DE904350C - Verfahren zur Herstellung von haertbarem Kunstharz - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von haertbarem Kunstharz

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DE904350C
DE904350C DEB5351D DEB0005351D DE904350C DE 904350 C DE904350 C DE 904350C DE B5351 D DEB5351 D DE B5351D DE B0005351 D DEB0005351 D DE B0005351D DE 904350 C DE904350 C DE 904350C
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boiling
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Dipl-Chem Dr Christian Hansen
Dr Hermann Hempel
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Takeda GmbH
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Byk Gulden Lomberg Chemische Fabrik GmbH
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G16/00Condensation polymers of aldehydes or ketones with monomers not provided for in the groups C08G4/00 - C08G14/00
    • C08G16/02Condensation polymers of aldehydes or ketones with monomers not provided for in the groups C08G4/00 - C08G14/00 of aldehydes
    • C08G16/0293Condensation polymers of aldehydes or ketones with monomers not provided for in the groups C08G4/00 - C08G14/00 of aldehydes with natural products, oils, bitumens, residues

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von härtbarem Kunstharz Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von. härtbanen Phenol-Aldehyd-Harzen des sogenannten Resol-Typs: aus den Phenolen des Steinkohlenschwelteeres oder Mitteltemperaturteeres und bezweckt, diesle Harze auf Grund besonderer Auf arbeitungsmaßnahmen, welche ihre üllöslichkeit berücksichtigen oder fördern, neuen, wertvollen Verwendungszwecken zuzuführen.
  • Bisher spielte die Frage den Ollöslichkeit der aus Steinkohlenteeren -gewonnenen Kunst arze keine Rolle. Die bei der Hochtemperaturverkokung anfallenden, Phmole, welche vorwiegend aus Phenol selbst und dies)sen niedrigeren Homologen, den Kresolen und Xylenolenbestehen, ergeben bei der Kondensation, mit Aldehydenf Kunstharze des Resol-Typs, welche keine nennenswerte Cllösil,ichkeit besitzen. Sie lösen sich vielmehr nur in sauerstoffhaltigen: Lösungsmitteln, beispielsweise verschiedenen Alkoholen, Estern; A eton und ähnlichen Verbindungen oder deren Mischungen mit Benzol-Kohlenwasserstoffen. In Benzin und Benzol dagegen sind sie vollkommen unlöslich und in Mischungen von Benzol oder anderen Kohlenwasserstoffen mit sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln daher nwr beschränkt löslich.
  • Auch hinsichtlich der aus Schwelteeren und Mittel emperaturteeren erhaltenen. Kunstharze ist bisher nur bekanntgeworden, daß sie eine merkliche, aber keins irgendwie praktisch verwertbare Ö1-lös-l-ichkeit aufweisen.
  • Dies gilt auch. für ein bekanntes Verfahren, bei welchem hochsiedende Phenolc aus Tieftemperaturteer mit einem Siedebereich bis zu 3ad° zur Erzeugung von Novolaken herangezogen werden. Diese Novolake sind zwar benizollöslich, jedoch nicht öllöslich; auch handelt es sich dabei nicht um hästbare Harze.
  • Ebenso wird bei einem anderen bekannten Verfahren, das den Zweck verfolgt, Kunstharzpreßmassen mit geringer Sprödigkeit und Härte sowie größerer Zähigkeit zu erzeugen und das sich hochsiedender Phenole mit Siedebereichen; bis zu 30a° bedient, eine praktisch ausreichende Öllöslichkeit nicht erzielt.
  • Demgegenüber wird eine sehr hohe und sogar völlkommene Löslichkeit der aus Steinkoh Alen^ schwelteeren und Mitteltemperatu!rteeren gewon neuen härtbaren Kunstharze des Resol-Typs in Ölen, und gleichzeitig auch in Benzolen und ähnlichen Kohlenwasserstoffee erreicht, wenn gemäß der Erfindung die Gesamtmenge der von etwa 26o'° aufwärts bis zu einer oberen Siedegrenze von etwa 36o'°' übergehenden freien: Phenole oder der phenolhaltigenTeeröle verarbeitet wird.
