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Gasreinigungsanlage Die Erfindung bezieht sich auf Gasreinigungsanlagen
mit übereinander angeordneten, die Reinigungsmasse enthaltend°n Kerlen. Bei bekannten
Anlagen dieser Art sind die Körbe in ein turmartiges Gehäuse eingebaut. Diese Anlagen
haben den Nachteil, daß ihr Gewicht sehr groß und der Stahlverbrauch erheblich ist.
Außerdem sind bei den bekannten Anlagen, denen das Gas durch eine in ihrer Mitte
hochsteigende Leitung zugeführt wird, die aus mehreren übereinandergesetzben Stücken
besteht, zwischen diesen Stücken Dichtungen eingebaut, die schwer zugänglich und
von außen auf ihre Dichtigkeit nicht zu überwachen sind und das Gewicht der Körbe
tragen müssen. Diese Nachteile vermeidet die Erfindung in erster Linie dadurch,
daß die Körbe mit innerhalb von ihnen befindlichen Stützen aufeinander ruhen und
an ihrem Umfang zwischen sich und den oberen und unteren Abschlußkörpern der Anlage
Fugen aufweisen, in denen eine elastische Dichtung angebracht ist. Hierbei bilden
die übereinander angeordneten Körbe ein nach außen abgeschlossenes Ganzes, so daß
das Turmgehäuse entfällt. Auch kommen die bisher benötigten schweren Flansche an
den Körben in Fortfall. Ferner können die am Umfang der Körbe angeordneten Dichtungen
leicht überwacht und während des Betriebes ausgebessert «-erden.
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Bei den bisher bekannten Turmreinigeranlagen wurde ferner der den
obersten Einsatzkorb abschließende Deckel nur am Rande an einem Flansch des Turmmantels
befestigt. Der gesamte vom Gas auf den Deckel ausgeübte Druck mußte von Trägern
aufgenommen
werden, die sich über den Durchmesser des Turmes bzw. des Deckels erstrecken. Hieraus
ergab sich insbesondere bei höheren Gasdrücken die Notwendigkeit, sehr starke Träger,
die zu entsprechend hohen Gewichten führten, zu verwenden. Demgegenüber bringt die
Erfindung eine weitere Gewichtsverminderung dadurch, daß die aufeinandersitzenden
Körbe sowie der obere und untere Abschlußkörper der Anlage in der Längsrichtung
mittels eines durchgehenden Zugorgans; z. B. eines Zugankers, gegeneinandergedrückt
werden, das zt@reckmäßig durch die im Innern der Anlage befindliche Gaszuleitung
bzw. Gasableitung geführt ist. Dabei wird vorteilhaft der obere Abschlußdeckel der
Anlage an seinem Rand durch eine Ringklammer mit der oberen Kante des obersten Korbes
verbunden, wobei zwischen dem Rand des Abschlußdeckels und der oberen Kante des
obersten Korbes eine durch eine elastische Dichtung ausgefüllte Fuge vorhanden ist.
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Die zwischen den Außenwänden der aufeinandergesetzten Einsatzkörbe
frei gelassene Dichtungsfuge wird von einem elastischen Abdichtungskörper ausgefüllt.
Dieser wird zweckmäßig so gestaltet, daß entweder seine Stärke in nicht eingebautem
Zustand größer ist als die lichte Weite der Dichtungsfuge, im eingebauten Zustand
sich keilförmig gestaltet und in Keilform durch den Druck des im abzudichtenden
Raum enthaltenen Gases in die Dichtungsfuge eingepreßt, daher um so stärker angedrückt
wird, je höher der Gasdruck ist, oder daß er von innen heraus durch ein Druckmittel
gegen die Kanten der Außenwände der Einsatzkörbe angedrückt wird.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch die Turmreinigeranlage
nach dem ersten Ausführungsbeispiel, Fig.2 einen teilweisen Längsschnitt durch die
einen abzudichtenden Raum begrenzenden Wände ohne eingebauten Abdichtungskörper,
Fig. 3 einen Schnitt durch einen zu Fig. 2 passenden elastischen Abdichtungskörper
im nicht eingebauten Zustand, Fig. q. einen Schnitt durch den-Abdichtungskörper
nach Fig. 3 im eingebauten Zustand, Fig.5 bis 9 verschiedene andere Ausführungsformen
von Abdichtungen im Längsschnitt, Fig. io einen Längsschnitt durch die Anlage nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel, Fig. i i einen Teilschnitt nach Linie b-c in
Fig. i o. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. i sind über ,der Gaszuführungskammer
i, an die sich das mittlere Gaszuführungsrohr 2 anschließt, die Einsatzkörbe 3 mit
den Einrichtungen 4 zur Aufnahme der Reinigermasse angeordnet. Jeder Einsatzkorb
3 besitzt in seinem Innern drei oder mehr Stempel 4.a, mittels deren er sich auf
die Stempel des unterhalb von ihm liegenden Korbes bzw. auf Stempel stützt, die
auf dem Boden i stehen. Der oberste Einsatzkorb 3 ist durch einen Deckel 5 abgeschlossen.
