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Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Tonbildfilmen.
Bekanntlich wird bei der synchronen Aufnahme von Ton-und Bildfilmen regelmässig so verfahren, dass Bild und Ton in getrennten Apparaturen auf normales Filmformat aufgenommen werden und schliesslich nach Entwicklung auf einen gemeinsamen Positivfilm in der richtigen Lage kopiert werden. Die Aufrechterhaltung des Synchronismus macht dabei keine grossen Schwierigkeiten, denn Ton-und Bildkamera werden zumeist von Synchronmotoren angetrieben, die auch vom gleichen Netz gespeist werden.
Ausserdem sind noch an beiden Maschinen Markiervorrichtungen vorgesehen, die den Anfang und das Ende der Aufnahme kennzeichnen. Das Verfahren hat den Nachteil, dass man sowohl zur Bildals auch zur Tonaufnahme perforierten Normalfilm verwenden muss, obgleich für die Tonaufnahme nur ein verhältnismässig schmaler Streifen des Films (etwa 2. 5 mm) ausgenutzt wird.
Ferner hat die Verwendung von perforiertem Material für die Tonaufnahme, wie die Versuche gezeigt haben, den Nachteil, dass nichtlineare Verzerrungen und Störgeräusche entstehen, die teils durch die veränderliche Schrumpfung des Tonfilmmaterials hervorgerufen werden, weil der Tonstreifen durch die eingreifenden Zackenrollen nicht gleichmässig transportiert wird. Ferner bewirken die mikroskopisch feinen Umbördelungen und Grate an den einzelnen Löchern der Perforation, die teils bei der Herstellung der Perforation, teils erst durch den betriebsmässigen Filmablauf entstehen, Unstetigkeiten der Filmbewegung an der Steuerstelle. Ausserdem fällt die ganze Apparatur infolge der grossen bewegten Filmmassen schwer und massig aus, der Materialverbrauch ist trotz der geringen Nutzbreite sehr gross.
Auch die Entwicklungskosten sind unnötig hoch.
Diese Nachteile werden im Sinne der Erfindung dadurch vermieden, dass bei der Aufnahme für den Bildstreifen üblicher perforierter Normalfilm und für den Tonstreifen ein schmales unperforiertes gradrandiges Filmband verwendet wird. Auf diese Weise können Störungen des Tonstreifentransportes auf ein Minimum reduziert werden. Die Breite des Tonfilmstreifens beträgt etwa 5 mm.
Auch die Kopie und Synchronisierung derartiger Tonfilme zusammen mit dem Bildfilm auf einen gemeinsamen Positivfilm bereitet keine Schwierigkeiten, wenn man sich des folgenden Verfahrens bedient.
Bei der Aufnahme werden auf dem Tonfilm durch einen an der Bildkamera befindlichen Taktgeber, z. B. durch einen Greifer, oder das Malteserkreuz oder durch eine rotierende Filmtransportrolle absatzweise Schwärzungen erzeugt. Dadurch erhält man ein Mass für die Geschwindigkeit des Tonstreifens im Verhältnis zum Bildstreifen, obwohl keine Perforationen auf dem Tonstreifen vorhanden sind. Lässt man nämlich den entwickelten Tonstreifen mit der vorgeschriebenen Bildgeschwindigkeit ablaufen, dann kann man z. B. stroboskopisch die durchlaufende Markenzahl feststellen. Im allgemeinen wird die tatsächliche Tonfilmaufnahmegeschwindigkeit von der vorgeschriebenen Geschwindigkeit etwas abweichen.
Diese Geschwindigkeitsdifferenz zwischen den beiden Filmen kann man bei der Kopie ausgleichen, derart, dass die Tonspur mit der richtigen Geschwindigkeit auf das gemeinsame Positiv kopiert wird. Zu diesem Zwecke werden die beiden Filme nicht in einer Geraden, sondern in einem Bogen um die Kopierbelichtungsstelle geführt. Der Film wird vorteilhaft an der Kopierbelichtungsstelle über eine rotierende Rolle geführt und die Krümmung dadurch geregelt, dass man den Umschlingungsbogen der beiden Filme auf der Belichtungsrolle durch Andruckrollen veränderlich macht.
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Die Wirkungsweise derartiger sogenannter Krümmungsregler beruht auf der Dehnung der Oberflächenteilchen an der Aussenseite und der Zusammendrückung der Oberflächenteilchen an der Innenseite bei Krümmung eines Filmstreifens. Derartige sogenannte Krümmungsregler sind bekannt, wie aus der deutschen Patentschrift Nr. 552495 hervorgeht.
Die Führung des Films wird zweckmässig als laufende Rolle an der Belichtungsstelle ausgeführt.