  • Die Erfindung gründet sich auf der Erkenntnis, daß die in Steinkohlen@schwelteer.en oder Mitteltemperaturteeren enthaltenen Phenole im Gegensatz zu den Phenalen der Hochtemperaturteere das Phenol selbst sowie die Kresole nur in geringer Menge aufweisen, dagegen in der Hauptsache aus. höherem Homologen der Phenale bis zu sehr hohen Molekulargewichten. bestehen, und daß diese höheren Phenol-Homologen mit zunehmendem Molektrlargewieht und damit zunehmenden Siede" grenzen zunehmend öllösliche Harze bilden.
  • Deme.ntsp@rechend kann man unter Voraussetzung einer bestimmten Höhe der Üllöslichkeiit die oben angegebene untere Grenze von 26o° noch heruntersetzen, wenn man die obere Siedegrenze entsprechend höher heraufsetzt.
  • Durch Heraufsetzung der Siedegrenze wird nicht nur durch die Einbeziehung chemisch anders aufgebauter Stoffe die, Löslichkeit günstig beeinfußt, sondern auch der Mengenanfall an Kunstharzen beträchtlich erhöht. Diese; können auf Grund ihrer neuen Eigenschaften der Verwendung auf Gebieten zugeführt werden, für welche "S.chwelteerkunstharze bisher nicht in Frage kamen, insbesondere also solchen Gebieten, welche gute Öllöslichkeit voraussetzen, wie z. B. dass Gebiet der Lack- und Bronze:farbenherstellung, so daß die erzeugten Kunstharze mit den auf diesem Gebieten- schon bewärten Lösungsmitteln, wie Kohlenwasiserstoffen, insbesondere Benzol, chlorierten Kohlenwasserstoffee u. dgl., verarbeitet werden können.
  • Dlie Erkenntnis der steigenden Öllöslichkeit der Harze mit steigenden Siedegrenzen der Phenole gibt auch ohne weiteres ein Mittel in die, Hand, die Aufarbeitung durch entsprechende Wahl und Aufteilung der Fraktionen: so zu lenken, d-aß Resole verschi,e:dener Öllöslichkeit entstehen; angefangen von völliger Unlöslichkeit bis: zur vollkommenen Löslichkeit, wobei die erhaltenen Kunstharze verschiedener öllöslichkei.t den verschiedenen, für sie in Betracht kommenden Zwecken zugeführt werden können.
  • Die Versuche haben gezeigt, daß die auf liesse Weise hergestellten ölunlöslichen Kunstharze besonders gute und wertvolle Rohstoffe für die Herstellung von Preßmaissen darstellen.
  • Die Öllöslichkeit der aus den einzelnen Fraktionen oder Gemischen von Fraktionen anfallendien Kunstharze kann durch Zusatz geringer Mengen von Alkoholen., z. B. von Äthylalkohol, wesentlich erhöht werden.
  • Die Kondensierung zu, Harzen kann nun entweder an den aus den Teerölen isolierten oder an den in den Teerölen noch befindlichen Phenolen vorgenommen werden. Im. letzteren Fall sind wegen der Öllöslichkeit der bestehenden Harze besonders zusätzliche Maßnahmen erforderlich..
  • Wird von den aras den Teerödem isolierten Phenolen ausgegangen, so kann man beispielsweise eire Mischung sämtlicher in den Schwelteeren oder Mittelbemperaturteeren enthaltenen Phenole in dem Verhältnis ihres Anfalls und den Siedegrenzen von etwa 180' bis 35o°' und höher in Harz überführen. Ein derartiges Harz besitzt gegenüber den bisher aus Phenolen bzw. deren Gemischen, die aus Kokerei- bzw. Gasanstaltsteeren gewonnen wurden, hergestellten Mischharze bereits eine erheblich höhere Löslichkeit, die durch Zusatz, beispielis, weise von Äthylalkohol in einer Menge von etwa 15 bic; 25% des angewandten Benzols zu. einer vollkommenen Auflösung der Primärharze führt.
  • Werden dagegen die Phenole in zwei getrennten Fraktionen. verarbeitet, und zwar so; daß die Phenole mit einem Siedebereich von etwa 180 bis 270 oder 28o° und die Phenole mit einem Siedebereich von etwa, 27o oder 28o° bis zu 350° und höher gesondert verharzt werden; so: ist das aus der höhersiedenden Fraktion hergestellte Harz me,ilst vollkommen benzollöslich bzw. bedarf erforderlichenfalls nur eines ganz geringen Zusatzes von einigen Prozent Äthylalkohol zum Benzol, um eine vollkommene Auflösung zu erreichen,. Dagegen besitzt das aus der niedrigersiedenden Fraktion gewonnene Harz eine verhältnismäßig geringe Öllöslichlce:it. Letzteres ergibt bei der üblichem; Verarbeitung auf Kunstharzpreßmassen einen harten, bru.ch- und schlagfesten Werkstoff, während das. aus der höhersiedenden Fraktion hergestellte Harz außerdem noch einen ausgezeichneten Rohstoff für die Lackherstellung darstellt.
