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Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlagen Zusatz zum Patent
880150 Gegenstand des Patents 88o r5o ist eine Schaltungsanordnung für Fernsprechnebenstellenanlagen
mit halbamts- und vollamtsberechtigten Teilnehmern. Damit sowohl der halbamtsberechtigte
als auch der vollamtsberechtigte Teilnehmer die gleiche Kennziffer wählen muß, wenn
er eine abgehende Amtsverbindung herstellen will, wird bei Wahl der Amtskennziffer
in Abhängigkeit von der Berechtigung der Nebenstelle zur Herstellung abgehender
Amtsverbindungen entweder die Belegung einer freien Amtsleitung oder die Einschaltung
einer Lampe am Arbeitsplatz der Beamtin veranlaßt. Bei dem im Hauptpatent dargestellten
Ausführungsbeispiel ist dabei die Anordnung so getroffen, daß die Herstellung der
Amtsverbindung für den halbamtsberechtigten Teilnehmer durch die Nebenstellenbeamtin
über Stöpsel und Klinke vorgenommen wird.
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Die Erfindung baut das Hauptpatent dadurch weiter aus, daß sie einen
Weg weist, wie es auch bei vollautomatischen Nebenstellenanlagen möglich ist, den
halbamtsberechtigten Teilnehmern Zugang zu den Amtsverbindungssätzen zu verschaffen,
ohne daß dazu eine Schnurvermittlung benötigt wird. Dies wird dadurch erreicht,
daß jeder halbamtsberechtigten Nebenstelle ' außer ( der Anruflampe eine nicht sperrende
Taste zugeteilt ist, bei deren Betätigung durch die Nebenstelj@nbeamtin
Schaltmittel
wirksam werden, die den halbamtsberechtigten Teilnehmer als vollamtsberechtigten
kennzeichnen. Die Nebenstellenbeamtin braucht nach Vorliegen eines Anrufs seitens
einer halbamtsberechtigten Nebenstelle lediglich eine nicht sperrende Taste zu drücken,
und die zur Einstellung des anrufenden Teilnehmers auf eine Amtsverbindung erforderlichen
Schaltvorgänge werden selbsttätig ohne ihre Mitwirkung hergestellt.
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Es sind dabei zwei Möglichkeiten gegeben, die in den beiden unten
beschriebenen Ausführungsbeispielen näher erläutert sind. Einmal kann dem anrufenden
halbamtsberechtigten Teilnehmer mitgeteilt werden, daß er nun vollamtsberechtigt
ist, `vorauf dieser nochmals seine Amtskennummer wählt und dadurch nun direkten
Zugang zum Amt erhält oder aber die Benachrichtigung des Teilnehmers von der durch
die Nebenstellenbeamtin vorgenommenen Umwertung seines Teilnehmeranschlusses unterbleibt,
und er wird direkt auf einen freien Amtsverbindungssatz durchgeschaltet.
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Wird die nicht sperrende Taste derart ausgebildet, daß sie stufenweise
betätigt werden kann, so kann mit ihr die Nebenstellenbeamtin eine Besetztprüfung
ähnlich der mit der Stöpselspitze bei Schnurvermittlungen vornehmen. Außerdem können
die nicht sperrenden Tasten auch zur Abfrage eines individuellen Anrufs für die
Vermittlungsstelle, der durch Wahl einer besonderen Kennnummer ausgelöst wird, herangezogen
werden.
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In der Zeichnung sind die beiden Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i eine Schaltungsanordnung für halbamtsberechtigte
Nebenstellenteilnehmer, bei der dieser nach der Umwertung seines Anschlusses nochnials
die l.ennummer zu wählen hat, während Fig. 2 eine Anordnung zeigt, bei welcher der
anrufende halbamtsberechtigte Teilnehmer nach der Umwertung seines Anschlusses selbsttätig
zu einem freien Amtsverbindungssatz geschaltet wird; Fig. 3 zeigt den für einen
individuellen Anruf erforderlichen Zusatz.
