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Doppelschnittschere Die Erfindung betrifft eine Doppelschnittschere,
vorzugsweise eine Doppelschnitthandschere zum Abtrennen maßhaltiger Streifen von
Metallfolien oder -plättchen, insbesondere solcher aus Edelmetallen, die es ermöglicht,
die Folien oder Plättchen in genau maßhaltige Einzelstücke bis zu einem bestimmten
Ausmaß in einfacher und schneller Weise zu zerschneiden, wobei für die Abtrennung
eines Streifens bestimmter Länge und Breite jeweils nur ein Schnitt erforderlich
ist.
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Bekanntlich kommt es, beispielsweise in der zahnärztlichen Praxis
bei der Herstellung von Zahnersatz aus Edelmetallen (Gold, Silber, Platin), sehr
häufig vor, die in Form von Folien oder dünnen Plättchen vorliegenden Edelmetalle
für ihre weitere Verarbeitung in Streifen bestimmter Abmessungen zu zerlegen oder
solche von den Folien oder Plättchen abzutrennen. Dieses Abtrennen der Streifen
von den Folien oder Plättchen erfolgte bisher durch Zerschneiden mittels einer normalen
Schere, und es waren hierzu zwei Schnitte erforderlich, um eine bestimmte Länge
und Breite des Streifens zu erhalten. Zu @diesem Zw.eük mußte vorher das Streifenausmaß
auf die Folie oder das Plättchen aufgetragen werden, um alsdann den Streifen nach
der aufgebrachten Kontur vom Stück zu trennen. Ein derartiges Aufzeichnen mit nachfolgendem
Abschneiden in zwei Schnitten ist aber äußerst umständlich, zeitraubend und vor
allem auch ungenau, insbesondere dann, wenn eine Mehrzahl von Streifen genau gleicher
Abmessung von der Folie oder dem Plättchen abgetrennt werden muß. Ungleichmäßige
Streifen bedingen aber in diesem Fall einen unnötigen Mehraufwand des teuren Werkstoffes,
und sie wirken sich auch für die weitere Verarbeitung meist ungünstig aus.
Man
hat bereits Handscheren zum Abschneiden von Dynamobürsten, Metallstreifen, Drähten
od. dgl. vorgeschlageen, bei denen in dem Kopf dcs feststehenden Scherenschenkels
ein Messer festliegt und ein zweites Messer zwischen Führungsleisten gleitet, wobei
das letztere auf der einen Seite durch den beweglichen Scherenschenkel direkt und
auf der anderen Seite mittels eines durch einen am Drehzapfen des Schenkels befestigten
Arm betätigten, um einen Zapfen am feststehenden Scherenschenkel drehbaren Hebel
bewegt wird, und zwar zu dem Zweck, um durch den beiderseitigen Angriff ein Klemmen
des beweglichen Messers in denFührungsleisten zu verhindern. Hier handelt es sich
um für den erwähnten Zweck an sich bekannte Handscheren, die mit einer Sondereinrichtung
versehen sind, um beim Schneiden ein Klemmen der beiden Schenkel zueinander zu vermeiden
und damit ein ungehemmtes Arbeiten mit der- Schere zu gewährleisten. Mittels einer
derartigen Schere können nur Streifen mit in einer Richtung festgelegtem Ausmaß
geschnitten werden, wobei dieses Ausmaß in Ermangelung von Skalen an der Schere
vorher auf der Metallplatte, von der der Streifen abgeschnitten werden soll, kenntlich
gemacht werden muß.
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Demgegenüber handelt es sich bei der Schere nach der Erfindung um
eine Doppelschnittschere, mittels der ein Streifen doppelseitig rechtwinklig zueinander,
also in einem beidseitig festgelegten Ausmaß in einem Schnitt von einer Folie oder
einem Plättchen getrennt werden kann, wobei die Festlegung des Ausmaßes des zu schneidenden
Streifens auf einer Konsole der Schere erfolgt, die zu diesem Zweck mit Skalen versehen
ist und deren Messer nach erfolgter Einstellung des Ausmaßes diesem durch Verstellen
angepaßt werden.