Im Innern des Gaszuführungsrohres 2 erstreckt sich ein Zugkabel oder ein Zuganker
6, der in der Gaszuführungskammer i oder im Boden der Turmreinigeranlage verankert
ist, etwa in der Weise, daß der Zuganker 6 durch eine Ankerplatte 3o im Boden der
Gaszuführungskammer i geführt und durch zwei Muttern 3i, die sich von unten gegen
die Ankerplatte 30 legen, in seiner Lage gehalten wird. Mit seinem oberen Ende tritt
der Zuganker 6 durch den Deckel hindurch. Nach dem Aufsetzen des Deckels wird der
Deckel in geeigneter Weise am Zuganker 6 befestigt, z. B. derart, daß eine Ankerplatte
7 auf den Deckel gesetzt wird, gegen die sich zwei Muttern S abstützen, die auf
das Gewinde des Zugankers 6 geschraubt sind. Weiterhin ist der Deckel 5 am Außenrand
des obersten Einsatzkorbes 3 gehalten, etwa in der Weise, daß ein: am Umfang,des
Deckels entlang laufender Klammerring 32 den Deckel 5 mit dem Außenrand des obersten
Einsatzkorbes 3 verbindet, so daß der auf den Deckel 5 wirkende Gasdruck auf den
Außenrand des obersten Einsatzkorbes übertragen wird.
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Das zu reinigende Gas wird von der Gaszuführungskammer i durch öffnungen9
dem mittleren Gaszuführungsrohr 2 und von hier aus durch Verteilerstücke io, gleichmäßig
über dem Umfang verteilt, den Einsatzkörben 3 zugeführt, bewegt sich durch die Reinigermasse
hindurch und verläßt die Einsatzkörbe zum Teil durch kurze, an die Wände der Einsatzkörbe
anschließende Rohrstücke i i, die mit den Rohrstücken i2 für die Abführung des gereinigten
Gases verbunden sind, zum Teil durch die Rohrstutzen 13, die in eine mit
,den Rohrstücken 12 in Verbindung stehende Ringleitung 1:a. münden. Zwischen den
Wänden der übereinanderliegenden Einsatzkörbe 3, zwischen den Wänden der einzelnen,
mit den Einsatzkörben verbundenen Rohrstücke 12 für die Gasabführung sowie zwischen
dem Deckel 5 und der Wand des obersten Einsatzkorbes bleiben Dichtungsfugen 33 (s.
Fig. 2), die von einem elastischen Abdichtungskörper 15 ausgefüllt werden, dessen
Stärke b (s. Fig. 3) in nicht eingebautem Zustand größer ist als die lichte Weite
a der Dichtungsfuge (Fig.2). Unter der Einwirkung des Druckes der auf dem elastischen
Abdichtungskörper 15 aufliegenden Wand des abzudichtenden Raumes erfährt der Abdichtungskörper
eine Querschnittsverengung, die ihn keilförmig gestaltet. Durch den Druck des im
abzudichtenden Raum enthaltenen Gases wird die durch die Querschnittsverengung eingeleitete
keilförmige Gestaltung noch weiter ausgeprägt und der Abdichtungskörper in Keilform
fest in die Dichtungsfuge hineingepreßt. Dabei dienen die Abdichtungskörper nicht
dazu, das Gewicht der Körbe aufzunehmen, da die Körbe, wie oben erwähnt, von den
Stützen 4.a getragen werden.
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In den Fig. 2 und q. bis 7 sind die teilweise dargestellten Wände
eines abzudichtenden Raumes, z. B. die Wände zweier übereinander angeordneter Einsatzkörbe
3, mit 16 und 16' bezeichnet.
