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Regelvorrichtung für Ein- und Auslaßdauer des Getreides von. Getreideschälmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Regelvorrichtung für die Einschütt- und Auslaßdauer
des Getreides bei Getreideschälmaschinen, bei welchen das Getreide in genau begrenzten
Intervallen in die Schältrommel eingelassen, in dieser eine gewisse Zeit geschält
und dann zu einer bestimmten Zeit wieder aus der Trommel herausgelassen wird, wobei
sich nach dem Herauslassen der ganze Vorgang wiederholt.
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Bei den bisher bekannten periodischen Schälmaschinen wurde die Regelvorrichtung
z. B. nach Art einer Uhr oder in der Weise ausgeführt, daß man die Schälmaschinen
mit zwei oder drei Kammern ausstattete, die so arbeiteten, daß, während eine Kammer
das Getreide ausließ, die zweite Kammer Getreide aufnahm, und ähnlich. Eine Uhr
entspricht zwar dem oben beschriebenen Zweck, doch ist der Aufbau des ganzen Hebelsystems
und der drei Steuernocken von Nachteil und in der Herstellung zu kostspielig.
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Der Hauptnachteil aller periodischen Schälmaschinen mit Uhr und anderer
Regelung besteht darin, daß der Zeitraum zwischen dem Auslassen des Getreides und
dem Einschütten ein. verhältnismäßig langer ist, was zur Folge hat, daß die Schälmaschine
während dieses ganzen Intervalls unbelastet läuft, in Schwung kommt und beim Einlassen
des Getreides in die Schälmaschine, d. i. bei der augenblicklich eintretenden Belastung,
gebremst wird. Dies verursacht insbesondere bei Maschinen von größerer Leistung
einen unregelmäßigen Gang der Maschine, der z. B. auf die Netzspannung sehr schädlich
wirkt.
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Diesem Hauptmangel der periodischen Schälmaschinen begegnete man dadurch,
daß man Schälmaschinen mit zwei bis drei Kammern baute, bei denen die Zeiten des
Auslassens und Einschüttens in der Weise wechseln, daß die Ungleichmäßigkeit des
Ganges behoben und auch der Forderung einer richtigen Regelung des Einschüttens
und des Auslassens ebenfalls entsprochen wird. Dieses Verfahren ist jedoch gleichfalls
sehr kompliziert und deshalb auch teuer.
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Es wurde weiter eine Vorrichtung vorgeschlagen, die eine Veränderlichkeit
der Schälperiode während des Betriebes ermöglicht, doch wird bei dieser Vorrichtung
der das Öffnen und Schließen besorgende Einschüttschieber von einem sich kontinuierlich
bewegenden Exzenter betätigt, so daß das Verhältnis zwischen Öffnungszeit und Schlußzeit
dieses Schiebers bestimmt festgelegt ist.
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Die Anwendung einer mit Anschlägen arbeitenden Vorrichtung solcher
Art hatte ebenfalls ein unökonomisches Verhältnis zwischen öffnungs- und Schlußzeit
der Klappen zur Folge.
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Durch eine starre Verbindung der Be-,vegung der Einschüttwalze und
der Auslaßtür wird das Anlaufen der Schälmaschine auf ein
Geringstmaß
eingeschränkt. Durch die Erfindung werden bei Vorrichtungen dieser Art die übrigen
Nachteile dadurch beseitigt, daß; durch eine entsprechende mechanische Ein richtung
die Öffnungszeit der Schältromritte.@ klappe und des Einschüttschiebers gegenüTä
der Schlußzeit veränderlich wird. DadureF werden auch Schälmaschinen mit mehreren
Kammern unnötig.
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Auf, der Zeichnung ist die neue vereinfachte Anordnung der Einschütt-
und Auslaßsteuerung für die Getreideschälmaschine dargestellt.
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Abb. i ist eine schematische Ansicht der Hauptteile der Vorrichtung,
in Richtung der Achse der. Schälmaschine gesehen; Abb. a ist ein durch die Achsen
der Zapfen X, - 0, I11 geführter schematischer vertikaler Querschnitt in verkleinertem
Maßstab; Abb. 3 ist ein durch die Achsen der Zapfen IVI, K, E geführter schematischer;
ungefähr in waagerechter Richtung liegender Schnitt in verkleinertem Maßstab.
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Abb. q. ist eine der Abb. i entsprechende schematische Ansicht, die
die Lage der Hauptteile der Vorrichtung während der Schäldauer zeigt.
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Die Lage der Steuereinrichtung ist für den Augenblick der Beendigung
der Schäldauer gezeichnet (volle Linie in Abb. i), in dem das öffnen der Aüslaßtür
A * und Schließen der Schiittwalze B beginnt.
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Von der Hauptwelle Z wird durch Riemenübertragung die Schnecke X angetrieben;
an deren Ende die Riemenscheibe .U sitzt. Die Schnecke X greift in das Schraubenrad
T ein, dessen Welle als Schraubengang S mit tiefem Gewinde verlängert ist.
In dieses Gewinde greift die Zunge C des Hebels D ein, deren obere Kante mit einem
den Innendurchmesser des Gewindes entsprechenden kreisförmigen Ausschnitt versehen
ist. Beim Drehen der Schraube bewegt sich diese Zunge in der Richtung der Schraubensteigung.
