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Einrichtung zum Ausgleich der Filmschrumpfung Die Erfindung bezweckt
den Ausgleich der Filmschrumpfung, insbesondere bei Tonfilmen und Bildtonfilmen.
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Bekanntlich unterliegen Filmbänder im Laufe der Zeit einer Längenänderung,
insbesondere einer Verkürzung, die unter dem Namen Filmschrumpfung bekannt ist.
Diese Filmschrumpfung hat zur Folge, daß ältere Filmbänder gegenüber frischen Filmbändern
eine Verkürzung aufweisen, deren Größe zwischen Bruchteilen eines Prozentes und
einigen Prozenten schwanken kann.
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Bei der Aufnahme, beim Kopieren und bei der Wiedergabe von Tonfilmen
hängt die Tonhöhe der aufgezeichneten Tonschrift nur von der sekundlich geförderten
Trägerlänge ab. Wenn ein solcher mit Tonaufzeichnungen versehener Film im Laufe
der Zeit infolge Schrumpfung kürzer wird, so wird die Tonhöhe bei der,Wieldergabedieses
Films im Verhältnis der Schrumpfung ansteigen, wenn mit einer gleichbleibenden Antriebsvorrichtung
und einer gleichbleibenden Ablaufgeschwindigkeit dies Films gearbeitet wird. Eine
solche geringe Änderung der Tonhöhe kann in den Fällen, -in denen es sich nur um
reine Tonfilme ohne Zusammenhang mit anderen Aufzeichnungen handelt, ohne Bedeutung
sein. In solchen Fällen jedoch, in dienen die Tonaufzeichnung in einem bestimmten
Verhältnis zu anderen Aufzeichnungen steht, z. B. bei einem geforderten synchronen
Ablauf von Bild- und Tonaufzeichnungen, ist nicht die sekundlich ablaufende Filitnlänge,
sondern .der sekundlich ablaufende Aufzeichnungsinhalt maßgebend. Aus diesem Grunde
werden die Filmstreifen mit Perforationslochreihen versehen, so daß bei der Förderung
mittels Zahntrommeln
eine stets gleichbleibende Förderung des Aufzeichnungsinhaltes
gewährleistet ist, gleichgültig ob der Film infolge Schrumpfung seine Länge verändert
hat oder nicht. Wenn die Maße der Zahntrommel so bemessen sind, daß sie genau für
einen ungeschrumpften, frischen Film passen, so wird ein geschrumpfter Film bei
Förderung durch die gleicheZahntrommel nicht stetig, sondern entsprechend der Zähnezahl
ruckweise bewegt, da jeder Zahn beim Eingriff in das zugeordnete Perforationsloch
.den Filmstreifen um .den Betrag der Schrumpfung ruckweise vorzieht. Eine solche
ruckweise Förderung hat bei Tonfilmen den großen Nachteil, daß die Frequenz der
unstetigen Bewegung bei :der Wiedergabe in Form einer überlagerten Störfrequenz
hörbar wird. Es mu,ß daher gefordert werden, daß Tonfilme bei ihrem Ablauf stets
absolut gleichförmig ohne eine ruckweise Förderung durch die betreffenden (Geräte
gezogen werden. Besonders wichtig und schwer zu erfüllen ist .diese Förderung bei
Tonfilmkopiermaschineri, da hier stets ein frischer ungeschrtimpfter Filmstreifen,
der Kopiefilm, mit einem älteren, mehr oder weniger geschrumpften Filmstreifen,
dem Negativfilm, gleichzeitig in derselben Vorrichtung gefördert werden muß.
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Aus den oben geschilderten Grüniden wird an der Belichtungs- und Abtaststelle
ein Tonfilm nicht durch Zahntrommeln, sondern durch glatte Rollen gefördert. Hinter
bzw. vor dieser glatten Förderrolle sind in der Filmbahn Zahntrommeln angeordnet,
die dien richtigen synchronen Ablauf des Filmbandes besorgen. Es mu.ß nun die Bedingung
erfüllt sein, daß etwa auftretende- ruckartige Bewegungen des Filmstreifens nicht
von der Zahntrommel zur Belichtungsrolle übertragen werden. Hierfür sind
verschiedene Verfahren angegeben worden.