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In Fig. i erfolgt der Zugang zu den Amtssätzen über Anrufsucher und
den durch die Kennziffernwahl eingestellten Gruppenwähler. Die halbamtsberechtigte
Nebenstelle alarmiert durch Wahl der Amtskennziffer zunächst die Vermittlungsstelle
dadurch, daß dieLampeNAL flackernd aufleuchtet. Die Vermittlung drückt daraufhin
kurzzeitig die der betreffenden halbamtsberechtigten Nebenstelle zugeordnete Taste
T. Dadurch wird ein Tickerzeichen zum anrufenden Teilnehmer durchgeschaltet, der
nun nochmals die Amtskennziffer wählt und durch diese zweite Wahl direkt einen freien
Amtssatz belegt.
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Im einzelnen spielen sich dabei folgende Schaltvorgänge .ab: Hebt
der anrufende halbamtsberechtigte Teilnehmer seinen Hörer ab, so spricht das Relais
R an. Mit dem Kontakt r,4 wird der Anruf sucher AS in bekannter Weise angelassen
und zur I?instellung auf den durch den Kontakt)-3 gekennzeichneten Teilnehmeranschluß
eingestellt. In dieser Stellung prüft das Relais P:1 auf diesen Anschluß auf, hält
sich mit dem Kontakt pa 6 in
der c-Ader und schaltet mit den Kontakten pa
z und pa 5 die a-b-Leitung durch. Das Relais T kam bei dem Prüfvorgang ebenfalls
zum Ansprechen und hat mit den Kontakten t i und t 5 die Anruf-Organe
von der Teilnehmeranschlußleitung abgeschaltet. Über die Kontakte p2 und p6 spricht
nunmehr das Relais A im Gruppenwähler an. Mit seinem Kontakt a6 hebt es den Kurzschluß
für das Relais C auf, das anspricht und sich mit seinem Kontakt c2 bindet. Der Kontakt
c3 legt Spannung an die Relais F und X, die ansprechen, während der Hebmagnet H
des Gruppenwählers nicht ansprechen kann. Über die Kontakte f 4 und
x 3 wird das Wählzeichen auf die Übertragerwicklung des Relais A gegeben
und dadurch dem anrufenden Teilnehmer mitgeteilt. Dieser wählt daraufhin die Amtskennziffer.
Das Relais A wird durch die I#JTummernstromstoßgabe impulsweise aberregt und hebt
damit den Gruppenwähler mit dem Kontakt a2 auf die gewünschte Dekade. Zu Beginn
der Einstellbewegung hat der Kopfkontakt k umgelegt, doch wurde eine gleichzeitige
Erregung des Drehinagneten durch den während der Impulsgabe geöffneten Kontakt f
2 verhindert. Das Relais F ist durch seine in der c-Ader des Gruppenwählers liegende
kurzgeschlossene Wicklung derart abfallverzögert, daß es der impulsweisen Aberregung
durch den Ankerkontakt des Hebmagneten d (H)
nicht folgen kann. Erst bei Beendigung
der Drehbewegung des Gruppenwählers kommt der Drehmagnet D zum Ansprechen und schaltet
zusammen mit dem Relais F in Selbstunterbrecherschaltung den Gruppenwähler auf eine
freie, zur Vermittlungsstelle und zu den Amtssätzen führende Anschlußleitung. Ist
eine solche erreicht, so spricht über die c-Ader das Prüfrelais P an, das sich mit
seinem Kontakt p 3 hält, das Relais X erneut erregt und mit pq. den
Drehmagneten D abschaltet. Während der Drehbewegung des Gruppenwählers ist auch
das Relais Z über den Wellenkontakt w zum Ansprechen gekommen und hat mit z 6 den
Kurzschlüß für die dritte Wicklung des Relais F aufgehoben. Diese kommt zusammen
mit dem P-Relais beim Prüfvorgang ebenfalls zum Ansprechen und unterstützt damit
das sofortige Anhalten des Schaltarmsatzes auf dem ausgewählten Kontakt. Wurde keine
freie Leitung durch den Gruppenwähler gefunden, so wird nach dem Durchdrehen dieses
Wählers über die Kontakte x4. und z i ein Besetztzeichen der Übertragerwicklung
des Relais A mitgeteilt.
