DE2462712C2 - Flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken - Google Patents

Flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken

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Alfredo Bergamo Buizza
Eckart 6239 Kriftel Godau
Heinz Brembare sopra Waibel
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    • D06P1/0096Multicolour dyeing

Description

Die Erfindung betrifft ein flächiges Textilgut zum Herstellen eines verwaschen und aufgrund einer stellenweise durchgeführten Reibbehandlung abgetragen aussehenden Kleidungsstückes.
Neuerdings verlangen gewisse Modeströmungen, daß Kleidungsstücke ein unansehnliches oder gar abgenütztes Aussehen besitzen sollen. Das hat dazu geführt, daß beispielsweise Freizeithosen vom sogenannten »blue jeans«-Typ bereits vom Hersteller oder Lieferanten besonderen Behandlungen unterzogen werden, welche ihnen ein verwaschenes, ungleichmäßiges Aussehen verleihen. So ist es aus der Praxis bekannt, daß man mit Schwefelfarbstoffen gefärbte Baumwollhosen unter Zusatz chlorhaltiger Produkte waschen und dadurch ungleichmäßige Verfärbungen erzielen kann. Solche und andere künstliche Alterungsverfahren auf chemischer Basis sind jedoch nicht geeignet, die für abgetragene Freizeithosen charakteristischen Merkmale zu erzeugen. Die durch zahlreiche Trag- und Waschzyklen bewirkte Abnützung bei »blue jeans« zeigt sich nicht in wolkigen Verfärbungen, sondern vielmehr in einer selektiven Farbaufhellung in exponierten Scheuerbereichen, z. B. entlang der durch die Konfektion bedingten Kanten und Umschlagen, an Knie- und Ellbogenausbeulungen sowie an Knitterkanten, die sich beim Waschen bilden.
Ein anderes bereit! in der Praxis verwendetes Verfahren, welches diese spezifischen Abnützungsmerkmale recht gut erzeugt, besteht darin, daß man die Kleidungsstücke nach der Konfektion zahlreichen Waschzyklen unterwirft oder daß man z. B. in einem Waschautomat eine Dauerwäsche solange durchführt, bis das gewünschte Ausmaß der Abnützung erreicht ist.
Das vom Konsumenten gewünschte verwaschene, abgetragene Erscheinungsbild der Kleidungsstücke konnte auch durch Abschleifen der Stoß- und Nahtkanten der Kleidungsstücke erzeugt werden. Es ist klar, daß durch alle diese Behandlungen die Tragdauer der Kleidungsstücke stark verkürzt wird; zudem ist dieses Vorgehen umständlich, teuer und wegen der damit verbundenen Gewässerbelastung und des Materialverschleißes
ökonomisch und ökologisch sehr bedenklich.
Bisher wurde die »Jeans«-Ware hauptsächlich mittels Indigofärbung gefärbt Dabei leitet man die Ware nacheinander durch mehrere Farbbäder, in denen sich der Farbstoff in seiner Leukoform, d. h. in reduzierter, gelöster Form befindet, und man oxydiert diese Leukoform durch einen zwischen zwei aufeinanderfolgende Bäder eingeschalteten Luftgang. Auf diese Weise werden auf die Fasern mehrere Farbstoffschichten aufgebracht Die
ίο Echtheiten der Färbungen können bei diesem Verfahren nicht beeinflußt werden. Beispielsweise läßt sich die Naßreibechtheit weder erhöhen noch erniedrigen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken zu schaffen, die in neuwertigem Zustand nicht nur verwaschen und abgetragen erscheinen, sondern auch so aussehen, als ob auf ihnen Flicken oder Ornamente aufgesetzt sind.
Diese Aufgabe wird durch das Textilgut der eingangs genannten Gattung mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist Gegenstand des Unteranspruches 2.
Gemäß Erfindung wird die »Abnutzung« der Kleidungsstücke in gewissem Sinn potentiell in das Ausgangsprodukt der Kleidungsstücke, d. h. das neue Textilgut eingebaut Die Garne bzw. Fasern des erfindungsgemäßen Textilgutes können aus beliebigen Materialien bestehen, z. B. aus natürlichen, künstlichen oder halbsynthetischen Materialien wie Zellulose, Regeneratzellulose. Polyester, Polyamid, Polyacrylnitril usw. und deren Gemischen. Es ist im allgemeinen ein Gewebe, Gewirke oder ein Vliesstoff. Aus diesem Textilgut können nach Konfektionierung und gegebenenfalls bestimmten Nachbehandlungen Kleidungsstücke, beispielsweise Freizeitbekleidung, die das spezifische Aussehen abgetragene und geflickter Stücke zeigen, obwohl sie absolut neuwertig sind, zur Verfugung gestellt werden.
Bei der Erfindung kommt es darauf an, zwischen Grundfarbe und Oberflächenfarbe zu unterscheiden. Es ist nämlich ein Erfindungsmerkmal, daß sich die äußere Färbung ganz vorwiegend an den Oberflächenbereichen der Fasern befindet, damit sie an Beanspruchungsstellen leichter abgetragen wird und dann die Grundfarbe hervortreten läßt, wobei die Fasern optimal geschont werden.