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Man ging dabei von dem Gesichtspunkt aus, daß ein Filmstreifen nur
dann seiner Länge entsprechend völlig genau gefördert wird, wenn die durch Reibung
angreifende glatte Förderrolle an einer Oberfläche des gestreckten Filmbandes angreift.
Wird .dagegen das Filmband gekrümmt, so wird die konkave Filmfläche gegenüber der
mittleren Filmlänge um ein ge ringes ,Maß verkürzt, während .die konvexe Filmoberfläche
gegenüber , der mittleren Filmlänge um ein geringes Maß gestreckt wird. ,Je nachdem,
ob die fördernde Rolle an der konkaven oder konvexen: Oberfläche angreift, kann
daher die Fördergeschwindigkeit gegenüber der mittleren Geschwindigkeit um ein geringes
Nlaß verkleinert oder vergrößert werden. i Von dieser Tatsache wurde bereits bei
Filmlcopiermaschinen Gebrauch gemacht; je nach dem Schrumpfungswert eines Filmstreifens
wurde eine Förderrolle mit kleinerem oder größerem Durchmesser verwendet. Der geschrumpfte
(negative) i Film wurde: direkt um dier Rolle gelegt, währand; der ungeschrumpfbe,
(positive) Film auf den Negativfilm zu l.iegein kam. Blei gleichzeitiger Förd!arung
(durch Reibung dieser beiden Filmst-reifen) wurde ein Ausgleich der verschiedenen
Filmlängen bewirkt, da der umgeschrumpfte längere Film auf s-ein;,r konkaven. d.
h. kürzeren Obcrfläcli,e angatriw!1N@n wurdie.
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Diieseis Verfahren hat dem Nachteil, daß für jeden Schrum:pfun;gswerit
eihie bissomidiere Förderrolle verwendet werden muß und d:aß ein: Ausgleich nur
für dieseln einten; Wert der Schrumpfung stattfindet. Ein selbsttätiger Ausgleich
für Filme in einem verschieiden@ean Schrumpfungsstadium wird dagegen nicht vora
inommen.
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Um diesen Übelistand zu vermeiden, wurde! ferner vorgeschlagen, izwischen
.der glätten. Förderrolle-und der Zahntrommel anzuordnen. je nach der durch die
Zahntrommel geig°ibeinen Förd'erlängie, des F'i,l@mb,ands sollte die Schleife eine
andere Form annehmen und dadurch die an de#r Förderrolle voirlranid;e!neiIirümm!ung
verschieden ausfallen. Hierdurch sollte selbsttätig eine, wachsiandie oder sinkendle
Fö@rd!eirigeschwindigl:eia bei der Beilichtu igssteille stattfinden.
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Bei dieseir beka,nniten Anordnung mu,ß eines Gegendruckrolle vorhanden
sein, die mit ve,rhältn;i:s.m:ä,ßig hohlem Druck die Filmstr,tiifen gegen die glatte
Rolle, andrückt. Der Druck dieser Andruckrolle muß so, groß sein, daß ein Schlupf
der Filmbänder gegeneinander, der infolge.der Schleifenbil:dung des Po@siti:vfil@ms
leicht eintreten könnte, unb:idinigt vermiiie;de!n wird. Die Anwendung hoher Drücke
beim Triansportieren, von Filmstleifen ist aber unerwünscht, nicht nur wiegen: der
mechanischen Beanspruchung des Films, sondern ins:hcisoinid:ire dieshalb@ weil dlie
Emu@lisio@nien: diele haute,ve:r wenidetem kochempfindlichen Filme gegen Druck außerordentlich
einp-findlich sind.