In der rechten Endlage stützt sich die Zunge C gegen den auf der Spindel b beweglichen
verstellbaren Anschlag a.
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Auf der Welle der Schnecke X sitzt das Ritzel Y, welches mit dem Zahnrad
R, das mit dem auf dem Zapfen Q sitzenden Ritzel 0 fest verbunden ist, in Eingriff
steht. Das Ritzes 0 greift in das auf dem Zapfen 111 sitzende Zahnrad N ein. Auf
diesem Zapfen iV sitzt außerdem der einarmige drehbare Hebel L. Dieser Hebel L trägt.
den Zapfen K, auf dem das Rad J sitzt, das einerseits mit dem Zahnrad IV in ständigem
Eingriff steht, andererseits in das unrunde Zahnrad H periodisch 'eingreift. Der
Hebel L ist am Ende gegabelt und durch ein Gelenk E mit dem Hebel D verbunden, auf
welchem die Zunge C befestigt ist. Das unrunde Rad H ist mit der auf dem Zapfen
F sitzenden Nocke G fest verbunden.
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-,Auf der Welle Q sitzt der zweiarmige He-"lef P, dessen eines Ende
sich gegen die ` ' äclee G stützt und dessen anderes Ende "£xch die Stange I mit
dem zweiarmigen ``.Hebel II verbunden ist, mit dem sich die Auslaßtür A bewegt.
Der Hebel II ist ferner mittels der Zugstange III und des Hebels IV mit der Schüttwalze
B verbunden. Die Rückbewegung der Zunge C und des Hebelsystems D, L besorgen
die Federn W1, W2, während die Schließbewegung der Tür A und die Auslaßbewegung
der Schüttwalze B von der Feder W3 besorgt wird.
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Die Vorrichtung wirkt in der folgenden Weise: In der vollgezeichneten
Stellung der Bestandteile in Abb. i der Zeichnung ist die Lage angedeutet, in der
der Schälvorgang eines Schütteinsatzes beendet ist. Die entleerte Einschüttwalze
B ist in Auslaßstellung, die Auslaßtür A ist knapp vor dem Öffnen, die N ocke G
gelangt gerade in Eingriff mit dem Arm des Hebels P, die Zunge C ist an das Ende
der Schraube S angelangt und wurde von der Feder W1 gleichzeitig mit dem Hebel
D, L und mit dem Rad J, welches in das unrunde Zahnrad H eingreift, nach
oben gezogen.
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Sogleich aus dieser Lage erfolgt der Auslaß des geschälten Getreides.
Das Rad H beginnt sich in der Richtung des Pfeiles zu drehen und mit ihm gleichzeitig
die Nocke G.
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Die Nocke C' r drückt den Hebel P ab, und dieser öffnet mit Hilfe
der Stange I und des Hebels II die Tür A und bringt die Einschüttwalze B in die
Lage für das neue Einschütten. Die Lage der- Bestandteile am Ende dieser Dauer ist
in Abb. i strichpunktiert angedeutet. Beim weiteren Drehen beginnt die Einlaßdauer
des neuen Getreideeinsatzes in die Trommel.
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Sobald die Kante i der Nocke G in die punktiert gezeichnete Lage z'
gelangt, führt die Feder W3 den Hebel P in die Rücklage, schließt die Tür A und
kippt die Einschüttwalze B, welche das Getreide augenblicklich in die Schälvorrichtung
zu schütten beginnt. Dabei hat das unrunde Zahnrad H das Zahnrad J abwärts gedrückt,
wobei sich auch die Zunge C abwärtsbewegt. Wenn die Kante i der Nocke G die Bahn
von der Lage i' (Abb. i) zur Lage i" (Abb. q,) durchläuft, sinkt die Zunge C ständig,
bis sie in der Lage i", in der das Einschütten gewöhnlich bereits vollkommen oder
zum großen Teil beendet ist, die Stirnfläche der Schraube S verläßt und von der
Feder W2 zum Anschlag ca angezogen wird, gegen den sie sich stützt (strichpunktiert
in Abb. q.). Nach dem Durchgang durch
die Lage i" tritt das unrunde
Rad H außer Eingriff mit dem Rad J und hört somit, ebenso wie die Nocke G, auf,
sich zwangsläufig zu drehen (vollgezeichnete Lage in Abb. 4), wobei es nur durch
das Beharrungsvermögen in die in der Zeichnung (Abb. i ) vollgezeichnete ursprüngliche
Lage zurückkehrt. Die Feder W, drückt die obere Kante der Zunge C in die Windungen
der Schraube S, so daß sich die Zunge auf der Schraube wie eine Mutter weiterbewegt.
Dadurch entstellt die eigentliche Schäldauer, die der Länge der Bahn der Zunge auf
der Schraube entspricht und durch Verschiebung des Stehanschlags a einstellbar ist.
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Nach dem Durchlaufen der Zunge C bis an das Ende der Schraube zieht
die Feder W1 die Zunge nach oben und das Rad J in den Eingriff mit dem unrunden
Rad H (vollgezeichnete Lage in Abb. i), so daß sich der Vorgang wiederholt.