Die erfindungsgemäß vorliegende Oberflächenfarbe baut auf der an sich bekannten Pigmentfärbung auf, unterscheidet sich von dieser aber wesentlich. Es war bekannt, textile Flächengebilde mit Pigmentfarbstoffen zu färben oder zu bedrucken. Dabei müssen die Pigmente, die keine Faseraffinität haben, durch Bindemittel auf dem Gewebe fixiert werden. Man imprägniert das Gewebe auf dem Foulard mit einer Dispersion, die im wesentlichen den Binder (als Emulsion), das Pigment (als Suspension) und ein Verdickungsmittel (als echte oder kolloidale Lösung) enthält. Bei der nachfolgenden Trocknung und Wärmebehandlung wird der Farbstoff fixiert, indem der Binder meist als Film die Pigmentteilchen mit der Faser verbindet. Dabei ist es bekannt und üblich, nur mit geringen Farbtiefen zu färben, da ein höherer Anteil an Pigment auch mehr Binder notwendig macht, was zu einer unannehmbaren Verschlechterung des Warengriffes führt (vgl. Ullmanns Encyklopädie der techn. Chemie, 3. Auflage, Bd. 7, S. 25). Aus diesen Gründen hat sich die Pigmentfärbung für farbstark gefärbte Kleidungsstücke wie »Jeans« usw. nicht einführen können.
Das erfindungsgemäße Textilgut ist so beschaffen,
daß die Reibechtheit der Oberflächenfärbung geringer als diejenige der Grundfarbe ist Unter Reibechtheit ist hier die Naßreibechtheit zu verstehen. Jedoch sollte im ganzen eine genügende Reibechtheit der Oberflächenfärbung bestehen bleiben. Auch weist die Oberflächen- farbe eine gute Waschechtheit auf, damit sich bei den Gebrauchswäschen nicht eine gleichmäßige Aufhellung des Stoffes ergibt, wodurch das vorgetäuschte abgetragene Aussehen verlorenginge. Die Färbung besitzt eine eingestellte, relativ geringe Reibechtheit aber gute Waschechtheit
Eine direkte Verwendung der bekannten Techniken der Pigmentfärbung, bei der die Reibechtheit nach Wissen des Fachmanns von Menge und Art des Binders abhängig ist (vgL Melliand Textilber. 5/1970, S. 565—568), ist nicht möglich, denn es war bekannt daß mit abnehmender Bindermenge (bei gleicher Farbitoffkonzent-ation) sowohl die Waschechtheit als auch die Trockenreibechtheit von Pigmentfärbung gleichmäßig abfallen. Daher war auch zu vermuten, daß auch die Naßreibechtheit entsprechend abnimmt
Das erfindungsgemäß behandelte Textilgut unterscheidet sich im Aussehen nicht von normalem, für diese Zwecke verwendeten Textilgut Daraus hergestellte Kleidungsstücke zeigen aber nach den obigen Nachbehandlungen bzw. nach kurzem Tragen alle typischen Kennzeichen eines lange getragenen, teilweise abgescheuerten Kleidungsstückes, wobei jedoch das Textilgut selbst nicht oder nur äußerst wenig abgerieben und damit auch nicht in seiner Gebrauchstüchtigkeit beeinträchtigt ist sondern in neuwertigem Zustand mit normaler Lebenserwartung vorliegt
Es sollen nun die einzelnen Erfindungsmerkmale näher erläutert werden:
Als Grundmaterial dient ein flächiges Textilgut in Bahnform aus üblicherweise für Freizeitkleidung verwendeten Materialien, mit einheitlicher Grundfarbe, die dem Textilgut bereits vor oder nach der Verarbeitung zum Faden einverleibt werden kann. Besonders einfach gestaltet sich das Erzeugen einer über den ganzen Querschnitt des Textilgutes einheitlichen Grundfarbe, wenn die natürliche Farbe des ungefärbten Textilgutes als Grundfarbe gewählt wird. Es ist dann lediglich eine Vereinheitlichung dieser Farbe durch Entfernung ungleichmäßig verteilter Fremdsubstanzen wie Pigmentschutz, ölige und fette Verunreinigungen oder unechte pflanzliche oder tierische Farbstoffe durch Wasch- und Reinigungs-, gegebenenfalls Bleichverfahren, in wäßrigen oder lösungsmittelhaltigen Medien erforderlich. Das Textilgut kann auch optisch aufgehellt werden. Wird das Textilgut zum Erzeugen der Grundfarbe optisch aufgehellt oder gefärbt so ist bei der Auswahl der Farbstoffe bzw. den Färbeverfahren darauf zu achten, daß eine völlige Durchfärbung mit guter Wasch- und insbesondere Reibechtheit erreicht wird.
Das in einheitlicher Grundfarbe vorliegende Textilgut wird durch oberflächliche Ein- bzw. Ablagerung von Pigmentfarbstoff so gefärbt, daß sich im Vergleich zur Grundfarbe eine deutliche Farbdifferenz ergibt, wobei der Farbkontrast erfindungsgemäß mindestens der Stufe 4 des Internationalen Graumaßstabes »Aendern« (SNV 95.8.05) zur Beurteilung der Echtheiten von Färbungen und Drucken entspricht, vorzugsweise aber größer sein soll, d. h. kleinere Stufenwerte annimmt. Das Aufbringen der Oberflächenfarbe erfolgt ganzflächig. Dabei kann der zur Oberflächenfärbung verwendete Farbstoff der gleiche oder ein anderer als derjenige der Grundfarbe sein. Bei gleichen Farbstoffen muß die Oberflächenfarbe natürlich tiefer als die Grundfarbe sein.