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Über die c-Ader kommt in den Amtssätzen das Relais VI zum Ansprechen.
Dieses legt Erde mit seinem Kontakt v I an das Trennrelais TR, das seinen Kontakt
tr umlegt. Dadurch wird die Spannung von der über den d-Arm, Anrufsucher und Gruppenwähler
zum Relais UH führenden Leitung d weggenommen. Dieses kann infolgedessen nicht ansprechen
und hält mit dem Kontakt vh den Kurzschluß für die zweite Wicklung des Relais VI
aufrecht. Bei :der ersten Erregung hat das Relais V1 das Relais (VI-I an Spannung
gelegt. Dieses, trennt
kurzzeitig mit seinem Kontakt v Il die zum
Gruppenwähler führende c-Ader auf und bewirkt dadurch die Rückstellung des eingestellten
Schaltarmsatzes. Das Relais P fällt ab. Die Kontakte p2 und p 6 gehen wieder in
ihre Ruhelage zurück und legen damit das Relais A erneut an die zum anrufenden Teilnehmer
führende Leitung a-b, das Relais C ist infolge seiner Abfallverzögerung in dieser
Zeit nicht zum Abfallen gekommen und bleibt also «-eiter angezogen und mit ihm auch
über die Kontakte c6, ,.^..@ und haq. die Relais Z und X. Über die
Kontakte x5, a4, z 5 und das Relais HA wird die Lampe NAL in der Vermittlungsstelle
flackernd angeschaltet. Durch die Rückstellung des Gruppenwählers wurde auch das
Relais TR stromlos, so daß auch sein Kontakt tr wieder in seine Ruhelage zurückgegangen
ist. Über die Lampe NA L kann das Relais HA im Gruppenwähler nicht
ansprechen.
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Die Vermittlung drückt nun kurzzeitig die zugehörige, nicht sperrende
Taste T. Dadurch wird sie mit T i , T 2 zur halbamtsberechtigten Nebenstelle mit
einem über den Übertrager TI angeschalteten Tickerzeichen durchgeschaltet. Der Kontakt
T 3 der nicht sperrenden Taste schaltet Spannung vor der Lampe über die d-Leitung
zum Relais HA. Dieses spricht nun an und legt sich mit seinem Kontakt 12a2
unabhängig von der Taste T
und den Kontakten z und x in einen Haltestromkreis.
Die Aberregung der Relais X und Z erfolgt mit dem Kontakt ha4. Mit dem Kontakt hab
wird das Tickerzeichen nun unabhängig von der Betätigung der Taste T an der Vermittlungsstelle
über die Übertragerwicklung A zum Teilnehmer übertragen. Die Anlegung von Minus
an die d-Ader ist auch das Kennzeichen für Vollamtsberechtigung. Durch das Tickerzeichen
wird dem halbamtsbereehtigen Teilnehmer mitgeteilt, daß er nun nochmals die Amtskennziffer
zu wählen hat. Nach der Wahl kommt über den Wellenkontakt des Gruppenwählers und
ha4. das Relais M zum Ansprechen. Dieses schaltet sich mit seinem Kontakt mq. in
einen über den Kontakt c2 verlaufenden Haltestromkreis. Über das durch den Kontakt
T 3 direkt an die d-Ader angeschaltete Minus-Potential kann das Relais VH im Amtssatz
ansprechen und damit die Durchschaltung zum Amt einleiten.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt dieAnschaltung
und Benachrichtigung der Vermittlungsstelle durch den halbamtsberechtigten Teilnehmer
in derselben Weise, wie sie für Fig. i dargestellt und beschrieben wurde. Es kommt
wieder über den Anrufsucher und den Gruppenwähler ein Kennzeichenstromkreis für
die betreffende Anruflampe des Teilnehmers zustande, die flackernd aufleuchtet und
die Nebenstellenbeamtin zum Drücken der dieser Nebenstelle zugeordneten, nicht sperrenden
Taste veranlaßt. Nach Wahl der Kennziffer und Aufnahme des Anrufs in der Vermittlungsstelle
wird auch hier der Gruppenwähler wieder in seine Ruhelage zurückgesteuert. Im Gegensatz
zu der erst beschriebenen Anordnung ist aber nun das den Teilnehmeranschluß umwertende
Rel is HA dem Anrufsucher zugeordnet. das Relais im Gruppenwähler ist ebenfalls
weggefallen, so aß dieser völlig normal ausgebildet ist.
