DE90067C - - Google Patents

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DE90067C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/228Indigo

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. September 1894 ab·
Das bekannte Verfahren zur Ersparnifs von Indigo durch Unterfärben (Grundiren) mit Anilinschwarz (Polonowsky & Nitzberg, L'Industrie textile, 1893, Seite 410) ist nach Angabe des Erfinders für Reservage- und Aetzartikel schwer oder gar nicht verwendbar. Das Anilinschwarz mufs hierbei stets untergefärbt werden; denn bei Ueberfärbung desselben verschwindet entweder der blaue Untergrund völlig, wenn nämlich das Anilinschwarz vollständig entwickelt wird, oder aber das Anilinschwarz vergrünt infolge unvollständiger Oxydation in kurzer Zeit. Es ist daher nicht möglich, Aetzartikel durch Bedrucken eines glattblau gefärbten Stoffes mit Aetzfarben und Ueberfärben mit Anilinschwarz herzustellen; auch würden die gebräuchlichen Aetzfarben, ebenso wie die Reservagefarben, die bei diesem Verfahren unvermeidliche Passage durch das Anilinbad gar nicht aushalten.
Das vorliegende Verfahren, welches die Mängel beseitigt, beruht nun auf der Beobachtung, dafs dicht neben einander gelagerte, abwechselnd blaue und schwarze schmale Farbfelder sich in ihrer Wirkung auf das Auge zu einem dunkleren Blau von sammetartigem Aussehen vereinigen. Druckt man daher vor oder nach dem Färben in der Küpe ein- oder beiderseitig Anilinschwarz netzförmig auf, so erhält man, unter bedeutender Ersparnifs an Indigo, einen äufserst gleichförmigen, sammetartigen Boden mit dem eigenthümlichen blauen, metallischen Farbenreflex des reinen Indigos.
Während also bei dem bekannten Grundirverfahren das Anilinschwarz untergefärbt wird und sich infolgedessen die beiden Farbschichten von Indigo und Anilinschwarz über einander lagern, wird beim vorliegenden Verfahren das Anilinschwarz aufgedruckt, so dafs neben einander abwechselnd blaue und schwarze Farbenfelder entstehen. Der Netzgrund kann vor oder nach dem Färben in der Indigoküpe und vor oder nach dem Aufdrucken der Aetz- oder Reservagefarben applicirt werden; denn ein vollständiges Ueberdecken des Indigogrundes, wie beim Ueberfärben mit Anilinschwarz, ist ausgeschlossen, und die Reservagefarben, ebenso wie die sä'mmtlichen Aetzfarben, mögen sie nun mittelst Albumin (Körperfarben) befestigt oder mittelst Chlorverbindungen hergestellt sein, werfen den Ueberdruck von Anilinschwarz leicht ab bezw. verhindern dessen Entwickelung (Oxydation) und erscheinen nach vollendetem Procefs völlig erhalten. Dabei können alle gebräuchlichen Aetz- und Reservagefarben angewendet werden. Endlich hat man es bei Anwendung des Anilinschwarzdruckes vollständig in der Hand, die Fläche nach Belieben in schwarze und blaue Felder zu theilen und jede Farbe für sich zur vollen Entwickelung zu bringen.
Das Verfahren ist anwendbar für Baumwoll-, Leinen- und Hanfstoffe, und zwar für glattgefärbte, Reservage- und Aetzartikel. -
Die praktische Ausführung des Verfahrens gestaltet sich beispielsweise wie folgt:
1. Bei glattblau gefärbten Artikeln wird Anilinschwarz mittelst Druckmaschine ein- oder beiderseitig netzartig aufgedruckt und sodann in der Indigoküpe gefärbt.
2. Bei Reservageartikeln wird die Reservage wie üblich gedruckt, sodann mit der Druck-
maschine ein Netzgrund mit Anilinschwarz ein- oder doppelseitig aufgedruckt und endlich nach bekanntem Verfahren in der Indigoküpe fertiggestellt.
3. Bei Aetzartikeln wird der Stoff' glattblau gefärbt, dann die Aetzfarbe aufgedruckt, darauf mit Anilinschwarz der Netzgrund ein- oder beiderseitig übergedruckt und zuletzt fixirt oder entwickelt, je nachdem die Aetzfarben aus Albumin mit Hülfe der Passage durch Säurebäder oder im Wege des Dämpfens hergestellt sind.
An Stelle von Anilinschwarz können bei .glattblau gefärbter Waare, je nach den gewünschten Artikeln, auch andere Farbstoffe verwendet werden, welche billiger und mindestens ebenso echt wie Indigo sind (z. B. Coerule'in).
Ebenso kann das netzartige Muster, je nach der Stoffgattung, auch durch andere geeignete Untergrundfiguren ersetzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Ersparnifs von Indigo in der Indigofärberei, besonders für gedruckte, im Wege der Reservage und Aetzverfahren hergestellte Artikel durch Verwendung eines ein- oder beiderseitigen Netzdruckes mit Anilinschwarz vor oder nach dem Färben in der Küpe.
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