Die Oberflächenfarbe muß eine reiativ gute Waschechtheit erhalten, denn bei schiechter Waschechtheit würde die Oberflächenfärbung schnell auf dem gesamten Kleidungsstück durch Ausbluten heller werden, wodurch der Kontrast zur Grundfarbe überall schnell verschwinden würde. Auf diese Weise würde der Zweck der Erfindung nicht erreicht
Das Ausmaß der oberflächlichen Fixierung des Pigmentfarbstoffes hat sich nach zwei Kriterien zu richten. Einmal muß eine relativ gute Echtheit gegen Einwirkung kalter und heißer Reinigungsflotten erreicht werden, und andererseits muß die Scheuer- und Reibechtheit deutlich geringer sein als die der Grundfarbe, damit sich später der gewünschte Abriebeffekt einstellt Eine Möglichkeit zur Abschwächung des Ausmaßes der Fixierung besteht in der Anwesenheit von gegenüber dem Normalgebrauch reduzierten Mengen an Bindemittel, eine andere Möglichkeit in einer abgeschwächten Vernetzung des Bindemittels, z.B. durch Milderung der Kondensationsbedingungen bei der Thermofixierung.
Die normalerweise bei der Pigmentfärbung angewendeten Gewichtsverhältnisse von Binder zu Farbstoff betragen bei gleichzeitiger Ausrüstung des Gewebes je nach Farbstoffmenge etwa 5:1 bis 100:1 (vgL die oben angeführte Literaturstelle aus Melliand Textilberichte). Wählt man üie erste Möglichkeit zur Abschwächung des Fixierungsgrades, so werden gemäß Erfindung Gewichtsverhältnisse von Binder zu Farbstoff eingesetzt, die im allgemeinen unter 1:1 liegen und beispielsweise etwa 0,6:1 betragen.
Es ist auch möglich, die Wirkung des Binders zu verringern, indem man die Kondensationsbedingungen bei der Thermofixierung mildert d. h. bei niedriger Temperatur oder/und während kürzerer Zeiten kondensiert. Zur Zeit wird jedoch die erstgenannte Möglichkeit bevorzugt, d. h. mit unterschüssigen Bindermengen gearbeitet.
Das Aufbringen der Färbeflotte, die den Pigmentfarbstoff, den Binder und gegebenenfalls einen Verdicker sowie die normalerweise verwendeten Zusätze enthält, geschieht im allgemeinen durch Foulardieren. Anschließend wird, ebenfalls in bekannter Weise, das Textilgut zur Fixierung des Binders behandelt, d. h. erwärmt.
Es schließt sich nun als weiterer Verfahren.sschritt ein Waschgang des gefärbten Textilgutes an. Hat man bisher als Textilgut ein Fadenmaterial verwendet, so kann der Waschgang auch erst nach dessen Weiterverarbeitung zum textlien Flächengebilde vorgenommen werden. Dabei wird überschüssiger Farbstoff entfernt und die Waschechtheit des Textilgutes stark verbessert, ohne daß die (relativ geringe) Naßreibechtheit merklich beeinflußt wird. Das Waschen kann in bekannter Weise geschehen, beispielsweise bei ca. 6O0C, mit reinem Wasser oder unter Zugabe oberflächenaktiver Stoffe.
Soll das Textilgut nach dem Waschen bereits aufgehellte Knitterfalten zeigen, so kann man auf einer Strangwaschmaschine waschen. Falls aber das Textilgut bis zur Konfektionierung keine äußerlichen Spuren der erfindungsgemäßen Ausrüstung zeigen soll, wird die Breitwaschmaschine oder der Jigger bevorzugt.
In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Textilgutes wird auf das wie oben erhaltene, gewaschene und getrocknete Textilgut ein Flickmuster aufgedruckt und die Drucke fixiert, wobei im Falle eines Pigmentdruckes mit abgeschwächter Pigmentbindung eine anschließende Maschinenwäsche zur Erhöhung der
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Waschechtheit vorgenommen werden kann. Es hat sich nämlich ein Bedarf an Kleidungsstücken ergeben, insbesondere Hosen und Jacken, die nicht nur abgetragen aussehen, sondern noch dazu mit Flicken besetzt sind. Unter dem Ausdruck »Flicken« ist jede; auf ein textiles Flächengebilde aufgedruckte, diskontinuierliche Muster, also auch Lappen, Blumen, Etiketten, Tierbilder etc., zu verstehen.
Bei diesem Flickendruck, und zwar Ein- oder Mehrfarbendruck, können sämtliche bekannten Druckpasten eingesetzt werden. Diese Druckpasten können einen oder mehrere Farbstoffe folgender Klassen enthalten: Anilinschwarz, basische Farbstoffe, Beizen-, Direkt-, Dispersions-, Indigosol-, Küpen-, Metallkomplex-, Naphthol-, Entwicklungs-, Säure-, Schwefel- und Pigmentfarbstoffe. Die jeweilige Auswahl richtet sich nach den Erfordernissen des Marktes und des Druckverfahrens. Gegenwärtig bevorzugt man Entwicklungs-, Naphthol- und/oder Pigmentfarbstoffe.