  • Die isolierten Phenole werden in bekannter Weii,se durch Behandeln der Teeröle oder Teere mit verdünnten Alkalilösungen und durch Abscheidung aus den entstandenen Lösungen durch Säuren gewonnen. Dieses Verfahren kommt vor allem dann in Frage, wenn, die Phenole nach anderweitig vorgesehlageniem Verfahren zur Heizölherstellung aus den Teeren selbst entfernt werden.
  • Die unmittelbare Herstellung von Kunstharzern durch Überführung der in den TOerölen noch enthaltenen Phenole durch Kondensation mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyd, ist bereits wiedcrhodt vorgeschlagen worden. Jedoch verlaufen, was bisher nicht bekannt war, die Kondenisation der Phenole mit Formaldehyd- und vor allem die Abscheiden ig der gebildeten Kunstharze aus dem Öl nicht ohne weiteres glatt und vollständig. Es hat sich nämlich gezeigt, daß zunächst der in solchen Ölen stets, vorhandene mehr oder weniger erhebliche Gehalt an basischen Bestandteilen (Pyridin-Basen und ähnlichen Verbindungen) die Bildung und vor allem die Abscheidung der Kunstharze erheblich stört.
  • Wird beispielsweise der Phenolgehalt der Teerölfraktion von 280 bis; 36o° irgendeines Steinkohlernschwelteeres im Öl selbst mit Formaldehyd in Gegenwart alkalischer Katalysatoren nach vorheriger Entfernung der basischen Bestandteile durch Behandeln mit verdünnten Säuren, beispielsweise 5- bis ioo/oiger Schwefelsäure, in Harze übergeführt, so scheidet sich nur etwa die Hälfte der gebildeten Harze ab, während die andere Hälfte in Lösung bleibt.
  • Werden vor der Behandlung des Teeröls mit Formaldehyd die basischen Bestandteile, nicht entfernt, ist der gelöste Anteil noch ganz erheblich größer. Außerdem isst die Gesamtausbeute an Harz niedriger. Die basischen Bestandteile wirken also ungünstig auf die, Harzbildung und erschweren. vor allem die Abscheidung des Harzes.
  • Die Ursache für die vielfach auch nach Entfernung der basischen Bestandteile nicht vollständige Abscheidung der gebildeten: Harze! liegt, wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, darin, d.aß die in den Teerölen in reichlicher Menge vorhandenen höheren Homologen des Phenols einstweilenvöllig unbekannter Konstitution: mit ansteigenden Siedebereichen in zunehmendem Maße öllösliche, Harze bilden. Infolge ihrer Öllöslichkeit bleiben daher insbesondere die aus den höhersiedenden Homologen des Phenols gebildeten Harze in ganz erheblichen Mengen im Teeröl gelöst. Sie bilden außerdem, auch wenn sie mit nied@rigersiedenden Phenolen zusammen in Harz übergeführt werden, Harze mit nicht unbeträchtlicher Öllöslichkeit, müssen daher durch zusätzliche Maßnahmen vollständig abgeschieden werden..
  • Das Verhältnis der unmittelbar ausgeschiedenen und der im Teeröl gelöst bleibenden Harzanteile richtet sich in der Hauptsache nach dem Siedebereich der angewandten Ölfraktion.
  • Wird beispielsweise das, gesamte, zwischen etwa 180 bis 36o° übergehende Teeröl in der angegebenen Weise verharzte, bleiben je nach denn Aufbau der Phon ode im Einzelfall io bis 20 und mehr Prozent im Öl gelöst. Wird dagegen das Öl beispielsweise in drei Fraktionen zerlegt, und zwar in solche etwa vom Siedebereich i80 bis 23o°, 230 bis 28o° und 28o bis 36o5' und höher, so ist die Ausscheidung der Harze in der Fraktion i80 bis 23o° ziemlich vollständig. In der Fraktion 23o bis 28o bleiben schon wesentlich größere Mengen Harz im Öl zurück, während das Öl der Fraktion 28o bis 36o°' ;etwa die Hälfte des gebildeten Harzes in Lösung zurückhält. Es zeigt sich also, daß insbesondere die Phenole, die über etwa 250 bis 26o° sieden, mit steigendenn Siedepunkt in zunehmendem Maße öllösliche Harze bilden.
