DE745661C

DE745661C - Abdichtung von Zwischenboeden in Destillations- und Waschkolonnen

Info

Publication number: DE745661C
Application number: DEI70857D
Authority: DE
Priority date: 1941-11-12
Filing date: 1941-11-13
Publication date: 1944-12-04

Description

Abdichtung von Zwischenböden in Destillations- und Waschkolonnen In Destillations- und Waschkolonnen, die mit Zwischenböden versehen sind, fließt die Flüssigkeit durch Ablaßvorrichtungen von einem Boden zum nächst tieferen, während die Gase oder Dämpfe aufwärts steigend durch geeignete öffnungen der Böden hindurchtreten und anschließend durch Glocken oder andere ihnen den freien Durchgang nach oben versperrende, in die Flüssigkeit tauchende Vorrichtungen gezwungen werden, ihren Weg durch die Flüssigkeit zu nehmen. Hierbei müssen die Zwischenböden gegenüber der Kolonnenwand vollständig abgedichtet sein, da sonst die Gase oder Dämpfe und auch die Flüssigkeit zum Teil von einem zum anderen Boden gelangen könnten, ohne daß sie der gewünschten Behandlung unterworfen wurden.
Man hat schon auf verschiedene Weise versucht, die Böden gut abzudichten. So hat man sie z. B: schon in die Kolonne eingeschweißt. Diese Abdichtung hat aber abgesehen davon, daß sie ziemlich teuer ist, den erheblichen Nachteil, @ daß die Böden nur unter mehr oder weniger großer Zerstörung durch Herausbrennen entfernt werden könneu, wenn dies zur Reinigung oder infolge Korrosion zum Ausbessern erforderlich ist. Wenn in den Kolonnen brennbare Flüssigkeiten verarbeitet werden, ist diese Art der Bodenherausnahme außerdem sehr gefährlich.
Man hat deshalb schon Dichtungen vorgeschlagen, die ohne größere Schwierigkeit wieder entfernt werden können, z. B. einen Dichtungsstoff, wie Asbest, in den Zwischenraum zwischen den Boden und die Kolonnenwand gestopft und mit einer geeigneten Vorrichtung gegen Herauswaschen gesichert, wie in den Abb, r und z der beiliegenden Zeichnung gezeigt. Diese Dichtung erfordert aber eine sehr sorgfältige und zeitraubende Montage und führt außerdem zu einem großen Verbrauch an wertvollem Dichtungsstoff.
Um diese Nachteile zu vermeiden, hat man weiter Böden entwickelt, die durch Flüssigkeitsstauchung gegen die Kolonnenwand abgedichtet werden. Eine solche Abdichtung ist in Abb. 3 der Zeichnung dargestellt. Hier wird ein gewinkelter Ring mit der Kolonnenwand verschweißt. Ein weiterer in den hierdurch gebildeten Hohlraum greifender W inkelring wird am Zwischenboden angebracht; er muß aber mehrteilig sein, damit man ihn aus der Kolonne wieder herausnehmen kann. Die ganze Anordnung ist sehr kompliziert und ist sehr umständlich anzubringen.
Es wurde inin gefunden, daß man in Destillations- und Waschkolonnen die Zii-ischenböden in einfacher Weise genügend fe-s't abdichten kann, ii#enn man zwischen den einzelnen Zwischenböden und der Kolonne nwand einen elastischen Ring mit angenähert U-förmigem .Querschnitt so anbringt, daß- sich der eine Schenkel des Ringes federnd gegen die Kolonnenwand und der andere gegen den Zwischenboden legt. Dabei kann der Ring sowohl mit nach oben als auch mit nach unten gerichteten -Schenkeln eingebaut werden. Die Anordnung mit den Schenkeln nach unten kommt besonders dann in Betracht, wenn die seitliche Begrenzungsfläche des Bodens, gegen die sich der innen befindliche Schenkel anlegt, mehrteilig ausgeführt und gegen den vorher eingelegten Ring durch eine Spannvorrichtung angeprel',t wird.
Ausführungsformen dieser Anordnung sind in den Abb. 4., 5 und 6 der beiliegenden Zeichnung gezeigt. Ein elastischer Ring a, z. B. ein Ring aus Eisenblech oder auch aus einem anderen Metall, der bei angenähert U-förmigem Querschnitt ungefähr den gleichen Außendurchmesser wie die Kolonne b und etwa den gleichen Innendurchmesser wie die Begrenzung des Bodens c hat, wird in der angegebenen Weise in dein Raum zwischen Kolonnenwand und dein Boden angebracht. Bei Kolonnen, in denen korrodierende Flüssigkeiten und Dämpfe verarbeitet werden, fertigt man den Ring aus einem korrosionsbeständigen Stoff an. Er kann aus einem Stück sein, wenn er z. B. durch Pressen aus einer Ringscheibe oder aus Metallpulver hergestellt wurde. Man kann ihn auch aus einem Blechstreifen herstellen, er ist in diesem Fall geschlitzt und kann dann bei der Montage zugeschweißt «erden. Bei Überlappung kann man ihn mit oder ohne nachträgliches Verschweihen anbringen. Die Blechstärke des Ringes liegt zweckmäßig zwischen o,i und 2 mm.
.11h.6 zeigt eine besondere Ausführungsform, bei der der Schenkel des Dichtungsringes a, der gegen den Boden zu liegt, umgebördelt ist. Die Umbördelung verhindert (las Herausfallen des Ringes aus der Dichtungsstelle.
Bei sehr großen Kolonnen kann man jeden Ring aus mehreren Stücken herstellen, die entweder an den Stoßstellen verschweißt oder überlappt mit oder ohne Verschweißung ausgeführt werden.
Damit bei Stillstand der Kolonne die Flüssigkeit, die sich in dem Ring befindet, ablaufen kann, wird man den Ring zweekmäßig mit einigen Leerlauflöchern d ausrüsten. Durch diese fließt auch während des Betriebs der Kolonne ständig eine kleine Flüssigkeitsmenge von einem Boden zum anderen. Die Menge ist aber so klein, dafi sie den Austauschvorgang der Kolonne nicht beeinüußt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Vorrichtung zum Abdichten von Zwischenböden in Destillations- oder Waschkolonnen gegen die Kolonnenwand, dadurch gekennzeichnet, daß ein elastischer Ring mit angenähert U-förmigem Querschnitt zwischen dem Boden und der Kolonnenwand so angebracht ist, daß sich der eine Schenkel des Ringes federnd gegen die Kolonnenwand und der andere gegen den Boden legt. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.