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In Fig. 2 ist die zwischen den Wänden 16 und 16' verbleibende Dichtungsfuge
mit 33, ihre lichte Weite mit a bezeichnet.
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In Fig. 3 bezeichnet b die Stärke des elastischen Abdichtungskörpers
im nicht eingebauten -Zustand. Der in den Ausführungsbeispielen der Fig. 3 bis 9
angegebene Abdichtunpkörper besteht aus einem
elastischen Stoff,
z. B. aus Gummi, Kunstharzmassen oder anderen elastischen Massen, wobei die Elastizität
auch durch Hohlräume im Abdichtungskörper allein oder teilweise bewirkt werden kann.
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In den Ausführungsbeispielen nach Fig. 2, 4, 5, 8 und 9 ist mit der
Wand 16 ein Blech 17 verbunden, beispielsweise mit der Wand 16 verschweißt, das
als horizontale Auflagefläche für den elastischen Abdichtungskörper dient. Diese
Auflagefläche sichert eine gute Auflagerung des Abdichtungskörpers und dient insbesondere
zum Ausgleichen von kleinen Unterschieden im Durchmesser der Ringwände 16 und 16'.
Sind die Durchmesser dieser Wände verschieden, dann würde der Abdichtungskörper
ohne die horizontale Auflagefläche nicht waagerecht liegen, sondern eine Kipplage
einnehmen, wodurch die Abdichtung in Frage gestellt wäre. Ein mit der horizontalen
Auflagefläche 17 winklig verbundenes Blech 2o bietet dem Abdichtungskörper erforderlichenfalls
eine Stütze gegen den auf ihn wirkenden (Gasdruck. Statt einer horizontalen könnte
auch eine schräge Auflagefläche verwendet werden.
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Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 liegt auf der horizontalen Auflagefläche
17 der elastische Abdichtungskörper 15 auf. Die Keilflächen 18 und i9 legen sich
gegen die abzudichtenden Flächen.
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist der Abdichtungskörper als
ein aus elastischem Stoff gefertigter ringförmiger Hohlkörper 21 von dreieckigem
Querschnitt ausgebildet. Unter dem Druck des im abzudichtenden Raum enthaltenen
Gases legen sich die aneinanderstoßenden beiden Dreieckseiten 22, 23 gegen die abzudichtenden
Wände 16, 16'.
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Bei den Ausführungsbeispielen nach Fig. 6 und 7 sind mit: den abzudichtenden
Wänden 16, 16' Ringkörper 24, 25 verbunden, beispielsweise mit den Wänden 16, 16'
verschweißt. Der zwischen den Körpern 24, 25 verbleibende Hohlraum 26 wird vom elastischen
Abdichtungskörper 29 ausgefüllt. Die dem abzudichtenden Raum zugewendete Seite27
des Hohlraumes 26 ist gegenüber der vom abzudichtenden Raum abgewendeten Seite 28
winklig abgebogen. Der Hohlraum26 ist nach dem abzudichtenden Raum hin trichterförmig
erweitert, so daß der Abdichtungskörper in ihm Keilform annimmt. Der innere Gasdruck
preßt diesen Keil gegen seine Anlegeflächen. Die Abwinkelungen des Hohlraumes verhindern,
daß der Abdichtungskörper durch ihn hindurchgedrückt wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 besteht der Abdichtungskörper
aus einem Ringschlauch 50, der auf der an der Wand 16 sitzenden horizontalen Fläche
17 aufliegt und durch die Wand i6' von oben her eingedrückt wird. Um den Anpreßdruck
zu erhöhen, kann in den Ringschlauch ein Druckmittel, z. B. Druckwasser oder Preßluft,
eingeführt werden, das z. B. durch ein absperrbares Röhrchen 51 von außen her zugeleitet
werden kann. Statt dessen kann man aber als Druckmittel auch das im Innern der Anlage
befindliche Gas verwenden, das durch eine in Fig.8 mit strichpunktierten Linien
dargestellte Öffnung 52 in das Innere des Ringschlauches eintreten würde. Bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 hat der Abdichtungskörper 53 einen V-förmigen Querschnitt,
wie er in ähnlicher Form bei federnden Stulpdichtungen an sich bekannt ist. Er ist
derart in die Fuge zwischen den Wänden 16 und 16' eingesetzt, daß sich seine Schenkel
unter der Wirkung ihrer Elastizität und des Innendruckes keilförmig gegen die Wände
i6, 16' legen. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß der zwischen den Schenkeln
liegende Spalt 54 in seinem Grund einen größeren Durchmesser hat als die Wände 16,
16' auf ihrer Außenseite. Infolgedessen vermag der in dem Spalt wirkende Innendruck
die Schenkel gegen die obere Kante der Wand 16 bzw. die untere Kante der Wand 16'
zu pressen und so eine gute Abdichtung zu bewirken.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. io und ii sind über dem Boden
i der Turmreinigeranlage, an den sich das mittlere Gasverteilungsrohr 35 anschließt,
die Einsatzkörbe 3 mit den Einrichtungen 4 zur Aufnahme der Reinigermasse angeordnet
und ruhen ebenso wie bei dem Beispiel nach Fig. i auf Stützstempeln 4a. Das Gasverteilungsrohr
35 ist durch eine Längsscheidewand 36 in zwei Hälften unterteilt, von denen die
eine als Gaszuleitung 37, die andere als Gasableitung 38 dient. Der oberste Einsatzkorb
3 ist durch einen Deckel 5 abgeschlossen, der in der gleichen Weise wie bei dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. i durch ein Zugkabel oder einen Zuganker 6 und durch
einen Klammerring 32 befestigt ist.