  • Damit ergeben sich die Richtlinien für die Durchführung des Verfahrens bei der unmittelbaren Verarbeitung der phenolhaltigen ,Teeröle. Hiernach werden das durch Destillation aufs dem Teer insgesamt gewonnene Teeröl oder dessen Einzelfraktionen getrennt zunächst mit verdünnter Schwefelsäure zwecks; Entfernung der basischen Bestandteile behandelt, die aus der Schwefelsäurelösung in bekannter Weise als solche gewonnen und einer euts,prechenden Verwertung zugeführt werden können. Die hiernach verbleibenden basenfreien Teeröle werden nunmehr unter Erwärmen und Rühren mit Formaldehyd unter Zusatz der bekannten alkalischen Katalysatoren behandelt, wobei sich die Fo,rmaldehydkondcnsationsprodukte (Harze) bilden und sich aus der Reaktionsflüssigkeit entsprechend ihren Löslichkeitseigenschaften mehr oder weniger weit ausscheiden. Nach Beendigung :der Harzbildung wird mit dem Rühren aufgehört, wonach sich die Reaktionsmasse in drei Schichten trennt.
  • Die untere Schicht enthält die bei dem Vorgang gebildeten und entsprechend ihrer Löslichkeit mehr oder weniger weitgehend ausgeschiedenen dickflüssigen Harze. Die mittlere Schicht besteht in der Hauptsache aus dem durch die wäß-rige Formaldehydlösung in das Verfahren eingebrachten Wasser, während die oberste Schicht aus dem Neutralölrest des ursprünglich phenolhaltigen Teeröls besteht, in dem,, wie oben dargetan, mehr oder weniger große Harzmengen gelöst bleiben,. Die drei Schichten werden sodann getrennt und das anfallende Neu.tralöl zwecks Abscheidung der darin gelösten Harze mit etwa. 30 bis iooo/o seines Gewichtes an Leichtbenzin (Petroläther, vorzugsweise aliphatischer Struktur) versetzt. Hierbei scheidet sich das in dem Öl noch gelöst gebliebene Harz aus und wird mit dem zuerst abgeschiedenen Harz zusammen weiter verarbeitet. Dass Nezfiralöl wird durch Destillation gereinigt, wobei kleine Mengen pechartiger Substanzen zurückbleiben.
  • Das gesamte, in der oben angegebenen Weise gesammelte Harz ruß sodann von öligen Beimengungen in der nachstehend beschriebenen Weise befreit werden. Wird das gesamte, zwischen etwa 180 bis 36o° übergehende Teeröl verharzt, so ruß das abgeschiedene Harz mit Leichtbenzin durchgewaschen werden, wobei das von dem Harz festgehaltene Öl von dem Benzin aufgenommen wird. Hierzu wird Benzin mit den gleichen Eigenschaften wie zum Ausfällen der im Öl gelöst zurückbleibenden Harzanteile benutzt.
  • Das gleiche Verfahren ruß angewendet werden, wenn die über etwa 23o bis 2q40° übergehenden Teeröle gesondert verharzt werden. Das zum Waschen der Harze benutzte Benzin wird sodann dazu verwandt, die im Teeröl gelösten Harze auszufällen. Das zugesetzte Benzin wird nach Abtrennung der Harze durch Destillation aus, dem Öl zurückgewonnen und erneut benutzt.
  • Wird das Verfahren schließlich so durchgeführt, daß nicht das gesamte, zwischen etwa i80 bis 36o° übergehende Teeröl, sondern das Öl in mehreren getrennten Fraktionen verarbeitet wird, so genügt es bei den niedrigersiedenden Fraktionen mit einer oberen, Siedegrenze von etwa 230 bis 2.40°, das abgeschiedene Harz unter Rühren mit Wasserdampf zu blasen. Hierbei wird das in dem Harz festgehaltene Öl (Schwert nzin) ausgetrieben und von dem nach Niederschaagung der Dämpfe durch Abkühlung gebildeten Wasser getrennt und mit, der Hauptmenge des bei dem Verfahren anfallenden Öls vereinigt.
