen.
Die Hebel 88 sind an ihren äußeren Enden mittels Bolzen 89 mit den gekrümmten Teilen
go gelenkig verbunden, die um die Wellen 80 herumgeführt sind und an ihren freien
Enden Führungszapfen 91 aufweisen. Ein Stange 92, die durch eine Öse 93 hindurchgeftihrt
ist, ist mit jedem der Zapfen 91 verbunden und steht unter dem Einfluß einer zwischen
der Öse 93 und einem verstellbar, am Ende der Stange angebrachten Stützring 95 liegenden
Feder, die die Stange 92 von der Welle 80 wegzudrängen strebt Aus Fig. 6 ist ersichtlich,
daß die Achse der Stange 92, die natürlich durch die A1itte des Zapfens 89 hindurchgeht,
ein wenig unter der Drehachse der Welle 80 liegt. Deshalb wird, wenn die Welle 8c
sich zu drehen beginnt und die Schließbewegung der Klappe einleitet, eine leichte,
zusätzliche Spannung der Feder 94 stattfinden, so lange die genannte Achslinie sich
der Achswelle 80 nähert.
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Wenn die Achslinie aber die Achse der Welle 80 überschreitet, wird
die - Feder 94 die Schließbewegung der Klappe beschleunigen. Auf diese Weise ist
tatsächlich eine über den toten Punkt gehende Vorrichtung geschaffen, die die Festhaltung
der Klappe in der Offenlage unterstützt und die Bewegung der Klappe in die Schließstellung
beschleunigt, nachdem durch andere Mittel die Anfangsbewegung der Klappe in die
Schließstellung eingeleitet worden ist.
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Ein Schalter 97 ist so angebracht, daß der Hebel 78 der letzten bzw.
untersten Klappe 76 in der Reihe mit dem Schalter in Eingriff kommt und denselben
betätigt, wenn die letzte oder unterste Klappe geschlossen wird. Der Schalter 97
steuert die Arbeitsweise des Zylinders 86, und zwar über das Ventil 98, welches
in der gleichen Weise arbeitet wie das weiter oben beschriebene Ventil 41.
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Das Ventil 98 verbindet eine Druckmittelzuführungsleitung 99 mit dem
Zylinder 86, und zwar über die Leitungen IOI und 102. Die Spindel 103 des Ventils
98 kann von dem Solenoid 104 bewegt werden, welches über einen Kreis 1o5 mit Energie
versorgt und gesteuert wird, der eine Stromquelle und den Schalter 97 enthält. Der
Vorgang der Steuerung für den Zylinder 86 ist derart, daß, wenn der Schalter 97
durch den Hebel 78 der letzten Klappe 76 geschlossen wird, der Kolben im Zylinder
86 seinen Hub nach links und dann seinen Hub nach rechts mit Bezug auf Fig. 6 ausführt
und am Ende des nach rechts gerichteten Hubes in Ruhe bleibt, bis der Schalter 97
zwecks Wiederholung des Arbeitszyklus erneut erregt wird. Wenn der Kolben sich nach
links bewegt, öffnen die Rollen 85 sämtliche Klappen in der bereits oben erläuterten
Weise.
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Die Arbeitsweise der zuletzt beschriebenen Vorrichtung ist wie folgt:
Die Kugeln oder anderen Gegenstände gelangen nacheinander von einer Abschreckmaschine
oder einer anderen Einrichtung in die Rinne 74. In der Annahme, daß alle Klappen
76 offen sind, wird die erste Kugel beim Erreichen der ersten Klappe durch letztere
aufgehalten werden, da dieselbe offen ist, und ' die Kugel wird durch die Offnung
unmittelbar vor der Klappe in die darunter befindliche Rinne 7I fallen; bei dem
Herunterfallen durch die Offnung wird sie die Klappe schließen. Die geschlossene
Klappe überbrückt dann die Öffnung und schafft einen Weg für die nächstfolgende
Kugel zu der zweiten Klappe; das gleiche wiederholt sich, bis die letzte Klappe
geschlossen ist, worauf der Zylinder 86 entsprechend der Steuerung durch den Schalter
97 sämtliche Klappen in die Offenlage bringt und auf diese Weise die Einrichtung
für die weitere Handhabung der Gegenstände bereitstellt.
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Hiernach sollte es leicht verständlich sein, daß mit der Erfindung
eine verbesserte Einrichtung geschaffen worden ist, welche den eingangs genannten
Zielen voll und ganz gerecht wird. Die Erfindung schafft eine billige Einrichtung
für die Handhabung von runden Barren, Kugeln und anderen runden Gegenständen, welche
in Verbindung mit und zur Zuführung solcher Gegenstände zu Öfen und anderen Anlageteilen
benutzt werden kann; die Wirtschaftlichkeit des Betriebes solcher Öfen und anderer
Anlageteile wird erheblich gesteigert. Darüber hinaus bietet die Anwendung die Möglichkeit,
die Gegenstände in einer vollautomatischen Weise aufzugeben und dadurch die Herstellungsgeschwindigkeit
irgendeines Arbeitsvorganges, der sich auf solche Gegenstände bezieht, wesentlich
zu steigern.
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Die vorstehend erläuterten Ausführungsformen der Erfindung sollen
nur der Erläuterung dienen, da offenbar viele Anderungen vorgenommen werden können,
ohne vom Geist und Wesen der Erfindung abzuweichen. Zum Beispiel ist ersichtlich,
daß bei der Ausführungsform nach Fig. 5 bis 8 natürlich ein Anhalt- und Hubmechanismus,
wie er bei 21 und 36 bis 37 in Fig. 3 der ersten Ausführungsform veranschaulicht
ist, an der Rinne 74, und zwar vor der Klappe 76, vorgesehen sein kann, um die Bewegung
der Kugeln in Richtung zu den Klappen zu steuern, wenn dies für notwendig oder wünschenswert
gehalten werden sollte.
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Bei einer solchen Ausführung könnte auch der Zylinder 36 abwechselnd
betätigt werden, und zwar synchron mit der gewünschten Geschwindigkeit der Bewegung
der Kugeln 72 durch den Glühofen oder eine andere Einrichtung, an welcher der Zubringmecllanismus
angebracht sein mag.
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Es ist auch klar, daß verschiedene Betätigungs-und Steuervorrichtungen,
die in der Technik wohlbekannt sind, ohne Änderung der endgültigen Ergebnisse an
Stelle der speziell erläuterten Mittel für die Steuerung der Arbeitsweise der Schieber
I2 und des Kolbens 37 vorgesehen sein könnten.
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Auch die Steuerung und Betätigung des Rückstellmechanismus, der bei
der Ausführungsform nach Fig. 5 bis 9 vorgesehen ist, kann mittels eines Vorventils
an Stelle des Schalters oder mittels verschiedener anderer Gerätschaften durchgeführt
werden, wie es dem Fachmann ohne weiteres verständlich ist.