Weiterhin enthält die Druckpaste neben dem stets vorhandenen Verdickungsmittel noch die üblichen Hilfsmittel wie Beizen, Drucköle, Farbstoffbinder, Farbstofflöse- bzw. Dispergiermittel, Reduktionsmittel, Nachbehandlungsmittel usw. Der Flickendruck kann nach beliebigen Methoden aufgebracht werden. Besonders vorteilhaft ist der Filmdruck. Der Druck kann mit oder ohne Rapport erfolgen; beim Filmdruck läßt sich der Rapport auch unterbrechen. Die Mindestgröße der Flicken beträgt im allgemeinen etwa 3x3 cm; ihre Hochgröße sollte in einer Dimension 30 cm nicht überschreiten.
Die Farbe der Flicken ist im allgemeinen von derjenigen des textlien Ausgangsmaterials verschieden. Dies ist aber nicht Bedingung, denn bei unterschiedlichen Echtheiten der Färbungen von Ausgangsmaterial und Flikken wird sich letzteres mit der Z^ * "isuell vom ersteren abheben. Es können zwei oder mehrere Flicken mit unterschiedlichen Farbstoffen der gleichen oder einer anderen Klasse, mit unterschiedlichen Farbtönen und/ oder Farbtiefen, unterschiedlichen Fixierungsmechanismen, unterschiedlichen Echtheiten und mit unterschiedlichen Formen und Abmessungen aufgedruckt werden. Hier sind außerordentlich breite Variationsmöglichkeiten gegeben, die je nach Bedarf gewählt werden können. Die Flicken können sich im Interesse der Naturtreue auch teilweise oder ganz überdecken; dies erreicht man z. B. dadurch, daß beim getrennten Druck zweier Flikkenmuster UFterschiedliche Rapporte eingestellt werden. Das Aufdrucken der Flicken auf das Ausgangsmaterial kann im Zuge der Färbung des Ausgangsmaterials, nach dessen Wäsche und Trocknung, erfolgen. Manchmal wird man auch vor dem Druck eine Zwischenlagerung einschalten, insbesondere wenn unterschiedliche oder unterschiedlich gefärbte Textilbahnen mit dem gleichen Flickendruck zu versehen sind.
Im folgenden wird anhand eines Beispiels die Erfindung näher erläutert.
Beispiel
Ein Feincordgewebe aus 100% Baumwolle folgender Konstruktion:
wird nach Schneiden, Sengen, Entschlichten und Auswaschen mit H2O2 gebleicht und weist dann eine einheitliche weiße Grundfarbe auf.
Das Gewebe wird nun am Foulard mit einer Flotte gekloizt, die 35 g/l »Helizarinschwarz TT« (ein Pigmentfarbstoff der BASF) und 20 g/l »Helizarinbinder FA« (ein weicher Pigmentfarbstoff-Binder der BASF auf Butylacrylat-Basis) enthält, wobei ein Abquetscheffekt von 80% eingehalten wird, (Bei üer normalen reibechten Pigmentfixierung würde man für die gleiche Farbstoffmenge etwa 150 g/I Binder verwenden.)
Das so gefärbte Material wird durch eine Passage über Trockenzylinder mit einer Oberflächentemperatur von 1400C getrocknet Das Gewebe wird bei einer Temperatur von 60—8O0C mit reinem Wasser im Strang gewaschen. Danach wird der Strang geöffnet und die Breitware auf dem Spannrahmen getrocknet
Die Ware wird dann auf einer Filmdruckmaschine mit 70 cm Rapport mit folgenden Rezepturen bedruckt:
Farbe 1: Fleck 1,15 x 7 cm
40 g/kg »Acraminblau FBC«
5 g/kg »Acraminschwarz FPV«
85 g/kg »Acraminbinder FLN«
15 g/kg »Acrafix M«
10 g/kg Ammoniumdihydrogenphosphat,
aufgefüllt auf 1 kg mit »Acrapon A«.
Farbe 2: Fleck 2,8 χ 8 cm
18 g/kg »Acraminblau FBC«
5 g/kg »Acraminrot FB«
2 g/kg »Acraminschwarz FPV«
10 g/kg »Acraminbinder FLN«
10 g/kg »Acrafix M«
10 g/kg Ammoniumdihydrogenphosphat,
aufgefüllt auf 1 kg mit »Acrapon A«.
Nach dem Trocknen wird 5 Minuten lang bei 1500C kondensiert. Das Gewebe wird dann bei 500C in 5 Zügen mit einer Flotte breitgewaschen, die 1 g/l eines nichtionogenen Waschmittels enthält, kalt gespült und dann auf dem Zylinder getrocknet. Die Nachavivage unter Einsatz von griffgebenden Komponenten erfolgt in üblicher Weise.
Das Material wird zu »Jeans« konfektioniert. Schon nach einem einzigen Waschgang in einer Trommelwaschmaschine mit dem Waschprogramm für leicht beschmutzte Buntwäsche, wobei die Hose einer Naßscheuerbeanspruchung ausgesetzt ist, erhält die Hose das Aussehen einer solchen, die schon zahlreiche Trageuncl Waschzyklen durchgemacht hat und die mit dunkelblauen, neuen Flicken sowie mit rotstichig dunkelblauen Flicken eines getragenen, verknitterten Kleidungsstükkes besetzt ist.
Kette
Schuß
Garnfeinheit (tex) 29/1 42/1
Fadendichte Dro cm 26 50