  • An Stelle von Leichtbenzin können mit besonderem Vorteil auch Gasöle, d. h. Gennische aus den Anfangsgliedern der aiiphatischen Reine (Propan, Butan, Butylen usf.) zurr Ausfällung der im Teeröl gelösten Harze verwendet werden. Das Gas-Ö1-Gemisch wird entsprechend seiner Eigenschaft als sogenanntes Flüssiggas unter Kühlung und entsprechendem Druck dem zu behandelnden Öl zugeführt. Die FälI@wirkung dieser Stoffe ist noch größer als die von Leichtbenzin..
  • Sowohl für die Herstellung der Kunstharze aus den isolierten wie auch: aus den noch in den Teerölen enthaltenen Phenolen gilt die Feststellung, daß insbesondere die FormaIdehydkondens@ationsprodukte der höheneur Homologen des Pheuolsi aus Steinkohlenschwelteieren oder Mstteatemperaturteeren mit steigendem Molekulargewicht und entsprechend steigender Siedegrenze zunehmend öllösliiche Harze liefern, wobei noch besonders hervorgehoben werden muß, daß die aus den, höchstsiedenden Phenolen mit einer unteren; Siedegrenze von etwa 28o° hergestellten Harze sogar vollkommen benzollöslich werden. Schon bei einer unteren Siedegrenze von 26o° kann man von einer nahezu vollkommenen ÖllöslIchkeit sprechen.
  • Das Verfahren der Erfindung bietet, einerlei, ob die Phenolie selbst oder die phenolhaltigen Teeröle verarbeitet werden, die Möglichkeit, entweder ein einziges Mischharz, mit einer bestimmten geringeren Öllöslichkeit herzustellen, oder aber auch so zu arbeiten, daß ein Teil der Phenole in Öl nur wenig oder überhaupt nicht lösliche Harze: liefert, die vorzugsweise zur Herstellung von Preßmassen dienen., wähnend die anderen Phenolanteile in öllösil.iche Harze für die Zwecke der Lackindustrie übergeführt werden.
  • Sämtliche nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Harze sind durch Wärmebehandlung härtbar. 'Unabhängig davon; stellen insbesondere die öllöslichen Harze ein ausgezeichnetes für die Herstefumg der verschiedenen Lackgrundstoffe zur Erzeugung ölreaktiver Harze, beispielsweise durch Verkochen oder Verschmelzen mit anderen bekannten Stoffen, wie Kolophonium, holophoniumestern, trocknenden und: halb trocknenden Ölren, Alkydharzen und- anderen bekannten Stoffen, dar. Bei s p i e 1 e i. iooo Gewichtsteile eines Schwelteeröls mit einem Siedebereich von i8o bisst 36o° und einem Phenolgehalt von etwa 39 Volum.prozenit, das durch Destillation aus einem durch Verschwelen einer oberschlesischen Gasflammkohle erzeugten Teer gewonnen wurde, werden zunächist miit, einer etwa 5- bis io%igen Schweifelsäure zwecks Entfernung der basischen Bestandteile und danach zur Entfernung von Schwefelsäu;reispuren mit Wasser gewaschen und dann mit, 60o Gewichtsteilen 4o%igen Formaldehyds und io Gewichtsbeilen 35%iger Natronlauge etwa i Stunde unter Rühmen. am Rückflußkühler bis zum Sieden erhitzt, danach etwa '/2 Stunde Dampf eingeleitet und absitzen gelassen. Hierbei bildensich drei Schichten aus, deren obere aus Neu;tralöl, deren un@teire aus der Hauptmenge gebildeten ResoIs: besteht, während die mittlere -Schicht das durch die Formaldehydlösung ein,-enthält. Die beiden! oberen Schichten werden dann abgegossen und das, Harz durch Erwärmen im Vakuum entwässert. Darauf wird das Harz durch Waschen mit etwa 300 bis q.oo Gewichtsbeilen Petroläther von den zurückgehaltenen Ölspuren; befreit. Der zum Waschen benutzte Petroläther wird sodann zu dem abgegossenen Öl hinzugefügt, wodurch das hierin gelöste Harz ausgefällt wird.