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Drückt nach dem flac 'ernden Aufleuchten der Anruflampe NAL die ebenstellenbeamtin
die Taste T, so wird durch d'e über den Kontakt T 3
der Taste erfolgende
Potentialanlegung das Relais HA im Anrufsucher zum Ansprechen gebracht, das sich
mit seinen Kontakten hat und haq. bindet. Über den Kontakt ha3 wird eine
Wähleinrichtung angelassen, die sich auf den belegten Verbindungssatz in bekannter
Weise einstellt. Prüft diese Wähleinrichtung über die cAder auf, so wird das mit
dem Kontakt hab vorbereitete Relais HP zum Ansprechen gebracht, das
sich mit hp i weiterhält und mit den Kontakten lap2 und hp6 die Sprechleitungen
zu den Amts'verbindungssätzen umschaltet. Mit dem Kontakt hp q. wird der betreffende
Anschluß als amtsberechtigt gekennzeichnet.
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Da die Wähleinrichtunjg für den abgehenden Amtsverkehr der halbariltsberechtigten
Nebenstellen für das Wesen der Erfindung nicht von Bedeutung ist, wurde sie nur
schematisch dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus einem Amtsanrufsucher
AAS und einem Amtswähler AW. Der Amtsanrufsucher prüft mit dem RelaisP' auf
den Verbindungssatz auf und schaltet nach seiner Einstellung die Anschlußleitung
zu der Anlaßeinrichtung des Amtswählers durch. Dieser wird angelassen, stellt sich
auf eine freie Amtsleitung ein und schaltet nach seiner Einstellung die Verbindung
durch.
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Durch die über die Kontakte hp 2 und hp 6 er-
folgte
Abschaltung des Anrufsuchers vom Gruppenwähler wurde auch das Relais A stromlos.
Dieses trennt mit seinem Kontakt a 3 die Halteerde vom Relais HA all, so
daß dieses abfällt. Der Prüfstromkreis bleibt jedoch über den Kontakt hp
5
weiter bestehen.
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Teilnehmer, für welche eine Anruflampe NAL und eine Taste T vorges
hen sind, können auch einen Abfrageanruf auslösen. Zu diesem Zweck ist der in Fig.
3 dargestellte ;Zusatz an die Kontaktbank des Gruppenwählers 1' anzuschließen. Er
wird durch Wahl einer besond ren Kennziffer erreicht. Über die dAder und das elais
FA wird die Lampe dauernd eingeschaltet. Üb r die a-b-Leitung kommt das Relais I
zum Ansprec en, das mit seinem Kontakt i das Freizeichen zu anrufenden Teilnehmer
überträgt. Drückt nun in der Vermittlungsstelle die Nebenstellenbeamtin die Taste
T, so wird das Relais FA erregt und sch tet mit seinem Kontakt fu6 das Freizeichen
ab. Die Vermittlung kann sich nunmehr mit dem Anrufe den verständigen.