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Flächiges Textilgut zum Herstellen eines verwaschen und aufgrund eher stellenweise durchgeführten Reibbehandlung abgetragen aussehenden Kleidungsstückes, dadurch gekennzeichnet, daß es über den ganzen Querschnitt eine einheitliche Grundfarbe guter Wasch- und Reibechtheit und eine aus Pigmentfarbstoffen mit abgeschwächter Pigmentbindung bestehende Oberflächenfarbe aufweist, wobei zwischen Grund- und Oberflächenfarbe eine Farbdifferenz besteht, die der Stufe 4 oder weniger des Internationalen Graumaßstabes »Aendern« (SNV 95.8.05) entspricht, und die Reibechtheit der Oberflächenfarbe um mindestens eine Stufe des genannten Graumaßstabes niedriger als diejenige der Grundfarbe ist, und daß auf der vorher gewaschenen, getrockneten und fixierten Oberflächenfarbe ein Flicken oder Ornamente darstellender fixierter Farbaufdruck vorgesehen ist
2. Textilgut nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Farbaufdruck aus Pigmentdruckfarbe besteht.
DE2462712A 1973-05-30 1974-05-24 Flächiges Textilgut zur Herstellung von Kleidungsstücken Expired DE2462712C2 (de)

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Citations (3)

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DE919347C (de) * 1952-09-30 1954-10-21 Hans Thierfelder Aus vollsynthetischem Fasermaterial hergestellte Wirk- oder Strickware und Verfahren zu ihrer Herstellung
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Non-Patent Citations (2)

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Title
Melliand Textilberichte, 5/1970, S.565-568 *
Ullmann: Encyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 7, S. 25 *

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