  • Die Gesamtausbeute an Harz beträgt 51o Gewichtsteile, wovon etwa ein Zehntel aus dien Öl ausgefällt ist.
  • Fal ,si das Harz zur Erzeugung von Preßm@assen verwendet werden soll, wird; es noch einige Zeit unter Vakuum erwärmt, wodurch es, in den Resitolzustand übergeht. Durch Verpressen in der üblichen. Weise unter Zusatz der gebräuchlichen Füllstoffe und Härtungsbeschleuniger werden Preßgegenstände von ausgezeichneten Eigenschaften erhalten.
  • 2. iooo Gewichbsiteiae eines Teeröls der im Beispiel i genannten Art mit den Siedegrenzen i8o bis 23o° und einem Phenolgehalt von qq. Volumprozent werden, wie im Beispiel i angeführt, mit Schwefelsäure und danach, mit Wasser gewaschen, sodann mit q.2o Gewichtssteilen; 4oo/oigen Formaldehyds und 15 Gewichtsteilen einer Natronlauge von 35 % etwa i Stunde unter Rühren am, Rückflußkähler zum Sieden erhitzt, Nach dem Erkalten werden die Öl-und die Wasserschicht abgegossen und das abgeschiedene Harz nach vorherigem: Durchblasen von Wasserdampf im. Vakuum entwässert. Die Ausbeute an: Harz beträgt etwa 54o Gewichtsteile. Das Öl ist praktisch frei, von Harzen.
  • 3. iooo Gewichtsteile eines Teeröls der im Beispiel i genannten Art mit den Siedegrenzen von etwa 230 bis 28o°' und einem Phenolgehialt von ,41 Volumprozent werden., wie im Beispiel i angeführt, mit Schwefelsäure und Wasser gewaschen und dann, mit 3qo Gewichtsteiilen eines d.o@%igen Formaldehyds unter Zusatz von 15 Gewich;bsteilen einer 35o/oigen Natronlauge, wie im Beispiel i beschrieben, behandelt.
  • Nach Abtrennung der Öl- und Wasserschicht wird das abgeschiedene Harz iim: Vakuum entwässert und danach mit etwa 300 biss 4oo Gewichtsteilen Perhroläther zwecks Entfernung der Ölspuren duirchgewaschen.
  • Der Petroläther wird sodann zum abgeschiedenen Öl hinzugesetzt und das hierbei abgeschiedene Harz zur Hauptm.eaige Minizugefügt, das wie in dem vorbeschriebenen Beispiel gegebenenfalls weiter behandelt wird. Erhalten werden etwa 565 Gewichtstetile Harz, von denen etwa 30 Gewichtsteile durch Abscheidung des im Neutralöl enthaltenen Harzes gewonnen: wurden.
  • 4. iooo Gewichtsteile eines Teeröls der im Bei.-spiel i genannten Art mit den Siedegrenzen von 28o bis 36o° und einem Phenolgehal:t von 31,5 Volumprazent weiden wie im Beispiel i behandelt und mit Zoo Gewichtsteilen eines 4oo/oigen Formaldehyds und io Gewichtsteilen 35a/aiger Natronlauge verharzt. Die Aufarbeitung der Reaktionsm,ischung erfolgt wie im BeilsPie13. Erhalten werden 41o Gewichtsteile Harz, von dem 200 Gewichtsteile aus dem. C51 durch Zusatz von Petrolätheir abgeschieden worden waren. Das Harz löst. sich klar in Benzol-Kohl'enwasserstoffen, Alkoholen, Estern und, in Mischungen dieser mit Benzol-Koh@lenwasse;rstoffen oder Lackhenziin. Außer zur Herstellung von Preßmassen kann dass Harz auch zum Herstellung von Lacken verwendest werden.
  • 5. iooo Gewichtsteile eines Teeröls, der irn Beispiel i verwendeten Art meist, einem Siedebereich von iSo bis 270°' und einem Phenolgehalt von 42 Volumprozent, werden nach Entfernung der basischen Bestandteile mit 38o Gewichtsteilen eines 401/oigen Formaldehyds unter Zusatz von 15 Gewichtsteilen einer 35a/aigen Natronlauge wie im Beispiel i verharzt. Die weitere Verarbeitung erfolgt wie im Beispiel 3. Es werden 53o Gewichtsteile Harz erhalten, wobei etwa 5 bis io Gewichtsteile aus dem 01 abgeschieden worden waren.