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Das zu reinigende Gas wird von der Rohrleitung 39, die unter Zwischenlage
einer Dichtung an den Boden i der Turmreinigeranlage angeflanscht ist, durch ein
Verteilerstück 4o der Gaszuleitung 37 und von hier aus durch weitere Verteilerstücke
40, gleichmäßig über dem Umfang der Gaszuleitung 37 verteilt, den Einsatzkörben
3 zugeführt, bewegt sich durch die Reinigermasse hindurch und verläßt die Einsatzkörbe
durch die Öffnungen 41, die, gleichmäßig über dem Umfang der Gasableitung 38 verteilt,
in der Gasableitung 38 vorgesehen sind. Das in der Gasableitung 38 nach unten strömende
gereinigte Gas tritt durch die unter Zwischenlage einer Dichtung an den Boden i
angeflanschte Rohrleitung 42 aus der Turmreinigeranlage aus. Die Abdichtung der
zu den einzelnen Einsatzkörben 3 gehörenden Rohrteile der Gasableitung 38 kann entweder
durch eine Spezialweichdichtung oder durch einen Flüssigkeitsverschluß oder auch
mit Sand erfolgen. In Fig. io sind die unteren beiden Dichtungsstellen der Gasableitung
38 mit einem Flüssigkeitsverschluß 43, die oberen beiden Dichtungsstellen mit einer
Weichdichtung 44 ausgerüstet. Zwischen den Wänden der übeieinand'erliegenden Einsatzkörbe
3 sowie zwischen dem Deckel 5 und der Wand des obersten Einsatzkorbes bleiben Dichtungsfugen,
die in der gleichen Weise wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen
durch elastische Abdichtungskörper 15 ausgefüllt werden können.
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Um das Gewicht der Anlage noch weiter zu verringern, kann man die
Körbe aus Metallteilen in Leichtbauweise herstellen.
Die Körbe,
vor allem ihre Mäntel, sowie die Gasleitungen können vorteilhaft auch aus synthetischem
Material insbesondere einem korrosionsbeständigen, hergestellt werden.
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Die Körbe werden zweckmäßig mit je mehreren Haken versehen, so daß
sie leicht angehoben und ab--gesenkt werden werden können, um das zum Reinigen der
Gase verwendete Material einzubringen oder zu entfernen. Die Haken werden vorzugsweise
an oder nahe an den Stützen angeordnet, so daß das Gewicht günstig verteilt wird.
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Bei der Gasreinigungsanlage nach der Erfindung können wegen des Fortfalls
des Turmmantels der bisherigen Anlagen die Führungsschienen, die für das einwandfreie
Aufeinan.derstellen der Körbe erforderlich sind, nach oben hin über den Deckel der
Anlage hinaus verlängert werden. Sie können daher zur Unterstützung der Kranbahn
dienen für den Kran, der zum Transport der Körbe benötigt wird. Außerdem kann der
Klammerring 32 an den Führungsschienen befestigt werden. Infolgedessen wird die
durch den Gasdruck auf den Deckel ausgeübte Kraft über den Klammerring auf die Führungsschienen
übertragen, so daß sie nicht mehr den obersten Korb anzuheben sucht.