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Es ist weiterhin eine Tonfilmkopiermaschine bekanut, biet! de!r deir
schlupfflrie;ie:Autri,eb, beiider Filme dadurch eirreücht werden soll, daß diar
Neigativfilin (Kopiervorlage) vor und hinter der Kopierstelle je ein-ei lose Schleife
bildest, durch deren Foirimänderung eine sielbsttätigegleichsinnige. Änderung des
Krüm- -müngsradius deis Negativfilms an der Kopiidrsteille in Abhängigkeit vonder.durch
Schrumpfung od. dgl. verursachten Längendiffer4enz der beiden Filme erfolgt. Es
hat sich nun aber ergeben, daß bei dieser Einrichtung die, auf dem Neigativfilm
(Kopiervorlagei) vorhandenen Unregelmäßigkeiten, wie I@.leibeisteilliun und Steweirmarken.,
ein gleichmäßiges Arbe!itein sehr geifährden. Es wurdet deshalb gemäß derE1-findung
eine deirra,rtige,Maschinieso@a,bgieänideir,t, daß nicht der Negativfilm (Kopiervorlaget),
sondern der Positivfilm (dier zu belichtende Film) die erwähnten lotsen Schle@fem
bildest. Da der Positivfilm keine, Steuermarken und Klebc.stiellen aufwehst, können
sich diegena:nnten lo,senS.chleifen auf Grund dor Elastizität des Films ungestört
ausbilden.
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In der Zeichnung wird in schematischer Foren die Anordnung der Filmführung
nach der Erfindung, wie siebeispielsweise füreine,Kopierm,aschine in Frage kommt,
dargestellt.
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Der Negativfilm i,- dich gewöhnlich eine miehr oder weinige,r große
SchirulApfiuug aufweist, wird von der Zahntrommel a gefördert und zur glatten i
Pelichtunigstrommiel3 geführt. Nachdem der Film
die Belichtunigstroinmel
passiert hat, wird er durch eine zweite Zahntrommel 6 abgeführt und zur Aufw ickeelrolle.
geleitest. Zwischen der Belichtungsrolle 3 und der Zahntrommel 6 ist die bewegliche
Rof:ei 5 angeordnet, die dien Film i infolge Feiderspa.nnung ode. dgl. uniteri der
erforderlichen Spannung hält. Die Beiwieguingen der Rolle 5 können durch an sich
bekannte Mittel gedämpft sein.. Der Positivfilm 7, der in- der Regel aus frischem
urigeschrumpftem Materia,1 besteht, wird ebenfalls durch eiinie 7_.ahntrommeeil
8 gefördert und nach Bildung eineu losem Schleife eibeinfalls ddr- Belichtungstrommel
3 zugeführt. Nach Verlassen der Belichtungsrolle bildet der Film 7 wiederum einte
Schleife und wird dann durch die weiiiieiree Zackenrolle 9 zur Au:fwickeltrommel
weitie!rgeleitet. Anstatt zweier Aufwickel-rollien 6 und. 9 könnte auch ,eine. gemeinsame
Rollei Verwendung findlen. An de!r Belichtungsstelle werden, die beeiden: Filmlee
durch die Andruckrolle q., diie unteeir einer Federspannung stehet, gegen die Beilichtiunegsrolle
3 gedrückt, so daß dies beeiden Filmbänder ohne gegenseitigen Schlupf über die Relichtunegsstelle
geleitet werden.
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Der Ausgleich der Schrumpfung geht folgendermaßen vor sich: Da die
Zahntrommeln 8 und 9 durch feste Kupplung mit dem Antriebswerk eine konstante Dere!hzahl
aufweisen, isst die von ihnen geiföirdertee Filmlänge abhängig von leer scekund.lich
ablaufenden Zähnieizahl bezw. Peerforationsslochzahl. Weist nun, dier geförderte
Film 7, ,da es sich um einen unegeschrumpftien Film handeln soll, für eine bestimmte
Perforationslochzahl eines größere Filmlänge! auf als der geschrumpfte Film i, so,
wird sich die Schleife, zwischen der, Zahntrommel 8 und der glatten Belichtungsrolle
3 vergrößern und nimmt etwa - die strichpunktiertie Stellung ein. Infolge dieser
Vergrößerung der Schleife wird sich das Filmhand', mehr d'eri Bedichtungsiroelle
anschmiegen, dier Krümmungsrad'ius wird' kleiner, und da der Filin nunmehr an der
konkaven Fläche antigegriffen wird, wirdiseine sekundlich geförd@erteLängeigrößer.