  • 6. iooo Gewichtsbeile eines Teeröls der im Beispiel i verwendeten Art mit einem Siedebereich von 270 bis 36o° und einem Gehalt an, Phenolen von 33 Volumprozent werden nach Entfernung der basischen Bestandteile mit 22o Gewichtsteilen 4oo/oigen Formaldehyds und io Gewichtsteilen Natronlauge von 35 °/0y wie im vorstehenden Beispiel beschrieben, verharzt und aufgearbeitet. Erhalten werden 416 Gewichtsteile Harz, wovon etwa i8o Gewichtsmeile aus, dem 01 abgeschieden worden waren.
  • Dieses Harz ist in Benzol-Kohlenwasserstoffen klar löslich und eignet sich vorzüglich für Lackzwecke, z. B,. zur Erzeugung von; Lacken durch Verkochen mit Leinöl, Standöl u. ä., kann jedoch auch zur Herstellung von Preßmassen verwendet «,erden.
  • 7. iooo Gewichtsteile eines Phenolgemisches, erzeugt aus einem denn Beispiel i entsprechenden Schwelteer, mit einem Siedebereich von i8o bis 27o°, werden durch istündiges Erhitzen auf etwa ioti°' im Autoklav unter Rühren mit 88o Gewichtsteilen Formaldehyd und io Gewichtsteilen einer 35o/aige'n' Natronlauge kondensiert. Hiernach wird das Wasser abgetrennt, das Harz im Vakuum entwässert und durch weiteres Erhitzen so weit kondens iert, bi;s@ es nahezu unlös-l,ich ist und! sich gut zerkleinern läßfi. E,9 werden 124o Gewichtsteile Harz erhalten, das als Rohstoff für die Herstellung von Preßmassen vorzüglich geeignet ist.
  • B. iooo Gewichtsteile eines Phenolgemisches mit dem S.iedeb°reich von 270 bis 360° werden wie im Beispiel 7 in Harz. übergeführt. Entsprechend dem liölieren durchschnittlichen Molekulargewicht sind Hierzu nur 6oo Gewichtsbeile Formaldehyd erforderlich. Das Harz wird nicht nachkondensiert. Es «-erden 129o (elvichtsteile Resol erhalten, das vollkommen benzollösdich ist und wie das Harz nach dem Verfahren; dies Beispieles 6 für Lackzwecke verwendet wird.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von härtbarem Kunstharz. durch Kondensation von aus Steinkohlensch;welteeren oder Mitteltemperaturteeren gewonnenen, Phenolen mit Aldehyden, insbesondere Formaldehyde, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erreichung hoher. oder vollkommener Ollöslichkeit die Gesamtmenge der von etwa 26o°' aufwärts bis zu einer oberen Siedegrenze von etwa 36o° übergehenden freien Phenole oder der phenolhaltigen Teeröde -,-erarbeitet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Siedegrenze von 26o' in ,dem Maße unterschritten werden kann, wie die obere Siedegrenze von 36o° heraufgesetzt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, d,aß die Verarbeitung auf verschiedene Kunstharze mit steigender Üllösli:chkeit in zwei oder mehr nach steigernden Siedebereichen getrennten Anteilen der Phenole oder phenolhaltigen Teeröle vorgenommen wird.
  4. 4. Verfahren, nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet; daiß die Verarbeitung der Gesamtphenol,e oder der gesamten phenolhaltigen Teeröle so vorgenommen, wind, daß unter Austscheidung der Fraktion mri,t einem Siedebereich von etwa i8o biss 230° der übrige Anteil in zwei Fraktionen mit denn Siedegrenzen 23o bis 286° und 28o bis 35o° verarbeitet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Verarbeitung von phenolhal.tigen Teerölen. im. Einzelfraktionen die Abscheidung der nach der Kondensation mit Formaldehyd im Neubralöl zurückbleibenden. öllöslichen Harzanteile durch Zusatz von Leichtbenzin, vorzugsw-ciee aliphatischer Natur, oder Gasölen bewirkt wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Leichtbenzin oder Gasöl vor der Benutzung zur Abscheidung von Harzantei.len auis; dem Neutralöl zum Auswaschen von ölresten aus den gewonnenen Harzen verwendet wird.
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