Wird nun nach dem angegebenen Verfahren der Umschlingungsbogen geändert, so verändert sich auch die Länge des Tonfilms auf dem Positiv bzw. die Ablaufgeschwindigkeit. Schwankt jedoch die Ablaufgeschwindigkeit der Tonaufnahmeapparatur um gewisse geringe Beträge, so lässt sich dies durch stroboskopische Betrachtung der Marken sofort feststellen und durch Veränderung des Umschlingungsbogens der beiden Filme an der Kopierbelichtungsstelle die richtige Tonfilmgeschwindigkeit auf dem Positiv herstellen.
Diese Kompensation lässt sich von Hand aus bewerkstelligen, unter Umständen auch automatisch.
Die automatische Kompensation kann beispielsweise auf an sich bekanntem stroboskopischem Wege folgendermassen erfolgen : Die den Bildfilm transportierenden Elemente, z. B. Zackenrollen, schalten eine Lichtquelle in bestimmten Abständen ein und aus. Diese Lichtblitze werden zur Deckung gebracht mit den auf dem Tonstreifen angebrachten Markierungen. Hinter dem Film sind an den Stellen der Markienmgen eine oder mehrere Photozellen angebracht, die über Verstärker od. dgl. ein Relais, einen Servomotor od. dgl. zur Bewegung der die Krümmung bzw. den Umschlingungsbogen festlegenden Rollen steuern. Ist Synchronismus vorhanden, so decken sich die Blitze mit den Markierungen. In diesem Falle schaltet die Photozelle das Relais bzw. den Servomotor nicht ein, so dass keine Krümmungsregelung erfolgt.
Weicht die Bewegung des Tonstreifens von der des Bildstreifens ab, so wandert der Lichtblitz aus dem Felde der Markierung. In diesem Falle schaltet die Photozelle das Relais bzw. den Servomotor od. dgl. zur Bewegung des Krümmungsreglers ein, so dass die Krümmung bzw. der Umschlingungsbogen geändert wird.
Der Film wird vorteilhaft an der Kopierbelichtungsstelle über eine rotierende Rolle geführt und die Krümmung dadurch geregelt, dass man, wie oben genau erläutert, den Umschlingungsbogen der beiden Filme auf der Belichtungsrolle durch Andruckrollen veränderlich macht.
Die Erfindung ermöglicht die Verwendung von sehr schmalen Tonstreifen. Die Tonaufnahmeapparatur wird störungsloser und einfacher, der Materialverbrauch und die Kosten der Tonaufnahme sind ein Minimum. Ein weiterer Vorteil ist der, dass die Tonaufnahmegeschwindigkeit nicht absolut konstant zu sein braucht, denn sie lässt sich ja in der Kopie leicht kompensieren.
Das Verfahren bietet demnach grosse Vorteile für Heimtonaufnahmen, wo einfache, selbst anlaufende Wechselstrommotoren mit einem Fliehkraftregler vorgesehen sind. Zur Tonfilmaufnahme genügt dann eine Geschwindigkeitsgenauigkeit von etwa + 1%.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise und schematiseh dargestellt.
Der Bildstreifen 1 ist als normaler Film mit üblicher Perforation 2 ausgeführt. Die Tonspur 4 ist dagegen auf einem unperforierten gradrandigen Filmstreifen 3 aufgebracht. Zur Feststellung des Synchronismus sind auf dem Tonstreifen Markierungen 5 in bestimmten, vorteilhaft der Bildhöhe entsprechenden Abständen angebracht. Diese Marken werden zweckmässig durch Unterbrechung einer kleinen Lampe oder durch Abblendung bzw. Freigabe einer an der Tonlampe befindlichen Blende erzeugt.
Die Blende wird durch ein Transportelement an der Bildkamera, z. B. durch ein an dem Greifer befindliches Kontaktstück oder eine umlaufende, mit einem Kontaktsegment versehene und vom Film angetriebene Zackenrolle elektromagnetisch gesteuert.
Um zu verhindern, dass das Tonnegativ und der Positivfilm an der Kopierbelichtungsstelle gegeneinander verrutschen, sind Mittel vorgesehen, z. B. gemäss Fig. 2 die Rolle 6, die die beiden Filme an oder in der Nähe der Kopierbelichtungsstelle gegen die Kopierbelichtungsrolle 9 drückt. Die Rolle 6 ist mit einer Eindrehung ? versehen, die den Tonstreifen führt.
Zweckmässig liegt die Rolle 6 nicht mit ihrer ganzen Breite auf dem Positivfilm auf, sondern lediglich mit den beiden Ringen 8. Es ist natürlich nicht unbedingt erforderlich, zur Fixierung der Lage des Tonnegativs eine besondere Andruckrolle vorzusehen. Es können auch die bereits vorhandenen Andruckrollen mit solehen Aussparungen bzw. Ringen versehen werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Tonbildfilmen, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Aufnahme für den Bildstreifen üblicher perforierter normaler Film und für den Tonstreifen ein schmales unperforiertes gradrandiges Filmband verwendet wird und dass nach der Aufnahme die Bild-und Tonaufzeiehnungen durch Kopieren auf einen Tonbildfilm vereinigt werden.