Die Vergrößerung der Fördiergeschwindi-gkeit geht so, lange, vor sich, bis ein stationärer
Zustand eirreicht ist.
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Wird nun im Laufe ,des Kopiervorganegeis die Schrumpfung des Negativbandes
i geringer, d. h. mit anderen Worten, wird die Länge des Filmbandes in be zueg auf
die gleiche Perforationslochzahl größer, so wird an[ leer Kopieresteelle
auch eine größere Längiei dies Filmbandies 7 gefördert. Die linke Schleife verkürzt
sich, während die rechne Schleifei vergrößert wird. Das Filmband 7 bilideit nunmehr
eine, andere Krümmung an der Förderstelle; die Krümmung kann, wie im gezeichneten
Fall, eine konvexe Form annehmen. Hierdurch wird anderdrisieits -gleichzeitig die
geförderte Filmlänge des Filmbau d'eis 7 gesteigert, wies obein beischrieben, biss
wiederum lein stationärer Zustand erreicht ist. Es ist ersichtlich, d!aß je nach
leim Maß der Schrumpfung ein selbsttätiger Ausgleich der gefördeirten Filmlänge
an delr Beiliehtungsstealie durch einiei entsprechende, Ausebiledung der Krümmung
dies Filmbandes 7 stattfindet. Nach der Erfindung wird nun die gleiche Schleif.,
wie sie vor der Belichtungstrommel vorgesehen ist, auch hinter der Belichtunigstrommiel
eingeschaltcet, und zwa'n so, d!aß die vor und hinter der Belichtungsro-l:le,, liegenden
Abschnitte. des Films 7 symmetrisch oder annähernd symmetrisch verlaufen. Durch
diesen symmetrischen. Verlauf der Filmabschnitte in beizug auf die,; Belichtungsstelle
wird der einseitige, Druck bzw. Zug des Films. 7 an dieser Stelle) aufgehoben, und
es genügt ein kleiner Druck der Roelle' q., um eine schl:upffiieie Förderung der
Film:bändeir zu erreichen.
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Es ist vorteilhaft, besondere Führungsstücke io vorzusehen, die, so
in der Filmbahn des Films 7 angeordnet sind; d-aß die bed,den Schleifen vor und
hinter der Belichtungsrolle die günstigste Form erhalten. Durch entsprechende Anordnung
dieser Führungsstücke, wird die symmetrische Ausbildung der gefördert.
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Es ist ,ersichtlich, dlaß zu jedem Schrumpfungswert des FilMS 7 ,eine
bestimmter Form der Schleifen gehört. Um von vornherein ein einwandfreies, sehlupffneiies
Arbeiten der Vorrichtung zu ermöglichen und um zu verhindern, daß sich die richtige
Form dor Schleirfeu erset nach einer längeren Anlaufzeit bildet, wird, nach der
Erfindung dir Schrumpfungswert des einzulegenden Filmbandes vorher beistimmt und;
der Fi lm von vornherein, i n der diesem Schrumpfungswert entsprechenden Form in
die Vorrichtung eingelegt. Da zu jeder Schrumpfung eine bestimmte S-ch.lleiife@n,fo,rm
gehört, ist es vorteilhaft:, die betreiffeende Form der Schleifei durch Schablonen
oder Markierungein auf derVorrichtung selbst zu fixieren.
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Die ist nicht auf die beschriebene Ausführungsform bei Filmkopdlermaschinen
beschränkt, sondern läßt sich überall dort anwenden, wo, ein gesetzmäßiger Ablauf
mehrerer Fil.m,streifeen gefordert wiirdl. Die Erfindung läßt seich mit Vorteil
daher auch beii Vorrichtungen mixt einzelnen Fi;lmhändeirn anewenden, z. B, bei
Aufnahmier oder Wiedergabegeräten für Tonfilme:, die, mit anderen Filmen, z. B.
mit Bildfilmen, in einem bestimmten Svnchronismuxs stehlen müssen.