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Dabei ist auch noch Vorkehrung getroffen, durch die auch ein gewichtsmäßiges
Abtrennen des Streifens ermöglicht ist.
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In der Zeichnung ist die erfindungsgemäße Doppelschnittschere in einem
Ausführungsbeispiel schematisch veranschaulicht, und zwar zeigen die Fig. i und
2 dieselbe in Seitenansicht bzw. in Draufsicht, während die Fig.3 bis 7 Einzelteile
derselben in verschiedener Ansicht wiedergeben.
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Die Schere besteht in an sich bekannter Weise aus den beiden um den
Drehpunkt i beweglichen Schenkeln 2 und 3, von denen der Schenkel 2 die Schneiden
q. trägt, die von einem einseitig auskragenden Träger 5 des Schenkels :2 auswechselbar
getragen werden, um sie den gewünschten Streifenabmessungen anpassen zu können.
Der andere Schenkel 3 dient zur Aufnahme der zu zerschneidenden Folien oder Plättchen.
Er besitzt zu diesem Zweck eine kleine Plattform 6, auf der das zu zerschneidende
Werkstück aufliegt. Weiterhin trägt der Schenkel 3 im Bereich der Plattform 6 zwei
Einstellvorrichtungen, von denen die eine zur Einstellung der Streifenbreite und
die andere zur Einstellung der Streifenlänge dient. Dabei erfolgt die Einstellung
an Hand zweier den Einstellvorrichtungen zugeordneter Skalen 7, die ein genaues
Einstellen der Streifenabmessungen ermöglichen. Die eine' der Einstellvorrichtungen
besteht aus einer Platte 8, die die Aufgabe hat, die Breite des Streifens zu bestimmen
und den Streifen während des Schneidvorganges festzuhalten. Sie ist mittels einer
Rändelschraube 9 auf der Plattform 6 in Querrichtung zur Scherenschenkelbewegung
verschiebbar gelagert. Die andere Einstellvorrichtung, die zur Festlegung der Streifenlänge
dient und durch die das Werkstück während des Schne@idvorganges ebenfalls festgehalten
wird, besteht aus einem Formarm io, der von einer Spindel ii verschiebbar getragen
wird.
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Soll von einer Folie oder einem Plättchen ein Streifen einer bestimmten
Länge und Breite abgetrennt werden, so wird zunächst an Hand der Skalen 7 die gewünschte
Streifenabmessung mittels der beiden Einstellvorrichtungen eingestellt und hiernach
die Folie oder das Plättchen auf die Plattform 6 aufgelegt, und zwar so, daß die
Folie oder das Plättchen gegen die beiden Anschläge der Einstellvorrichtungen anliegt.
Hierauf werden die Schneidmesser entsprechend den vorgenommenen Einstellungen diesen
angepaßt, so daß nunmehr die Schnittbewegung der beiden Schenkel 2 und 3 zueinander
erfolgen kann. Bei der Schnittbewegung der Schenkel nimmt dann die Schere gleichzeitig
den Längen- und Breitenschnitt vor, so daß der eingestellte Streifen nach nur einer
Schnittbewegung fertig anfällt.
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Mittels der erfindungsgemäßen Doppelschnittschere ist es auch möglich,
die Streifen gewichtsmäßig genau abzuschneiden, wenn man auswechselbar eine weitere
Skala aufbringt, deren Einteilung dem spezifischen Gewicht des jeweils zu zerlegenden
Metalls bei einer bestimmten Stärke der Folie oder des Plättchens entspricht und
auf der dann die Gewichtsmenge eingestellt wird. Auf diese Weise lassen sich auch
Streifen eines bestimmten Gewichts von einer Metallfolie oder einem Metallplättchen
abtrennen, und die bislang hierzu notwendige umständliche und viel Zeit in Anspruch
nehmende Gewichtsbestimmung auf einer Präzisionswaage kommt in Fortfall.